Enger Beckenausgang (Hoher Geradstand). Wer noch?

Hallo Ihr,

bin nun in der 36 SSW und habe schon einen Sohn, der aber per Kaiserschnitt zur Welt kam. Ich hatte 11 Tage übertragen. Bei der Geburt, ich versuchte es zuerst normal, wurden dann seine Herztöne schlechter, ich hatte grünes Fruchtwasser und dann steht im Mutterpass auch drin, dass der Kaiserschnitt aus hohem Geradstand auch durchgeführt wurde.
Was soviel heisst, dass ich anscheinend im Becken eng wäre für eine Normalgeburt. Hat mir aber mein FA nie zuvor gesagt.

Nun jetzt bei dieser Schwangerschaft bitte ich mein FA mal genau nachzuschauen und er meint auch, dass der Beckenausgang auch eher eng ist.
Er meint aber auch, dass das normal schon funktionieren könnte, aber da darf dann das Kind nicht so groß sein, wie mein erstes.
Er war knapp 60 cm groß und wog 4 1/2 kg. Da ging nix mit natürlich.
Ich fands aber auch komisch, daß der Arzt damals erst halbe Stunde vorm Kaiserschnitt meinte, daß da nicht viel Platz wäre.

Mann, ich habe keine Lust auf eine OP. :-(
Wer von euch hat auch dieses PRoblem?

Und wer hatte auch sowas zu hören bekommen und es hat dann doch mit einer natürlichen Geburt geklappt?

Gruß,

gani.

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Hallo Gani,

bei meinem Sohn hatte ich nach ca. 16 h Wehen auch einen Kaiserschnitt. Im Mutterpass stand auch erst drin wg. hohem Geradstand. Das wurde dann aber in Geburtstillstand geändert. Bin also noch ratloser als du. Bin jetzt 20 SSW. Hab aber noch nicht mit meinem FA über das Thema Geburt gesprochen. Bin mal gespannt, was er sagt. Er müßte ja eigentlich mein "Innenleben" kennen, hat ja auch den KS gemacht. Mal schaun.

LG und eine schöne RestSS,

Jacky

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Also bei meim Ersten hat mich ja ein anderer Arzt operiert. DAs war nicht mein FA. Mein FA war aber erstaunt als ich ihm sagte, daß mir der ARzt damals sagte, ich sei eng.
Und schwups hat er ein paar Untersuchungstermine später die gleiche Meinung wie der OP-Arzt.

Ich glaube schon, daß ich das erstmal auf normalem Wege versuchen sollte, auch wenn ich wieder diese üblen Wehen ertragen muss, und es nachher doch noch ein KS wird.

Versuchen werde ich es glaub ich schon erstmal normal. Es sei denn die Kleine legt auch so zu wie mein Sohn. Dann wirds wirklich schwierig.

Aber wenn dein FA auch den KS bei dir gemacht hat, dann müsste er dir auch gleich eine Antwort geben können.

Drücke dir auf jeden Fall kräftig die Daumen, daß das normal klappt.

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Hi, meine erste Tochter kam auch per KS nach abgebrochener Geburt wg Geburtsstillstand zur Welt und es stand im Mutterpass relatives Missverhältnis was so viel heißt wie ein Kopf passt nicht durch mein Becken.
Meine zweite Tochter kam dann bei einer wunderschönen HG nach nur 6 Stunden Wehen zur Welt, ihr Kopf war um 1,5 cm größer als der meiner Großen und sie war ein halbes KG schwerer und drei cm größer. Denke nicht dass man dass so sagen kann, ich an deiner Stelle würde es auf jeden Fall erst ein Mal versuchen und wenn es nicht klappt kann man ja immer noch schneiden. Ich drück dir die Daumen damit auch du eine so schöne spontane erlebst wie ich.

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Oh das wäre echt schön.
Und zu dir muss ich echt sagen, daß du eine Mutige bist, weil du die zweite bei einer Hausgeburt zur Welt gebracht hast.
Oh mann, ich bin da einfach zu ängstlich bei sowas.

ALso bei mir steht erst an dritter Stelle, daß aus hohem Geradstand der Kaiserschnitt gemacht wurde. Wurde aber nicht durch den FA gemacht.
Zuerst wurden die Herztöne vom Kind schlecht, dann kam grünes Fruchtwasser und dann ist klar, dass da das Kind nicht durchkam, weil ich nur 4-5 cm MuMu-Öffnung hatte. Also war das Kind mit dem Kopf gar nicht so weit im Becken, daß man das so klar sagen kann, weil nicht mal der MuMu ganz offen war. ERst dann rutscht ja der Kopf in den Beckenausgang. DAnn hätt man bei mir doch sagen können, ja, es ist eng und es passt net durch.

Aber schön zu wissen, daß es auch Fälle gibt, wo es klappt und sich die Ärzte einfach irren können.
Du hast recht. Ich werde es auf normal Weg schon versuchen. Sollte es dann wirklich nicht gehen, kann man ja noch operieren. Auch wenn die Wehen so schlimm sind. #zitter
Danke fürs #pro drücken.

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Hi Gani,

meine erste Entbindung endete nach 4-stündigem Geburtsstillstand in einer sehr unschönen spontanen Entbindung (na ja, wenn man nach 38 Stunden noch von spontan reden kann ;-)). Meine Tochter steckte im Beckenausgang und bewegte sich keinen mm vor oder zurück. Letztendlich wurde sie mit Mega-Dammschnitt, Saugglocke, meinem mehr als kräftigen Mitschieben und einer Hebamme mit vollem Gewicht auf dem Bauch geholt. In dem Moment war ich froh, dass es vorbei war und auch froh, es ohne KS geschafft zu haben. Doch da wusste ich noch nicht, was ich mir alles bei dieser Aktion kaputt gemacht hatte. Unterhalb des Bauchnabels war nichts mehr in Ordnung, ich war erst drei Monate nach der Geburt fähig mich vollkommen selbständig um mein Baby zu kümmern :-( Wirklich okay sind einige Dinge erst etwa nach zwei Jahren gewesen.

Trotzdem wollte ich die zweite Geburt ähnlich wie du angehen. Sprich es normal versuchen und dann im Falle des Falles einen KS machen lassen. Ich dachte mir, dass sie ja immer noch schneiden könnten... Das zweite Kind war Gott sei Dank noch ne Nummer größer, so dass sich der MuMu gar nicht wirklich zu öffnen begann und dann 36 Std nach Einleitungsbeginn ein KS gemacht wurde.

Der Arzt war wieder derselbe, der meine erste Tochter geholt hatte. Als er mich im Kreißsaal liegen sah war er entsetzt, dass ich es überhaupt so probieren wollte. Er hat mir mehr als deutlich gesagt, dass ein KS zwar theoretisch immer noch möglich ist, aber er sich bewußt damals bei der ersten dagegen entschieden hat. Sie war ja wie gesagt bereits am Beckenausgang angekommen - der Arzt hätte sie also erstmal wieder zurückschieben müssen. Da sie aber so fest steckte war das sehr schwer, darum hat er es erstmal mit der Saugglocke probiert. Das war zum Glück auch erfolgreich, denn wie ein KS in diesem Stadium der Geburt geendet hätte möchte ich mir lieber nicht ausmalen.

Obwohl auch der KS nicht komplikationslos verlief (hatte nen Narkosezwischenfall und lag mehrere Stunden auf Intensiv, konnte mein Kind erst nach fast sechs Stunden begrüßen) erinnere ich mich viel lieber an diese Entbindung. Auf dieses natürliche Geburterlebnis hätte ich liebend gerne verzichtet zumal ich auch meiner Tochter keinen Gefallen getan habe. Die Kleine leidet an massiver Platzangst, die auf das Geburtserlebnis zurückgeführt wird. Ist also die Frage ob man das unbedingt braucht...

Ich jedenfalls würde nie wieder eine normale Entbindung versuchen - eben weil ich von jenem Missverhältnis weiß. Der Frauenarzt kann das übrigens nur ganz grob einschätzen. Will man es genau wissen werden umfangreiche Untersuchungen in darauf spezialisierten Kliniken gemacht.

Klar kannst du es normal versuchen. Ich an deiner Stelle würde jedoch sehr wachsam sein und frühzeitig einem KS zustimmen sobald sich Probleme abzeichnen. Produziert der Körper keine oder uneffektive Wehen, öffnet sich der MuMu nicht oder nur sehr langsam oder schwellen die äusseren Geschlechtsorgane an dann sind das alles Alarmzeichen auf die ich achten würde.

Wünsch dir alles Gute.

Viele Grüße
Ina #winke

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HAllo GAni,

"Hoher Gradstand" bedeutet NICHT, dass das Becken zu schmal für eine Spontangeburt ist.
Beim "Hohen Gradstand" liegt das kindliche Köpfchen nicht genau im richtigen Verhältnis zum Beckenausgang, ist also "eingeklemmt".
Das kann vielleicht beim engen Becken eher mal vorkommen als bei einem besonders weiten Beckenausgang, aber es besteht eigentlich kein Zusammenhang, meist ist es einfach PEch und die Ursache ist unklar....
MAnchmal kann sich das Kind dann doch noch richtig eindrehen, wenn nicht, muss eben ein Kaiserschnitt gemacht werden.

Ich weiß nicht, ob eine Widerholungsgefahr besteht, würde aber behaupten "neues Kind, neues Glück" und das du gute Chancen auf eine normale spontane Geburt hast.

Alles Gute!