An die Schweizer Mamis bezüglich (wie lange arbeiten in der ss)

Hallo ihr Lieben

Alle Schweizerinnen die ebenfalls in diesem Forum sind, wissen ja dass es bei uns nicht so einfach ist mit dem Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft. Kurz zu meiner Situation;

Ich habe eine 3 Jährige Tochter und arbeite 60 % ( also 3 Tage wöchentlich) und bin in der 29.ssw.
Nun habe ich eine Symphysenlockerung und Beschwerden am Kreuz, was ich bei meiner Tochter nicht hatte. Das ist deshalb ein Problem, weil ich im Verkauf arbeite und ständig stehen muss. Klar kann ich mich auch mal hinsetzten wenn keine Kunden da sind( ich hab mich auch schon hingesetzt, wenn ich welche hatte, weil ich nicht mehr konnte), aber die meiste Zeit über stehe ich halt trotzdem, auch wenn ich die Pausen einhalte. Bei meiner Tochter musste ich mich richtig rechtfertigen und mehrmals zum Arzt gehen, bis er was tat, weil ich einfach nicht mehr stehen konnte. Ich habe auch ziemlich schwere Kinder und einen grossen Bauch. Ich selbst bin schlank und da zieht es schon ganz schön am Rücken. Im Moment habe ich gerade 2 Wochen Ferien und ich war so froh darüber, endlich mal nicht jeden Morgen den Stress zu haben, nach wenig Schlaf und nicht so lange stehen zu müssen. Ich habe auch jetzt Schmerzen allerdings habe ich etwas mehr Energie wenn ich nicht immerzu Stehen muss. Und ich habe auf jeden Fall mehr Energie im Haushalt, weil ich alles schön verteilen kann und nicht immer alles auf einmal machen muss. Manchmal war ich so müde, dass ich einfach nur noch ausruhen wollte und die Küche z.B aussah wie ein Schlachtfeld. Mir tut es dann auch für meine Tochter leid, wenn ich nicht so viel Geduld habe, weil ich so erschöpft bin. Und dann sollte ich natürlich auch noch die gute liebe Partnerin sein, die noch Lust für Sex hat, aber so erschöpft wie ich bin.. Naja

Jetzt meine Frage; Hat sonst jemand von euch Erfahrungen damit gemacht und wie habt ihr das den gemacht mit dem Arbeiten oder krank schreiben lassen?

Mir geht es jetzt wirklich nicht drum so schnell wie möglich frei zu bekommen, dass ich nicht arbeiten muss, denn ich mag meine Arbeit. Aber ich kann einfach nicht mehr so lange.

Irgendwie komme ich mir total doof vor, wenn ich mich so rechtfertigen muss, weil ich nicht mehr lange stehen kann.

Vielen Dank für eure Antworten.

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Gehezum Arzt und lasse dich entweder ganz krankschreiben oder auf so viele Stunden runter wie du stehen kannst ohne Probleme.

Klar macht man sich Gedanken wegen den anderen Mitarbeitern die dann mehr Arbeit haben, der Chef der sauer ist usw. aber es geht um deinen Körper und dein Baby, da darf man egoistisch sein.

Ich musste zum Glück nicht für ein Beschäftigungsverbot kämpfen, da mein FA gleich sagte dass ich maximal bis zur 17. als Lehrerin arbeiten darf mit Drillingen.
Mein Schulleiter hat dann noch 2x gefragt ob ich nicht paar Dtunden noch kommen könne (und hat mir bissl ein schlechtes Gewissen gemacht) aber ich bin standhaft geblieben. War zwar ziemlich langweilig, hatte ja noch keine Kinder zu Hause und praktisch alle waren unter der Woche am arbeiten, aber ich bin froh so entschieden zu haben.

Alle meiner Bekannten die irgendwann Probleme kriegten wegen dem lange stehen usw haben ab dem 7. Monat zumindest ein 50% Beschäftigungsverbot gekriegt. Darfst auch ruhig etwas übertreiben beim Arzt mit deinen Schmerzen wenn es einer ist der sich quer stellt. Aber die Meisten handeln im Interesse der Schwangeren

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Hallo bonita

Ich arbeite in der Hauswirtschaft. Anfangs dachte ich auch, ich bin stark und werde bis kurz vor Ende der SS arbeiten. Bis ich in ca. der 30. Ssw starke Rückenschmerzen bekommen habe wegen einer Symphysenlockerung. Dazu kamen noch bei langem Stehen harter Bauch mit Schmerzen dazu.

Ich habe mich auf 50% krankschreiben lassen. Eine Weile ging das super. Ich arbeitete täglich 4h bis ende 35. Ssw. Da habe ich mich zu 100% krankschreiben lassen, weil ich ständig Schmerzen und Vorwehen bei der Arbeit hatte. Mein FA hat mir sofort ein Zeugnis gemacht.

Gruss engelchen 37. Ssw

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Liebe Bonita

Habs soeben gegoogelt, da ich letztens mal was gelesen habe...ist sogar im Arbeitsrecht geregelt.

Stehen
Schwangere Frauen, die ihre Arbeit hauptsächlich stehend verrichten (Verkäuferinnen, Servicefachangestellte, Coiffeusen) haben ab dem vierten Schwangerschaftsmonat Anspruch auf eine tägliche Ruhezeit von 12 Stunden (Art. 61 Abs.1 ArGV1).

Zusätzlich zu den im Gesetz vorgesehenen Ruhepausen haben schwangere Frauen nach jeder zweiten Stunde Anspruch auf eine Kurzpause von 10 Minuten (Art. 61 Abs.1 ArGV1).

Ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat sind stehende Tätigkeiten auf insgesamt vier Stunden pro Tag zu beschränken (Art. 61 Abs. 2 ArGV1). Kann der Arbeitgeber für die restlichen Stunden keine gleichwertige Ersatzarbeit anbieten, hat die schwangere Arbeitnehmerin Anspruch auf 80 Prozent des Lohnes samt angemessener Vergütung für ausfallenden Naturallohn (Art. 35 Abs. 3 ArG).

Ich hoffe das hilft Dir weiter! Alles alles Gute!

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Wahrscheinlich ist mit "stehender Tätigkeit" eine Tätigkeit gemeint, wo man ständig auf einer Stelle steht, in einem engen Thekenbereich. So ist das auch im deutschen Mutterschutzgesetz.

Im Verkauf handelt es sich um Stehen UND Gehen, dafür gibt es keine Beschränkung auf 4 Stunden.

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Das mit der Ruhezeit weiss ich und wird auch eingehalten da ich zwischendurch immer wieder einen Tag frei habe. Aber frei von der Arbeit ist nicht gleich frei ich bin dann Hausfrau und Mutter, was auch anstrengend ist, in Verbindung mit der Arbeit.

Wie schon erwähnt halte ich auch die Pausen schön ein. Und mein Arbeitgeber ist da auch nicht kompliziert.

Aber das mit den 4 Stunden täglich wusste ich nicht, danke. Ich werde mal meine Ärztin danach fragen, weil mein Arbeitgeber zwar schon gern gibt aber von oben kommt trotzdem Druck. Ich werde nach dem Mutterschaftsurlaub wieder arbeiten. Deshalb ist es für das Verhältnis besser wenn ich einen Teil krank geschrieben werde.

Vielen Dank für deine Info! :-D

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Also bei mir war das in der ersten Schwangerschaft so:

100% gearbeitet auf einer Intensivstation bis zur 34ssw danach wurde ich zu 50% Krankgeschrieben, war also all meine Tag dort konnte aber nach 4h und etwas nach Hause. Ab der 36ssw wurde ich komplett Krankgeschrieben.

Jetzt arbeite ich nur noch 50% auf einer Intensivstation (aktuell 24ssw) und ich werde es wieder so machen wie beim ersten Mal. Wenns nicht mehr geht dann geht es nicht mehr. Mein Job ist doch sehr ansträngend und ich kann mir auch gut vorstellen das ich nicht bis zum Ende Arbeiten werde.

Geh zum Arzt und lass dich wenigstens etwas Krankschreiben. Hat mir schon sehr geholfen

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Ja stimmt das ist auch eine gute Idee. Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht. Bei meiner Tochter war das alles etwas schwierig mit dem Krankschreiben. Ich werde jetzt meine Ferien und somit die freie Zeit geniessen und nach den Ferien hab ich dann wieder einen Termin. Dann kann ich ja sehen, wies bei der Arbeit läuft.

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Hallo Bonita

in der Schweiz darfst du doch jederzeit der Arbeit fernbleiben, musst nur dem AG Bescheid sagen. Das heißt, du kannst die Mutterschutzfrist nach vorne ziehen so viel du willst, ohne dass dein AG dich kündigen darf. Und zwar geht das ohne ärztliches Attest.

Da in der Schweiz das Lohnniveau etwa doppelt so hoch ist wie in Deutschland, und trotz der hohen Lebenshaltungskosten die Kaufkraft immer noch 40% höher ist als in Deutschland, ist es doch zumutbar dass Schwangere für sich selber sorgen und zu Hause bleiben wenn sie nicht mehr können. Es geht ja nur um ein paar Monate und man bekommt ja auch nicht jedes Jahr ein Kind. Die damit verbundenen Einkommenseinbußen halten sich wirklich in Grenzen.

Das Schweizer Mutterschutzgesetz sieht genau diese Möglichkeit vor.

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Ja das weiss ich alles auch. Aber nicht mit dem vollen Lohn. Und wir sind darauf angewiesen. Auch wenn die Kosten Verhältnismässig tiefer sind als in Deutschland, habe ich trotz allem eine Familie zu Versorgen. Es ist ja nicht so dass ich gar nicht mehr mag. Nur merke ich langsam, dass meine Kräfte zur Neige gehen und deshalb wollte ich mich schonmal informieren.

Aber Danke für die Info