Schwanger mit 41 und Angst

Hallo,

ich bin 41 Jahre, jetzt im Moment in der 8.Woche schwanger und mich plagen große Ängste. Es ist nicht nur das Alter. Ich habe eine chronische Erkrankung (wird statistisch jedem 10.Kind vererbt) und bin mitten in einem Schub, in welchem ich einige Medikamente nehmen muß, schwanger geworden. Ausserdem bin ich voll berufstätig und wir brauchen dieses 2.Gehalt auf Dauer.

Bezüglich der Medikamente konnte mich meine Gynäkologin einigermaßen beruhigen (obwohl ich mir immer noch Gedanken mache ob die ganze Kombi Alter, Krankheit, Medikamente etc. ein gesundes Kind bringt). Die Ärztin sagt, dass wir pränatale Vorsorgeuntersuchungen hinsichtlich evtl. Behinderungen machen, sollte ich mich für das Kind entscheiden.

Ich weine im Moment oft, weil ich nicht weiß ,ob ich das richtige tue, wenn ich das Kind behalte. Fühle mich momentan so müde und kraftlos und frage mich, ob ich das alles schaffe. Kind, Beruf, eigene Gesundheit. Mein Lebensgefährte hat einen Beruf, in welchem er oft weiter weg arbeitet und von früh bis spät unterwegs ist.

Das 1.Jahr würde ich auf jeden Fall zuhause bleiben. Danach müßte man mal schauen. Ob mein AG Teilzeit mitmachen würde, ob das Geld reicht. Da ich auch noch zur Arbeitsstelle eine längere Strecke pendele raubt das auch Zeit. Und die Kitas hier haben eher bescheidene Öffnungszeiten. Wenn ich wüßte, dass ich ganz entspannt zu Hause bleiben kann, wäre ich vermutlich entspannter. Aber so macht mir die künftige Mehrfachbelastung schon jetzt Angst.

Aber ob ich den Schritt zu einem Schwangerschaftsabbruch schaffe, da bin ich mir gerade auch unsicher.
Laut Ultraschall in dieser Woche sieht alles bis jetzt gut aus. Der kleine Puls schlägt schon. Kann ich da jetzt moralisch noch hingehen und das beenden? Wäre der Abbruch schlimmer oder evtl. dem Kind eine vielleicht dauergestresste Mutter sein? Ich weiß es gerade nicht. Entweder jetzt kurzfristig Augen zu und durch und das Ganze beenden oder am Ball bleiben und versuchen trotz aller Umstände ein möglichst gute Mama zu sein.

Habt ihr schon ähnliche Situationen erlebt und wie habt ihr Euch entschieden bzw. das Ganze gemeistert?

LG
Sonilen

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Hallo Sonilen,

diese Ängste am Anfang sind ganz normal. Jede werdende Mama muß sich doch erstmal daran gewöhnen, dass sich ihr Leben nun komplett umstellen wird, egal ob die Schwangerschaft geplant war oder nicht.
Es gibt mittlerweile so viele Mütter über 40 und es geht alles gut. Ist doch schon mal super, dass du einfach so schwanger geworden bist. Das wünschen sie so viele und dann klappt es jahrelang nicht. Ich wünsche dir ganz viel Zuversicht und Kraft und hoffe, dass du dich schon bald auf deinen Krümel freuen kannst!

Liebe Grüße!

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wie ist es denn zu dieser schwangerschaft gekommen? habt ihr nicht verhütet?

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Doch, wir hatten verhütet.

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mhm...dann ist es wirklich schwierig. solltest vielleicht mal ne pro und contra liste machen. deine Situation ist wirklich eine besondere. dein alter allein wär jetzt denk ich weniger ein Problem. dennoch sollte man sich auch die frage stellen (egal wie alt man ist) bin ich bereit ein behindertes/ krankes kind groß zu ziehen. ich arbeite in einer kinderarztpraxis und glaub mir ausser dem down syndrom gibt es noch viele andere chromosomenanomalien. diese Entscheidung kann dir/euch keiner abnehmen.

LG Michaela 9+1

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Entschuldige falls ich zu direkt bin, aber wieso bist du dann schwanger geworden? Ich meine, du bist alt genug um vernünftig mit dem Thema Verhütung umzugehen. Unfälle passieren natürlich. Aber bei diesen Naja sagen wir, eher ungünstigen Umständen achtet man ja eigentlich umso mehr darauf, außer man mag Kinder haben, dann muss man aber auch dazu stehen.

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Gut, grad deine Antwort auf die erste Frage gelesen. Im Endeffekt musst du dich fragen, willst du dieses Kind? Die Arbeitsplatz Dinge kann man sicher klären. Du hast ja nun erstmal einen Kündigungsschutz und hast viel Zeit dich um solche Dinge zu kümmern. Aber ich finde du machst nicht so den Eindruck als würdest du selber ernsthaft eine Abtreibung wollen. Du brauchst wohl etwas Zeit um mit der Situation klar zu kommen. Wie steht dein Partner denn dazu?

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Was für eine Erkrankung hast du und welche Medis nimmst du?

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Ich finde deine Ängste sind berechtig und ich denke du solltest gewisse Dinge klären bevor du dich für das Kind entscheidest. Weder das Kind noch du hat etwas davon wenn a) am Ende das Geld nicht reicht, b) du überfordert bist, c) es schlechte Betreuungsmöglichkeiten gibt.

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Hallo

sei mal ganz ehrlich zu dir!

Du hast dich doch schon entschieden! Fürs Kind!

Ich selber bin 42 und in der 31.SSW schwanger....wir sind jung!

Ich drück dir die Daumen!

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Andere Frage: Was heisst das 2. Gehalt auf Dauer brauchen? Geht mit kleinerer Wohnung und kleinerem Auto bzw gespartem 2. Auto es nicht auch mit einem Gehalt? Was zaehlt am Ende, das materielle oder das Kinderlachen?

Wenn Du Dir vorstellst alt und schrumplig im Altenheim zu sitzen und zu wissen, dass es bald zu ende geht, was wird Dich zufrieden gemacht haben im Leben? Die Dinge fuer die ihr das zweite Gehalt braucht oder das Kind das ja scheinbar "against all odds" leben will?

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Huhu,

eine ungeplante Schwangerschaft überfordert werdende Mütter jeden Alters zunächst.
Ich glaube wenn man rational vorgeht findet man sicher viele Gründe die gegen ein Baby sprechen (Alter, Finanzen, Krankheit, Nerven). Aber was ich persönlich noch wichtiger finde ist die Frage was dir dein Herz sagt und ob du mit einem Abbruch besser leben könntest.
Es mag im Moment vielleicht wirklich einfacher erscheinen das Ganze schnell zu beenden, aber dann wirst du auch vieles verpassen (Kinderlachen, die Entwicklungsschritte, liebevolle Umarmungen...). Also ich persönlich würde das kleine Wunder annehmen und kämpfen.

Das finanzielle lässt sich am einfachsten regeln.

Was Kitas betrifft, gibt es ja jetzt den Rechtsanspruch und ansonsten Tagesmütter.
Da gibt es heutzutage genügend Möglichkeiten.
Bezüglich der Krankheit kann ich nichts sagen, da ich mich da nicht auskenne, aber deine Frauenärztin hat ja schonmal einen Teil deiner Ängste diesebzüglich gemildert.
Beide Wegen werden bestimmt nicht einfach sein, aber ich hoffe dass du den für dich richtigen wählst und hinterher stolz darauf zurückblicken wirst und nicht wehmütig.
LG

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hallo sonilen,

ich kann nur ansatzweise erahnen, was dahinter steckt, wenn du schreibst, dass dich große ängste plagen. du machst dir sicherlich viele viele gedanken, überlegst hin- und her...#gruebel einmal bist du ganz zuversichtlich, das andere mal überfällt dich wieder die angst „was wäre wenn“ und „wie soll das alles gehen“...
ich kann dich gut verstehen, dass du gerne wissen würdest, wie alles weitergeht, wie es klappen könnte... wie dein leben aussehen würde, wenn dein baby 1 jahr alt ist...

aber meistens bleiben einem ja erstmal nur die nächsten kleinen schritte, um wieder boden unter den füßen zu kriegen.
und ich finde, da schlägst du dich echt gut... du bist schon einige schritte gegangen... z.B. zur gynäkologin...
diese konnte dich sogar schon etwas beruhigen bzgl der medikamente... das ist ja schon mal ein lichtblick, das von einer ärztin zu hören, die sicherlich weiß von was sie spricht... und die nachricht, dass laut ultraschall bisher alles gut aussieht ist ja auch schon mal eine gute nachricht...:-)
da kann dir deine ärztin zumindest in dem aspekt, ob mit dem baby alles o.k. ist, etwas sicherheit geben und für dich da sein.

hast du denn mit deinem lebensgefährten schon über deine schwangerschaft geredet? was hat er denn dazu gesagt?

ich schick dir liebe grüße und würde gerne wieder von dir hören.

jolina