Brauche Rat - Baby und Referendariat?

Hallo,

Was denkt ihr über Arbeiten trotz kleinem Kind?

Gibt es hier Mütter, die ihr Referendariat an einer Schule mit Baby gemacht haben?

Ich habe gerade mein Lehramtsstudium beendet und im Dezember kommt unser Bub. Unser erstes Kind.

Nun mache ich mir Gedanken, da ich eigentlich im August 2017 mit dem 1,5jährigen Referendariat beginnen wollte. Unser Baby wäre dann 8 Monate alt.

Ich hätte wenig Zeit für das Baby, das Referendariat soll sehr anstrengend und nervenraubend sein. Mache mir Sorgen, dass ich das alles mit Kind nicht schaffe und dass es auch für unseren Sohn nicht gut sein könnte. Er wäre gut bei unseren Eltern untergebracht, aber ein so kleines Baby braucht doch noch seine Mutter.. Ich glaube, ich würde unseren Sohn so früh auch nicht für so lange Zeit abgeben wollen. Mir wird von allen Seiten gesagt, wie willst du das mit Baby schaffen?
Das Problem ist, dass ich ansonsten noch 1, 5 Jahre warten müsste, bis ich mit dem Ref anfangen könnte. Und eigentlich will ich es nicht so spät machen. Weiß nicht was ich mach soll.
Was denkt ihr?

Wer hat Erfahrung und kann berichten?

Danke schon mal!

Liebe Grüße,

Julia

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Huhu, ich mache gerade meine Doktorarbeit und hoffe, dass ich vor der Geburt die Doktorarbeit abgeben kann und dann Mitte des nächsten Jahres verteidigen werde. Dann würde ich auch direkt anfangen mit Bewerbungen schreiben. Falls sich wirklich was ergibt, würde mein Schatz dann Elternzeit "weiter" nehmen ...

Wie schaut es da bei euch aus? Würde denn dein Partner die Elternzeit, zumindest teilweise übernehmen? Musst du für das Referendariat weit fahren oder ist das alles mehr oder weniger vor Ort bzw. in deinem Wohnort? Und bist du dann die kompletten 1.5 Jahre an der gleichen Schule? Ich kenne einige, die dann zwischen Einsatzschule und Seminarschule zwischen verschiedenen Städten hin und her fahren mussten ...

Mein Rat: Referendariat anfangen. Evtl. steht ja dann irgendwann ein zweites Kind an, und dann hast du wieder das gleiche Problem. Aber ob es machbar ist, kommt jetzt auf die Gegebenheiten an, deswegen meine obigen Fragen.

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Ja, mein Mann würde dann erst mal in Elternzeit gehen aber nur für die ersten Monate. Zum Glück hätten wir noch unsere Eltern die uns unterstützen würden.

Ich würde sicher an eine Schule in der Nähe kommen, aber zu den Seminaren hätte ich einen guten Weg zu fahren. Das kommt auch noch dazu.

Danke dir!

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Versuche das irgendwie durchzuziehen. Dass du deine/ihr eure Eltern da hast/habt, ist schonmal super .... meine Eltern wohnen 4 h weg mit dem Auto, bei den Schwiegereltern sind es 2 h. :-(

Mit dem zusätzlichen Gehalt ist ja evtl. auch eine Haushaltshilfe drin, um euch zu entlasten, und wenn deine Eltern z.B. den Wocheneinkauf übernehmen und ihr euch gut organisiert, dann schafft ihr das bestimmt.

Sicherlich wird es nicht leicht, aber wie schon geschrieben, wenn halt irgendwann noch ein zweites Kind ansteht, dann wird es nicht besser, wenn du das Referendariat dann 1.5 Jahre später anfängst ....

Ob das am Ende alles so klappt und v.a. ob dein Baby das so mitmacht, siehst du dann.

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Hallo Julia,

ich selbst bin zwar nicht "betroffen", habe aber einige Freundinnen, die im Lehramts-Referendariat ein Kind bekommen haben.

Um welches Bundesland geht es denn und um welchen Schultyp? Eine Freundin von mir ist gerade mit dem Referendariat am Gymnasium in Bayern fertig geworden. Bei ihr im Seminar gab es mehrere Referendarinnen mit Kindern. Es wurde darauf besonders Rücksicht genommen, d.h. es wurden alle nur an "normalen" bzw. offenen Ganztagsschulen eingesetzt, sodass am Nachmittag auch eine Betreuung des Kindes möglich war. Auch konnten alle ihre Schulstunden blocken, damit war teilweise sogar eine verkürzte Woche möglich. Es kommt halt immer darauf an, wie auch die Schulleitung reagiert. Wenn dort jemand sitzt, der sich freut, dass trotz Kind der berufliche Werdegang weitergehen soll, dann wird alles getan, um dich zu unterstützen.

Der Lernaufwand ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings hast du ja den Grundstein doch schon gelegt und musst nur noch darauf aufbauen. Jetzt kommt es auf deinen Umgang mit der realen Situation Schulunterricht an. Das wirst du schon schaffen!

Ich wünsche dir das Beste!

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Ich mache Grundschullehramt in Rheinland-Pfalz. Ja das klingt doch schon mal gut. Ich habe auch schon gehört, dass man mit Kind gut unterstützt wird aber ich denke auch, dass viel von der Schulleitung abhängt. .

Dankeschön!

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Ich habe ref gemacht als unser jüngstes Kind zwei war. Es ist eine furchtbare Zeit, da es nichts anderes mehr gibt als Ref. Ich existierte quasi die Zeit nicht für meine Familie. Ohne meinen Mann hätte ich das nicht geschafft . Ich bin nachts nicht mal wach geworden wenn die Kinder geschrien haben, so fertig war ich. 8 Monate ist sehr jung. Dein Mann wird sich drauf einstellen müssen, das du für nix Zeit hast. Jedenfalls ist das meine Erfahrung

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Ohja das klingt nach all dem, was ich bisher gehört habe. Auch ohne Kind soll es einfach der Horror sein. .

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Ich weiß, dass mein Mann mich auch bei allem unterstützen würde, aber ich glaube, dass er sich das alles zu einfach vorstellt. Auf jeden Fall möchte er auch unbedingt dass ich so schnell wie möglich fertig werde mit meiner Ausbildung. Tja, alles nicht so einfach.

Respekt, dass du es durchgezogen hast.

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Ich bin während des Refs schwanger geworden und habe einen Tag vor Beginn des Mutterschutzes meine zweite Staatsprüfung abgelegt...
Mit Kind hätte ich es nicht geschafft, der Zeitaufwand war enorm (ich hatte aber auch sehr weit zu fahren) und der psychische Druck ist nicht zu unterschätzen...

Es kommt auch darauf an, ob Du ein unkompliziertes Kind hast und oder eins, das dich nächtelang wach hält.

Ich würde es aber auf jeden Fall versuchen, wenn Du es nicht zu weit zur Schule und zum Seminar hast und die Betreuung gewährleistet ist.
Ich habe damals in den Sommerferien entbunden und dann nach den Herbstferien meine erste Stelle angetreten. Meine Mutter hat das Baby betreut und mir auch zum Stillen in die Schule (im Nachbarort) gebracht.

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Hey!

Hätte ich die thrombose nicht bekommen, wäre ich nun auch fertig und könnte mit dem Referendariat nach der Elternzeit beginnen. Ich wäre allerdings 2 Jahre zu hause geblieben oder auch 3. Ich bin mit Arbeit angefangen (wissenschaftliche Hilfskraft auf 20 Stunden) als unsere Kleine 10 Monate alt war. Definitiv zu früh. Ich hatte aber Glück mit freier Zeiteinteilung und auch Heimarbeit. Dennoch nicht optimal. Das Ref ist noch mal heftiger mit Präsenzzeit, vorbereiten und Seminare usw. Ich würde das ehrlich gesagt nicht machen wollen mit Baby. Mein Plan ist ein halbes Jahr pure Elternzeit und dann die letzten 5 Seminare machen im SS17. Dann das olle Praktikum von 10 Wochen (das geht mir heftig auf den Senkel. Auch wenn es Zeit absitzen ist und ein Witz gegen das Ref, wird mir diese Zeit mit meinen Kindern gestohlen)...

Es ist absolut individuell. Auch vom Kind her. Ich würde abwarten und schauen, wie sich das entwickelt. Zu schaffen ist es auf jeden Fall. Ich habe das Studium und Arbeit mit schwerstbehindertem Kind und Baby mit sehr guten Noten gemeistert. Die Frage ist eben, ob man das als Mama auf sich nehmen will oder lieber 1,5 Jahre später beginnt und es dann aber ohne ein weinendes Auge macht. Wobei selbst da ist es noch immer individuell, wie man damit umgeht.

Liebe Grüße

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Oh, du bist in exakt der gleichen Situation wie ich. Mein Ref beginnt auch am 01.08.2017 und mein (2.) Baby wird dann ebenfalls 8 Monate alt sein.

Ich werde aller Voraussicht nach das Ref antreten und keine 1,5 Jahre warten...geplant ist, dass das Baby ab Juni an die Krippe gewöhnt wird...erst halbtags und 2 Monate später dann ganztags.

Normalerweise hätte ich noch die 1,5 Jahre gewartet - aber - ich bin bereits in Elternzeit und habe eigentlich seit Januar 2016 meinen Refplatz - bin aber direkt in Elternzeit gegangen - für ca. anderthalb Jahre. Mein Sohn kam im Februar 2014 zur Welt und ich wollte das Ref davor (August 2014) nicht hochschwanger und 2/3 Monate vor dem Mutterschutz beginnen und dann in Elternzeit gehen, also wartete ich bis Januar 2016 und ging eben dann ab Refbeginn sofort in Elternzeit. Aber NOCHMAL 1,5 Jahre warten möchte ich ganz einfach nicht. Darum dann die Krippe...

Und wenn es mir dann nach 2, 3 Monaten arbeiten zuviel werden würde, könnte ich (glaube ich) eben dann immer noch in Elternzeit gehen, wenn ich das richtig verstanden habe.

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Ich habe mein Referendariat mit zwei Kindern gemacht (allerdings schon 5 und 7, die Größe kam mit Ref beginn in die Schule) und ja, es war anstrengend, aber ich habe nicht so in den Seilen gehangen das eine Jahr, wie die Leute ohne Kinder. Einfach weil ich ganz andere Prioritäten gesetzt habe.

Am Ende des Refs war ich dann mit Nummer 3 Schwanger und auch das ging noch (auch wenn cih nach der Prüfung nicht mehr in der Schule war, weil ich nur gek*) habe,

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Ich möchte dir mal Mut machen.

Habe noch 2 jähriges ref gemacht. Im August ging es los und Ende März des nächsten Jahres war ich schwanger. Das zweite Jahr begann ich also mit Kugel. Was hatte ich Angst:"das schaff ich nie". Hatte ich doch bus dahin locker 60h/woche geschuftet. Macht man ja so im ref....Ich ging bis zum Mutterschutz arbeiten. Dann ein Jahr elternzeit. Wiedereinstieg nach den Weihnachtsferien. Mein Sohn ging mit 12 Monaten in die Krippe. Für ihn war das genau richtig so. Solange ihr ein sicherheitsnetz habt für kind-krank (das gibts dann oft!) ist meine Erfahrung, dass Krippe etwas tolles ist!

Und die Arbeit? Ich fand das Ref mit Kind viel angenehmer! Ich hatte einfach nicht mehr die Zeit mich wegen jedem mist verrückt zu machen. Ich arbeitete viel effizienter und bekam mehr schlaf...ich musste ja jetzt auch noch an was anderes denken als an Schule, Schule, Schule.

Dieses ganze "oh ist das ref schlimm" ist panikmache. Klar die Prüfungen sind blöde und stressig, aber das ist halt so. Der Rest ist vor allem eigene einstellung

Das wird! Glaub mir!

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Hallo Julia,

Ich war in der gleichen Situation. Mein Sohn war zu Beginn des Referendariats 20 Monate alt. Er ging in die Krippe und ich hatte auch noch eine Oma, die allzeit bereit war. Es war gut zu schaffen und ich bekam auch sofort eine Anstellung. Ich war nicht schlechter als die ohne Kind. Wie schon gesagt wurde, man stresst sich eben nicht so rein und setzt Prioritäten.
Jetzt kommt aber das dicke aber: ich würde es nicht mehr machen. Die Zeit mit deinem Kind gibt dir keiner zurück. Mein Sohn war sehr viel bei Oma und mochte sie irgendwann lieber als mich, weinte beim Abholen etc. das tat so weh.

Nach dem Ref wollte ich ein zweites Kind bekommen und länger zu Hause bleiben. Genau das klappte nicht mehr. Ich hatte vier Abgänge und musste fast vier Jahre auf mein zweites Kind warten. Es sah so aus, als würde es nicht mehr klappen. Ich habe so darunter gelitten die Zeit mit meinem Sohn nicht intensiver genossen zu haben und so viel verpasst zu haben.

Überlege es dir gut.
Übrigens meinen Sohn bekam ich auch ohne Schwierigkeiten das hätte also nichts zu sagen bei mir.
Alles Gute
Purzel mit Muckel (7) und Schnecke (6 Monate)