Erweitertes Nierenbecken, 26. ssw

HI Mädels,
gestern war ich bei meinem FA, mit dem Zwerg ist soweit alles super, wächst und gedeiht prächtig in meinem Bauch ;-); es wurde ein ausführlicher Organultraschall gemacht und dabei hat mein FA festgestellt, dass der Kleine erweiterte Nierenbecken hat - auf beiden Seiten 8 mm.... mein FA sagt, der Grenzwert ist bei 10 mm, es wäre jetzt kein grund zur Sorge, aber man müsse das weiter beobachten...

Hat jemand damit Erfahrung und was bedeutet das? Geht das noch von selbst zurück bzw. wenn nicht, welche Konsequenzen ergeben sich aus so einer Erweiterung des Nierenbeckens?

DANKE für Eure Antworten!
Tessa

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Ist die am meisten gestellte "Diagnose" bei den US-Untersuchungen. Wenn die Blase gefüllt ist, hat diese Erweiterung nichts zu bedeuten. Sie rührt daher, dass der Fötus gegen das Fruchtwasser "anpinkeln" muss; daher kommt es zu diesem Rückstau.

Andrea

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Hallo Tessa,

bei mir wurde bei der Feindiagnostik in der 21. Woche auch ein erweitertertes Nierenbecken links festgestellt - hab mir aber gar nicht erst groß Gedanken gemacht.
Die Ärztin sagte auch nur, man müsse es im Auge behalten und es könne sich schon beim nächsten US zurückgebildet haben.
Bei meinem letzten Termin bei der FÄ hat die auch extra genau nachgesehen - und meinte, sie könne da nichts ungewöhnliches/auffälliges mehr feststellen!
Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre es aber auch sonst nicht wirklich dramatisch gewesen: wenn sonst alles bestens ist, kannst du dich glaub ich wirklich entspannen! :-)

LG,
Hope

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hallo

war letzte woche beim organultraschall und es wurde dasselbe festgestellt. aber kein grund zur sorge meistens verwächst es sich und wenn nicht ist es auch nicht weiter tragisch. muss nur beobachtet werden.

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Hallo Tessa!

Zunächst mal auch von mir Entwarnung! Allerdings muss ich sagen, dass 8 mm auf beiden Seiten schon ein ziemlich deutlicher Wert ist. Das mit dem Grenzwert von 10 mm kann ich so nicht bestätigen!

Erst mal zu meiner Geschichte und Erfahrung mit dieser Sache:

In meiner ersten Schwangerschaft wurde beim Organscreening in der 20. SSW auch eine Erweiterung festgestellt. Der Wert war damals 6 mm auf der linken Seite. Mein FA hat mich dann zur Feindiagnostik überwiesen, wo ich in der 22. SSW war. Dort hab man es auf beiden Seiten festgestellt und mir gesagt, dass das wohl ein erweitertes Nierenbecken sei, was bei Jungs häufig vorkommt. Etwa bei 7-10% der männlichen Ungeborenen sei dies nachweisbar, verschwinde aber in 90% dieser Fälle spätestens nach der Geburt wieder. Allerdings müssten sie mich drauf hinweisen, dass es auch ein Hinweis auf Trisomie 21 sein KÖNNTE. Zur Sicherheit könne ich ja eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Hab ich aber nicht!!
Mein FA hat das dann bei jeder VU weiter kontrolliert. Hab in meinem Mutterpass noch den Wert von der 30. SSW stehen: Da waren es auf der einen Seite 4 mm und auf der anderen Seite 9 mm.

Nach der Geburt in der 38. SSW war es tatäschlich auf der rechten Seite verschwunden, links aber immer noch sehr ausgeprägt. Der KiA in der Klinik hat uns dann über das weitere Vorgehen aufgeklärt. Wir sollten es regelmäßig (erstmals 2 Tage nach Entlassung, dann alle 2-3 Monate) vom niedergelassenen Kinderarzt per Ultraschall kontrollieren lassen. Das haben wir auch, es gab nie eine Veränderung, war immer da, aber im grünen Bereich. Als mein Kleiner ein halbes Jahr alt war, hatte sich immer noch nix verändert, d.h. es war auch nicht zurückgegangen. Deshalb sollten wir eine Nierenszintigrafie machen lassen. Das ist ein nuklearmedizinische Untersuchung, bei der man feststellen kann, ob und wie der Urin von der Niere in die Blase abläuft. Die Ursachen für das erweiterte Nierenbecken können nämlich ein verenger Harnleiter oder gar ein Reflux sein, d.h. der Urin würde von der Blase in die Niere zurückfließen. Dadurch würde die Niere dauerhaft geschädigt, weil der Druck zu groß wäre.
Bei der Szintigrafie kam aber heraus, dass alles optimal abfließt. Also keine Bedenken!

Folglich sollten wir nur noch alle 6 Monate zur Ultraschall-Kontrolle kommen. Kurz vor Weihnachten 2011 (Mein Kleiner war inzwischen 20 Monate alt), hat der KiA aber nochmal Alarm geschlagen: Der Wert habe sich verschlechtert, das Nierenbecken nochmal erweitert. Wir sind dann zur Kontrolle wieder in die Klinik, wo abermals Entwarnung gegeben wurde: Der Wert hängt natürlich immer davon ab, wieviel das Kind gerade getrunken hat.
Vor 2 Monaten dann der Schock: Mein Kleiner hatte zum ersten Mal eine richtig heftige Harnwegsinfektion. Das ist leider eine häufige Komplikation der bei ihm ansonsten harmlosen Sache: Da sich mehr Urin im erweiterten Nierenbecken sammelt, können sich auch Bakterien leichter vermehren und zu solchen Harnwegsinfekten führen.
Er hat dann ein Antibiotikum bekommen und gut war's. Nächste Woche müssen wir wieder zur US-Kontrolle. Mein Kleiner ist übrigens diese Woche 2 geworden.

In meiner jetztigen Schwangerschaft (es wird wieder ein Junge), wurde genau dasselbe festgestellt. Ich war wieder zur Feindiagnostik und das Ergebnis ist, dass es diesmal wohl wirklich "nur" grenzwertig ist. Ich war letzte Woche (25. SSW) und da war der Wert beidseitig bei 5 mm. Die Ärztin meinte, der Grenzwert sei bei ca. 4,5 mm! Diesmal ist es wohl nicht so ausgeprägt wie bei meinem Großen und ich bin guter Dinge, dass es diesmal wirklich von selber weggeht.

So, das war jetzt wirklich eine lange Antwort. Hoffe aber, Dich umfassend aufgeklärt zu haben, was es bedeuten KÖNNTE. Wie gesagt: In den allermeisten Fällen harmlos und verschwindet von selber, wenn nicht: Kontrolle nötig, wahrscheinlich aber auch harmlos. Und selbst, wenn die Ursache ein verengter Harnleiter oder Reflux sein sollte, kann man da operativ gut was machen. Ist aber in den seltensten Fällen nötig.

Ich wünsche Dir noch eine schöne Rest-Schwangerschaft, alles Gute für die Geburt und drück fest die Daumen, dass sich das Problem von alleine erledigt!

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne eine PN schicken!

LG
helmchen (26. SSW)

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Hi Helmchen,
vielen, vielen DANK für deine ausführliche Antwort! Nun fühl ich mich doch wesentlich besser informiert und werde mir vorläufig keine Gedanken mehr machen und hoffen, dass sich beim nächsten Ultraschall zeigt, dass der Wert zurück gegangen ist... ansonsten bin ich doch erleichtert zu wissen, dass es eine Sache ist, die häufig vorkommt und auch - sofern sich der Wert nicht bessern sollte - gut behandelt werden kann.

Wünsch auch Dir eine gute Restschwangerschaft - wir bekommen den 3. Jungen und ich freu mich sehr!

Tessa

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Hi Tessa,

mit 3 Jungs hast Du bestimmt alle Hände voll zu tun ;-)

Alles Gute!

LG
helmchen

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