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Ich bin mit einer Bekannten relativ zeitgleich schwanger (gewesen). Ihr Kind lebt leider nicht und war nie lebensfähig und sie hat es letzte Woche still zur Welt gebracht.
Ich habe ihr eine Karte geschrieben. Per WhatsApp oder Telefon wollte ich nicht, damit sie Zeit hat zu reagieren, bzw nicht reagieren muss, wenn sie das nicht will oder auch gar nicht kann.
Ich würde ihr eine liebe Karte schreiben und dich vielleicht auch ein wenig für deine Reaktion entschuldigen und ehrlich sagen, dass du in der Situation selbst emotional überfordert warst.
Auf das nicht beantworten der Nachrichten würde ich jetzt nicht so viel Wert legen, da sie es vielleicht einfach nicht kann oder keine Kraft dazu hat.
Schreib ihr wie gesagt (ich würde auf die Pralinen oder das Buch verzichten, lieber eine schöne Kerze oder ein Stein oder eine Figur, die sie entweder ignorieren kann, oder vielleicht hat sie auch einen Tisch, wo solche kleinen Aufmerksamkeiten hinkommen, bei denen sie trauern kann). Aber nimm es ihr nicht übel, wenn sie nicht reagiert, vielleicht will sie nicht oder sie kann es nicht. Pack auch nicht zu viel Mitleid in die Zeilen. Geh lieber in die Richtung, dass sich Kinder die Eltern aussuchen, die stark genug sind, solch ein Schicksal auszuhalten.

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„Geh lieber in die Richtung, dass sich Kinder die Eltern aussuchen, die stark genug sind, solch ein Schicksal auszuhalten.“
Den Satz würd ich aber noch eher weglassen als die Pralinen. Den würde ich äußerst übelnehmen.

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Ich habe gerade erst vorgestern solch eine Karte geschrieben. Und eine ganz liebe Nachricht bekommen, dass genau diese Zeilen die Eltern unheimlich getröstet haben. (hatte meine Tante vorher gefragt, was sie dazu gedacht hätte, wenn ihr das jemand zum Tod ihrer Tochter geschrieben hätte und sie fand das auch gut) ist wohl jeder anders. Bei solch einem sensiblen Thema kann man immer daneben greifen...

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Als mein Baby gestorben ist, fand ich folgendes am schlimmsten:

1. Sprüche wie: ich kann mir vorstellen, wie es dir gehen muss (von Leuten, die sich das nicht vorstellen können weil nicht selbst erlebt)
Dann doch lieber: "es tut mir unendlich leid" oder gemeinsam darüber fluchen.

2. Leute die, wahrscheinlich aus Unsicherheit, das Thema tot geschwiegen oder mich gemieden haben. Ich hätte da IMMER drüber sprechen können - auch noch Monate später. Ich hatte Fotos und Fußabdrücke, aber keiner hat mich gefragt. Ich wollte auch niemanden belästigen.

3. Leute, die den Namen meines Kindes vergessen oder es einfach nicht damit benannt haben.

4. "Ihr seid ja noch jung, ihr könnt noch so viele gesunde Kinder bekommen"... Was ich mit diesen Menschen gemacht hätte, darf ich hier bestimmt nicht schreiben.

Also, mein Tipp ist: sei ehrlich. Sag ihr, dass du nicht weißt was du sagen sollst. Dass du ihr deswegen erst so spät schreibst.
Dass du für sie da bist und dich dafür interessierst was ihr passiert ist.
Frag nach ihrem Baby, sag ihr aber auch dass sie nicht drüber sprechen muss - sie wird es dir wahrscheinlich nicht von allein erzählen, weil man Menschen damit nicht "belästigen und überfordern" will.
Frag ruhig IMMER WIEDER nach ihrem Baby.

Für mich war es damals so, dass ich das Gefühl hatte dass mein Baby in Vergessenheit geraten ist. Als wäre es nie da gewesen. Klar geht das Leben weiter, aber für mich ging das eben "nicht so" - sehr lange Zeit nicht. Ich hätte mich so gefreut, wenn jemand auch noch Monate nach der stillen Geburt Interesse daran gezeigt hätte....
Mir mir die Fotos angeguckt hätte...

Aber achte bitte auch auf deine eigenen Grenzen.
Alles Liebe.

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Das unterschreibe ich komplett.

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Hallo.

Jetzt allgemein für alle, die solches Schlimmes schon durchmachen mussten, viel Kraft für die Zukunft.

Ich habe dieses noch nicht erlebt, auch noch nicht bei einer Freundin. Aber da du betroffen bist, kann man dich ja fragen. Wäre es denn unverschämt, wenn man zum Grab des Kindes geht und dort vielleicht eine Blume hinlegt und vielleicht noch einen Brief an die "Mami"., mit dem Hinweis, dass es einem Leid tut und man gerne was machen möchte. Das wäre mir so in den Sinn gekommen.

LG und viel Kraft

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7 Tage vor der Geburt meines Sohnes hat meine Freundin ihren Sohn und 12 Tage danach ihre Tochter verloren (Zwillinge, zu früh geboren). Ich kann aus dem Miterleben bestätigen, dass ihr vor allem die Menschen, geholfen haben, die sie und ihren Mann als Mutter und Vater wahrgenommen haben. Und die ihre Kinder bei ihrem Namen genannt haben. Und die in der Lage waren auszudrücken, dass sie eigentlich keine Worte, keinen Trost haben, aber den tiefen Wunsch, da zu sein und sich nicht vor der Situation zu verstecken.

Ich würde auch sagen, schreib ihr einen Brief, per Hand, auf gutem Papier. Finde einen Weg, deine Gefühle auszudrücken, ohne dich in den Mittelpunkt zu stellen.

Ich habe den Kindern damals etwas Kleines aufs Grab gestellt mit "für Jxxxx + Mxxxx", das hat sie sehr gerührt. Ich habe mir die Bilder der Kinder angesehen, viele Fragen gestellt. Aber auch immer gesagt, sie soll es mir sagen, wenn etwas zu viel ist.

Und ganz wichtig: Da ist auch ein VATER, der ein Kind verloren hat. Und der genauso trauert und verwaist ist. Vergiss ihn bitte nicht. Das konnten sie auch nicht verzeihen.

LG

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Ihr kennt Euch also noch nicht wirklich lange, hattet wenig Kontakt und nur die zeitgleiche Schwangerschaft hat Euch zuletzt etwas näher verbunden. Warum Du da jetzt den Kontakt forcieren willst, erschließt sich mir nicht. Mir erscheint es so, als ginge es dabei um Deine Gefühle, nicht um ihre. Du musst Dich nicht schuldig fühlen, dass Du Dein Kind behalten könntest, und sie nicht. Deshalb lass ihr den Raum, sich bei Dir zu melden, wenn sie das will und akzeptiere, wenn sie es nie tut.

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Ich würde sie in ruhe lassen. In so einer situation sind die ersten asprechpartner die eltern/geschwister/oma usw und nicht irgendeine bekannte. Wenn. Sie dir nicht geschrieben hat dann wird sie sich über dein paket bestimmt wher ärgern. Lass sie einfach in ruhe sowas braucht zeit und wenn ihr was an dir liegt dann kommt sie irgendwann auf dich zu wenn sie soweit ist.

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ich würde ihr (falls du es nicht schon getan hast) schreiben, wenn sie reden möchte oder einfach jemand braucht, du wärst da.aber auch schreiben du akzeptierst es wenn sie Ruhe möchte.

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Hallo,

ganz ehrlich: In dieser Situation gibt es für dich kein verlässliches "Richtig".

Wie du an den Antworten hier sehen kannst, ist alles falsch und alles richtig...

Ich persönlich lebe schon ganz lange mit einem Schicksal, was keiner sieht, was aber ab und zu Trauerphasen hervorruft.

Bei mir persönlich ist es so, dass die besten "Wegbegleiter" in meinem Leben die waren und sind, die immer irgendwie da sind. Und auch wenn man sich Monate nicht sieht oder hört, plötzlich sind sie wieder da. Und auch wenn ich mich "blöd" verhalten habe oder unverständlich reagiert habe, bleiben die Menschen in meinem Leben (oder kommen zurück).

Letztens erst hat mich ein nahestehender Mensch unabsichtlich verletzt. Ich habe mich , war sehr sehr leise.

Auf die Nachfrage, wie es mir in letzter Zeit ging, habe ich wahrheitsgemäß geantwortet. Bescheiden, ich musste kämpfen. Die Reaktion war ein "Oh, ich dachte, du meldest dich nicht. Dann ist alles okay." Mehr nicht. Die Person weiß bis heute nicht, was vorgefallen ist und was ich zu kämpfen hatte. Das ist wirklich schade.

Und auch, wenn ich ihr das nicht vorwerfen, denn die meisten Menschen haben vor meiner Geschichte "Angst", es hat einen Knacks hinterlassen....

Denkanstoß für deine Situation: Meinst du nicht, wenn sie deine Nachrichten nicht schätzen würde, sie hätte dich nicht längst blockiert? Sie wird nur nicht die Kraft haben (noch nicht), sich aktiv zu melden.

Ich finde deine Idee toll! Selbst wenn deine Freundin doch komplett anders tickt (was ich nicht glaube), dann hast du für sie getan, was du für richtig hältst.

Aber etwas nicht getan zu haben, was ihr beide für richtig gehalten hättet, DAS wird sie dir nur schwer verzeihen können.

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Ich weiß nicht, wie es ist, ein lebendes Baby zu verlieren. Ich weiß, wie es ist, Babies in der 38. und 34. SsW tot zu gebären.
Ich hatte keine Kraft, mich bei Leuten zu melden, die Hilfe angeboten habe, Hilfe einzufordern. Vielmehr hat mir geholfen, dass die hilfsbereiten Menschen direkt Hilfe gegeben haben. Sei es die Kinder von der Kita holen, Nikolaus Geschenke zu machen. Es hat mir viel geholfen, mit Freunden über die Totgeburten zu reden.
Babies kann ich sehen, wenn sie aus dem Neugeborenenstatus entwachsen sind. Und wach wäre am besten. Was ich nicht hören möchte, ist, wie anstrengend ein Baby sein kann. Das weiß ich und ich würde gerne tauschen.
Wenn Du wirklich helfen willst, dann ruf sie an und sprich mit ihr über ihr Baby. Nenn es beim Namen. Sag ihr, wie unendlich leid es Dir tut und fluch mit ihr. Sag ihr nicht, dass sie noch jung sei oder es gibt noch andere tolle Sachen.... Es geht um ihr Kind XY. Am besten ist es, wenn Du ungestört telefonieren kannst. Wenn sie Sich treffen möchte, dann erstmal ohne Dein Baby.
In Ruhe lassen und bloß nicht ansprechen, ist falsch.
Durch so ein Schicksal erkennt man seine wahren Freunde.

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Es tut mir auch sehr leid für dich mit deinen Babys. Es ist sooo ein schrecklicher Schicksalsschlag! Die Natur gibt einem sowas wunderschönes und nimmt es einem einfach wieder weg. So wunderschön und grausam zugleich. Ich habe jetzt nachgedacht ihr einen Brief zu schreiben und das buch mit Pralinen, einer schönen Tasse und einen Tee (Kraftttee /Frauenpowertee/Energie Tee) zu senden. Ich möchte das es ihr so gut wie möglich geht in ihrer Situation. Mein Beileid für alle Mamas ohne Baby.. 💕

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Brief ist nett, aber bloß keine Geschenke. Das finde Ich total daneben. Ihr Kind ist gestorben, sie feiert kein Geburtstag..

Tasse, Kaffee und Tee. Nein, also das geht gar nicht.. Also wenn jemanden mir eine Tasse gescbickt hätte oder eine Schachtel Pralinen nach dem Ich meinen Sohn beerdigt hätte, wäre Ich alles anders ls begeistert gewesen..

Wie Ich schon gefragt habe, wäre es wichtig zu wissen ob Du sofort kondoliert hast, als ihr Kind gestorben ist? Ist es lönger her, finde Ich es jetzt sehr unpassend. Sowas muss sofort passieren oder innerhalb eine Woche, wenn es später wird, wirkt es unpassend.

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Hallo!

Unsere Tochter ist auch leider verstorben. Sie kam als Frühchen auf die Welt. Wir bekamen sehr viele Karten und 1-2 Bücher. Ich finde eine schöne Karte sagt manchmal mehr als 1000 Worte. Es gibt auch keine passenden Worte. Vielleicht kann sie einfach noch nicht darüber reden oder aber sie will es einfach nicht.

Gabi

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hallo gabi deinen kind ist ima bei dir ihre seele sind soooooooo oft bei dir liebe gruss

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Es tut mir leid :(

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es ist so traurick kann ich nur 1 sagen ihre beby ist jeden tag bei deinen freundin liebes gruss