Schwangerschaft nach Frühgeburt

Hallo ihr Lieben,
ich muss euch mal um eure Einschätzung bitten: ich habe das Gefühl, dass ich bei meiner Gynäkologin nicht gut betreut bin.

Zur Vorgeschichte:
1. SS 2015:
Entzündeter Symphysenspalt in der 14. SSW dadurch ausgelöst immer wieder GM-Kontraktionen (härter Bauch).
In der 23. SSW war der GMH plötzlich zur Vorwoche 1,5cm (Cx 3,0cm) kürzer was durch strenge Schonung in den Griff bekommen wurde. Seit da lag ich 3/4 des Tages.
33. SSW starke Wehen, Cx 1,2cm und Trichter, 104h Tokolyse, Lungenreife, strenge Bettruhe.
35+0 Notsectio bei unaufhaltsamen Wehen, path. CTG und Placentainsuffizienz.
Dem Frosch geht es heute sehr gut.

Jetzt bin ich aktuell 8+6, hatte bereits 2 Termine bei meiner (neuen) Gynäkologin (6+0 und 8+2) und sie wollte NICHTS zu meiner Vorgeschichte wissen, beim 1. Termin ging es nur um Festellung der SS und beim 2. Termin würde ich innerhalb 20min komplett mit Schall und ersten Screening "abgefertigt".
Die einzige Person, die Fragen zum bisherigen Schwangerschaftsverlauf beim großen gestellt hat war die Sprechstundenhilfe. Wobei auch hier die Hälfte aus dem Fragenkatalog übergangen wurde wie ich im Nachhinein festgestellt habe.
Ich habe eigentlich damit gerechnet, als Risikoschwangerschaft eingestuft zu werden. Aber nein. Mit keiner Silbe hat die Ärztin irgendwas wissen wollen.
Zudem hat sie mich lediglich gefragt ob ich die zusätzlichen Untersuchungen bezüglich Chromosomenanomalien etc. machen möchte und ob ich eine Ultraschall-Flatrate kaufen will.
Keine Aufklärung zu Ernährung, Arbeit (ich arbeite im Klinikum 8h stehend), etc. angekreuzt, dass Beratung erfolgt wäre war allerdings alles.

Wie seht ihr das? Ich fühle mich total ab gefertigt, gerade mit dieser Vorgeschichte und überlege ernsthaft, den Frauenarzt zu wechseln.

Lg Julia

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Hallöchen,

Ich hatte im November 2016 eine Frühgeburt bei 32+0 aufgrund eines ungeklärten vorzeitigen Blasensprungs bei 31+6. Trotz Wehenhemmer war die Geburt nicht aufzuhalten.
Nun bin ich wieder schwanger und hätte aufgrund des Frühchens und der schnelle Schwangerschaftsfolge auch gedacht das ich als Risiko Schwangere eingestuft werde.
Meine FA meinte man braucht wohl min. 3 Risikofaktoren...Aber ich denke es wird wohl im Ermessen des FA liegen.

Ich wünsche dir alles Gute 🤗

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hast du denn deine vorgeschichte erwähnt?

ob sie nun fachlich richtig handelt, kann ich nicht einschätzen.
fakt ist aber du fühlst dich nicht wohl und nicht gut aufgehoben. grund genug zu wechseln, musst schließlich noch einige wochen immer wieder hin.

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Man wird nicht automatisch auf eine Risiko ss gestellt... mein Sohn zB kam in der 30. mit not ks ... die 2. ss hingegen lief normal & die aktuelle 3. hoffentlich auch. Jede ss ist anders.wurde auch danach normal kontrolliert.

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Also es ist normal, dass die Spr.Hilfe die Anamnese macht, aber das die Ärztin gar nichts wissen will, ist schon seltsam.
Zum nächsten Trimester würde ich wechseln oder bei der Kasse fragen, wie's aussieht mit Zweitmeinung. Denn in der SS gibt's teilweise strenge Auflagen.

Wünsche dir, dass es diesmal besser läuft. Sprich auch mit deinem Arbeitgeber, vielleicht kann man dir die Arbeit erleichtern.

Alles Gute und Glückwunsch zum Zweiten!

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Wenn aber doch die symphysenentzündung ursächlich war dann muss es ja jetzt nicht wieder passieren oder?

Ich würde dem Fa da vertrauen.
Wenn du unsicher bist dann hol dir doch noch eine hebamme dazu die dich auch noch betreut. Oder hol dir eine 2. Meinung ein.

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N

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Nein, die Entzündung kam durch die stehende Arbeit und ist mit der Schonung nach einigen Wochen abgeklungen.

Als ich in der 24. SSW hatte sich das beruhigt, ich war dann an der Symphyse weitestgehend schmerzfrei.

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Danke für eure Antworten!

Dass die Sprechstundenhilfe die Anamnese macht ist mir klar, allerdings fand ich es seltsam, dass ganze Fragenblöcke ausgelassen wurden die sich nicht aus anderen Fragen ergeben.

Ich habe nicht versucht die erste SS anzusprechen, ich dachte eigentlich dass wir dann noch über verschiedene Themen sprechen (sollte ja ein "längerer" Termin werden), sie hat mir dann allerdings nur den Mutterpass in die Hand gedrückt und mich verabschiedet. Ich war etwas perplex und habe leider nicht geschalten. Zack war sie weg.

Okay, dann ist es wohl nicht unüblich dass man nicht automatisch als Risikoschwanger gilt auch wenn einige Kreuzchen zutreffen.

Der nächste Termin ist sowohl nach Trimester- als auch Quartalswechsel, da werde ich auf jeden Fall mal herumtelefonieren ob mich jemand nimmt.

Auf der Arbeit kann man mir leider nicht helfen, die Arbeit lässt sich nicht anders gestalten und "außerdem sind sie ja nicht krank, nur schwanger, ne Frau H.?"

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Ich habe ein Frühchen wegen vorzeitiger Plazentaablösung und bin auch keine Risikoschwangere trotz Alters etc.
Würde aber auch sagen auch dir einen anderen Arzt denn Vertrauen solltest du doch haben und dich gut aufgehoben fühlen. Egal ob Risiko oder nicht.

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Hallo, mein Sohn wurde 2015 bei 29+0 per notsectio geholt.
Jetzt habe ich vor 3 Monaten unsere Tochter zur Welt gebracht. Wurde auch nicht als Risiko schwanger eingestuft. Hatte bei der zweiten Schwangerschaft auch starke Blutungen und habe wehenhemmer bekommen aber die kleine kam 1 Tag vor ET.

Wenn du dich nicht wohl fühlst bei deinem Arzt würde ich wechseln.
Habe auch nicht mehr den gleichen Arzt wie bei meiner ersten SS.

LG

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Abend,
ich hatte bei der Folge-SS zwar kein Kreuz für Risiko-SS, aber mein Gyn (auch schon der ersten SS) hat regelmäßig zusätzlich den GMH per US kontrolliert und Abstriche gemacht (wobei sich da die Geister scheiden, ob das etwas bringt), Prog ab 2. SS-Drittel verordnet und frühe CTGs, alles aufgrund der Symptome, die meine Extremfrühgeburt auslösten.
Dazu lag ich 3x stationär. Wegen vorzeitiger Wehen, einmal davon mit Cervixverkürzung.

Was war der vermutete Auslöser Deiner Frühgeburt?
Besorg die Unterlagen inkl Partogram und gib sie dem (ggf neuen) Gyn in die Hand.
Es geht nicht um das Kreuz, sondern um die in Deinem Einzelfall richtige SS-Vorsorge, um eine erneute Frühgeburt zu vermeiden.

Wegen der cervix Verkürzung in der 1. SS solltest Du auf jeden Fall prophylaktisch ab dem 2. Trimeon Progestan nehmen, 0/0/2 oder 1/0/1. Das hat sich in Studien als hochwirksam erwiesen. Wird vermutlich von der Kasse nicht gezahlt werden, aber was soll es, sind ca. 30-40€ für die SS.