Fernbeziehung mit Baby?

Hallo ihr lieben,

Mein Freund und ich sind seit 3 Jahren zusammen. Nach 6 Monaten Fernbeziehung bin ich für ihn 300 km entfernt von meiner Familie gezogen. Habe Arbeit gefunden usw. Leider verstehe ich mich mit seinen Eltern und Geschwister nicht. Nun bin ich schwanger (25ssw) und bin wegen der Schwangerschaft wieder in meine Heimatstadt gezogen, weil ich mein Kind nicht dort aufziehen kann wo ich nicht willkommen bin. Ich brauche dann ja auch ab und an familiäre Unterstützung, welches ich dort nicht bekommen würde. Daher bin ich vor kurzem wieder heim gezogen. Nun führen wir wieder eine Fernbeziehung. Er studiert noch (macht gerade sein Master Studium) und kann deshalb nicht einfach mal so umziehen. Dementsprechend sehen wir uns zurzeit nur alle zwei wochen an Wochenenden. Oder sogar mal länger nicht wenn Klausurenphase ist. Jetzt habe ich Angst, dass unser Kind ihn nicht als Papa ansehen wird, wenn er so wenig anwesend sein ist. Wird unser Kind ihn später jedes Mal nur als Besucher sehen oder verstehen, dass es sein Papa ist?

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Ich denke das sowas klappen kann. Und vielleicht zieht ihr ja wieder zusammen sein Studium wird auch mal tuende sein oder

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Vielleicht hilft das ein bisschen...

Meine Mama hat mich die ersten 2,5 Jahre alleine groß gezogen, weil Papa knapp 350 km entfernt gearbeitet und unter der Woche gewohnt hat. Vor 28 Jahren konnte man sich Pendeln auch noch nicht regelmäßig leisten, sodass Papa auch mal 3 Wochen nicht daheim war ( hat man mjr auf jeden Fall erzählt) wir sind nachgezogen, als Papa alles hier vorbereitet hatte (Job feste, Häuschen gemietet...) und ich alt genug war, um ein Umzug in dem Ausmaß mitzumachen. Mein Papa ist mein Papa! Auch wenn er die erste Zeit meist weg war. Er war nicht weg, weil er mich nicht wollte, sondern weil er gekämpft hat, eine Zukunft für uns aufzubauen. Das würde ich ihm auch niemals übel nehmen. Ich war übrigens anschließend ein "Papa-Kind" :) bin ich eigentlich heute sogar noch ein bisschen, also mach dich nicht zu sehr verrückt. Ob man geliebt wird, merkt man auch wenn tausende Km dazwischen liegen. Dein Baby wird seinen Papa erkennen und lieben.
Ui, is lang geworden, sorry.

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Danke, das beruhigt ungemein ????

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Klar, warum denn nicht? Das Studium geht ja nicht ewig und dann könnte dein Partner umziehen. Und es gibt so viele Familien, die Kilometer voneinander getrennt leben oder der Partner aufgrund von Montage etc.nur am Wochenende zu Hause ist. Wichtig ist, dass eure Beziehung darunter nicht leidet, denn gerade jetzt in der Schwangerschaft mit den Hormonen und in der ersten Zeit mit Kind, kann es für dich schwer werden.

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Guten Morgen, das erste lebensjahr unseres Sohnes habe ich auch bei meinen Eltern verbracht und eine Fernbeziehung geführt. Es passiert zwar sehr viel im ersten Jahr aber mein sohn wußte das es sein papa ist. Machbar ist es, und ich hätte es wohl genau so gemacht wie du.

Wie lange studiert er noch?

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Danke für deine Meinung, er studiert jetzt ca. noch 1,5 bis 2 Jahre. Er beeilt sich schon, aber die Klausuren und Prüfungen müssen ja auch "gut" bestanden werden.

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Hm, ich denke für das Kind wird er immer der Papa sein wenn er sich kümmert, da macht eine Fernbeziehung nix.

Habt ihr denn besprochen wie es nach seinem Studium weiter geht? Also zieht er dann zu dir, oder bleibt ihr ein Paar in Fernbeziehung? Für meinen Mann wäre es sicher schwierig, wenn ich aus der gemeinsamen Wohnung ausziehe weil ich mich mit seiner Familie nicht verstehe.

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Wir haben darüber noch nicht gesprochen. Ich bin in BV seit der 6 ssw, weil es eine schwierige und Risikoschwangerschaft ist. Daher bin ich dann jetzt schon wieder in meiner Heimat, normal müsste ich ja auch noch arbeiten. Aber meine Ärzte sind hier und daher musste ich mich schon entscheiden wo ich ärztlich betreut werden möchte. Als wir zusammen gewohnt haben, zog er in meine Wohnung, weil er sich dann auch nicht mehr wirklich mit seinen Eltern verstanden hat (weil die oft sehr gemein zu mir waren). Nun musste ich ja die Wohnung aufgeben und er musste wieder zu seinen Eltern, weil ich damals die Wohnung alleine bezahlt habe. Das ist auch schwer für ihn, weil die alle eine sehr schlechte Kommunikation haben, die Reden kaum miteinander, die wissen nicht mal dass ich schwanger bin (also seine Familie) und das ich umgezogen bin auch nicht. Die Fragen auch nicht nach. Die gehen davon aus, dass es vermutlich "hoffentlich" aus sein würde. Daher ist da ein Gespräch über "wo wollen wir später leben" schwierig. Mein AG denkt ja, ich würde nach meiner Elternzeit wiederkommen. Da muss ich irgendwann auch eine Entscheidung treffen, damit das ganze fair bleibt. Sehr sehr schwierig...

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Hallo,
ich bin eben mal aus dem Forum für einen Kinderwunsch hier herüber gesprungen und möchte dir gerne antworten. Meine Eltern führen seit Beginn an eine Fernbeziehung. Kurz nach meiner Geburt musste mein Papa wieder nach Russland um zu arbeiten. Er konnte dann nur alle paar Monate mal zu uns fliegen, meine Mama hat immer Bilder von mir zu ihm per Post geschickt. Sicher waren das damals auch noch andere Zeiten. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mein Papa jemals unter der Woche bei uns gewohnt hat, vielleicht wenn er mal Urlaub hatte. Trotzdem war es für mich mein Papa und ich war immer stolz, was für einen besonderen Job er hatte. Bis heute kommt er nur alle 2-3 Wochen nach Hause, allerdings arbeitet er nun schon sehr lange wieder in Deutschland auf Montage. Als Kind nimmt man das einfach so hin, weil man es doch nicht anders kennt. Für mich war meine männliche Bezugsperson dennoch immer mein Opa, der nur 5min von uns weg wohnte. Er hat alles gemacht, was sonst ein Papa halt so macht. Was ich dir aus meiner Erfahrung sagen möchte: Dein Kind wird seinen Papa auf jeden Fall als Papa ansehen. Aber es wird seine persönlichen Einstellungen dazu entwickeln. Ich würde mir nie wünschen, dass mein Kind in einer Fernbeziehung groß wird. Dazu muss ich sagen, dass ich keine besondere Beziehung zu meinem Papa aufbauen konnte. Ich habe bis heute nur wenige Gesprächsthemen mit ihm, es gibt eher nur kurze Telefonate von maximal 5min, früher mal einen Anruf wie es gerade in der Schule steht etc. Mein Papa konnte nie an einem Elterngespräch teilnehmen, für die Schule hat mein Opa mit mir geübt, meine Mama war oft gestresst weil sie mit Haus und Kindern alleine da stand. Ich würde das persönlich aber nie meinen Eltern vorhalten. Ich hatte eine ganz tolle Kindheit, wir hatten nie Geldsorgen und gefehlt hat es mir an nichts. Trotzdem mag ich es für meine eigenen Kinder anders haben. Dann lieber mit weniger Geld, aber dafür mit ganz viel Liebe und Familienzusammenhalt.
Im Übrigen bin ich für das Studium auch 200km von meiner Heimat weggezogen. Kurze Zeit danach ist mein Freund hinterher gezogen, weil wir keine Fernbeziehungen führen können. Es würde uns beiden nie einfallen einfach ohne den anderen wieder zurück zu ziehen. Es ist immer eine Frage der Einstellung. Es ist nicht eine Frage eures Babys wie es mit der Situation umgeht, weil es einfach ohne andere Voreinstellung in dieses Leben hineingeboren wird. Eurer Baby kennt es doch dann gar nicht anders. Es ist eine Frage, wie du mit der Situation umgehen kannst.
LG #herzlich