Natürliche Entbindung vs. Kaisaschnitt

Ich finde, sie schätzt die Lage falsch ein.
Es ist natürlich schwer, beides gleichzusetzen, aber ich würde eine Bauch-OP jetzt nicht als völlig risikolos betrachten. Sicher kann man einige Gefahren ausschließen, aber man geht andere Risiken dafür ein.

Wenn du in einer routinierten Klinik entbindest, kann ja nicht sooo viel passieren. Du wirst engmaschig überwacht und bei Komplikationen wird man dir schon rechtzeitig einen KS anraten.

Das ist schlicht längst wissenschaftlich widerlegter Blödsinn. Wenn sie Geburten bei ihr in der Klinik aber als so extrem risikoreich und voller Komplikationen erlebt dann wäre das für mich ein Grund mich von diesem Krankenhaus so fern wie nur möglich zu halten.

Bescheuert. Die Natur hat das schon richtig gemacht, dass man normal entbinden kann. Deine Bekannte tut so als würden alle Mütter und Babys bei der Geburt sterben wenn es KEINE KaisERschnitt ist. Ich finde es immer frech, wenn andere meinen blöde Kommentare was die Geburt betrifft abzugeben. Hör einfach nicht drauf Mach es so wie du es für dich selbst angenehm empfindest. Alles andere was WÄHREND der Geburt kommen kann, weiß nur Gott, da können wir jetzt eh noch nicht drüber entscheiden.

KAISASCHNITT ?

nicht sein ernst?

Hallo Julchen,

beim Kaiserschnitt hast Du genauso Risiken, v. a. erhöhtes Thromboserisiko, Kreislaufprobleme. Mal von der Narbe und den evtl. innerlichen Verwachsungen abgesehen.

Ich habe beides hinter mir. meine Tochter (7 J.) habe ich spontan entbunden, allerdings nach Einleitung. Es war dann auch noch die Saugglocke nötig und ich habe einen Dammschnitt bekommen, weil es schnell gehen musste. Damit hatte ich aber keinerlei Probleme. Gut, die ersten paar Wochen hats manchmal ein bisschen gezwickt.
Als wir nach 3 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurden, sind wir gleich spazieren gegangen. Mir und der Kleinen gings ausgezeichnet.

Bei meinem Sohn (3 J.) hatte ich einen Kaiserschnitt. Er hatte sich nicht gedreht, obwohl ich alles im Vorfeld versucht hatte. Nach einer versuchten äußeren Wendung wollte mich die Ärztin gleich da lassen, da ich zu wenig Fruchtwasser hatte. Da ich den Kaiserschnitt nicht unbedingt wollte, wurde wieder eingeleitet. Mein Kleiner ist aber nicht ins Becken gerutscht, so dass ich mich dann nach ca. 12 Stunden doch zum Kaiserschnitt entschieden habe.

Danach gings mir allerdings nicht besonders gut (wie das halt nach einer Bauch-OP ist): Ich konnte mich kaum selbst im Bett hochziehen, konnte weder lachen noch husten, da dann alles extrem weh tat. Das erste Mal aufstehen war die Hölle. Ich dachte, mich zerreißt es gleich. Jedes Aufstehen war eine Überwindung.

Außerdem konnte ich nicht mal mein Kind selbst versorgen (am ersten Tag), musste klingeln, damit die Schwester ihn mir gibt.

Davon mal abgesehen, hatte und habe ich echt Probleme mit der Narbe. Meine ist ein bisschen wulstig und einfach hässlich. Ich kann heute noch nicht ohne weiteres dahin fassen. Und ich hatte auch sehr lange Schmerzen, wenn eines von den Kindern mal ran gekommen ist (ca. 2,5 Jahre lang).

Mein Kleiner hatte Gott sei Dank keine Anpassungsschwierigkeiten. Aber als ich entlassen wurde, hatte ich mir schon Gedanken gemacht, wie ich den Alltag stemmen soll, wenn mein Mann wieder auf Arbeit ist. Aber als ich dann zu Hause war, ging es stetig bergauf, nach drei Wochen war ich wieder soweit fit.

Von daher ist meine Meinung:

Ich würde lieber noch mal 5 Kinder spontan entbinden, als noch mal einen Kaiserschnitt zu haben. Von daher würde ich es immer zuerst auf natürlichem Wege probieren. Bei Komplikationen oder einem Geburtsstillstand kann man dann immer noch die Sectio machen.

Liebe Grüße

Gänseblümchen

Ein KaisER!!!schnitt ist nur für den Notfall gedacht. Ich halte nichts davon, mit Absicht eine natürliche Geburt zu umgehen. Sicherheit hin oder her... Jede Geburt hat ihre Risiken.

Hallo,

deine Bekannte hat schlichtweg keine persönlichen Erfahrungen.

Ich habe die Geburt auch ohne Angst erwartet und bin sie auch locker angegangen. Ist ja schließlich normal und gehört dazu.

Ich hatte 14 Std. Wehen, dann PDA, Muttermund offen und pressen.

Und ich hatte dann nach insg. 22 Std. einen Kaiserschnitt, weil mein Kind schief eingedreht war und nicht rauskam.

Ich fand es toll, jeden Tag mich zu fragen: "Kommt er heute, wann kommt er denn?"

Für mich war die Zeit der Wehen, die Zeit in der ich realisieren konnte "JETZT kommt mein Kind".

Ich war überrascht was ich leisten kann, ich fand das toll. Ich fand toll die Phasen einer Geburt erleben zu dürfen mit allen Höhen und Tiefen. Es war einfach eine besondere Zeit.

Dann der Kaiserschnitt.

Die OP lief gut und ohne Probleme. Keine Schmerzen.

Doch man muss sich vor Augen halten, es ist eine OP! Du hast einen Katheter und du kannst dich die erste Zeit nur unter Schmerzen bewegen. Du hast für lange Zeit einen taubes Bauchgefühl, da die Nerven durchtrennt werden. Du kannst nicht eben Aufstehen und dein Kind wickeln. Du musst dich um einen Menschen kümmern und gleichzeitig genesen.

Doch all das ist verkraftbar und die Schmerzen vergehen.

Doch nach vielen Gesprächen mit Freunden, wo ein KS medizinisch notwendig war, bleibt immer das Gefühl "Ich durfte es nicht natürlich probieren, ich habe versagt."

Oder wie bei mir, ich fühlte mich als ob ich versagt habe. Ich beneide Frauen um den Moment, das Kind direkt auf den Arm zu bekommen. Es natürlich geschafft zu haben.

Und das alles, obwohl ich weiß, dass dieser Kaiserschnitt lebensnotwendig war und ich sehr wohl eine super Geburt hingelegt habe, mehr wie manch Frau die "nur" natürlich entbunden hat.

Trotz der heftigen Wehen, möchte ich versuchen ein weiteres Kind auf natürlichen Wege zu bekommen. Es ist einfach eine magische, tolle Zeit.

Meine Meinung: Versuche es auf natürlichem Wege, sonst fragst du dich ewig, wie wäre es gewesen wenn...