Mein geliebter Vater gestorben am 20.05.2018

Hallo Zusammen,

seit ich denken kann bin ich ein Papakind und habe mir mein Leben lang gesagt "niemand auf dieser Welt liebt seinen Vater so sehr wie ich"... Jetzt starb er vor einem halben Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs mit grade mal 62 Jahren wie sein Vater u. mein Opa mit 56 Jahren.

Lasst mich euch ein bisschen über mein Verhältnis zu ihm erzählen:

Ich bin selbst ein 35 Jahre junger Mann stehe mit beiden Beinen im Leben u. so schnell bekommt mich nichts zum heulen, oder schwach werden, aber mein Vater lässt mich nicht los (oder ich ihn nicht) genau weiß ich das nicht. Er war das vorzeige Modell eines Familien treuen Mannes der auch Nachteile hat, aber die Vorteile überwiegen. Ich sage euch wenn ich 35 Jahre zurück denke erinnere ich mich an keinen Tag an dem ich mich nicht von ihm verlassen fühlte. Er war der felsenfesten Überzeugung das man in einer Partnerschaft u. diesen Partner liebt alles egal was mind. 1 mal verzeihen MUSS, ansonsten ist es nichts richtiges. Er hatte es perfekt vorgemacht wie es geht, denn meine Mutter ging ihm Fremd mehrere male mit den Lügen "ich bin heute über Nacht bei meiner Schwester".. Mein Vater war nicht dumm - er wusste auf alles eine Antwort u. Rat u. die waren zu 95% richtig. Könnt ihr mir glauben. Dennoch war er der Meinung ein Mensch hat einen Mund zum reden u. wenn etwas nicht passt MUSS man das ansprechen, tut jemand das nicht ist alles in Ordnung u. es ist auch nicht mein Recht nachzubohren, jeder hat das recht auf seine Geheimnisse. Allerdings kam es eines Tages dadurch das sich meine Mutter verplappert hatte doch raus u. ihr werdet es nicht glauben, scheiden gelassen hat sich meine Mutter.... Ich habe danach jahre lang nicht mehr mit meiner Mutter gesprochen, weil sie auch mich u. meinem Bruder nach der bedeutung Treue erzogen hat u. ich wirklich extrem Sauer war.... Das hatte mich und meinen Vater noch näher zusammengebracht.. Er stand bei Besuch von mir oder meinem Bruder immer zuerst in der Tür, sehr oft wartete er schon draußen bevor ich oder mein Bruder da war.

Als ich studierte u. zwar schon allein Wohnte aber mit Bafög ist der Reichtum eher weiter weg, meinte dieser Mann einfach zu mir "komm ich Überweis dir die nächsten beiden Mieten dann hast du da ruhe" als ich es ihm wieder geben wollte meinte er nur "Gehst du weg" :D..

Als ich mir damals meinen Hund kaufte drohte meine Mutter mir mich rauszuwerfen wenn ich das tue.. Als mein Vater das mitbekam meinte er nur "aus diesem Haus, meinem Haus bestimme ich wen ich rauswerfe u. ein Hund macht uns jetzt auch nicht ärmer" ... ich habe mir damals gesagt "ich habe den besten Papa auf dieser Welt"...

Silvester fragte er mich immer "kommst du dieses Jahr wieder zu mir?" ich sagte immer JA.. in den letzten 7 Jahren haben seine Freundin er u. ich Silvester gefeiert... auch wenn ich ne Freundin hatte.. ja ich habe zu ihr dann immer gesagt "silvester bin ich bei meinem Vater, du kannst mit, musst aber nicht, aber ich gehe zu ihm u. das ist auch nicht verhandelbar. Silvester gehörte meinem Vater u. mir.

Silvester 2017 war eine Schock, urplötzlich bekam er schmerzen u. hielt sich den Unterbauch, es hieß von Ärzten es war eine Speißeröhren Entzündung. Aber er konnte Nachts kaum mehr schlafen, viele Schmerzmittel halfen nichts, das Essen tat ihm weh u. er nahm immer mehr ab u. ernährte sich von Spargelcremesuppe nur noch u. irgendwan kam Gelbsucht dazu. Im Mai bekamen mein Bruder u. ich die schreckliche Nachricht Bauchspeicheldrüsenkrebs im Krankenhaus. 5 Tage darauf starb er.

Seitdem habe ich keine Sek. ruhe ohne irgendeinen Gedanken an ihn, ich habe fast jeden Tag Tränen in den Augen....u. ich habe keine Ahnung wie ich das loswerden soll. Es quält mich jeden Tag..
Er ist der einzige Mensch den ich bedingungslos Respektiert habe.

Ich habe euch auch ein Bild von ihm da gelassen.

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Erstmal tut es mir unendlich leid was du durchmachen musst, vor 12 Jahren ist mein Papa plötzlich gestorben, es war eine harte Zeit. Bis heute bereue ich es keine Therapie gemacht zu haben, dann wäre ich vermutlich besser damit klar gekommen.
Ich habe keine wirklich tröstenden Worte für dich, denn die gibt es nicht. Aber ich kann dir sagen das es besser wird. Irgendwann muss man nicht mehr so viel weinen, irgendwann erinnert man sich wieder gerne, man schmunzelt und lacht. Bis dahin wird es aber noch ein weiter Weg. Meine Mama ist vor einem Jahr gestorben und es tut immer noch unfassbar weh, aber es wird etwas leichter.
Ich bin sicher wir werden sie irgendwann wieder sehen. Die Frage ist nur wie soll man weiter machen? Aber es geht nun mal weiter. Jeden Morgen geht die Sonne auf. Du hast nur ein Leben, deshalb versuche das Beste aus der Situation zu machen, mach Dinge die dir die schönen Seiten des Lebens zeigen. Versuche stark zu sein, für deinen Papa. Er hat dich überalles geliebt und will das du glücklich bist.
Evtl würde es dir ja auch gut tun eine Therapie zu machen oder einfach mal mit anderen Trauernden zu reden.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀🍀🍀🕯️

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Hallo!

Erstmal herzliches Beileid. Es ist immer schwer, jemanden zu verlieren, den man geliebt hat. Dein Vater ist noch nicht lange fort,der Schmerz wird aber mit der Zeit weniger werden.

Hast du Freunde und Familie die dir beistehen können? Es hilft immer sich mal aussprechen zu können.
Es gibt auch Trauerbegleitung, die einem normalerweise im Krankenhaus angeboten wird. Jedenfalls war das bei mir so. Ansonsten frag doch einfach mal nach, wenn du das Gefühl hast du kommt damit nicht so zurecht.

Aber generell würde ich dir den Rat geben, dir Zeit zu geben. Jeder trauert auf seine Weise. Wichtig ist einfach, das du dich davon nicht komplett lähmen lässt. Weine soviel du magst, lass dich auch mal gehen, aber achte darauf das du da auch wieder heraus kommst und dich nicht verlierst. Mit der Zeit wird es besser gehen, der Schmerz weniger.


LG Sonja

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Mein Beileid zu dem Verlust deines Vaters. Ich kann so gut verstehen, was du empfindest. Ich hab meinen Papa im Mai 2017 verloren und es vergeht kein Tag, so dem ich nicht an ihn denke. Ich war auch ein absolutes Papa-Kind.
Ich wünsche dir viel Kraft <3