Ärztin gegen Hebammenvorsorge - und nun?

Hallo ihr Lieben,

Nach langer Suche und 31 Absagen habe ich letzte Woche eine tolle Hebamme gefunden. Wir verstehen uns gut, sie hat Kapazitäten für die Vorsorge sowie das Wochenbett. Da fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen.

Heute war ich dann bei meiner Gynäkologin zur Routineuntersuchung. Wir verstehen uns gut, ich vertraue ihr sehr und bin immer noch glücklich, dass ich nach meinem Abort im Juli an eine so empathische Ärztin geraten bin. Als ich ihr fröhlich von meiner nun beendeten Hebammensuche erzählte und vom Plan die Vorsorge abwechselnd in Praxis und bei der Hebamme vornehmen zu wollen, wurde sie plötzlich ziemlich ernst. Sie rät davon dringend ab, sie habe jetzt öfter die Erfahrung machen müssen, dass die Hebammenvorsorge leider nicht ausreichend/genau genug war und die ärztliche Vorsorge nicht ersetzen kann. Sollte etwas mit dem Kind sein, sollte ich gut überlegen, wer da Expert*in ist. Ich war mit einem Schlag so verunsichert.
Ist die Idee der abwechselnden Vorsorge wirklich so bescheuert? Ich brauche Mal eure Einschätzung!

Danke für das Lesen des langen Textes 🌻

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Mein Gyn war auch total dagegen und sogar mega sauer (ist er immer noch, weil er ja nichts abrechnen kann😂), dass ich lediglich die 3 Ultraschalls bei ihm gemacht habe.
Was hat er und auch die Helferinnen auf mich eingeredet, ich MUSS zum CTG, ich MUSS immer einen Schall haben, es wäre unverantwortlich dies das und jenes usw

Ich fühle mich jetzt in der 34ssw super gut aufgehoben bei meiner Hebamme.
Sie nimmt sich sehr viel Zeit (pro Termin mindestens 60 Minuten bis hin zu 90 Minuten) und macht alles, was zu einer normalen Vorsorge dazugehört mehr als gründlich.

Ich hoffe nur, dass ich nicht über ET gehe, denn dann muss ich zwangsläufig ja doch zum Gyn 🙈😅

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Ach, gut zu hören, dass es auch anderen so ging :-D Meine hat mich sogar gegen Ende der Schwangerschaft zu zwei absolut sinnlosen Terminen ins Krankenhaus geschickt, ließ sich auch nicht davon überzeugen, dass man aller zwei Tage dann zum CTG muss (ist überholt, alle drei Tage reicht, was die Hebamme wusste, die Ärztin im Krankenhaus wusste, aber meine Ärztin partout nicht akzeptieren wollte) und motzte ungelogen bei Termin über die Eintragungen der Hebamme.

Ich finde, dass das Abrechnungssystem überarbeitet werden sollte. Das wird alles auf dem Rücken der Schwangeren ausgetragen, und gerade in der ersten Schwangerschaft ist man einfach unsicher und unerfahren. Sollte nicht Aufgabe des Patienten sein sich Gedanken zu machen, wer hier wann Geld bekommt und nun sauer ist. Ätzend.

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War bei mir auch so - die Gyn setzte mich massiv unter Druck, erzählte mir, dass sie ihre Fürsorgepflicht verletzen würde, wenn ich die Vorsorge bei der Hebamme machen würde.

Habe dann später herausbekommen, warum sie sowas erzählt hat:

Sie kann die Schwangerschaft dann nicht so abbrechen, dass es für sie finanziell von Vorteil wäre.

Also auf gut deutsch: Es geht ums Geld.

Ich habe die Hebammenvorsorge trotzdem gemacht. Was soll ich sagen:Es war viel viel viel viel viel schöner, als bei der Gyn zu sitzen. Meine Hebamme hat sich jedes Mal eine Stunde Zeit genommen. Sie hat mir alle Fragen beantwortet. Sie hat mir ganz genau gezeigt, wie man den Bauch abtastet, damit ich die Kindslage erkenne. Ich konnte sie Tag und Nacht anrufen. Sie hat bei mir alles gemacht, selbst den Zuckertest. Sie hat die Akupunktur gemacht. Im Wochenbett kam keine fremde Frau, sondern meine Hebamme, die mich 9 Monate begleitet hatte.
Ich würde in keiner weiteren Schwangerschaft es anders machen wollen.

Sprich mit deiner Hebamme mal darüber. Dieser ewige Kampf zwischen den Fachleuten ist total nervig und du als Schwangere solltest darunter nicht leiden. Die Hebamme ist übrigens Expertin für die Schwangerschaft. Eine Geburt kann ohne Hebamme nicht stattfinden, wohl aber ohne Ärztin. Und wenn etwas mit dem Kind sein sollte, würde dich eine Hebamme auch sofort zum Arzt schicken!

Letztendlich musst du entscheiden, was für dich wichtig ist: Eine Patientin von vielen, die Geld einbringt oder eine werdende Mutter, die in der Schwangerschaft begleitet wird.

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Huhu,

entschulidge, aber das was Deine FA erzählt ist vollkommener Quatsch. Da werde ich gleich sauer beim lesen. Eine Hebamme hat eine 3 Jährige Ausbildung gemacht, sie kann absolut alle Vorsorgen komplett in der SS übernehmen, man braucht noch nichtmal einen FA für die Betreuung.

Das einzige was die Hebamme nicht macht, ist der Ultraschall. Aber denn kann man ja ruhig bei der FA machen, das ist ja kein Problem.

Die Hebamme übernimmt die Geburt komplett alleine im KH oder als Hausgeburt. Das macht nicht der Arzt.

Unfassbar, wie Ärzte die Kompetenzen der Hebamme absprechen. Wozu gibt es dann den Beruf der Hebamme :-), wenn sie keine Vorsorge machen kann,

Sie kann auch den Mutterpass ausstellen usw. Sie macht wirklich alles, außer Schallungen. Aber wie gesagt, man ja alle 4 Wochen den Ultraschall beim FA machen lassen.

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Alle vier Wochen gibt es doch gar keine Ultraschall, oder? Man hat nur die drei großen Screenings, oder hat sich das geändert?

Ansonsten volle Zustimmung. Es regt mich auch immer wieder auf. Für meine Ärztin damals waren Hebammen nur zur Nachsorge gut, sie könnten gut beim Stillen helfen, würden doch aber sonst ihre Kompetenzen leider oft überschätzen... Furchtbar, diese Attitüde.

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Ich habe auch alle 4 wochen eine termin beim FA und ultrascahll aber das ist in der schweiz .. in deutsvhland ist es nur 3 mal??

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Aus diesem Grund habe ich meine Ärztin gewechselt - dieses permanente Gestichel gegen Hebammen bzw. das Hervorheben der eigenen Kunst gingen mir auf den Nerv. Man kann die komplette Vorsorge ohne Arzt machen, wenn man will, und auch eine Geburt darf ohne Arzt, aber nicht ohne Hebamme stattfinden - sträflich, wie das möglich sein kann, wo doch nur ein Arzt da ausreichend Expertise hat...

Vielleicht hat sie tatsächlich schlechte Erfahrungen gemacht und eine Hebamme hat ihre Kompetenzen überschätzt, wer weiß. Geht ja schließlich auch so herum. Aber ich würde mir davon nicht verunsichern lassen, wenn du bei deiner Hebamme ein gutes Gefühl hast.

Ich werde die Vorsorge auch wieder teilen und kann aus Erfahrung sagen, dass es auch ein "zuviel" geben kann. Meine Ärztin wollte damals partout nicht, dass die Hebamme mitmischt, und das führte zu 19 (!) Vorsorgeterminen, weil ich nicht auf die Hebamme verzichten wollte, bei der ich mich gut aufgehoben fühlte. Es war nur Stress, und das ständige Theater (Hebamme sollte z. B. nicht im Mutterpass eintragen usw.) hat mich total zermürbt.

Deswegen kann ich dir nur raten, auf dein Bauchgefühl zu hören und klar zu sagen, was du möchtest. Eine Hebamme kennt die Grenzen ihrer Arbeit und wird dich jederzeit an den Arzt verweisen, wenn es angebracht ist. Aber lass dir nicht einreden, es sei in irgendeiner Weise gefährlich, die Vorsorge zu teilen. Das ist es nicht.

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Ich bleibe bei meiner Vorsorge komplett bei meiner Ärztin, weil viele Ergebnisse man in der Kontinuität betrachten muss. Bei zwei Person besteht immer die Möglichkeit, dass Informationen in der Kommunikation verloren geht.

Bei meiner Hebamme mache ich nur Wochenbett.

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Aber dafür gibt es ja zb den Mutterpass für die wichtigen Werte und Auffälligkeiten.

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Ja, die Wichtigsten. Ist ja nur ein Einzeiler im MuPa und ich denke, im Termin sehen die Ärztin und Hebamme weit mehr als diesen Einzeiler.

Wenn zB beim Zucker o.B. steht, weiß die Ärztin zum Beispiel, ob innerhalb eines Monats der Wert signifikant gestiegen, aber trotzdem noch im Normalbereich liegt und kann entsprechend vorwarnen. Bei zwei verschiedene Personen geht diese Information verloren.

Wenn meine Bauchdecke hart war, weiß die Ärztin, obs ggü vor einem Monat besser geworden ist oder nicht. Es macht insgesamt mehr relative Betrachtung möglich und nicht nur absolute.

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Ah wow... Meine FÄ war mega happy... Hat sich gefreut dass ich eine gefunden habe!
Ihr Aussage war:,, ich mach alles mit!" Und hat aber auch gesagt, daß es viele Kollegen gibt die das gar nicht gerne sehen! Dass das aber absoluter Quatsch ist, Hebammen machen Hebammenarbeit und Gynäkologen ihre!
Also so lange alles gut bei dir ist, würde ich mich da absolut nicht verunsichern lassen!
Hebammen sind doch nicht umsonst soooo heiß begehrt!!!

Schade dass sie so reagiert hat!

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@roseately

das stimmt schon, eigentlich die 3 Schallungen nur. Ich hab so eine Flatrate, sie meinte nur 3 D BIlder sind verboten. Ich habe massive Angst und schon eine Fehlgeburt und bin schon 38 Jahre alt, deswegen alle 4 Wochen :-)

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Huhu du.

Also ich hab auch eine Hebamme gefunden die nur die Wochenbettbetreuung macht wenn sie auch die Vorsorge mit dem FA teilt. Kann ich auch verstehen,sie muss ja auch was verdienen und kann ja nur xy Schwangere für einen Zeitraum betreuen.

Mein FA sieht da zum Glück absolut kein Problem und sagte direkt dass es für ihn absolut in Ordnung ist. Ab der 24. Ssw mach ich dann die geteilte Vorsorge. Meine Hebamme macht auch die Zuckertests etc.

Was dein FA sagt ist totaler Quatsch. Natürlich können Hebammen die Vorsorge auch machen.

Ich hab auch Freundinnen bei denen hat ihr FA wichtige Probleme wie eine Plazentainsuffizienz übersehen und es ist fast schief gegangen. Also Ärzte sind sind nicht unfehlbar.

LG Nalea

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Bei meinem Gyn arbeitet eine Hebamme mit in der Praxis und sie wechseln sich bei der Vorsorge ab. Die gleiche Hebi hatte mich dann im Wochenbett auch betreut.
Deine Ärztin erzählt echt mega Quatsch. Deine Hebi kann überall die Vorsorgen machen. Sogar bei dir zu Hause. Sie beantwortet dir alle Fragen und bereitet dich auch etwas auf die Geburt vor. Beim FA passiert meistens nichts...