Erfahrungen Nackenfaltenmessung und Praena Test

Hallo zusammen,

ich bin aktuell bei 11+3 und habe gestern einen Termin zur Nackenfaltenmessung und dem Praena Test vereinbart. Wie sind da eure Erfahrungen? Hat der Test gestimmt? Würdet ihr es nochmal machen? Ich bin jetzt schon total nervös vor dem Termin obwohl dieser erst am 04.02. ist #zitter

LG,
Julchen

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Wir hatten den Test an 11+4.
NFM hat mich nicht interessiert.
Firsttrimesterscreening war aber sehr interessant und aufschlussreich.
Praena Test war super. Würde ich immer wieder machen. Ergebnis hatten wir bei 13+3 bekommen (waren 2 Wochenenden dazwischen).

Lg

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Hallo,
Wir haben in der 13. SSW ein ausführliches ETS gemacht, bei einem Pränatalmediziner und da wird nicht nur die NF gemessen Denn es können andere Erkrankungen in diesem US erkannt bzw. ausgeschlossen werden, z.B. offener Rücken, Herz mit vier Kammern, Mund-Kiefer-Gaumenspalte, Nieren paarig angelegt, Blase vorhanden und so weiter. Mit einem gutem US-Gerät, was ein Degum II Arzt hat, kann man wirklich spektakulär viel sehen. Unser Kleines war bei 12+4 7,1cm groß und es sah aus, als wäre es schon fertig und mindestens 30cm groß. Hat bei uns 170,- € gekostet. Wäre dort was auffällig gewesen, hätten wir den Harmonytest gemacht.
In der ersten Schwangerschaft ging der Harmonytest nicht, da ich einen vanushing twin hatte.
Ich fand es für uns auch wichtig, dass nicht nur auf Trisomien geachtet wird, sondern auch das Herz z.B. untersucht ist oder die Nieren vorhanden sind. Und wir hätten uns bei einem Verdacht auf Trisomie 13,18 oder 21 auch gegen das Kind entschieden. Dies ist aber eine sehr persönliche Entscheidung, die nur jedes Paar für sich entscheiden kann und muss. Und bevor jemand fragt, was passiert, wenn unter der Geburt oder später was passiert und das Kind schwerstbehindert wird, wissen wir auch was wir tun und was wir unterlassen werden. Auch dies ist eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung.
Eine Bekannte war schwanger mit einem Kind ohne Nieren, was einfach nicht lebensfähig wäre und hat sich für einen Abbruch entschieden, statt zu warten dass es von alleine passiert oder es erst beim Screening um die 20. SsW zu erfahren.
Unsere Tochter hatte einen isolierten WhiteSpot und deswegen haben wir eine entsprechende Level 1 Klinik für die Geburt ausgewählt, da sie zusätzlich immer mit allen Werten auf der 3. Perzentile gelegen hat. Hier war die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sie schnell einen Neonatologen benötigen könnte.
Des weiteren gibt es Fehlbildungen, die bereits im Mutterleib operiert werden können und das kann man bei einigen schon in der Woche feststellen und entsprechend weiterüberwiesen werden.
Es ist wirklich sehr umfangreich und hat bei uns fast eine Stunde gedauert.

Deshalb fand ich den Feinultraschall sehr wichtig, da einfach viel gesehen und ausgeschlossen werden kann. Und ich wollte nicht erst um die 20. SSW erfahren, dass das Kind vielleicht außerhalb meines Bauchs nicht leben kann, was ja wirklich extrem selten ist. Da spüren viele ja schon ihr Kind. Das hat mir unsere Gyn damals so ausführlich erklärt und dass dies alles der Harmonytest, z.b. nicht kann.

Und bevor jetzt wieder jemand schreibt, dass man die Nackenfalte ja weglassen kann, weil die zu sehr verunsichett und nur die Organe schallen kann. Ja kann man machen, aber dies ist unser Erfahrungsbericht

LG
Bella

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Hallo Bella,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das hört sich gut an :-). Hatte dir deine FA die Untersuchung empfohlen? Meine FA war da sehr neutral und meinte "kann man machen, muss man aber nicht".

LG,
Julchen

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SiLoPo: Boah ist das günstig. Meine Feindiagnostik in der 21. Woche oder so hat über das dreifache gekostet (auch Degum II zertifizierter Arzt). 😳

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Wir haben den Harmonytest gemacht und ich würde es immer wieder machen. Zum einen wollten wir gerne das Geschlecht erfahren und eine Behinderung so gut es eben geht ausschließen. Ein behindertes Kind hätten wir nicht ausgetragen.

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Die NFM führt statistisch gesehen in bald 10% der Untersuchungen zu einer Verunsicherung und die ist zu 99% überflüssig, weil nur bei ca 1% der auffälligen Ergebnisse tatsächlich ein echtes Problem dahintersteckt.

Der Praenatest ist recht sicher, also er übersieht eine T21 nur selten (T13 etc eher) , kann aber nicht zwischen Mosaiktrisomie (die sich beim Kind letztendlich gar nicht bemerkbar machen muss) und einer freien Trisomie unterscheiden.

Ich bin aber gottfroh keine Tests gemacht zu haben.

Auch wenn ich immer im Kopf hatte, nie abtreiben zu können, waren die Ängste bei der Diagnose T21 nach der Geburt so überwältigend, dass ich befürchte den Mut zum Austragen nicht gehabt zu haben.

Und das erlebe ich immer wieder bei Eltern, die dann unerwartet doch eine Diagnose pränatal bekommen, denn eigentlich macht diese Untersuchung ja jeder in der Erwartung "Entwarnung" zu bekommen.

Im Moment hast du noch die Möglichkeit dich NICHT aktiv vor die Entscheidung über Leben und Tod deines eigenen Kindes zu stellen (denn alleine darauf läuft es hinaus) und auf die Testerei zu verzichten.

Du hast dich aber ja bereits für die Tests entschieden, da sollte dir klar sein, dass du damit nur einen Bruchteil aller möglichen Behinderungen ausschließen kannst. Und mit T21 nichteinmal die "Schlimmsten".

Fehlbildungen an Organen etc lassen sich am besten in der zweiten Schwangerschaftshälfte in einem Feinultraschall feststellen, falls ihr da vorbereitet sein wollt.

Wir sind jetzt auf jeden Fall mit unserer Tochter mit T21 "die glücklichsten Eltern der Welt".

LG S.

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Vielen Dank für deine Antwort :-). Damit es nicht falsch rüberkommt: mir geht es gar nicht darum über Leben oder Tod zu entscheiden. Das Kind ist ein absolutes Wunschkind und nach jahrelanger Kinderwunschbehandlung entstanden #herzlich. Über Abtreibung denke ich gar nicht nach. Da ich letztes Jahr eine MA in der 9.SSW hatte bin ich einfach nur permanent ängstlich und möchte versuchen jedes Risiko für das Baby auszuschließen. Ich lebe täglich mit der Angst, dass ich das Baby wieder verlieren könnte und möchte nur alles richtig machen. Ob die Diagnostik dabei hilft kann ich leider nur sehr schwer einschätzen. Deswegen bin ich auch dankbar über jeden eurer Kommentare und Erfahrungsberichte.

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Gerade in dem Fall finde ich die Tests halt sehr problematisch.
Wenn sie jemand macht, um ein Kind mit pränatal erkennbarer Einschränkung nicht auszutragen, würde ich das nicht bewerten, das ist eine ganz persönliche Entscheidung.

Aber wenn es dir nicht um einen Abbruch geht, dann spar dir doch die Probleme, vor die dich ein Testergebnis stellen kann. Ein gutes Ergebnis heißt ja nur, dass das Baby ein paar Behinderungen nicht hat. Und ein schlechtes stellt einen vor eine Entscheidung.

Mir ging es übrigens ähnlich wie ohiticawin, nur dass mein Baby leider nicht überlebt hat.
Kannst dir sicher vorstellen, wie ich mich (nach außerdem noch einer frühen MA) in der Folgeschwangerschaft gefühlt habe.
Ich hätte damals auch gern ein gutes Testergebnis gehabt , aber ob es mich beruhigt hätte, weiß ich nicht und ein schlechtes hätte ich nicht aushalten können (es gab damals aber auch nur NFM und FWU).
(Die Folgekinder sind gesund.)