Natürliche geburt oder KS?

Hallo ihr Lieben,

Ich hab mir gerade Gedanken über die Geburt meines zweiten Kindes im April gemacht.
Mein Sohn kam gross und schwer zur Welt (4470gr, 60cm,38 ku) Diabetes hatte ich nicht.
Mehrere Faktoren haben dazu geführt, das die Geburt alles andere als reibungslos abgelaufen ist.
Einleitung ging schief, Schulter steckte fest, Ich hatte nicht einmal das Gefühl zu pressen..
Die geburt ging nur mit der saugklocke irgendwie vorran...
Mein Gefühl sagt mir, die haben das Kind beim geburtsstillstand heraus gerissen. Dem gehe ich aber noch nach.

Ich möchte das selbe kein zweites mal durchmachen...

Deshalb kommt mir immer mehr der Gedanke an einen KS..
Der Haken ist, mein "grosser" wird bei der Geburt 16 Monate alt sein, also noch recht klein. Ich bin es auch garnicht gewohnt ihn abzugeben (bei Oma, Papa ect.)
Wir sind immer zusammen und ich kann mir nicht vorstellen eine Woche (Oder wie auch immer) ohne ihn zu sein.

Könnt ihr mir vielleicht pro und Contra nennen?
Was ist "familienfreundlicher" so dass ich möglichst wenig beeinträchtigt bin was Bewegung , Mobilität etc angeht.



Danke schonmal für eure Hilfe 🤗

Liebe Grüsse Jessica mit Luka

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Liebe Jessica,

hier wirst du immer die Antwort bekommen, dass eine Spontangeburt selbstverständlich die bessere Wahl wäre. Denn spontane Geburten sind bei Urbia immer schön, Kaiserschnitte schrecklich. Und wenn eine Spontangeburt nicht schön ist dann hat entweder das KH-Personal Fehler gemacht oder man redet einfach nicht drüber. Denn das sagt man bei Urbia nicht...

Spontangeburten werden immer schön geredet, gerade von Hebammen und Co. Ich selber wollte mein erstes Kind spontan aus BEL entbinden. Ich bekam von Ärzten (Spezialisten für spontane BEL-Geburten) und von Hebammen nur positives Feedback, alle Untersuchungen zeigten, dass laut den Fachleuten eine Spontangeburt keinerlei Problem darstellen würde. Dann hat sie sich (Gott sei Dank) noch in Schädellage gedreht und nach Abschluss der Spontangeburt haben identische Leute plötzlich gesagt, dass sie unter keinen Umständen eine Spontangeburt aus BEL überlebt hätte. Die Ärzte und Hebammen wechseln noch heute die Straßenseite wenn sie uns begegnen. Soviel zur Ehrlichkeit bei dem Thema.

Unsere Große steckte über 4 Stunden im Beckenausgang fest, war weder nach unten noch nach oben abschiebbar. Womit wir beim Thema "unter der Geburt kann immer noch ein KS gemacht werden" wären: Das ist Blödsinn. Klar können sie das Kind irgendwie rauskriegen, die Frage ist aber wie. Bei mir haben sie sich schon drüber unterhalten wie oft sie mir wohl das Becken brechen müssen damit sie sie rausbekommen. Und das ist KEINE Seltenheit wie es immer dargestellt wird. Ich kenne mittlerweile einige die ähnliches erlebt haben. Wenn man nämlich offen mit einer schlechten Spontangeburt umgeht ändern sich die wunderschönen Geburtsberichte plötzlich und sind dann gar nicht mehr so romantisch wie zuvor behauptet wurde.

Die Schäden der Spontangeburt sind mir bis heute geblieben (sie wird jetzt 11) und ich werde sie auch nicht mehr los. Das spontangeborene Kind war ein Schreikind, hat nie geschlafen, war häufig krank und insgesamt hat auch sie ihre Schäden davongetragen. Ich habe mich nach einer Woche in der Klinik damals selbst entlassen und war drei Monate unfähig mich um meine neugeborene Tochter zu kümmern.

Trotzdem (Schwangerschaftshormone #klatsch) habe ich auch die zweite Geburt spontan versucht. Sie endete dann in einer sekundären Sectio. Dieses Kind war sofort fit, tiefenentspannt und hat keinerlei Schäden durch die KS Entbindung. Sie ist im Vergleich auch viel gesünder als das spontan geborene Kind. Ich habe ab dem nächsten Morgen (KS war spät abends) mein Kind selber versorgen können, bin an Tag 3 nach Hause und habe nach einer Woche zwei Kinder völlig alleine daheim versorgt (inkl. notwendigem Haushalt).

Die Jüngste kam dann per geplanter Sectio zur Welt und das war die entspannteste Geburt von allen. Mir ging es so gut danach, bin am selben Tag (KS war mittags) schon den Flur auf und ab getigert und mein Kind war nie auch nur eine Minute von mir getrennt durch Schwestern zum Wickeln oder was auch immer. Ich habe alles selber gemacht und bin wieder an Tag 3 heim. Beim nächsten Kaiserschnitt würde ich am nächsten Morgen schon gehen wenn alles wieder so wäre.

Auch die Kleine ist trotz KS (und ohne Wehen vorher!) viel fitter, entspannter und in Summe gesünder als ihre spontan geborene Schwester.

Ich persönlich würde nie wieder spontan entbinden. Einfach weil man nie weiß was kommt. Klar kann auch beim KS was schief gehen aber das ist dann doch alles viel eher vorhersehbar und planbar als bei der Spontangeburt. Ich hatte z.B. bei dem ersten KS einen Narkosezwischenfall der aber dank der Erfahrung der Ärzte sehr schnell im Griff war. Klar KANN eine Spontangeburt gut gehen und man eine Stunde später rumhüpfen wie ein junges Reh, das ist aber tatsächlich eher die Ausnahme. Ein geplanter KS läuft viel ruhiger ab, die Schnitte werden sehr bewusst geführt, sind in der Regel kleiner als die bei eiligen Sectios, die Gebärmutter ist nicht so stark durchblutet wie unter Wehen was die Gefahr des erhöhten Blutverlustes verringert und der Kreislauf meist weniger belastet als in sek. Sectios wo der Einsatz von Wehenhemmern in der Regel obligatorisch ist. Und was noch gegen eine Spontangeburt spricht: statistisch gesehen reißt bei jeder dritten Spontangeburt ein Teil des Beckenbodenmuskels. Meistens völlig unbemerkt. Das sind dann die Frauen die früher oder später Probleme haben und kein Beckenbodentraining der Welt mehr etwas hilft. Das sagt einem nur niemand. Da ich eine dieser betroffenen Frauen bin und weiß was das wirklich an Lebensqualität nehmen kann würde ich (persönlich!!!) dieses Risiko nie wieder eingehen.

Was du auch nicht vergleichen darfst ist ein Notkaiserschnitt, eine eilige Sectio oder einfach eine ungeplante Sectio mit einer geplanten (und vor allem gewollten!) Sectio. Frauen die per WKS entbinden sind statistisch gesehen viel schneller wieder fit als andere die sich eigentlich eine Spontangeburt gewünscht haben.

Zu dem Tragen nach dem KS: Grundsätzlich sollte man nach JEDER Geburt so wenig wie möglich heben - wegen dem Beckenboden! Eine KS-Naht ist stabil und reißt nicht wenn man ein Kleinkind trägt. Auch sonst ist die Wundheilung nicht schlechter wenn man etwas hebt. Dem Beckenboden zuliebe sollte man das aber grundsätzlich eher vermeiden - in der Realität habe ich die Geschwisterkinder trotzdem getragen #schein

Alles Gute für deine Entscheidung.

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Danke für die Antwort.

Mit dem reissen usw hast du auf jeden Fall recht. Aber ich denke das ist eh schon alles kaputt gegangen 😟


Ich denke ich informiere mich da wirklich mal richtig beim Arzt und dann habe zum Glück noch Zeit zum Nachdenken

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Was ist "familienfreundlicher" so dass ich möglichst wenig beeinträchtigt bin was Bewegung , Mobilität etc angeht.

Die Spontangeburt natürlich. Beim KS liegst Du erstmal bzw. Du musst erstmal wieder auf die Beine kommen.
Ich lag damals 5 Tage im KH bis zur Entlassung.

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Ja.. aber wenn die Geburt wieder so wird... saugglocke ect... bei der letzten geburt konnte ich gute 2 Wochen nicht richtig laufen, sitzen ect. wegen den ganzen rissen und geburtsschäden.

Daher kommt ja meine Angst und die Zweifel was jetzt richtig ist 😔

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Ich bin knapp 8 Stunden nach meinem KS wieder aufgestanden. War natürlich etwas schmerzhaft aber überhaupt kein Problem.
Es kann also so oder so sein. Ich würde das aus dem Bauch heraus entscheiden 🤗

Ich hatte einen sekundären KS bei Geburtsstillstand.

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Also familienfreundlicher ist meiner Meinung nach trotzdem die Spontangeburt.

Mein Kleiner kam morgens gegen 5. Die Situation war ähnlich wie du es beschreibst. Er wurde eingeleitet, blieb stecken, ich habe einen Dammschnitt bekommen und letztendlich wurde er mit Saugglocke und Kristeller Griff geholt weil seine Herztöne abgerutscht sind.

Da alle Untersuchungen bei ihm und mir nach der Geburt positiv waren, haben wir gegen 18 Uhr am selben Tag das Krankenhaus verlassen.

Natürlich war ich noch etwas wacklig auf den Beinen und hatte leichte Schmerzen beim sitzen und laufen. Aber es hielt sich alles in Grenzen und wir waren sogar einen Tag später eine kleine Runde um den Block spazieren.

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Es ist schlimm was du durchmachen musstest, aber jede Geburt ist anders. Und eigentlich ist eine natürliche Geburt am gesündesten und weniger Problematisch. Wusstest du vorher das du ein großes, schweres Kind bekommst?
Ich würde es von der Prognose des Arztes und deinem eigenen Gefühl abhängig machen. Vielleicht bekommst du jetzt ein zartes Baby? Mädchen oder Junge? Mädels sind ja eher zart...

Ich kenne beim KS beide Seiten. Die einen die nach 10 Stunden gelaufen sind und die anderen die tagelang im Bett lagen. Ich hatte eine natürliche Geburt mit Dammschnitt und Saugglocke, hatte zwar schmerzen, aber konnte mich gut um mein Kind kümmern.

Ich bin der Meinung, du solltest die Entscheidung für dich und dein ungeborenes Baby treffen und nicht aus dem Grund, dass du dein erstes Kind nicht abgeben kannst / willst.

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Nein wir wussten nicht das er so gross wird. Der frauenarzt hat ihn wärend der schwangerschaft immer als zierlich eingeschätzt .. einen Tag vor Einleitung wurde er nochmal im Krankenhaus gemessen, da wurde das Gewicht auf 3000gr geschätzt.
Diabetes hatte ich auch nicht.

Dementsprechend war die Verwunderung wirklich gross und vielleicht ist das auch morgen das so viel schief gelaufen ist...
Hätte jemand mit dieser grösse gerechnet, hätte man vielleicht anders handeln können 😣

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Ich kenne beides und würde freiwillig nie einen KS wählen. Du solltest hinterher mehrere Wochen nicht schwerer tragen als dein Baby, bis ich nach dem KS wieder wirklich fitt und schmerzfrei war hat es Wochen gebraucht.
Ich persönlich würde lieber zusehen die Umstände der Geburt zu verbessern. Das was du erlebt hast ist ein ziemlich typischer Fall von eingeleitete Geburt.

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Hey
Ich hab 2 ks hinter mir,den ersten 2016 nach 1 woche erfolgloser einleitung und geburtstillstand und den 2. Nach 19 Monaten im märz 2018,der war geplant und die beste Entscheidung die ich für mich treffen konnte.
Eine spontangeburt ist natürlich immer am besten,aber ganz ehrlich wie soll man bei einer geburt entspannt oder zuversichtlich sein wenn man aufgrund der ersten geburt so panik hat?ich bin bei beiden ks schnell fit gewesen,am gleichen abend bin ich rumgelaufen et tat etwas weh aber nich so schlimm nach paar tagen war ich wieder voll dabei..handle nach deinem Gefühl es hat niemand hier das recht zu sagen was du tun sollst,denn keiner von uns weiß wie es dir psychisch geht (also wegen panik usw)

Lg

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Mein Sohn hatte die Maße 54cm, 4370 g und 40 cm Kopfumfang. Also ein ordentlicher Brocken.
Ich habe es trotzdem spontan versucht, ging aber nicht, also Notkaiserschnitt.
Ich war zwar an dem Tag wie benebelt, aber bei uns wurde man direkt auf die Füße gestellt. Ich hätte mich tatsächlich nur einen Tag nicht kümmern können. (ich konnte mich dann länger nicht kümmern, aber das hatte andere Ursachen). Er kam dann zwei Tage später auf die Neo und dann musste ich immer schon ganz schöne Strecken laufen um bei ihm sein zu können.
In wenigen Tagen habe ich einen geplanten Kaiserschnitt vor mir, weil das zweite Kind wieder ähnlich groß geschätzt wird und es eben bei der ersten Geburt so schlimme Komplikationen gab. Ich kann mich da diesmal besser drauf einstellen, habe nicht vorher noch die anstrengende Geburt, sondern gehe direkt in den OP. Und bin dann hoffentlich schneller wieder fit.
In dem Krankenhaus wird aber alles dafür getan, dass man sich trotzdem so gut es geht, kümmern kann. Das Bett wird so aufgestellt, dass man quasi beim aufstehen vor dem Wickeltisch steht. Man bekommt ein Beistellbett, dass man das kleine nur rüber holen muss.
Ich bin zwar traurig darüber, dass ich nie spontan entbunden habe, aber ich kann damit gut leben, da einfach das Risiko zu hoch ist, dass wieder ähnliche Probleme auftreten.

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Genau aus diesen Gründen denke ich an den ks.

Mir wäre es sehr viel lieber gewesen, wenn die erste im ks geendet hätte. Dann wäre uns sehr viel erspart geblieben.

Die Chancen das baby nr2 auch so gross wird sind ja hoch, weil wir ja immernoch die selben genein uns haben 🤔

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Ich hatte bei der 1 einen Kaiserschnitt,
bei der 2. eine spontane (Bandscheibenvorfall während der Entbindung)
bei der 3. wieder Kaiserschnitt (diesmal geplant).

Bei meiner 3. Geburt wollte ich unbedibgt spontan entbinden. Dann gab es wieder zig Sachen, die unter der Geburt zu Problemen hätten führen können. (Symphysenlockerung, Baby drehte sich ständig wieder aus dem Becken, dann lag sie falsch rum, dann hatte ich endlose Schmerzen, dann nur noch liegen usw.)

Letztendlich habe ich es nicht riskieren wollen, spontan zu entbinden. Meine Ärztin hat mich in beiden Dingen gestärkt. Sowohl die Entscheidung spontan, als auch meine Umentscheidung zur Planung. Ich habe auch immer so Riesenbabys. Nach dem KS hatten wir ein sehr schönes Bonding. Und geplant war es sehr viel schöner und entspannter als der 1. KS mit „Notsectio“.
1 Woche vor ET habe ich entbunden. Meine Maus hatte sich tatsächlich sogar in der gleichen Nacht entschieden zu kommen. Ich fuhr also mit Wehen zur geplanten Sectio. Von daher passte alles perfekt. Ich muss zugeben, ich hatte am Ende wirklich Angst es spontan zu versuchen.

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Hallo,

ich hatte einen Kaiserschnitt. Leider, für mich leider ich habe mir eine natürliche Geburt gewünscht, war es nicht anders möglich.
Ich bin nach etwa 3 Stunden wieder aufgestanden, klar war es unangenehm aber machbar. Die erste Nacht hab ich Schmerzmittel gebraucht, danach ging es ohne.
Was allerdings die erste Woche so gut wie unmöglich für mich war, Sachen vom Boden aufzuheben. Das bücken ging nur mit Schmerzen und dauerte gefühlt ewig. Wieder eine Woche weiter ging das auch schon wieder besser.
Da mein KS ohne Probleme verlief und die Wundheilung top war bin ich sehr zufrieden. Noch dazu ist die Naht hauchdünn und nur noch zu erahnen.
LG