Todesfall in Schwangerschaft

Hallo,

leider ist mein Vater gestern verstorben. Er war etwas spezieller, sehr für sich und im Laufe der letzten Monate hat sich rausgestellt, dass er einiges an Schulden hatte. Nun ist es so, dass ich die einzige Angehörige bin und mir innerhalb der letzten 24 Stunden schon alles zu viel wird. Ich versuche mich durch sämtliche Stellen zu telefonieren, da er auch die letzten Monate Sozialhilfe bezogen hat und im Pflegeheim lebte, doch wie immer fühlt sich keiner für einen verantwortlich.

Ich bin gerade in der 20. Woche schwanger und hab einfach Angst, dass es mir zu viel wird. Ich war letzte Woche schon 4 Tage krank geschrieben, weil ich starke Kopfschmerzen hatte (das mit meinem Vater war nicht der Auslöser, da dies nicht absehbar war) und bin demnach heute wieder arbeiten gegangen. Ich sitze hier und weiß absolut nicht wohin mit mir, zuhause zu bleiben war aber auch keine richtige Lösung für mich..
Mein Freund pocht darauf, dass ich mich krank schreiben lasse bis auf weiteres, da er meint, die Mehrfachbelastung aus Arbeit, Kind, Schwangerschaft und Organisation aller Dinge meines Vaters etc pp wären zu viel für mich.
Ich weiß allerdings nicht, ob es förderlich wäre, zu allem noch das schlechte Gewissen gegenüber meinem Arbeitgeber zu haben..

Ich weiß auch gar nicht, wieso ich das gerade alles schreibe, aber irgendwie musste es mal raus. Mir fällt es furchtbar schwer, so darüber zu sprechen, da ich sofort in Tränen ausbreche. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.
Vielleicht kennt ja jemand diese Situation?

Liebe Grüße

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Dein Partner hat recht.

Lass dich krank schreiben, komm zur Ruhe.

Das Erbe wirst du denk ich ausschlagen oder

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Ja, definitiv. Ich hab selten jemanden erlebt, der so chaotisch lebte und so wenig vorgesorgt hat. Ich bin halt das komplette Gegenteil und werde wahnsinnig durch die Situation. Zu der ganzen Trauer kommt halt noch die Tatsache, dass ich unfassbar sauer bin, wie man so unstrukturiert und wenig vorausschauend leben konnte. Dass es ihm völlig egal war, was nach seinem Abbleben mit mir passiert und was das für ein Aufwand ist. Ich kann mir jetzt auch keine 4000 euro Beerdigungskosten aus dem Ärmel schütteln und er sagte auch schon, als er noch lebte, dass ihn das nicht interessiere, was nach seinem Tod passiert. Dass es alledings SO schlimm aussieht, wusste ich nicht.

Ich hab ja noch nichtmal ne Ahnung, wie und wo man das Erbe ausschlagen soll. Seine gerichtliche Betreuerin, die er die letzten Wochen hatte, fühlt sich plötzlich auch für nichts mehr verantwortlich, die Herren vom Sozialamt auch nicht.

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Mein Beileid.

Wir hatten in beiden Schwangerschaften Trauerfälle.

Organisatorisch kannst du relativ einfach vorgehen: Buche die Bestattung online. Dann hast du damit relativ wenig zu tun und kommst kostengünstig weg. Dein Kind braucht das Geld eher als ein Verstorbener, den es eh nicht interessiert hat.

Gehe zu einem Notar und schlag das Erbe innerhalb von 6 Wochen nach Mitteilung des Todes aus. Dann bist du aus der Nachlassverwaltung raus und musst dich nicht weiter kümmern.

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Ich gebe dein Mann recht. Du solltest dich sofort bis auf weiteres krank schreiben lassen. Ja, vielleicht geht es dir zuhause auch nicht gut, aber auf der Arbeit anscheinend auch nicht. Du brauchst Ruhe um alles um deinen Vater zu organisieren. Eine Schwangerschaft ist schon anstrengend genug. Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft auch viel Stress. Am Ende hatte ich eine sxhwere Plazentainsuffizenz, mein Baby war viel zu leicht und musste per Notkaiserschnitt geholt werden. Du brauchst Kraft und Energie, damit dein Baby gut gedeihen kann. Ich habe das damals auch total unschätzt und nicht geahnt welche Folgen der Stress für mein Baby haben kann! Dir alles Gute! 🍀

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Ab nach Hause!
Dein Baby geht jetzt vor allem vor. Dein Partner hat recht, Es ist gerade sehr viel zu bewältigen. Zu viel für eine schwangere.

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Hör auf deinen Partner und lass dich krankschreiben. Ich hatte in meiner ersten SS zwei Todesfälle in einer Woche in der näheren Familie. Meine direkte Vorgesetzte wusste davon und da war es kein Problem bis nach den Beerdigungen krankgeschrieben zu sein.
Du musst jetzt an dein Kind und dich denken!

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Ja, mein Chef ist leider nicht so verständnisvoll. Das gibt ein riesiges Drama. Wir haben ohnehin viel (durch Ihn leider psychischen Stress) auf der Arbeit und jeder Krankheitstag wird blöd kommentiert. Aber ihr habt vermutlich alle recht. Werde morgen früh zu meiner Hausärztin gehen und ihr alles schildern.

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Sorry dann würde ich sogar beim Frauenarzt nach einem bv fragen

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Huhu,


Erstmal mein Beileid.
Kann mich den anderen nur anschließen lass dich krank schreiben und organisiere alles in Ruhe.
Das Erbe kannst du beim Amtsgericht ausschlagen.
Nimm deinen Mann gleich mit er muss es auch ausschlagen und ihr müsst auch für eurer Ungeborenes ausschlagen (nach der Geburt muss dann die Geburtsurkunde nach reichen).
Hab das auch erst hinter mir für eine Großtante meines Mannes die ich nicht mal kannte aber die gehen immer an den nächsten Angehörigen in der Reihenfolge und wenn man Pech hat erben die Kinder die Schulden wenn man sich nicht rechtzeitig kümmert.
Wenn ihr zusammen hin geht solltet ihr auch nur einmal Gebühren zahlen müssen ansonsten zahlt man pro Person.
Soweit ich weiß, kann man beim Sozialamt eine Übernahme der Beerdigungskosten beantragen wenn man es selbst nicht leisten kann.
Vielleicht wäre das ja eine Idee für euch oder zumindest einen Versuch wert.

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Erstmal mein herzliches Beileid. Soviel ich weiß, musst du das Erbe über einen Anwalt ausschlagen, der könnte dich auch grundsätzlich einmal beraten was du jetzt alles erledigen musst und ob du das bezahlen musst. Nicht dass du jetzt auch noch die Beerdigung bezahlen musst, obwohl ihr sicher genug Geld für das Baby braucht. Wir denken hier zuhause momentan auch leider viel über sowas nach, da mein Schwiegervater unheilbar an Krebs erkrankt ist und auch für nichts gesorgt hat, und ich nicht einsehe mich deshalb in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen.

Du solltest definitiv nicht arbeiten gehen, sondern erstmal alles regeln. Der Stress kann nicht gut für die Schwangerschaft sein. Und was deinen Arbeitgeber angeht: Wenn dem Baby irgendwas passiert, ist es dann tröstlich zu wissen dass dein Arbeitgeber nicht sauer auf dich ist? Ich denke nicht, du und deine Familie seid wichtiger. Da brauchst du überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich wünsche dir viel Kraft in dieser schweren Zeit.

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Wenn es keine anderen Angehörigen gibt, muss die Beerdigung trotzdem gezahlt werden.

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"Wir denken hier zuhause momentan auch leider viel über sowas nach, da mein Schwiegervater unheilbar an Krebs erkrankt ist und auch für nichts gesorgt hat, und ich nicht einsehe mich deshalb in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen."

Ob man es einsieht, die Kosten zu übernehmen, ist glücklicherweise nicht relevant, dazu sind die Hinterbliebenen verpflichtet und die Verpflichtung kann man auch nicht mit dem Erbe ausschlagen.

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Lass dich krank schreiben! Gesundheit und Familie geht vor. Und das sagt eine die ein workaholic war mit einem Vollzeitjob und 3 Nebenjobs.

Mein Beileid und alles gute für euch.

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Du kannst ganz einfach auch zum Amtsgericht deiner Stadt in den nächsten 6 Wochen gehen und dein Erbe da ausschlagen.Es kostet um die 20€.Habe es auch vor 2 Jahren gemacht und beim Notar musst du mehr dafür Blechen. Gut ist es,dass dein Baby noch nicht da ist,sonst hättest du es auch für das Kleine aussschlagen müssen,denn das wäre die nächste Instanz für die Gläubiger gewesen.
Nimm dir Zeit für dich,ohne an deine Arbeit zu denken,denn sonst kommt die schlimme Trauer später noch zurück und dass könnte dann zur Geburt oder so sein,wenn die Hormone sowieso verrückt spielen.Nicht dass du dann in einer Depression oder so verfällst.Was jetzt gut verarbeitet wird,kann dich später nicht so schnell wieder einholen.Denk daran.
Es ist nicht nur besser für dich,sondern auch für dein Baby jetzt zu Ruhe zu kommen.Denn wie du merkst,ist es anstrengend mit dem ganzen Papierkram,Beerdigung usw.

Natürlich möchte ich dir noch mein tiefes Mitgefühl aussprechen.

Glg pipi86

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Man muss für das Ungeborene auch ausschlagen! Die Geburtsurkunde muss dann nachgereicht werden.

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Nein, ich war damals Schwanger als mein Schwiegervater verstarb und da sagte man uns beim Amtsgericht,dass das nur für die lebenden Kinder gilt. Das ist auch nun schon 10 Jahre her und es kam nichts. Auch als mein Vater vor 2,5 Jahren verstarb sagte man uns das selbe.
Es geht nur um die Verwandtschaft,die zum Todeszeitpunkt lebt.Das wurde genau so gesagt.

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Huhu, mein Beileid!
Meine Mutter ist im Oktober verstorben und da hat den Papierkram der Bestatter übernommenen und uns auch zu allen anderen fragen gut beraten! Hast du schon einen Bestatter? Mach das was dir gut tut. Wenn dir die Ablenkung auf der Arbeit hilft dann geh hin, wenn nicht lass dich krank schreiben. Eun schlechtes Gewissen musst du jedenfalls nicht haben.