schwere Präeklampsie - Erfahrung und Gedanken

Hallo ihr Lieben!

Das ist mein erster Beitrag hier und ich weiß auch garnicht ob ich in dem Bereich richtig hier bin aber ich muss mir das alles einfach mal von der Seele schreiben und eventuell die ein oder andere finden die Ähnliches erlebt hat um sich ein bisschen auszutauschen..

Wir mussten vor nun knapp vier Wochen von unsrer kleinen Tochter Abschied nehmen.

Anfang März ging es mir zuhause plötzlich relativ schlecht ich hatte richtig starke Kopfschmerzen die doch über drei Tage hielten. Ich dachte mir nicht so viel dabei da ich früher schon immer mal wieder an Migräne litt und bisher hatte ich ja auch eine Bilderbuchschwangerschaft. Ich war in der 24. Woche. Nie Übelkeit, erhöhten Blutdruck oder sonstige Beschwerden gehabt.
In einer Nacht wurden die Kopfschmerzen dann so extrem, nichts hatte geholfen ich hatte so pochende stechende Schmerzen am Hinterkopf und im Nacken. Da war ich gerade bei meinen Eltern zu Besuch die mir dann den Notarzt riefen der mich direkt ins Krankenhaus auf die gyn Station brachte.

Ich würde stationär aufgenommen und die Untersuchungen ergaben dass ich unter einer schweren Präeklampsie leide und mein Blutdruck teilweise Spitzenwerte von bis zu 218/114 erreicht hatte. (Vor der Schwangerschaft war er sogar immer zu niedrig und bei allen vorangegangenen Untersuchungen war er auch immer super) Bis da wusste ich nichtmal was das ist.. es ging dann alles relativ schnell. Der Blutdruck war nicht in den Griff zu kriegen,die Blutwerte verschlechterten sich von Tag zu Tag zusehends, ich hatte Atemnot im Liegen, grademal die CTGs haben den Ärzten und Krankenschwestern keinen besorgten Blick verschafft..

Nach ein paar Tagen gabs direkt die Lungenreife. Nachdem sich mein Zustand dann noch mehr verschlechtert hat, würde ich direkt in den Aufwachraum des Kreißsaals verlegt um intensiver überwacht werden zu können. Der Blutdruck wurde direkt über die Arterie gemessen. Ich habe keine 2 Stunden im Aufwachraum verbracht da kam auch schon ein ganzes Team an Ärzten zu mir mir sehr besorgtem Blick die mir sagten dass sie jetzt noch eine halbe Stunde warten werden ob sich irgendwas bessert und wenn nicht dann müssten sie die Kleine holen da es sonst zu gefährlich für mich würde.

Und so war es dann leider auch.. eine Stunde und 20 Minuten später lag ich bereits am OP Tisch und sie haben unsere Tochter in Woche 25+0 geholt. Sie wog 420g und war 28cm groß, dadurch dass die Plazenta extrem unterversorgt war.

Zu dem Zeitpunkt war ich wie benebelt. Ich hab das alles kaum wahrgenommen als real und war nach dem Kaiserschnitt so erschöpft dass ich Nurnoch schlafen wollte. Man sagte mir, dass es meiner Tochter soweit gut geht, sie herumstrampelt wie eine große und sie auch alleine atmet.

Mir selbst ging es die nächsten Tage zusehends besser und so verbrachte ich die meiste Zeit auf der frühchenstation zusammen mit meinem Partner und meiner Tochter. Sie hat unfassbar stark gekämpft aber nach genau einer Woche diesen Kampf leider verloren..

Wir vermissen sie jeden Tag aber wir versuchen trotzdem so gut es geht positiv in die Zukunft zu blicken.

Was mich am meisten plagt ist, dass das alles so schnell ging. Bis Woche 24 war doch alles noch so super und in Ordnung und ich hatte mich so extrem auf alles gefreut. Wir hätten im Traum nicht gerechnet dass alles so kommen würde.Innerhalb von zwei Wochen war all das weg worauf wir uns so sehr gefreut hatten, aus dem nichts, als wäre es nie passiert, als wäre ich nie schwanger gewesen.

Wir wissen beide wir wollen es wieder versuchen. Nicht mit Nachdruck und so bald als möglich, das steht uns nicht im Sinn, aber irgendwann.. sofern die Ärzte das okay geben. Denn momentan habe ich tierische Angst dass das selbe nochmal passiert.

Aber die Hoffnung auf eine eigene Familie ist da.

Tut mir leid für den elendslangen Roman aber ich wollte einfach mal mein Herz ausschütten.

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Es tut mir sehr leid was du/ihr durchstehn musstet. Habe ehrlich gesagt geweint. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und gebt den Kinderwunsch nicht auf. Drück Dich unbekannterweise :)

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Das tut mir unendlich leid für euch!!
Mein Sohn ist auch still geboren worden in der 25. Ssw... Ging auch sehr plötzlich, wahrscheinlich Plazentainfarkt.
Es braucht einige Zeit um das zu verarbeiten, ich hoffe ihr bekommt viel Unterstützung von Familie und Freunden! Ich hoffe es gibt euch etwas Hoffnung dass man einer Präeklampsie in der nächsten SS recht gut vorbeugen kann durch eine frühzeitige Einnahme von ASS 100 und engmaschige Kontrollen.

Alles Gute für euch!!

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huhu du

hier bin eine ähnliche leidensgenossin und wenn ich vorschlagen darf

schreibe uns doch gern mal im Forum -frühes Ende dort sind viele denen es ähnlich geht und die die Hoffnung schmerzen liebe und trauer irgendwie verarbeiten :**

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Liebe dacrouon!

DANKE für deine Geschichte - auch ich habe Gänsehaut und Tränen in den Augen #heul!!

Ich hielt meinen FA bisher ein bisschen für einen Hysteriker, weil er andauernd auf Nummer Sicher gehen möchte in Sachen Schwangerschaftsvergiftung!

Ich bekam in der ca. 37. SSW die von dir genannten Symptome und das Kind wurde auch prompt auf die Welt geholt! Jetzt - vier Jahre später - bin ich in der 27. SSW und mein FA kontrolliert eben sehr genau, ob alles in die richtige Richtung läuft!

Was ich dir von ganzem Herzen wünsche:
dass du das Erlebte verarbeiten kannst - und dafür kann kein geschriebener Text oder gesprochenes Wort zu lang sein - und dass die nächste(n) Schwangerschaft(en) weitaus komplikationsfreier verläuft bzw. verlaufen! #herzlich

Ich schicke dir ganz viel Kraft und eine feste Umarmung #liebdrueck!

gerpla1702

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Das tut mir wahnsinnig wahnsinng leid. :-(

Ich hatte zum Ende meiner ersten SS auch eine beginnende Präklampsie, die nur durch Zufall bei einer Vorsorgeunterduchung festgestellt wurde. Innerhalb von 2 Wochen stieg mein Blutdruck stark (es begann auch so ca in der 23. SsW langsam...), meine Plazenta war völlig verkalkt und die Kleine musste von einem auf den anderen Tag geholt werden. Ich hatte nichts geahnt und auch keine Symptome, bis auf den steigenden Blutdruck. Gott sei dank war ich da aber bei 37+0 und unsere Maus kam zwar stark untergewichtig zur Welt, aber sie lebt und ist nun eieinhalb.

Num bin ich wieder frisch schwanger (allerdings in Sorge, andere Geschichte) und muss von Amfang an ASS100 und Heparin nehmen und auch meinen Blutdruck 3x täglich zuhause messen (habe direkt von der Klinik ein Blutdruckmessgerät verschrieben bekommen). Solltest Du boch einmal schwanger werden, lasse Dich am besten direkt in der Klinik dazu beraten. Und besorge Dir die Lektüre der Gestosefrauen. Da steht einiges Hilfreiches drin.

Aber zunächst wünsche ich Dir und Deinem Mann, dass Ihr diesen furchtbaren Schock irgendwann überwinden werdet. Euer Verlust tut mir sehr leid.

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Es gibt übrigens einen Biomarker, der in einem Bluttest bestimmt wird und der für 4-5 Wochen eine gute Vorhersagekraft besitzt, ob eine Gestose bevorsteht oder nicht. In dieser SS werde ich also nun alle 4 Wochen (wenn ich denn so weit komme) diesen Bluttest bekommen. Leider sind das alles Dinge, die man erst im Nachhinein weiss und die nicht zur allgemeinen Vorsorge gehören. :-(

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Danke euch für die vielen Antworten und die netten Worte.

Ich hoffe es versteht mich nun niemand falsch aber es gibt einem Kraft zu sehen, dass man mit so einer Situation oder einer ähnlichen nicht alleine ist.

Ich werde auf jeden Fall den Rat beherzigen mich mal an die Gestose-Frauen zu wenden.

Ich danke euch, dass ihr mit mir eure Geschichten teilt. Es macht mir Mut zu sehen, dass Präklamsie nicht sofort bedeutet, dass man eine weitere Schwangerschaft ausschließen muss.
Und, dass es gewisse Vorbeugungsmaßnahmen gibt.

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