Einfach mal die Gefühle rauslassen..

Ich weiß überhaupt nicht ob es das richtige Forum für mein Anliegen ist, ich denke aber, dass es mir helfen könnte mein erlebtes der letzten Jahre in Worte zu fassen.

Als ich 16 war entdeckte meine Mutter einen Knoten in ihrer Brust, langes bangen und hoffen hat dann leider die Diagnose Brustkrebs ergeben. An diesem Tag hat der schreckliche Kampf begonnen. Viele Strahlungen und Medikamente später galt sie nach 5 harten Jahren Kampf als geheilt. Wenige Wochen nach dieser Hoffnungsvollen Aussage dann der Rückschlag: Metastasen in den Knochen. Die Aussage der Ärztin war wörtlich "es gibt menschen die damit 10 Jahre Leben können. Trotz Chemo breiteten sich die Metastasen in die Leber aus. Viele Stunden hab ich mit meiner Mama bei der Chemo verbracht, sie gepflegt als sie es nicht mehr konnte. Wir haben gelacht, geweint, geflucht und gekämpft. Leider haben wir die Schlacht 2015 verloren. Mit 54 Jahren ist meine Mama und gleichzeitig beste Freundin zu den Sternen gegangen.

Ein halbes Jahr später ging der Alptraum weiter. Mein Vater hat eine neue Frau kennengelernt, es ist nicht so, dass ich generell mit einer neuen Frau an der Seite von ihm ein Problem gehabt hätte, im Gegenteil! Ich habe meiner Mama es versprochen. Aber DIESE Frau?! Von Beginn an wollte sie einen keil in die Familie treiben. Mir wurde von allen immer unterstellt ich würde sie nur nicht akzeptieren, solle mich anstrengen und nett zu ihr sein. Naja das Ende vom Lied ist nun, dass mein Vater sie geheiratet hat (Ich war natürlich nicht eingeladen) und er ist weggezogen und hat mich mit der Trauer zurück gelassen.

Im Juni dieses Jahren habe ich dann endlich nach so langer Zeit Glück spüren dürfen! Ich hielt einen SST in der Hand. Es war unbeschreiblich! Wir haben uns so sehr auf unser Wunder gefreut, haben das Herz schlagen sehen Pläne geschmiedet und eingekauft. Im August dann die niederschmetternde Diagnose : Missed Abortion. Das Herz vom kleinen Baby einfach stehen geblieben. Dieses kurze Gefühl von Glück und dann? Wieder ein Verlust ertragen. Wieder das Leben auf Pause. Wieder keine Ahnung wie man das

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ertragen soll. Wohin mit meinen Gefühlen? Die Frage warum das alles mich trifft während man selbst dem schlimmsten Feind sowas nicht gönnen würde.

Und trotzdem versuche ich jedes mal aufs neue aufzustehen.

Tut mir sehr leid für den langen Text 😔

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Oh je 😔 Es tut mir sehr leid, dass Euer Baby nicht bleiben durfte. Deine Mutter wäre dir jetzt sicher eine große Hilfe, stattdessen musst du dich über deinen Vater und seine neue Frau ärgern. Ich hoffe, du hast andere, gute Menschen an deiner Seite, die für dich da sind.
Ich kann dir leider keinen wirklichen Rat geben, außer vielleicht: versuch nicht zu ergründen, warum dich das alles trifft. Es gibt dafür keinen Grund, du hast nichts Schlechtes getan, was dazu geführt hätte, dass deine Mutter den Kampf verloren und deine Schwangerschaft frühzeitig geendet hat. Zumindest dazu kann ich dir sagen: es kommt leider sehr häufig vor, (auch wenn das erstmal kein Trost ist). Vor meiner großen Tochter ging es mir ähnlich, (und die Aussage, dass das oft passiert, hat mich wirklich NULL getröstet) und vier Monate später hat es wieder geklappt. Es geht immer weiter...nicht immer geht alles sofort toll und superduper weiter, aber es geht weiter.

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Wollte einfach mal eine liebe Umarmung da lassen. Ich weiß wie du dich fühlst. Meine Mutter ist 2018 mit 55 Jahren an Brustkrebs verstorben.

LG Daniela

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Auch ich kann dich sehr gut verstehen... Lange dachte ich, ich bin geboren nur um Leid zu erfahren.

(Mein Vater ist Alkoholiker, meine Mutter starb plötzlich 2007 mit 44 Jahren an einer Lungenembolie - ich war 15 - mein Vater hat dann versucht sich umzubringen - ich musste ihn "retten" - er kam in eine Entzugsklinik, ich und mein Bruder kamen für ein Jahr ins Heim. Kamen dann wieder nach Hause und mein Vater wurde rückfällig, einen missed Abort vor meinem Sohn und noch vieles mehr....)

Doch während der ganzen Geschichte, hab ich meinen Freund kennengelernt, ihn 2011 am Geburtstag meiner Mama geheiratet und bin mittlerweile Mama von zwei Kindern. Wir leben in einer schönen Gegend und alles ist toll! #verliebt
Ich habe einfach nie die Hoffnung aufgegeben, dass mir auch mal was Gutes widerfährt. Ich habe immer versucht in allem schlechten das Gute raus zu ziehen.

Meine Mama ist gestorben, aber das hat mich stärker gemacht. Es hat mich gelehrt, dass das Leben vergänglich ist und man jede Sekunde genießen sollte - vorallem mit den Menschen die man liebt. Mein Baby welches ich verloren habe, ist jetzt bei meiner Mama, dass sie nicht so einsam ist, usw...

Vielleicht schaffst du es auch positiv zu denken? Hast du denn jemanden der dir zuhört? Reden hilft ungemein!

Ich wünsche dir alles Gute! Fühl dich gedrückt!