Kennt Ihr diese Gedanken??? UNANGENEHM

Ich traue mich kaum, diese Frage zu stellen bzw. meine innersten Gedanken preiszugeben... Aber ich halte es einfach nicht mehr aus. Trotz aller Peinlichkeit und Scham hoffe ich, dass ich doch nicht allein auf dieser Welt bin... #hicks#hicks#hicks Seitdem ich aber in der April-Liste von den neuesten schrecklichen Nachrichten gelesen habe, muß ich jetzt hier posten.

Seit ca. 2 Wochen habe ich den Gedanken, falls irgendetwas mit dieser SS schief gehen sollte, ich definitiv nicht weiterleben will.

Hört sich so formuliert natürlich ganz schön dramatisch an - aber ich möchte als Randinfo mitteilen, dass ich schon mal in der Früh-SS eine FG hat, die mich psychisch total aus der Bahn geworfen hatte. In den berühmten gefährlichen 12 Wochen dieser SS bin ich beinahe täglich vor Angst gestorben, wenn ich zum WC bin.

Jetzt habe ich fast die Halbzeit erreicht, spüre das Baby täglich und bin im Grunde total positiv gestimmt und glaube nicht mehr wirklich daran, dass etwas passieren könnte. Ich bin voller Zuversicht und habe von einigen Menschen meines Vertrauens, die einen "siebten Sinn" haben, sagen lassen, dass diesmal alles gut gehen wird.

Trotzdem kam vor kurzem ganz kurz der Gedanke auf: "Was ist, wenn das Herz plötzlich aufhört zu schlagen???" Ohne lange zu überlegen, lautete die innerliche Antwort: "Diesen Schmerz werde ich nicht ertragen und lieber sterben". Ich habe noch keine Kinder - zwar einen Mann, den ich über alles Liebe und Freunde und noch ein paar wenige lebende Verwandte. Doch bei diesem Gedanken waren Sie mir alle egal - ich konnte keinen Sinn entdecken.

HILFE - ich gebe zu, dass ich von Haus aus ein Schwarz/Weiß-denkender mit durchaus pessimistischer Grundeinstellung bin - ABER sind solche Gedanken noch normal???

Bitte nicht VERURTEILEN, nur lieb gemeinte Meinungen mitteilen oder von eigenen Erfahrungen berichten. Angriffe kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen...

Danke, GLG Christine

1

Warum sollte man dich denn verurteilen? Diese Gedanken sind durchaus normal, wenn du schon einmal solche negativen Erfahrungen gesammelt hast. Ich hatte auch bereits 2 FG, nach der 1. habe ich aber zum Glück meinen Sohn bekommen. Allerdings habe ich solche Gedanken auch heute noch, wenn ich ihn mir anschaue. Ich bin total in den kleinen verliebt. Wenn ich nun daran denke, dass ich zur Entbindung von Kind Nr. 2 ins KH muss und den Kleinen dann ja "allein" lasse, habe ich ein richtiges schlechtes Gewissen.
Keine Angst, die Gefühle sind ein Teil der Beziehung und daher wichtig und gut.
Mir hat es immer geholfen, wenn ich in der 24. SSW war, dann zu wissen, dass das Baby im äußersten Notfall auch geholt werden könnte und im Inkubator eine Chance hätte. Klingt vielleicht blöd, war für mich aber eine ungeheure Entlastung.

3

Danke für Deine liebe Antwort.

Ja, ich muß gestehen, dass nach der 12. nun die 24. Woche mein "großes" und beruhigendes Ziel ist...

Ich danke Dir.

LG Christine #heul

2

Hi,

kann dich da total verstehn, ich hatte auch schon eine FG, und eine 2 ertrag ich nicht!

Wir sind jetzt in der 17 SSW, und ich habe natürlich immer etwas Angst, doch bei weitem nicht so sehr wie ich dachte.


Lg

5

Es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist...

Hab mich die ganze Zeit total schlecht gefühlt!

Danke, Christine

4

Hallo Christine,

für deine Gefühle wird dich niemand verurteilen. Ob solche Gedanken normal sind? Keine Ahnung, was ist schon normal. Aber ich finde solche Gedanken schon sehr krass.

In der Schwangerschaft fängt die Sorge erst an. Die Angst wird nicht vorbei sein wenn du ein gesundes Kind auf die Welt bringst. Ich glaube als Mutter hört die Sorge niemals aus, um irgendetwas kann man sich immer Gedanken machen. Plötzlicher Kindstod, Krankheit, Unfälle. Nur darf diese Angst eben nicht zu viel Platz in deinem Leben einnehmen.

Hast du mit deinem Mann schon mal über deine Gedanken gesprochen?

LG Nicole

6

Liebe Christine

denke an deine Kinder die du doch vielleicht auch in ein Paar Jahren bekommen könntest und an deinen Mann, den du liebst, an deine Familie...
Du bist noch so jung und kannst noch so viel erreichen...
Deine Mitmensche werden sich immer wieder fragen Warum? Warum hast du uns das angetan?

Das Leben ist so schön

7

Hallo Christine,

Dass Du nach einer FG bei erneuter SS Angst hattest/hast ist verständlich. Geht mir ja auch so. Allerdings bist Du schon recht extrem. Ich würde Dir wirklich anraten einen Psychologen aufzusuchen, der Dir bestimmt Deine Ängste und Todesgedanken mittels Gesprächstherapie nehmen kann. Das soll jetzt nicht heißen, dass Du ein Ding an der Klapper hast.

Bitte bedenke, dass Du im Falle des Falles auch unfair Deinem Mann gegenüber wärst. Er hätte das wohl kaum verdient. Wenn Ihr eine gute Ehe führt, sprich mit ihm über Deine Probleme. Lösungen finden sich immer.

Wenn es Deinem Baby gut geht, würde ich mir nicht gerade Horrorgeschichten durch den Kopf gehen lassen. Denk doch einfach mal an die Zeit, wenn Du endlich Dein Baby im Arm halten kannst.

8

Hallo Christine,

lass Dich erstmal #liebdrueck
Wo soll man sich denn sonst so etwas von der Seele schreiben wenn nicht hier?!

Dein Beitrag hätte auch von mir kommen können, von daher kann ich Dich bestens verstehen. Ich hatte auch in der Früh-SS eine FG (MA/AS 10.SSW im Feb.07). Mich hat das alles auch so sehr aus der Bahn geworfen und ich habe gute 4 Monate gebraucht um wieder einigermaßen mit allem klar zu kommen.

Ich dachte auch nach den ersten 12 Wochen ist man viel entspannter, aber ich kann nur sagen ich habe diese Ängste auch immer noch. Mein Zwerg entwickelt sich zwar prächtig und alles ist bestens von daher versuche ich immer positiv zu denken. Nur das ist manchmal leichter gesagt als getan. Ich habe damals viel im "Frühes Ende" gelesen und habe leider auch noch die tragischen Geschichten im Kopf die weit nach der 12.SSW waren. Heute machen mir diese Geschichten Angst. Ich habe nicht Angst, dass mit meinem Baby irgendetwas ist, sondern dass mein Körper soz. "versagt".

Leider kann ich Dir jetzt gar keinen Rat geben. Ich kann Dir nur sagen Du bist ganz bestimmt nicht alleine mit Deinen Gedanken und auch ich würde so etwas kein 2. mal verkraften. Aber ich denke mir dann immer soetwas passiert einfach nicht 2 mal!

So - weg jetzt mit dem Pessimismus! Wir werden beide unsere süßen Babys nächstes Jahr im Arm halten!

Ganz liebe Grüße
Kerstin mit #stern + #baby Boy 19.SSW

11

Liebe Kerstin,

danke für Deine verständnisvolle Antwort - Du beschreibst genau meine Gefühle.

Ich habe die Horrorgeschichten auch immer wieder mal im Kopf und zusätzlich eine Frau im Bekanntenkreis, die ihr Baby in der bereits lebensfähigen Zeit tot gebären musste. Einige Zeit später ist sie wieder schwanger geworden und hat nun ein gesundes Kind. Trotzdem hat sie diesen Schock nie richtig überwunden.

Ich schiebe diese Gedanken ja auch so weit wie möglich von mir weg, aber sie sind nun mal da. Und ganz genau - wo, wenn nicht hier, kann ich solche "schwangerschaftshormongesteuerten" Fragen stellen???

Therapeutische Hilfe (in meinem Fall männlich) und auch die meines Mannes nutzt mir da sehr wenig - ich brauche schwangere Frauen, die mir einen Rat geben können...

Ich danke Dir und wünsche Deinem und meinem Baby eine gesunde Entwicklung!!!

LG Christine

9

ach - normal, was ist schon normal...
ich gehe davon aus, dass jede schwangere über kurz oder lang mal von schlimmer angst gepackt wird, es könnte was mit dem baby nicht in ordnung sein.
habe erst letzte woche mit meiner hebi ein gespräch darüber gehabt und das hat mir sehr gut getan.
sie hat mir gesagt, es kann IMMER was passieren, das ist ganz klar, aber die norm ist es nicht. üblich ist, dass babys mehr oder weniger 40 wochen lang fröhlich in deinem bauch rumpaddeln und dann gesund geboren werden. aber die angst ist normal und hört auch nie mehr auf. auch nicht, wenn dein kind selbst schon seinen 30. geburtstag hinter sich hat und die ersten grauen haare bekommt #schock :-p

ich hatte auch vor zwei jahren eine FG in der früh-ss. da macht man sich natürlich um so mehr sorgen, wenn man wieder #schwanger ist.
ich bin jetzt mittlerweile in der 33. ssw und ertappe mich trotzdem manchmal dabei, dass ich nachts aufwache mit der hand auf dem bauch, um den kleinen hampelmann am besten jede sekunde zu spüren.
von daher verstehe ich schon, wenn du sagst, du könntest das nicht nochmal ertragen und wärest dann lieber tot (wobei sowas denken und es wirklich wollen ja auch nochmal zwei paar schuhe sind - zum glück...)

hast du diese extreme verlustangst denn ausschließlich in bezug auf dein baby oder hast du auch bei anderen personen (partner, eltern, etc.) so große angst, sie könnten dir "abhanden kommen"?

10

Hallo,

ich kann Deine Gedanken zwar nicht wirklich nachvollziehen, was Deine Gefühle betreffen, wenn während der SS was schief geht. Aber ich vermute mal, dass dieses Kind für Dich schon so "real" geworden ist, dass Du die Gefühle hast, die eigentlich fast jede Mutter hat, wenn das Kind auf der Welt ist.
Dass ich z.B. mal denke, dass ich mein Leben für mein Kind geben würde, war mir vorher unvorstellbar und ich konnte auch nicht nachvollziehen, wenn in den Nachrichten mal Situationen vorkamen, wo Eltern sich für ihr Kind geopfert haben. Aber kaum war meine Tochter auf der Welt, wusste ich, was in einer Mutter oder in einem Vater vorgeht. Wenn dem Kind was passiert, ist das eigene Leben eigentlich zu Ende - dann kann man sich auch für das Leben des Kindes opfern.

Wie gesagt, das Gefühl bevor das Kind auf Welt ist, kannte ich nicht, aber ich denke, es ist genau das Gefühl was Du hast.

Lass Dich nur nicht von diesem Gefühl gefangen nehmen. Es muss nach wie vor eine "Randvorstellung" bleiben, die man auch haben darf. Aber wenn es Dich beherrscht, solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, denn so kannst Du die SS nicht genießen.

LG Samy