Schicksalsschlag (Familie) in der 40.SSW - Wem ging es ähnlich? Was tun?

Hey !

Im Moment habe ich das Gefühl, mir wird die Luft zugeschnürt, mir ist übel und mir wird die psychische Belastung zu viel. Meine Tante hatte vor 4 Tagen eine Gehirnblutubg ohne Grund und die Ärzte gaben ihr eine Überlebenschance von 1%. Sie ist noch sehr jung. Es traf uns total unvorbereitet. Dementsprechend sind alle geschockt.

Mir geht es sehr schlecht deswegen denn wir stehen uns sehr nahe. Wem ging es kurz vor der Geburt ähnlich mit einem Schicksalsschlag? Wie seid ihr damit umgegangen? Soll ich es verdrängen oder zulassen? Wenn ich daran denke wird mir direkt schlecht und ich muss weinen. Will aber auch die Geburt überstehen. Vllt könnt ihr mir von eurem Umgang berichten. Besuchen kann ich sie nicht. Ich wohne zu weit weg und bin in der 40.SSW. Weiß auch nicht, was ich tue, wenn etwas passiert (womit alle rechnen). Entweder bin ich hochschwanger dann oder habe frisch entbunden.

Liebe Grüße

5

Hey ich habe das zwar nicht durchgemacht aber ich kann dir sagen, dass Prozent zahlen gar nichts Aussagen. Ich habe hier Zuhause auch ein Wunder sitzen was bereits 7 jahre alt ist.

Mit 11 Monaten hat meine Tochter Diagnose Krebs bekommen. Ein sehr seltener Krebs. Nur mit dem Krebs hatte sie eine Überlebenschance von unter 20%.

2 Tage später bekamen wir Diagnose 3facher Herzfehler hinzu. Die Kombination war fatal. Überlebungschance in % nicht mehr wertbar.

4 Jahre intensiv Chemotherapie.... ein paar Herzoperationen später... mein Kind lebt!

Klar gab es sehr viele kritische Momente. Wir saßen oft auf der Intensivstation und mussten uns eigentlich von ihr verabschieden weil keiner geglaubt hat dass sie die nächsten Stunden überleben wird.

Aber sie lebt. Und sie lebt heute fast gesund wie ein ganz normales Leben. Wenn du sie heute siehst, merkst du nicht was für ein langes Leiden sie schon hinter sich hat.

Heute sagen mir Die Ärzte offen und ehrlich das keiner von ihnen jemals damit gerechnet hat das meine Tochter das überleben wird. Umso größer ist die Freude für sie wenn wir unsere Klinik Kontrollen haben und sie sehen wie groß sie wird.

Auch wenn Diagnosen manchmal aussichtslos erscheinen, gib niemals auf! Wir haben gedanklich immer fest daran geglaubt das sie es schaffen wird.

Wunder gibt es. Mein Wunder lächelt mich jeden Tag an und sagt mir das sie mich liebt

10

Sehr schön zu lesen. Weiterhin alles Gute ♡

@TE: ich habe jetzt mehrmals (beruflich) mitbekommen, dass es hin und wieder Wunder gibt, mit denen keiner rechnet. Ich hoffe, ihr dürft auch eins erleben.
Euch allen alles Gute und dir viel Kraft 🍀

1

Guten Morgen

Ich habe 6 Wochen vor der Geburt unseres Sohnes einen Onkel verloren, der für mich immer da gewesen wäre wenn mein Vater nicht konnte. Er war von den Geschwistern meiner Eltern mir der nächste Vertraute.

Keiner hatte damit gerechnet, er ist am Geburtstag seiner Lebensgefährtin umgekippt und war tot. Man könnte ihn noch zurück holen allerdings mit solch irreparablen Hirn- und Organschäden sodass die Maschinen nach 3 Wochen Kampf abgestellt wurden.
Das ist 2,5 Jahre her.

Und ich habe die Trauer in der SS nicht zugelassen.
Es lief mal ein Tränchen, auch heute noch wenn ich ein bestimmtes Lied höre. Aber da auch ich zu viele Kilometer weit weg wohne, konnte ich Abstand dazu gewinnen.

Er wird immer fehlen und war unsere Mitte, die die Familie zusammen gehalten hat.


1% ist mehr als kein Prozent. Ich drücke euch die Daumen. Alles Gute!

3

Hey,

das tut mir sehr leid für dich !

Vllt hast du recht, dass ich dadurch, dass ich weiter weg wohne, mehr Abstand nehmen kann. Und vllt wäre es auch besser für das Baby. Warst du bei der Beerdigung?

Du hast sehr recht, mit den 1%. In dem Moment ist es einfach so, als wenn dir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Wenn man mit so einer Aussage nicht rechnet.

Alles Liebe!

8

Nein, ich war nicht auf der Beerdigung.
Ich habe mir die lange Fahrt von 4 Std nicht zugetraut und hatte Angst, dass es mich emotional so runter zieht, dass ich vorzeitige Wehen oder so riskiere. Ich war erst in der 30 SSW, mein Sohn kam bei 36+1.

Wunder geschehen. Schicksalsschläge auch. Es ist grausam, wir können nichts dagegen tun.

2

Ich kann Dir leider keine Antwort auf deine Frage geben, aber möchte dir alles Gute für die kommende Zeit wünschen. Das ist echt harter Tobak!

4

Ich danke dir von Herzen! Alles Gute für dich!

6

Ich habe während meiner ersten Schwangerschaft meinen Vater verloren. Er ist auch plötzlich verstorben und war noch keine 60. Ich habe die ganze Trauer zugelassen. Gefühle gehören zum Leben dazu und müssen ausgelebt werden. Alles andere ist ungesund. Ich wollte nicht, dass mein Kind im Mutterleib schon merkt , dass Gefühle unterdrückt werden (sollten).
Es hat weder mir noch meinem Kind geschadet und sie ist trotz der großen Trauer während der Schwangerschaft ein absoluter Sonnenschein.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit und hoffe, dass deine Tante es schafft. So manches mal wurden Mediziner schon überrascht!

7

Guten Morgen,
Meine Mama ist gestorben als ich hochschwanger war. Ich war auch bei ihr. Allerdings hat meine Seele unbewusst dicht gemacht, für mein Kind sicherlich. Sonst wäre ich zusammen gebrochen, vielleicht einen Zusammenbruch erlitten oder sowas. Allerdings ist die geliebte Mutter auch was anderes als die Tante, auch wenn man sie sehr lieb hat.
Als mein Kind dann größer wurde hab ich den Verlust langsam zugelassen, es war recht hart und bis heute. Nur kann ich es mit mir ausmachen. Ohne das ich mein Kind unterm Herzen gefährde aus Trauer. Was ich meine, wenn es dir gut tut, halte Abstand! Mental und körperlich. Niemand, der einigermaßen Verstand und Herz hat, wird es dir übel nehmen. Es gibt allerdings Menschen, die können besser mit Konfrontation umgehen und möchten der Person doch nah sein. Du musst auf dein Bauchgefuhl achten, was du lieber willst. Viel Kraft und alles Gute.

9

Hallo.
Mein Vater ist relativ plötzlich vor 4 Wochen gestorben. Da war ich in der 10/11 SSW. Ich war die ganze Zeit bei ihm. Habe am Krankenbett gesessen und ihm förmlich beim Sterben zugesehen. Er war mit seinen 63 Jahren noch viel zu jung 😪 ich habe so viel geweint die Woche zuvor und auch danach. Niemals hätte ich diesen Verlust unterdrücken können und wollen. Ich musste weinen um meinen Schmerz irgendwie zu ertragen.
Bei meinem Baby scheint jetzt in der 15 . Woche auch alles gut zu sein.

Ich würde die Trauer zulassen - allerdings nicht mehr den Weg auf mich nehmen hochschwanger dort hin zu fahren.

Alles Gute und viel Kraft 🍀

11

Hallo Liebe

Das tut mir sehr leid.

Ich bin auch schwanger und in Trauer. Es gibt kein richtig oder falsch im Umgang damit. Du kannst tun, was sich für dich stimmig anfühlt. Wenn du nun zu dir und zu deinem Kind schaust, ist das mehr als verständlich und finde ich auch richtig. Wenn du Trauerwellen erlebst ebenso. Du kannst aber mit deinem Kind sprechen und ihm erklären, dass die Trauer nichts mit ihm/ihr zu tun haben. Schmerz gehört zum Leben dazu und man kann nicht immer alles planen.

Falls du nicht bei deiner Tante sein kannst, findest du vielleicht passende, kleine Rituale um in Gedanken bei ihr zu sein und ihr Kraft zu wünschen/schicken. Oder was auch immer dir wichtig ist zu sagen.

Ich war mit meinem ersten Kind am Totenbett meines Vaters und das war richtig so. Aber auch hier gilt es das zu tun, was für dich und dein Kind stimmt. Falls es zum Tod kommt, ist eine Form des Abschieds sicher hilfreich, aber auch das kann unterschiedliche Formen annehmen.

Alles Gute für dich, dein Kind und deine Tante!

12

Danke euch allen. Eure Antworten helfen mir sehr weiter und zeigen mir verschiedene Blickwinkel auf. Ich versuche etwas abzuschalten und Abstand zu gewinnen. Weil es so weh tut. Und dann, wie hier schon geschrieben wurde, alles nach der Geburt auf mich zuzulassen. Im Moment ist mir das alles zu viel. Ich danke euch!