2. Schwangerschaft/ 30. SSW und emotional noch nicht beim Baby angekommen ☹️

Hey Mädels,

ich bin momentan in der 30. ssw mit unserem zweiten absoluten Wunschkind schwanger. Meine Große kam leider damals in der 35. ssw per Notkaiserschnitt auf die Welt weil sich die Plazenta gelöst hat. Nichts desto trotz wollten wir noch ein Kind. Als es nach anderthalb Jahren endlich geklappt hat sag es am Anfang erst so aus als wäre kein Herzschlag da. Habe ich mir gedacht gut distanzier dich emotional falls was schief geht. Als der Herzschlag da war dachte ich ich bleibe trotzdem vorsichtig bis Ende der 12. Woche. Dort angekommen habe ich mir gesagt jetzt kann’s los gehen mit der Vorfreude. Allerdings hatte ich immer im Hinterkopf mal lieber abwarten bis es Ende der 23. ssw eine Überlebenschance hat usw. jetzt bin ich mittlerweile in der 30. Woche und habe noch nix also wirklich nix gekauft oder vorbereitet. Meine Tage sind mit Arbeit, Haushalt, Mann und Kind gefüllt und ich hab irgendwie keine Zeit mich emotional auf das Baby einzulassen. Bei meiner ersten Schwangerschaft war das komplett anders. Da habe ich ständig den Bauch gestreichelt oder das Baby mit Namen angesprochen und habe gerne Sachen gekauft und vorbereitet. Jetzt genieße ich irgendwie alles nur mit Vorsicht. Grade im Hinblick darauf, dass die Geburt wieder blöd werden könnte.

Meine Frage ist das normal bei einer Folge Schwangerschaft?! Gehts euch auch so? Ich habe unwahrscheinlich Angst dass dieses gefühlsmäßige Nicht-Ankommen beim Baby nach der Geburt weiter so geht. Dabei haben wir uns ein zweites Kind so gewünscht und jetzt Sitz ich hier und kann mich nicht drauf einlassen. Ich fühl mich ehrlich gesagt richtig wie eine Rabenmutter ☹️

Sorry für den langen Text und danke fürs zuhören.

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Hallo,


du bist keine Rabenmutter, du machst dir sehr viele Gedanken um das Baby und fragst ja auch im Forum nach.

Ich kann dich da sehr gut verstehen. Auch bei mir ist es nicht so wie beim 1.Kind, die Zeit bis zum US Termin verfliegt plötzlich so schnell...beim 1. kamen mir 2 Wochen ja schon ewig vor!
Die Schwangerschaft läuft so nebenbei, man arbeitet, nach der Arbeit erledigt man noch den Haushalt und das 1. Kind ist ja auch noch da. So das man selber um 20 Uhr mit dem Kind ins Bett fällt und gar keine Zeit hat noch eine Weile das Bäuchlein zu streicheln oder nach irgendwelchen Babysachen zu schauen.

Man sagt oft, man soll die SS ja genießen, bei mir ist die SS definitiv die letzte...aber so richtig kann ich das auch noch nicht...es ist immer so viel zu tun#schwitz

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Hallo Liebes!

Lass Dich erstmal drücken! Mir geht es ganz ähnlich!

Auch wir haben uns sehnlichst noch ein Geschwisterchen gewünscht. Ein absolutes Wunschkind also.

Als es nach 2 Monaten geklappt hat, waren wir mehr als Happy! Doch dann kamen Blutungen. Für mich Stand fest, dass es das Ende bedeutet. Von da an hatte mich die Angst voll im Griff. Hatten vor 3 Jahren ein Baby verloren..

Ich dachte auch: nach den 12 Wochen geht's bergauf. Dann dachte ich: ok ne warte lieber bis 24+0, dann würde man ihm helfen wenn was ist. Zwischenzeitlich Diagnose Plazenta Praevia und wieder Schmierblutungen.
Nächstes Ziel war dann 28+0. Da stehen die Chancen für das Baby gut. Zwischenzeitlich lag ich dann mit Vorzeitigen Wehen und verkürztem GMH flach. Dann kam 29+5 und eine fette Blasenentzündung mit Nierenstau.

So, jetzt bin ich bei 30+5 und habe immer noch Angst! Weil einfach ständig irgendwas ist! Das Baby tut mir so leid! Ständig Angstgefühle und kaum positive Gedanken 😔.

Und zusätzlich Arbeit, Haushalt, Baustelle und mein 2 jähriger Sonnenschein.

Ich hoffe sehr, dass das Baby nicht allzu viel davon abbekommt und trotzdem weiß, dass es gewünscht und über Alles geliebt wird.

Du bist Also nicht alleine! ❤

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Dann nimm dir am Wochenende Zeit fürs kleine Wunder. Babybauch mit der Familie bemalen. Danach das Wochenende Kleidung kaufen... usw.
Oder einfach beim Duschen die Hand auflegen und Hallo sagen.
Es gibt keine perfekte Schwangere..
Du hast einfach einen gesunden Selbstschutz und genauso sorgsam wirst du dein kommendes Kind behüten.
Lieben Gruß

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Hi,

also ich habe nicht dies Komplikationsfaktoren und kann dir zumindest bei mir sagen - NORMAL. Ich überbewerte das auch gar nicht so. Das hat für mich auch nicht unbedingt was mit distanzieren zu Kind zu tun. Klar ich bin in der 41. SSW und spüre mein Kind schon mehrere Wochen sehr deutlich. Ich kann schon wie beim 1. Kind auch erste Charakterzüge erkennen.

Aber ich war beim 1. nie so das ich mich da jetzt übelst reingesteigert hab noch beim 2. Man macht so tagsüber sein Ding, klar man ist schwanger und weis da kommt jemand zu einem. Aber abgesehen von Dingen die man so pragmatisch gesehen benötigt und diese anschafft (was beim 2. auch nochmal tendenziell viel weniger ist, weil man ja schon ein Kind hat) - hab ich mich beim 1. erst so richtig mit der Geburt mit ihm auseinandergesetzt. Und werd ich glaub beim 2. auch. Ich bin ein Typ ich muss was sehen, spüren, riechen, anfassen und hören können um es richtig zu realisieren. Ich kann zwar in der Schwangerschaft die Herztöne hören, die Bewegungen spüren und zumindest Bruchstücke meines Kindes via Ultraschall optisch deuten können - obwohl die Qualität verglichen mit der Realität so ein bisschen dem gleicht, als wolle ich jemanden ohne Sehhilfe erkennen (ich hab beidseits -11,50 also MAULWURF). Das sehen können im Ultraschall ist daher eher nur so semi bewertbar. Könnt auch das Foto eines x-beliebigen Kindes sein. Das bringt mir jetzt keine emotionale Nähe. Ich hatte beim 1. Kind auch ne postpatale Depri. Da bin ich aber jetzt schon prophylaktisch in Behandlung und hatte bei mir auch sehr viel mit dem Geburtstrauma zu tun was ich verdrängt statt verarbeitet hatte. Den Fehler begeh ich kein 2. mal.

Aber hey, unsere Männer realisieren auch häufig erst "das ist mein Kind" mit der Geburt und vorher ist da zwar das rationale Wissen aber emotionale Unerreichbarkeit/Brücken.

Meine beiden Kinder sind im übrigen Wunschkinder. Ich muss aber auch sagen. Ich war und bin nie gerne schwanger gewesen. Weils ein "kack-zustand" ist... körperlich, emotional, hormonell. Es ist ein nötiges Übel um sein Kind im Arm halten zu können, so betrachte ich die Schwangerschaft. Ich glaube das macht bei mir auch einen erheblichen Einfluss warum ich mich nicht so reinsteiger in das Schwanger sein... natürlich hab ich sorgen wie jede werdende Mutter auch und das wird auch beim 2. nicht weniger. Aber ich denke, dass dieses "nicht gerne schwanger sein" auch ein stück weit - sich nicht so intensiv mit dem Kind auseinandersetzen zu tun hat. Und klar streichel ich den Bauch in der Badewanne und sprech mal mit ihm. Aber nicht 24 Stunden dreht sich jeder meiner Gedanken ums Baby. Ich wär die erste die, wenn sie nen Blasensprung hätte, auf die Idee käm den Wischmop raus zu holen um sauber zu machen, als "oh jetzt gehts los - wir müssen irgendwo hinfahren". Ich wär da echt so hart drauf.#rofl#putz

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Hallo,
Mir ging es in der zweiten Schwangerschaft genauso, dass ich einfach keine bzw sehr wenig Zeit für meinen Bauchzwerg hatte
Eingekauft habe ich erst kurz vor der 40 ssw, einen Namen haben wir uns erst am Tag der Geburt überlegt.
Das du immer noch mit Vorsicht an alles herangehst, finde ich bei deiner Vorgeschichte auch normal. Und nein deswegen bist du absolut keine Rabenmutter.
Ich konnte mich immer erst nach den Geburten völlig darauf einlassen und selbst die absoluten Muttergefühle kamen immer erst nach und nach.

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Ich bin heute in der 31. Ssw und bei mir fängt das jetzt erst so an mit der Bindung. Am Wochenende haben wir uns auf einen Namen geeignet und gestern hab ich die ersten Klamotten geshoppt..und plötzlich ist sie da die Vorfreude.
Bei meinem ersten Kind ging das auch schneller. Die zweite Schwangerschaft läuft eher so nebenher, weil man ja mit dem ersten Kind noch so beschäftigt ist.

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Hey :)
Spätestens wenn das Baby mal da ist sieht alles ganz anders aus.
Ich würde nur trotzdem alles jetzt mal langsam besorgen. Denn wenn das Baby mal da ist wird es dann „stressiger“ noch Besorgungen zu machen die schon längst hätten erledigt sein sollen:)
Alles gute 🍀 das wird schon ❤️

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Hi,
Mach dir nicht so viele Gedanken... vielleicht nur den: unser Bild davon, wie wir mit dem ungeborenen Kind umzugehen haben, sind in unserer Wohlstandsgesellschaft von Filmen und irgendwelchen Utopien, die weit entfernt vom real life sind, vorgegeben.

Grinsend auf der Couch liegen, einen Erdbeersmothie schlürfen und Zwiegespräche zu führen, ist nicht realistisch... außerhalb von (Werbe-)filmen.
Es ist viel besser, dass du dein erstes Kind umsorgst und den Alltag gewuppt kriegst.

Ich wünsche dir aber, dass du mit dir liebevoll umgehst und dich nicht dem Diktat irgendwelcher Erwartungen unterwirfst.
In der ersten Schwangerschaft hattest du Zeit und keine Verantwortung für einen kleinen Menschen.

Ich bin relativ frisch schwanger, hoffe, dass es nicht wieder eine FG wird, aber eine Bindung zum Baby spüre ich auch nicht. Dazu bin ich, wenn ich die Zeit habe, auch viel zu erschöpft. Die Schwangerschaft läuft nebenher, aber ich finde es auch nicht schlecht.

Lg lelamari 9+6

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Danke Mädels. Was ihr beschreibt trifft genau wie ich mich fühle. Es läuft wirklich nebenher weil man einfach viel mehr um die Ohren hat als bei der ersten Schwangerschaft. Und die Zeit vergeht auch relativ schnell weil man halt so einen ausgefüllten Tag hat und kaum zum nachdenken kommt. Manchmal denke ich das ist vielleicht besser so weil man sich nicht so sehr nen Kopf über alles macht. Aber andererseits hätte ich das schwanger sein auch irgendwie gern mehr in den Vordergrund gerückt. Naja. Es ist halt wie es ist. Ich hoffe sehr dass sich nach der Geburt alles findet. Bei meiner Großen war ich am ersten Tag nach der Geburt noch völlig neben der Spur. Da hab ich auch erst zwei Tage später realisiert wow das ist dein Baby. Und ab da kam es dann wie ein Hammer Schlag mit den Gefühlen. Ich hoffe das ist hier auch der Fall.

Auf jeden Fall vielen Dank ihr Lieben. Ist immer schön wenn man verstanden wird und es anderen ähnlich geht 😊

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Beim ersten hatte ich nach der Entbindung erst mal ein Riesenprbolem, weil sich diese überschwänglichen Muttergefühle nicht eingestellt haben. Ich dachte, dass ich mein Kind zur Adoption freigeben muss, weil ich nicht normal ticke.
Das verbunden mit einer traumatischen Geburt hat mir dann eine waschechte postpartale Depression beschert.
So viel zum Thema Erwartungen, die man selbst hat oder die gesellschaftlich vorgegeben sind.
Mach dein Ding, so wie du fühlst, ist es richtig.💪