Beschäftigungsverbot ja oder Nein?

Ich bin Altenpflegerin und bin in der 10. Woche schwanger.
Ich habe es bereis auf Arbeit mitgeteilt, auch der Personaldienstleitung.
Nun sagten die dass es eig ein Beschäftigungsverbot gibt, aber der Pflegenotstand so groß ist dass es schon kollant von mir wäre weiterzuarbeiten. Ich soll bei allen arbeiten mit inkontinenz, blut u.a. mit mundschutz arbeiten und nicht alleine die Leute lagern, waschen.
Ich fühle mich bis auf der Übelkeit fit. Aber soll ich jetzt bis zum Mutterschutz arbeiten? Finde ich für die Arbeit schon krass bis zum Schluss, zu mal es auch eine 40h Woche ist, Nachmittags hole ich mein 1. Kind von der Kita ab, dann noch einkaufen, Haushalt, glaube dass ist vlt etwas viel bis kurz vor der Geburt

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Hallo

Wenn du jetzt der Meinung bist, dass es mit der Arbeit noch geht und du gerne weiter arbeiten möchtest, dann würde ich da verhandeln... Du machst so lange weiter, wie du der Meinung bist, dass es geht und ab dem Zeitpunkt, wo dir die Arbeit zu viel und/oder zu schwer wird, gehst du ins BV... Allerdings wirklich nur, wenn sich deine Arbeit an die Schwangerschaft anpassen lässt und sich wirklich dran gehalten wird... Win-Win Situation für beide...

Wenn du aber glaubst, dass dir die Arbeit schon jetzt zuviel ist oder du Angst um dein Baby haben musst, weil du weißt, dass es schwierig ist, die Arbeit schwangerschaftsgerecht zu gestalten, würde ich das BV jetzt nehmen...

Klar herrscht Pflegenotstand... Ich bin ebenfalls in der Altenpflege tätig, ich weiß, wie blöd die Dienstpläne aussehen... Trotzdem habe ich umgehend dankend das BV unserer Betriebsärztin angenommen, denn ich weiß, dass meine Chefin sich nicht an die evtl Auflagen halten würde, die sie bekommen würde... Von der psychischen Situation innerhalb unseres Teams mal ganz abgesehen...

Das musst du jetzt für dich entscheiden...

LG

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Das halte ich für keinen guten Rat, denn die Gefährdungsbeurteilung oder die Risiken kann man nicht der Schwangeren aufladen. Die Verantwortung trägt der Arbeitgeber.

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Wenn mit deinem baby was sein sollte, bist du dann selber schuld. Ich würde das Risiko nicht eingehen. Andererseits wenn du gerne noch weiter arbeiten möchtest, sprich mit deinem Arzt unter welchen Bedingungen du das Risiko minimieren kannst und ob die Vorschläge deiner Vorgesetzten ausreichen. Vielleicht macht es auch Sinn die Stundenzahl zu reduzieren oder zu einem Späteren Zeitpunkt ins Beschäftigungsverbot zu gehen.
LG

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Hey, ich bin in der 7 Woche, arbeite in der Ambulanten Pflege und meine Ärztin hat mir gleich ein Bv erteilt. Naja für viele ist das bestimmt so früh weil noch so viel passieren kann aber ich denke jetzt das es für mich richtig so ist.

Liebe Grüsse Gisi

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Wenn es deine Frauenärztin war und die das wegen der Gefährdungen der Arbeit gemacht hat (generelles Beschäftigungsverbot nach § 4 MuSchG) dann ist das gründlich schief gelaufen. Das darf sie gar nicht. Dafür ist der Arbeitgeber zuständig.

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Meine Frauenärztin hat mir ein individuelles Beschäftigungsverbot ausgesprochen ( Paragraph 3 Abs. 1 Mutterschutzgesetz ) meine Ärztin weiß schon was richtig ist ;-)

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Hallo,
ich arbeite im Krankenhaus und würde an Deiner Stelle eher ins BV gehen. Mundschutz, Handschuhe, okay, aber wenn was ins Auge spritzt? Meine Tante hat sich darüber eine Sepsis geholt, auch wenn das extrem unwahrscheinlich ist. Vor Magen-Darm-Infekt oder Grippe schützt Du Dich so auch nicht 100% - und wer von uns trägt denn dann auch die ganze Zeit Mundschutz, wenn das Risiko nicht offensichtlich ist? Wer garantiert, daß Du nicht doch mal eben jemand lagerst weil es Dir zu doof ist, immer jemand dazuzuholen?
Ich mache fast nur Büroarbeit, aber hab dann doch zu Hause mehr und mehr liegen lassen, damit ich die Arbeit noch schaffe. Am Wochenende ging nichts mehr weil ich so fertig war. Wenn das schleichend kommt, ist es schwierig, den Absprung zu schaffen - ich lag dann 28. SSW mit einer Erkältung eine Woche flach, hab direkt das BV genommen, das meine FÄ mir schon einige Wochen empfohlen hat. Hat dann 4 Wochen gedauert, bis ich (und der Haushalt) wieder auf einem akzeptablen Level Lebensqualität war.
Du bekommst im BV volles Gehalt, geniess die Wochen mit Deinem Kind ohne Stress, einkaufen und Haushalt kannst Du machen, bevor Du sie abholst. Und ganz wichtig: es dankt Dir keiner auf Arbeit wenn Du kulant bist.
VG

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Wenn was ins Auge geht? Dafür gibt es Schutzbrillen, wenn die Sachen so infektiös sind. Das ist Teil der Gefährdungsbeurteilung.

Aber in der Altenpflege gibts ja auch völlig aktzeptable Tätigkeiten wie Alltagsbegleitung, oder auch administrative Dinge, Medis richten. Das ist zumutbar.

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Wer garantiert, daß Du nicht doch mal eben jemand lagerst weil es Dir zu doof ist, immer jemand dazuzuholen?

So eine dämliche Begründung!!

Wenn es dir verboten ist, über 10 kg zu heben, dann lagerst du eben nicht alleine, oder gehst gar nicht alleine zu solchen Patienten rein. Das hast du gar nicht zu entscheiden. Und wenn du mit der Arbeit dann nicht hinterherkommst, muss die PDL das anders einteilen.

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Hallo,

Bei uns wird auch noch gearbeitet. Meine pdl ist selbst im
6. Monat und arbeit im
Demenz Bereich. Fäkalien, Blut und infektiöse Bewohner sind tabu. Genau wie schwer heben etc.

Gruss
#hasi und #ei 26. ssw

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Die rechtliche Seite ist ganz eindeutig:

Jeder Arbeitgeber hat die Gefährdungsbeurteilung zu machen, die Gefährdungen zu ermitteln und auszuschließen. Und jeder Arbeitgeber sollte schauen, wie er auch eine Schwangere weiter beschäftigt, ohne Gefährdungen.

Deswegen verstehe ich die Reaktion des Arbeitgebers nicht so richtig.

Du darfst mit Inkontinenz arbeiten, und auch mit Blut, aber mit PSA. Du darfst keine Injektionen machen, auch nicht mit sicheren Systemen. Du darfst nicht mit Patienten arbeiten, die nachweislich MRSA haben, wenn du keine Windpocken Immunität hast, nicht mit Gürtelrose Patienten, nicht wenn der Norovirus in der Einrichtung umgeht, nicht mit Grippepatienten, nicht mit bekannt fremdgefährdenden Patienten, nicht nachts arbeiten und nicht länger als 8,5 h/Tag. Du darfst nicht über 10 kg heben.

Das ist eigentlich schon alles. Darüber hinaus darfst und sollst du auch als Schwangere weiter arbeiten.

Du hast einen 40 Std Vertrag und als Schwangere bist du davon ja nicht ausgenommen, deine Arbeitsleistung zu erbringen. Wieviele Kinder du hast, wieviel Arbeit noch zu Hause, spielt dabei keine Rolle, denn das sind leider deine privaten Angelegenheiten.

Ich kann dir versichern, dass auch andere Schwangere in der Altenpflege bis zur Mutterschutzfrist ganz legal arbeiten.

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Ich wurde direkt nach Bekanntgabe ins BV geschickt. Ohne wenn und aber und meine PDL meinte sie hält nicht den Kopf dafür hin wenn ich falle oder i.was mit mir ist.

Also ich hab bis zur 15. Woche gearbeitet und dannach Han ich meine Bescheinigung abgegeben weil ich Ischias schmerzen hatte und eh keine Leute mehr heben konnte.

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Ohne wenn und aber und meine PDL meinte sie hält nicht den Kopf dafür hin wenn ich falle oder i.was mit mir ist.

Deine PDL muss nur für die Gefährdungsbeurteilung "den Kopf hinhalten". Die muss richtig gemacht worden sein, und an die hast du dich zu halten. Fallen kann man immer, dafür gibt es bei rutschigen Fußböden rutschfeste Schuhe. Für Dinge, die die PDL dann nicht verantworten hat, braucht sie auch nicht zu haften.

Also sehe ich das richtig: Bis zur 15. SSW hast du deine SS verheimlicht und dich allen Gefährdungen weiter ausgesetzt und ab dann hat eine überängstliche PDL dich nach Hause geschickt?

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Hallo.
Ich bin Erzieherin und schon seit der 5. SSW im BV. Meine Chefin sprach es direkt nach Verkünden der Schwangerschaft aus. Dann musste ich zum Betriebsarzt. Ich hätte noch eingeschränkt weiter arbeiten können, aber der Arbeitgeber wollte kein Risiko eingehen und hat mich ganz freigestellt bis zum Mutterschutz.
An Deiner Stelle würde ich nicht mehr arbeiten gehen. Notfalls kann Dir auch Dein FA ein BV ausstellen.

Dass Du wegen Personalmangels weiter arbeiten sollst, finde ich verantwortungslos. Danken wird Dir das niemand und wenn was mit Deinem Baby ist, machst Du dir ewig Vorwürfe.

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Ich arbeite mit geistig behinderten älteren Menschen mit recht hohem Pflegeanteil und bin direkt bei Verkündung der ss ins BV (7. Woche). Da gab es überhaupt keine Fragen und kein Verhandeln! Wenn die Gefährdungsbeurteilung eindeutig ist, bist du raus. Punkt. Auch ein pfelegenotstand ist da kein Argument! Als ich raus bin, waren wir auch sehr knapp besetzt. Ist scheiße, aber nicht zu ändern!

Ich wäre da egoistischer und würde an mich und mein Baby denken. Dein AG kann einen Ersatz für dich einstellen, er hat dadurch keine Nachteile und auch keine finanziellen Einbußen.

Ich würde nichts riskieren! Und ganz ehrlich: wie realistisch ist es, dass ihr immer zu zweit jemanden lagern könnt. Spätestens nach ein paar Tagen machst du es doch allein, weil es einfach unrealistisch ist. Und da fangen die Kompromisse schon an! Sollte dann was passieren machst du dir totale Vorwürfe und auch dein AG kann in Teufels Küche kommen.

LG Gigi, 37+5

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Pflegenotstand kann schon ein Argument sein, genauso wie ja Personalüberschuß oft das Argument ist: die Schwangere kann so leicht ersetzt werden, weil 10 Bewerber warten, wozu sollten wir die dann mit nicht mehr voller Arbeitsleistung noch mitschleppen? Dann lassen wir die doch lieber von der KK bezahlen und sind sie los.

Bei Pflegenotstand braucht man jede Hand. Da gibts dann genug Möglichkeiten auf Schonarbeitsplätze in der Dokumentation, Administration usw. zurückzugreifen. Dafür werden dann andere Mitarbeiter genau von diesen unschädlichen Arbeiten entlastet.

Die Konsequenz der Freistellung von Schwangeren ist ja in manchen Häusern, dass sie keine Neuzugänge mehr aufnehmen können und die Alten dann zu Hause mit den überforderten Angehörigen im Stich gelassen sind. Das kann existenzgefährdend sein. Auch nicht lustig.