Nackenfaltenmessung sinnvoll?

Habe am 24. Januar 2014 einen Termin zur Nackenfaltenmessung. Kostet 125 Euro, was jetzt erstmal nicht sooo viel ist, find ich.

Wenn das Baby da ist, sind mein Freund und ich 21 und noch mitten im Studium.

Ich will jetzt nicht, dass das falsch rüberkommt! Ich liebe mein Baby und freue mich auch riesig drauf und vertraue ihm, dass es gesund auf die Welt kommt.

In meiner Verwandtschaft gab es nie solche Vorfälle, meine Eltern sind beide gesund, die Eltern meines Freundes ebenfalls.

Nun habe ich aber rausgefunden, dass ich eine Autoimmunkrankheit habe (SD Unterfunktion), die ja eigentlich auch vererbt wird....aus meinen Kreisen hatte sowas aber noch nie jemand, darum hab ich wohl einfach Pech gehabt. Was, wenn ich wieder Pech habe? Versteht ihr, wie ich das meine? :/

Das Ding ist jetzt einfach...ich weiß nicht ob ich es mit 21 schaffe, ein hochgradig behindertes Kind zu erziehen, weil ich selber noch ziemlich jung bin und auch studiere.

Außerdem hätte ich für immer das Gefühl, dass mein Kind sich in seinem Zustand nur quält.

Das sind gerade alles ganz schreckliche Gedanken und vielleicht sehe ich gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Haltet ihr diese Untersuchung für sinnvoll? Wie genau und aussagekräftig sind die Ergebnisse? Hat das schon mal jemand von euch gemacht? Birgt das Risiken einer FG?

Will natürlich nichts machen, was meinem Baby schadet.

Hoffe ihr könnt mir da ein wenig weiterhelfen.

An sich gehöre ich ja nicht zur Risiko Gruppe...bin jung und eigentlich auch gesund. Aber trotzdem mache ich mir Gedanken, liegt vielleicht auch daran, dass mein FÄ mir das eingeredet hat. Von wegen: Wenn man etwas auf dem Ultraschall sieht, was bedenklich ist, schaltet sich ab der 22. SSW die Ethik Kommission ein und dann haben mein Freund und ich gar kein Mitspracherecht mehr...

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Hallo,

Wir haben diese Untersuchung bei beiden Kindern machen lassen und werden es wieder tun. Es ist ungefährlich für das Baby, da ja nur Us gemacht wird und Blut bei dir abgenommen wird. Daraus ergibt sich dann ein statistischer Wert, der eigentlich nicht viel aussagt. Wenn dieser Wert "schlecht" ist und/oder der US auffällig, kann man über weitere, aussagekräftigere Untersuchungen nachdenken (so sind wir daran gegangen). Ihr müsst euch nur darüber im Klaren sein, was die Folge einer evtl schlechten Nachricht sein soll. Ich selbst habe auch diese sd Erkrankung, vererbt von allen Frauen meiner mütterlichen Seite. Alle haben gesunde Babies auf die Welt gebracht, sogar noch mit 42 J.

Ich würde sagen, Macht euch Gedanken, was euch diese Untersuchung bringt. Atmet tief durch und macht euch bitte nicht verrückt! Außerdem wird man kurz vor der Untersuchung noch umfangreich beraten. Man kann dann immer noch nein dazu sagen.

Wünsche dir noch eine schöne Schwangerschaft!!!

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Hallo,

eine NFM berechnet nur die Wahrscheinlichkeit einer Trisomie-Erkrankung. Bei mir waren die Werte immer gut, was jedoch keine Garantie ist, dass das Kind ohne Trisomie auf die Welt kommt. Wie gesagt, ist nur eine Wahrscheinlichkeitsberechnung. Wären die Werte bei uns schlecht gewesen, hätten wir zur Absicherung eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht. Die sollte man sich jedoch sehr gut überlegen, da ein Infektionsrisiko besteht. Dies kann im schlimmsten Fall zur Fehlgeburt führen. NFM ist hingegen risikolos. Viele sagen, dass sie das nicht machen, da nur die Wahrscheinlichkeit berechnet wird. Wir haben es gemacht und es hat uns beruhigt. Ausgeschlossen oder bestätigt hat die Untersuchung jedoch nichts. NFM in Verbindung mit Bluttest ist übrigens genauer als ohne.

LG

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Hallo,

mir ist nicht bekannt, dass eine bekannte und behandelte SD Unterfunktion ein schwer behindertes Kind zur Folge haben soll. Wenn diese diagnostiziert wird,dann wird man auch richtig eingestellt. Ich weiß, dass die SD werte für die geistige Entwicklung wichtig sind, aber deshalb wird ja zu Beginn der Schwangerschaft Blut abgenommen.

Ich habe die Untersuchung gemacht, einfach um im Falle der Fälle vorgewarnt zu sein. Wenn man diese Untersuchung macht, dann muss man wissen, dass es sich immer um eine Wahrscheinlichkeit handelt. Du wirst keine definitive Aussage bekommen. Für das Baby ist die Messung unbedenklich.

Ich persönlich denke, dass man sich vorher überlegen sollte, was man bei einem hohen Risiko macht. Aber selbst eine erhöhte Wahrscheinlichkeit muss nicht zwingend ein behindertes Baby zur Folge haben. Bei Messungen im Millimeterbereich passieren auch leicht Fehler...

Mach Dir nicht zu viele Sorgen, genieße die Schwangerschaft :-)
#winke

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Also sinnvoll finde ich sie nicht. Es sagt ueber das Kind nichts aus, nur ueber die Wahrscheinlichkeit das es nicht gesund sein koennte.
Wenn ihr sicher gehen moechtet ob es zB eine Trisomie Erkrankung hat und ihr euch sicher seid es dann nicht bekommen zu wollen, gebt etwas mehr aus und lasst den neuen Bluttest machen oder eben eine Fruchtwasseruntersuchung, die aber mit kleinen Risiken verbunden ist.

Ich moechte dir aber noch sagen, das du dir einfach zu viele Gedanken machst. Wir haben ein behindertes Kind. Nicht schwerstbehindert oder koerperlich,aber kein Test der Welt haette uns das vorher sagen koennen. Hab keine Angst davor oder mach dir so viele Gedanken drum. Man waechst auch manchmal mit seinen Aufgaben.

Zum Glueck werden aber die meisten Kinder gesund geboren.

Alles Liebe.

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Vielen Dank an euch alle! Bin mir jetzt immer noch nicht ganz schlüssig, ob ich es machen soll oder nicht, weil eine Wahrscheinlichkeit irgendwie...na ja...eben nur eine Wahrscheinlichkeit und keine Gewissheit ist. Habe ja noch genügend Zeit, mir das alles zu überlegen, aber trotzdem vielen lieben Dank, dass ihr so geduldig auf meine Fragen eingegangen seid. :)

Das mit dem zu viel Gedanken machen stimmt natürlich. :/ Vielleicht liegt das daran, dass ich erst 20 bin, oder aber dass es meine erste Schwangerschaft ist.

Aber ich muss euch da allen wirklich recht geben, ich entspanne mich jetzt einfach und mach mir nicht mehr so viele Gedanken. Ist bestimmt auch nicht gut fürs Baby, wenn ich mich selbst die ganze Zeit stresse.

Wünsche euch allen wunderschöne Feiertage und kommt gut ins neue Jahr! :))

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Die nackenfaltenmessung ist nicht invasiv, sie schadet deinem baby nicht. Aber die ergebnisse sind nicht sehr aussagekräftig und die fehlerquote hoch. Es kommt oft zu auffälligen ergebnissen, ohne das irgendetwas ist.
Die untersuchung macht nur sinn, wenn man dann im fall der fälle eine fruchtwasserpunktion machen möchte und das kind bei bedarf abtreiben.
Das muss und sollte jeder für sich selbsg klären, ob er das möchte. Was ich bei dir aber sehr...aehm...zusammenhanglos finde, ist deine argumentation mit der immunerkrankung der schilddrüse. Ich nehme an du meinst hashimoto?
Dadurch gibt es kein erhöhtes fehlbildungsrisiko, solange du eingestellt bist. Du hast die gleiche quote/chance wie alle anderen frauen deines alters, prinzipiell. Eine schilddrüsenerkrankung ist, egal ob beim fötus oder dir, behandelbar.
Die nackenfaltenmessung zielt, ähnlich wie die fruchtwasserpunktion, auf bestimmte genetische syndrome ab. Sehr sehr viele schwere missbildungen sind NIcHT genetisch, diese werden nicht erfasst. Wenn es darum geht die entwicklung des kindes zu beurteilen, ist die feindiagnostik mittel der wHl. Diese hat auch relevanz wenn man nicht abtreiben möchte, aber dem kind beste versorgung und med. Chance geben will.
Die wahrscheinlichkeit für dich, ein kind mit chromosomenstörung zu bekommen dürfte nicht sehr gross sein. Genausogut kannst du bei der geburt Komplikationen haben, die eine lebenslange behinderung nach sich ziehen. Oder aber später. Manchmal bekommt kan auch ein perfektes, wundervolles baby, das einfach sehr an den eltern hängt und nicht in die kita will. Und sehr sehr oft hat man eines, das in den ersten zwei jahren jeden infekt mitnimmt, so dad man präsenztage garnicht mehr abdecken kann.

Du bekommst ein baby. Manchmal lässt aich vieles damit planen, aber du solltest darauf vorbereitet sein, das vieles nicht so funktionieren wird, wie du dir das ausmalst. Das baby wie du dir das jetzt denkst wirst du vermutlich nicht bekommen - nur weil du auf das studium u.s.w. ansprichst. Wichtiger als ein funktionierendes baby wird es sein dir jetzt schon richtig viel rückhalt von der familie zu besorgen, viele menschen die euch helfen und einspringen in der kinderbetreuung.

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Jetzt hab ich mal noch ne frage. Die nfm wird doch in der 12.-14. ssw gemacht und man darf doch nur bis zur 12. abtreiben? Wenn bei weiteren untersuchungen (fruchwasserpunktion) wirklich rauskommen kann dass es behindert wird gubt es dann andere rechtliche regelungen was das betrifft? Interessiet mich jetzt einfach mal weil ich mich gerade frage was die nfm bringt selbst wenn man ein schlechtes ergebnis bekommt (und das kind wirklich nicht gesund ist) denn ich dachte austragen wird man es ja trotzdem nur mit dem "vorteil" dass man eben schon vorher weis dass das kind was hat. Weist du wie ich mein? Ändern kann man ja eh nichts wenn was ist!

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Ein behindertes Kind (das nennt sich dann "medizinische Indikation" , nicht weil das Kind krank ist, sondern weil ein behindertes Kind Folgen für die Gesundheit der Mutter haben kann) kannst du theoretisch bis zum Beginn der Wehen abtreiben, sofern du einen Arzt findest, der sich bereit erklärt. Bis zur extrauterinen Lebensfähigkeit um die 22. Woche ist das üblich, danach wird es schwieriger.

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Kleiner nachtrag: wenn du wirklich viel angst vor einer chromosomenstörung hast würde ich eher etwas mehr geld investieren und den praena test machen. Wenn du eine nackenfaltenmessung wirklich machen willst, oder andere ultraschalluntersuchungen - such dir einen arzt der mind. Degum 2 hat.

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Die NFM gibt NUR eine Wahrscheinlichkeit, keine Diagnose, für NUR drei mögliche Behinderungen von Tausenden. Dein Kind kann trotz eines schlechten Werts gesund sein, trotz eines tollen Werts doch eine Trisomie und für andre Dinge (wie Deine Immunkrankheit) gibt sie gar keine Hinweise.

Eine Behinderung kann genausogut (bzw. sogar viel häufiger) durch Sauerstoffmangel bei der Geburt oder spätere Erkrankungen oder Unfälle entstehen.

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Ach ja, ich habe die NFM nicht machen lassen, obwohl ich "schon" 35 war und drei behinderte Kinder in der Familie habe. Bei denen hätte die NFM aber eh nicht vorwarnen können (zwei sehr seltene Gendefekte, ein tragischer Unfall im Kleinkindalter).

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Ob eine Nackenfaltenmessung sinnvoll ist hängt davon ab, ob man zu weiterführenden Untersuchungen bereit ist und im Fall einer Trisomie abtreiben will. Dein Trisomierisiko ist mit 21 Jahren aber sehr niedrig und wird auch durch die Schilddrüsenunterfunktion nicht größer, die NFM bringt dir diesbezüglich nichts. Ich kenne mich mit Schilddrüsenerkrankungen nicht aus, aber es scheint ja nur darauf anzukommen, dass du richtig eingestellt und behandelt wirst, dass dein Baby keinen Schaden nimmt.