Mein geliebter Papa...

...ist für immer eingeschlafen.

Schon lange habe ich gehofft, dass das ganze mal eine Ende hat.
Aber jetzt, wo der Tag gekommen ist, kann ich es überhaupt nicht begreifen.

Mein Papa ist vor 4 Jahren an Leukämie erkrankt.
Die Nachricht, war wie ein Tritt ins Gesicht.

Er bekam alle 8 Wochen Blutkonserven und musste täglich Tabletten nehmen, wir suchten auch einen Spender für ihn.
Mit der Zeit hatten wir uns irgendwie daran gewöhnt, seine Blutwerte waren immer i. O.
Im Oktober 2004 kam er wegen langanhaltener Heiserkeit ins Krankenhaus, wo dann Kehlkopfkrebs festgestellt wurde.
Er wurde operiert und bekam im November 04 Bestrahlung, die er aber abgebrochen hat, es ging ihm sehr schlecht. Die Ärzte wussten gar nicht, was sie zuerst behandeln sollten, die Leukämie oder den Kehlkopfkrebs.
Im Februar 05 wurde ein Luftröhrenschnitt bei ihm gemacht, damit er atmen konnte.
Der Arzt sagte meinem Papa, sie können nach hause, wir können nichts mehr für sie tun.
Wir haben meinen Papa mit einem Pflegedienst zu hause versorgt. Seit einem halben Jahr konnte er nicht mehr sprechen zum Schluss auch nicht mehr schreiben.
Er konnte nicht mehr auf Toilette, wollte keine Nahrung mehr, die er schon lange über die Sonde bekam.
Meine Mama ging am Stock, also hatten wir uns entschlossen, ihn in ein Hospiz zu bringen. Gestern war es so weit. Er wollte nicht, er hat geweint. Wir sind einfach gegangen.
Heute morgen ist er eingeschlafen. Allein.
Ich weiss nicht, was ich jetzt fühlen soll. Einerseits bin ich froh, dass er es geschafft hat und keine Schmerzen mehr hat, aber er fehlt mir so.

Andrea

1

Mein Beileid für dich und deine Familie...
ich kann gut nachvollziehen, wie du dich jetzt fühlst, uns ging es vor knapp einem Monat ähnlich....meine Mum hatte seit 1997 Brustkrebs und am 02.12.05 haben wir sie in ein Hospiz gebracht, es war allerdings ihr wunsch und da wir sie zuhause nicht mehr betreuen konnten (wohnen alle relativ weit weg von zu hause) war es die einzig richtige Entscheidung. Am Nikolaustag ist sie dann eingeschlafen....für immer.....sie war aber nicht allein. Mein Dad (die beiden sind seit 9 Jahren getrennt) und 2 Freundinnen von Mum waren bei ihr. Ich denke, sie wusste, dass es jetzt zeit war loszulassen...bis zum schluss hat sie gekämpft um uns noch einmal alle zu sehen....danach wurde sie ruhiger.....

Ich weiß, in diesen Stunden kann man keine passenden Worte finden um dir die trauer etwas erträglicher zu machen...ich möchte dir nur sagen, nimm dir zeit zum trauern...ich hab mich gleich in alles organiesatorische gestürzt, hab mich um alles und jeden gekümmert, nur ich blieb auf der strecke, nun nach einem Monat geht es mir sooo schlecht...ich mag mich von meinem Mann nicht berühren lassen, stürze mich in den Alltag und komme einfach nicht zur ruhe....

Wie schon gesagt, dir und deiner Familie jetzt gaaanz viel Kraft....

LG Steffi

2

Liebe Andrea,
mein herzliches Beileid. Leider weiss ich nur zu gut was es heisst, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Meine Mama ist am 28.05.05 an Krebs gestorben - es war eine verdammt harte Zeit und es tut natürlich immer noch weh..., aber glaube mir, es wird langsam mit der Zeit besser... .

Ich hatte das Glück, meine Mama beim sterben begleiten zu dürfen, obwohl es verdammt hart war #heul aber dadurch konnte ich mich von ihr verabschieden. Es war so entsetzlich schlimm..., das kann man nicht in Worte fassen... :-(

Jetzt 7 Monate später komme ich so einigermassen damit klar und mich tröstet es sehr, dass sie nicht mehr leiden muss. Hoffentlich tröstet Dich das auch irgendwann... .

Nach dem Tod meiner Mum habe ich sehr viel gelesen, Nahtoderfahrungen, Trauer, Verlust... eben alles was ich in die Finger bekam und es hat mir wirklich geholfen.

Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft in dieser so unbeschreiblich schweren Zeit und liebe Menschen, die Dich verstehen und trösten können.

#kerze für Deinen Papa
#kerze für meine Mama

5

Liebe Andrea!

Mein Papa ist am 22.10.2004 gestorben. Er hatte Lungenkrebs. Es war eine schreckliche Zeit. Ich denke jeden Tag an ihn und träume oft von ihm. Ich kann noch immer nicht glauben, dass er nicht mehr da ist. Er war immer sportlich, hat sich gesund ernährt. Er war erst 50 Jahre alt. Das Leben kann so ungerecht sein... Ich bin auch so traurig, dass er mein Kindchen nicht mehr kennenlernen kann.

Sabrina

7

Hallo Du,

Es tut mir sehr leid was mit Deinem Papa ist.... ich kann nachfühlen wie es Dir geht.

Mein Papa ist auch sehr sehr krank. Er wurde vor zwei Jahren an einem Gehirntumor operiert (Glioblastom). Der Tumor konnte damals gut entfernt werden. Darauf folgten Bestrahlungen und Chemo.
Dann vor 6 Wochen der große Schock.... bei einer Routineuntersuchung wurde festgestellt, dass wieder an der gleichen Stelle ein Tumor nachgewachsen ist.
Er wurde jetzt wieder operiert und bestrahlt. Jetzt über Weihnachten ging es Ihm recht schlecht und er musste am 2. Weihnachtsfeiertag mit dem Notarzt ins Krankenhaus, weil auf einmal die linke Körperhälfte gelähmt war.
Es wurde eine Gehirnblutung festgestellt. Er wurde also letzten Donnerstag wieder operiert.
Er befindet sich jetzt auf dem Weg der Besserung und darf auch heute nach Hause. Die lähmung ist wieder weg.
Die Ärzte machen uns aber auch keine große Hoffnung. Es wurde einiges an Gehirn zerstört.... so dass er keinesfalls mehr alleine zu Hause bleiben darf. Auch kann schnell mal wieder ein Tumor wachsen oder wieder eine Blutung eintreten.
Leider wohne ich nicht mehr zu Hause, so dass ich meiner Mutter auch nicht so helfen kann wie ich will.

Bin zur Zeit echt in einem großen Tief #heul
Muss den ganzen Tag weinen. Bin jetzt in der Arbeit auch in eine neue Abteilung gekommen wo ich nicht so klar komme, Ende März hab ich ne schwere oP vor mir..... es kommt einfach alles zusammen.

Mach Dir aber keine Vorwürfe, dass Du zum Ende nicht bei Deinem Papa warst. Ihr hab alles menschenmögliche getan und das hat er sicher auch gewußt! Es ist schwer einen lieben Menschen zu verlieren. Alle sagen sicher, es war eine Erlösung, aber ich glaube Trost ist sowas auch nicht.

Laß Dich drücken #liebdrueck und macht Euch keine Vorwürfe.

Liebe Grüße
Manuela

8

***also hatten wir uns entschlossen, ihn in ein Hospiz zu bringen. Gestern war es so weit. Er wollte nicht, er hat geweint. Wir sind einfach gegangen.
Heute morgen ist er eingeschlafen. Allein.***


Das hab ich jetzt bestimmt 10 mal gelesen und mir läuft es eiskalt den rücken entlang...

mein Vater ist vor etwas mehr als 3 Jahren an Krebs gestorben. Und ich habe heute noch Probleme damit das ich nach hause gegangen bin als er im sterben lag. Ich werd mir ewig Vorwürfe machen deswegen. Ich bin gegangen weil mein Mann mich nach meiner "Schicht" abgelöst hat, damit ich zu meinen Kinder kann. Ich war nicht ganze 20 Minuten weg als er starb, aber ich sag mir immer wieder: Das war so Schicksal! Immer ganz fest (damit ich es irgendwann selber glauben werde)
Ich habe meinen Vater sehr geliebt und finde das kein Mensch allein sein sollte beim sterben, deswegen war ich im nachhinein froh das wenigstens mein Mann bei ihm war.
Von dem Tag seines Todes an habe ich mir immer wieder gesagt: ENDLICH hat er es geschafft!!! Wir waren alle froh das "es" nun vorbei war, für ihn und für uns auch.
Er war 3 Jahre krank. Mundbodenkarzinom. Der untere Kieferknochen wurde teilweise entfernt,Lyphknoten am Hals waren befallen, ein Teit der Zunge mußte amputiert werden, Muskeln wurden aus dem Unterarm am Unterkiefer "eingesetzt" damit das riesige Loch in seinem Gesicht bzw Hals nicht so ganz auffällig ist. Mein Vater hat bestimmt kein schönes Leben mehr gehabt. Er war entstellt und alle haben ihn angestarrt. das hat ihm so sehr zu schaffen gemacht das er kaum noch aus dem Haus ging. Für ihn war das kein schönes Leben. Ich weiß das er an Gott glaubte aber Angst hatte zu sterben. Aber jetzt wo auch immer er ist wird er einsehehen das das alles eine riesige Quälerei gewesen ist und die ganze Mühe umsonst war.

Er fehlt mir gerade jetzt wieder so besonders wo ich deinen Beitrag gelesen habe...

Gaby (die mitfühlend an dich denkt)

PS: Sorry für meinen Roman, aber da fällt mir ja noch sooo viel zu ein...

9

Hallo!!!

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Papa starb im Juni 2000 an Speiseröhrenkrebs, damals war ich 16 Jahre alt. Es ging alles sehr schnell (halbes Jahr). Er nahm innerhalb kürzester Zeit von ca. 90 kg auf vielleicht mal 40 kg ab. Er konnte gar nichts mehr alleine machen. Wir haben ihn gewaschen usw. Am Schluss musste er ins Spital, da er fast verblutet wär und das war dann auch die letzte Woche. Es ging ihm so gut. Eines morgens der Anruf aus dem Spital das er gestorben ist.

Für mich (uns) ist eine Welt zusammengebrochen. Einerseits dachte ich mir, das es besser für ihn ist, aber andererseit war da dieser starke, nicht endenwollende Schmerz in meinen Herz.

Ich muß sagen, nach der Beerdigung ging es mir um ein vielfaches besser, denn da war der Zeitpunkt, wo es entgültig war und wir anfangen konnten, alles ein wenig zu verarbeiten. Auch heute noch gibt es immer wieder Situationen, wo mir mein Papa ganz stark fehlt. Ich habe im Mai 05 Dominik geboren und er wird nie seinen Opa kennenlernen. Ich möchte heiraten, und er wird mich nie zum Altar begleiten können. Aber eines ist sicher, und das kann mir keiner nehmen, er und die ganz Erinnerung wird immer in meinen Herzen sein.

Ich wünsche dir alles erdenklich gute. Lg vicky und dominik (7Monate).

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Hallo,

Mein herzliches Beileid dir und deiner Familie.
Ich weiß auch sehr gut was es heißt jemand geliebten zu verlieren.
Uns ging es im Sommer allen sehr schlecht meine Mama schien an Ihrer Krebskrankheit die sie erst ein Jahr hatte zu sterben, ihr ging es immer schlechter.
Die letzte Woche war der Horror einfach nur Psychoterror, die Nerven lagen blank.
Sie war im Krankenhaus und war mit Schmerzmitteln volgepumpt jedoch rief sie nachts an und sagte sie wolle nachhause sie fühle sich allein, wir haben sie sofort rausgeholt.....zuhause war es wie in einem Horror, sie stöhnte und weinte und sagte sie wäre nur eine Last....mein Vater konnte nicht mehr und hatte fast die Nerven verloren, er wollte sie aber nicht weggeben.
Am 24.07.2005 schlief sie dann in den Armen meiner Schwester( 15), Mir (18) und Meines Vater (38) ganz ruhig und ohne Schmerzen im Alter von 39 Jahren ein.


Ich verurteile keinen der es nicht über Herz brachte jemanden zuhause sterben zu sehen....aber ich glaube es ist anschliesend schwerer damit klar zukommen.
Ich bin froh zu wissen das wir bei meiner Mama waren, so wie sie es sich gewünscht hat auch wenn es eine sehr, sehr schwere Zeit war.



Natascha