Meine Mutter ist tot

Guten Morgen.
Meine Mutter ist verstorben, am Mittwoch. Vollkommen unerwartet, sie war erst 66 und hatte gar keine Erkrankungen.
Am Abend vorher haben wir noch über WhatsApp geschrieben.
Ich fragte sie, ob sie Lust hätte mich am nächsten Tag zu besuchen.

Sie kommt immer so einen Nachmittag die Woche, wir trinken Kaffe, quatschen und sie passt auf meine Kinder auf. Ich Zwillinge, die gerade 5 Jahre alt geworden sind.

Sie war immer eine riesige Stütze für mich. Ich leide seit vielen Jahren immer wieder mal unter Angstattaken. Sie war immer für mich da. Ich wusste, ich kann sie Tag und Nacht anrufen und sie hilft mir...

Als sie am Mittwoch dann nicht kam, bin ich zu ihrer Wohnung gefahren und habe sie tot im Bett gefunden.
Der schrecklichste Moment in meinem Leben.

Die letzten Tage gehen so vorbei... mein Bruder und ich stützen uns, aber ich befürchte, das wird auch wieder nachlassen wenn der Alltag wieder da ist.

Ich habe Angst vorm Alltag. Die Tage, wenn ich hier sitze und gerne mit ihr reden würde... wenn die Angst langsam in mir hochkriecht und ich weiß, dass sie mir nicht beistehen kann.

Ich bin einfach sehr unglücklich und dann ist alles gefühlt irgendwie vollkommen ok. Nachts schlafe ich sogar wieder gut. Ich kann zwar nur mit Licht schlafen und wache oft auf, muss an sie denken, aber es ist nicht schlimm.
Müsste es mir nicht noch viel schlechter gehen?
Liebe Grüsse

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Es tut mir sehr leid was dir passiert ist.

Wenn es dir zwischenzeitlich hin und wieder so gut geht, dass du es als ok empfindest, dann brauchst du keine Schuldgefühle zu haben. Trauer hat verschiedene Phasen und es dauert mit der Bewältigung. Aber auf jeden Fall wird es mit der Zeit besser werden.

Du wirst neue Wege finden, deine Angstattacken zu bewältigen. Das ist doch auch therapierbar. Hast du einen Partner, der dich stützen kann?

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Vielen Dank für deine lieben Worte.

Ja, ich habe einen Partner an meiner Seite.

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Mein aufrichtiges herzliches Beileid.

Meine Mama ist im letzten Jahr verstorben, allerdings konnte ich mich darauf vorbereiten, sie hatte letztlich eine Leidenszeit von rund 8 Wochen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das tiefe Loch bei dir noch kommt. Du hast noch gar nicht wirklich realisiert, was passiert ist.

Du solltest dir direkt jetzt Hilfe und Unterstützung holen. Wie sieht es mit Freunden, Tanten, Onkeln, Cousinen etc. aus? Hab keine Scheu, andere nach Unterstützung zu fragen. Mehr als nein sagen, können sie nicht.

Ich wünsche dir alles Gute

LG H. #klee

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Liebe H.,

Tut mir leid, dass auch du deine Mutter schon verloren hast.

Ich habe sehr gute Freunde, die mich sicherlich unterstützen könnten, allerdings frage ich nicht gerne, sondern probiere es dann lieber erst mal so.

Lediglich bei meiner Mutter und meinem Mann habe ich keine Hemmungen Hilfe einzufordern, aber wahrscheinlich ist es einfach an der Zeit, mich zu ändern.

Viele Grüße.

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Liebe Rina,

das tut mir so so unendlich Leid. Ich kann es Dir so nachfühlen. Mein Vater und meine geliebte Großmutter sind vor einigen Monaten ganz kurz hintereinander gestorben, während ich mit einer Hochrisikoschwangerschaft im Krankenhaus lag und mich nicht aufregen durfte. Was Du fühlst, fühle ich noch immer. Wir beide haben noch gar nicht begriffen, was los ist. Uns ist die Endgültigkeit dessen, was passiert ist, nicht mal im Ansatz klar. Bitte beobachte Dich. Ich habe nun, nach vielen Monaten und nach einer traumatischen Geburt in der 27ten SSW die Reißleine gezogen und habe meinem Arzt erzählt, daß ich noch immer nicht trauere. Er hat mich an einen Psychater überwiesen, mit dessen Hilfe ich nun versuche, alles aufzuarbeiten.
Vielleicht ist das für Dich auch eine Option?

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Gute!

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Das tut mir so schrecklich Leid für Dich, ich kann dich so gut verstehen...
meine Mama ist auch 66, und ich habe täglich Angst in so eine Situation zu geraten.

Wenn sie nicht sofort auf meine Nachricht reagiert, bekomme ich regelrecht Panik.

Mein Bruder und mein Mann "schimpfen" mich dann immer .

Das ist aber erst so richtig schlimm, seit mein geliebter Papa, im März dieses Jahres, verstorben ist... auch sehr unverhofft, nach nur kurzer Krankheit.

Ich kann das nicht akzeptieren und habe nun umso mehr Angst um meine Mama die mein ein und alles ist.

Konnte man inzwischen feststellen was die Todesursache war ?

Fühlt Dich gedrückt... und wie schon hier geschrieben wurde, anfangs steht man noch unter Schock , man realisiert das lange noch nicht ... es kann natürlich sein, dass die "richtige" Trauer erst später kommt...
Es wird bessere Tage geben, und dann solche wo man nur noch weint...
Da gibt es kein richtig oder falsch ...

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Izzy

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Ach ja, und nur 2 Wochen nach Papa ist auch meine Oma (Mamas Mama) "gegangen".... kein schönes Jahr !

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Meine Güte, exakt wie bei mir! Entsetzlich! So oft denkt man, man sei mit seinem Schicksal allein. :,-(

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Erstmal mein herzlichstes Beileid, ich fühle mit dir!

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für diese schwere Zeit!
Jeder geht anders mit solchen Situationen um, du musst dir keine Gedanken machen, dass es dir schlechter gehen sollte. Das verarbeitet jeder anders, deswegen gibt es da kein Schema A wie es einem dabei gehen sollte.

Das dich viele Gedanken quälen, du nicht schlafen kannst, ist ganz normal, wenn man trauert, weil man einen seiner liebsten verloren hat. Das wird mit der Zeit, sobald der Alltag langsam wieder einkehrt besser.

Ich habe mir persönlich auch pflanzliche Unterstützung geholt. Habe Sedariston genommen in dieser Zeit. Das hat mich ruhiger gemacht und mich wieder besser schlafen lassen. Sonst hätte ich es wohl nie geschafft, die ganzen Aufgaben, die mit dem Tod eines menschen verbunden sind, zu erledigen. Ohne hätte ich wohl deutlich länger gebraucht um alles zu verarbeiten.