Wollt Ihr stillen? Dann informiert Euch vorher!

Hallo zusammen!

Erstmal vorweg: Mit meinem Thread möchte ich niemandem Angst machen...

Als ich schwanger war, fragten mich viele, ob ich denn vorhabe, zu stillen. Meine erstaunte Antwort darauf war immer: „Ja, natürlich, das ist doch selbstverständlich!“ Bei meinen Freundinnen hatte ich gesehen, wie sie mit ihrem Baby ruhig und entspannt auf dem Sofa saßen und es stillten. Und deswegen dachte ich, stillen sei das einfachste und natürlichste auf der Welt.

Bis dann meine Tochter kam. Die Geburt war schlimm, sie wurde eingeleitet und nach ganzen vier Tagen Tabletten, Gel, CTG, ging es dann los. Ich bekam direkt eine PDA in der Eröffnungsphase, in der Übergangs- und Austreibungsphase gaben sie mir keine mehr, mit der Erklärung, mit PDA könnte ich nicht mehr mitarbeiten. Ich hatte die schlimmsten Wehenschmerzen und es wurde so unerträglich, dass ich gerade WEGEN der fehlenden PDA nicht mehr mitarbeiten konnte (deswegen wurde ich auch ausgeschimpft) und sie die Kleine mit der Saugglocke holen mussten.

Dann wurde sie angelegt und da tat es schon sehr weh. Sie schlief dann viel und als ich mit ihr auf meinem Zimmer war, kam eine Krankenschwester und wollte mir das Stillen zeigen. Ich legte meine Tochter an und es tat soooooo weh, dass ich anfing zu weinen und sie reflexartig wegstieß. Wir versuchten es mehrere Male mit mehreren Krankenschwestern und es war immer unerträglich. Mit Stillhütchen tat es auch sehr weh und mit der Milchpumpe auch, die eine Krankenschwester dann holte. Sie sagten: „Stillen tut eben weh!“ Und manche sagten: „Es tut in den ersten fünf Tagen weh, aber dann nicht mehr. Aber bei manchen tut es immer weh.“ Was sollte ich da denken?

Sie sagten, ich solle mich entscheiden, ob ich stillen will oder die Flasche geben will. Und ich solle mir von keinem reinreden lassen. Wenn ich mich entscheiden sollte, nicht zu stillen, sollte ich noch heute die Abstilltablette nehmen. Denn wenn erstmal die Milch eingeschossen ist, wäre die noch schwerer wegzukriegen.

Ich war durch die schlimme Geburt so fertig, dass ich einfach meine Ruhe haben wollte und dann die Abstilltablette nahm. Ich wollte nicht noch mehr schlimme Schmerzen ertragen.

Nachdem ich sie genommen hatte, ging ich ein wenig auf den Flur. Dort hing ein Zettel: „Unsere Stillberaterin ist von 8-12h für Sie da.“ Stillberaterin? Davon hatte mir niemand was gesagt!

Jetzt ist meine Maus neun Monate alt, kerngesund, quietschfidel und entwickelt sich prächtig. Aber trotzdem lässt mich das Thema Stillen nicht los. Ich habe viel gelesen. Auf der Seite stillkinder.de habe ich gelesen, dass, wenn stillen wehtut, die Anlegetechnik falsch ist. Das Baby muss viel von der Brust im Mund haben und nicht nur die Brustwarze. Hatte mir das jemand im Krankenhaus gesagt? Nein.

Ich bin wirklich traurig, dass ich nicht gestillt habe und wütend, dass sie mir das im Krankenhaus nicht richtig erklärt haben, mir nichts von der Stillberaterin gesagt haben und mir nicht vorgeschlagen haben, es noch mal in aller Ruhe zu Hause mit der Nachsorgehebamme zu probieren. Stattdessen haben sie mich mit der blöden Abstilltablette unter Druck gesetzt!

Ich schreibe das alles nicht, um Mitleid zu bekommen, sondern weil ich Euch nahelegen will, Euch schon im Vorfeld mit Stillen zu beschäftigen! Es gibt bei La Leche Liga Stillberaterinnen.
Denn ich dachte, das wäre alles so einfach und man bekommt es im Krankenhaus sicher gut erklärt. In manchen vielleicht, aber nicht da, wo ich war!

Liebe Grüße und alles Gute!

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Oh das tut mir sehr leid für dich ....
Ich hoffe du bekommst eine neue Chance zu stillen :)

Danke für die Information :)

2

Mensch, das stimmt wirklich!

Bei uns war es fast das selbe, mir tat es zwar nicht weh aber ich hab total falsch angelegt, die Schwestern waren keine Hilfe, sie haben einfach das Köpfchen an meine Brust gepresst und meinten das ist stillen.....
Montag hab ich entbunden und Mittwoch kam erst die stillberaterin! Bis dahin wurde mein Sohn nachts mit glucose gefüttert! Und das ohne mein wissen, Mittwoch wurde er dann das erste mal so richtig satt.
Das war auch eine Erfahrung die man keiner mama wünscht!

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Oh, sei froh, dass es bei Dir dann doch noch geklappt hat! :-)

Aber die "Stillberatung" in manchen Krankenhäusern ist echt unter aller Kanone! #aerger

Wenn man das bloß alles vorher wüsste! Gerade beim 1. Kind ist doch alles so neu.

Beim nächsten Kind mache ich alles anders und wende mich direkt in der Schwangerschaft an eine Stillberaterin!

11

Ja da bin ich auch froh, an abstilltabletten hab ich gar nicht gedacht, hat mir auch niemand angeboten, bis auf die nacht als ich die Schwester mit der Flasche an meinem Sohn erwischt habe! Da meinte sie mir das "empfehlen" zu müssen.

Gut, hat man schon Kinder hat sich das Thema mehr oder minder erledigt aber hat man keine und möchte stillen sollte man tatsächlich nicht blauäugig da rein gehen und sich denken "das schaff ich schon"

3

Beim ersten Kind habe ich gestillt, hat soweit gut geklappt auch wenn ich mich nicht wohl damit gefühlt habe. Nach einiger Zeit musste ich aus Allergiegründen bei meiner Tochter abstillen. Mal abgesehen davon das es notwendig war, ging es uns beiden mit Flasche viel besser, naja bei Mia lags wohl an der Allergie, bei mir an der Psyche.

Dieses mal werde ich nicht stillen und ich will es auch garnicht erst nochmal versuchen.

4

Hm ich hab nie informiert und bin genauso wie du ran gegangen

"wird schon schief gehen"

Hab den großen nach 4w abgestillt weil er ne extreme saugschwäche hatte

Den kleinen habe ich 7Mo gestillt

Ich hatte wirklich nie so richtig schmerzen die ersten Tage hat es bissi gezogen aber sonst nix

Tut mir leid für dich und das war echt ein scheiß kh!!!

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Hey,
mir ging es genauso. Nur das sie mir noch auf der Brust wie doof rumdrückten so das ich richtig böse wurde. Dieses Mal hole ich mir vorher eigene Stillhütchen und berede das mit meiner Hebi.

6

Hallo!
Ich würde auch eingeleitet. Hatte aber eine traumhafte Hebamme und die Geburt war mit PDA einfach schön und super.

Auch das Stillen wurde mir super erklärt und auch das Stillzimmer gezeigt.

Ich hatte auch immer die Möglichkeit mir es nochmal zeigen zu lassen.

Vor allem haben sie mich auch immer wieder ermutigt den Kopf nicht so schnell hängen zu lassen da sich die Milch ja erst richtig bilden muss denn ich hatte immer das Gefühl dass meine Tochter nicht satt wurde.

Ich durfte sogar auf Wunsch 1 Tag länger bleiben da es mit dem Stillen noch nicht so klappte und ich deswegen nicht am Wochenende gehen wollte. Obwohl ich eine Nachsorgehebamme hatte.

Ich habe mich super betreut gefühlt.

Denke aber auch es ist von KH zu KH unterschiedlich.

7

Ich kann dir nur zustimmen!

Ich dachte auch immer, Sillen sei das einfachste und natürlichste der Welt! Heute frage ich mich, wie es die Menschheit überhaupt geschafft hatte, zu überleben! Denn dieses reflexartige Wegstoßen das du beschreibst ist eigentlich das logischste, was man sich nur vorstellen kann.

Ich hatte auch solche Probleme und es klappte nicht. Im Krankenhaus hat mir auch jeder was anderes gesagt. Ich habe das Andocken nicht hinbekommen und brauchte dabei immer Hilfe. Ich habe mich nach 3 Tagen (nach KS) entlassen lassen, da mich alles so stresste. Zuhause mit de Hebamme ging es dann besser. Zudem hatte ich im Internet eine Anleitung gefunden, wie man die Brustwarze richtig in den Mund bekommt. Mit dieser Anleitung klappte es dann endlich schmerzfrei! (Leider habe ich den Link nicht mehr.) Zudem habe ich meinen Sohn immer so angelegt, dass ich ihn nicht vor mir, sondern neben mir gehalten haben, dass seine Füße Richtung Rücken zeigten. Also an der rechten Brust angedockt und mit dem rechten Arm gehalten. Schwer zu beschreiben. #kratz

Es ist ein Kampf, der sich lohnt! Man sollte sichtatsächlich Hilfe holen, wenn es nicht klappt und sich von keinem reinreden lassen!

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Gott sei Dank hat Dir das Deine Hebamme zu Hause noch erklärt!
Mich haben sie ja mit der verflixten Abstilltablette unter Druck gesetzt. Und als ich dann zu Hause war, habe ich es bitter bereut...
Wie lange hast Du denn gestillt? Oder stillst Du noch?

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Weißt, wie die Menschheit das geschafft hat?
Da gab es Mütter, Großmütter, Tanten, Nachbarinnen, die alle schon gestillt hatten und ihr Wissen der frischen Mama direkt weitergegeben haben. Da hatten die Frauen eine direkte Ansprechpartnerin, wenn nicht gleich mehrere.
Und deshalb ist es von Vorteil, sich rechtzeitig, die Nummer einer Stillberaterin herauszusuchen und diese zu kontaktieren, und sich nicht auf das Krankenhauspersonal zu verlassen. Die haben nämlich in den seltensten Fällen wirklich Zeit und Nerven, sich mal ne Stunde lang mit dir hinzusetzen und das Stillen zu üben.

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Das tut mir wirklich sehr leid für dich, dass du nicht richtig aufgeklärt wurdest und somit das Erlebnis Stillen nicht hattest. Ich bin keine dieser Mütter, die unbedingt aufs Stillen bestehen. Dennoch denke ich, dass die Natur es sehr gut eingetichtet hat, um unsere Kinder optimal zu versorgen.

Ich habe eine ähnliche Erfahrung im KH gemacht. Mein Sohn ist Freitag 9:00 Uhr geboren. Ich habe immer und immer wieder das Stillen versucht. Alle waren der Meinung, es klappt. Nur die Werte von meinem Sohn wurden immer schlechter. Sonntag morgen wurde er vor und nach dem Stillen gewogen und siehe da, er hatte sogar abgenommen. Ich habe dann abgepumt und mit der Flasche hat es geklappt. Im KH hat man sich einfach nicht mehr darum gekümmert. Erst meine Hebamme hat mir Tricks gezeigt. Bis er 5 Monate alt war, ging es nur mit Stillhütchen. Denn was keiner festgestellt hatte, mein Sohn hatte eine Saugschwäche. Er konnte auch keinen Schnulli halten. Erst bei der U3 hat das der Kinderarzt festgestellt. Ich war auch enttäuscht, dass nan im KH nichts gemerkt hat. Er hat die ersten 48h in seinem Leben buchstäblich auf dem Trockenen gesessen.

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Das kann ich nur unterstreichen.Mir sagte man,dass ich mit meinen Brüsten (relativ flache Warzen) nicht stillen könne und wenn dann nur mit Stillhütchen.
Also gleich die Dinger bekommen ohne vernünftige Erklärung.Hat natürlich nicht geklappt.Sollte dann zufüttern.
Zu Hause habe ich dann mit meiner Hebamme nach und nach das Zufüttern abgestellt und ohne Hütchen gestillt und das 22 Monate.

Im Krankenhaus wird man leider zu oft abgespeist und nicht gut beraten.