Welche Klinik zur Geburt

Hallo ihr lieben,

Ich bin ab morgen in der 33 SSW. Mir geht es bis auf dicke Beine und LWS Schmerzen super, meinem Krümel auch. Ich würde gerne in einem kleinen Kreiskrankenhaus mit ca 400 Geburten im Jahr, wenig Schichtwechseln, Interventionsarmer und Schmerzarmer Geburt sowie einer höheren Chance auf Familienzimmer entbinden. Kinderarzt hat nebenan seine Praxis kommt im Notfall rüber. Kinderklinik ist jedoch keine dabei und im Notfall wird Krümel verlegt. Ich bin dort in der Hebammensprechstunde und fühle mich pudelwohl. Von uns aus ist dass die nächste Klinik mit Geburtenstation und in ca 30-40min (je nach Verkehr) zu erreichen. Es ist unser 4.Kind. Mein Mann, Rettungsassistent , besteht jedoch auf eine Entbindung in einem Level 1 Haus, da er "etwas" überbesorgt ist und die beste Medizinische Versorgung für uns will. Das nächste Level 1 Haus ist gute 60 Autominuten von hier entfernt, es ist ein Grosses Haus mit ca 3000 Geburten im Jahr, wenn man Pech hat 3 Bett Zimmer, Fließbandfeeling und alle 8 Std Schichtwechsel. Aber Medizinisch eben top! Jedoch ist es unser 4.Kind und da kann es schnell gehen und mal ehrlich, wer will mit Wehen denn noch 1 Std im Auto sitzen? Das ganze führte wirklich zu heftigen Diskussionen mit meinem Mann 🤣🤣🤣🤣 was würdet ihr tun wie wie würdet ihr entscheiden bzgl der Klinik? Klar sollte Krümel früher kommen oder sollte was sein würde ich natürlich ins Haus mit Kinderklinik gehen. Aber ich bin mal optimistisch dass alles normal läuft.

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Bei meiner Schwägerin hätte die Stunde Fahrtzeit von Wehenbeginn bis zur Geburt nicht ausgereicht. Ich habe vor 7 Jahren Zwillinge bekommen und bin auch nicht ins Level 1 Krankenhaus gegangen, obwohl bei uns sowohl die beiden Level 1 als auch das Krankenhaus wo ich war, in etwa alle gleich weit entfernt waren. Aber bei der Kreißsaalbesichtigung haben mir die beiden großen Kliniken nicht so gefallen, auch wenn der Kaiserschnitt eh geplant war. Das kleinere Krankenhaus nimmt halt erst Schwangere ab 34+0 überhaupt an und ein Kinderarzt aus einem der großen Kliniken drumrum ist immer für den Notfall vor Ort. Wenn das nicht ausreicht, werden die kleinen auch verlegt. Aber bei uns ging alles gut. Ich wäre nur in eine der anderen Kliniken gegangen wenn sie früher raus gewollt hätten.

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Ich finde die Betreuung in einem kleinen Haus mit familiärer Atmosphäre oft besser. Die Chance, dass eine Hebamme Zeit hat dich zu betreuen ist eher gegeben. In kleinen Häusern steht das Personal auch nicht so stark unter Druck.

Du hast ja schon drei Geburten gemacht und wenn keine Komplikationen zu erwarten sind, wären auch für mich der Fahrtweg und die geringere Interventionsrate starke Argumente.

Gegen die Ängste deines Mannes hilft vielleicht Aufklärung. Als Sanitäter hat er immer den Blick auf Probleme, aber die meisten Geburten verlaufen komplikationsfrei. Geburt ist ja kein Notfall.

Mein Mann hat auch etwas gebraucht von "auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen" bis zum begeisterten Hausgeburtspapa.

Alles Gute!

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Hey,
Schwierig.
Ich kann deine Gründe total nachvollziehen für die kleinere Klinik.
Allerdings gebe ich zu bedenken (natürlich ganz subjektiv meine Meinung), dass, sollte doch was sein, das ein riesiges Thema sein könnte, was zwischen euch steht.
Ich bin zum Glück kein Standardbeispiel, aber wir hatten einen geburtshilflichen Notfall, unsere Tochter hat nicht überlebt und ich knapp. Wir haben gemeinsam eine außerklinische Geburt geplant und hätte mein Mann da nicht zu 100% auch hinter gestanden, wäre ich nie wieder 'froh' geworden, weil ich immer gefühlt hätte, dass ich unsere Leben auf s Spiel gesetzt hätte.
Das ist natürlich alles andere als repräsentativ, aber ich gebe diese Perspektive auch immer meinen Freundinnen zu bedenken, wenn es bei solchen Entscheidungen so unterschiedliche Ansichten beider Partner gibt.

Ich wünsche euch sehr, dass ihr eine gute Entscheidung für euch trefft, die wirklich für euch beide gut passt.

Alles alles Liebe und Gute euch,
#blume

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Ich habe mich bei meinem ersten Sohn auch für ein kleines Krankenhaus in die Ecke entscheiden, weil ich mich dort aich einfach wohl fühlte.

Mein Sohn kam etwas zu früh zur Welt und musste leider in eine Kinderklinik verlegt werden. Das lief alles problemlos. Die Kinderklinik ist ca. 15 Autominuten entfernt. Wenn ich spontan entbunden hätte, dann hätte ich noch am selben Tag ein Mutterkindzimmer mit ihm beziehen können. (Das ist bei uns in den großen Kliniken auch meist nicht so einfach)

Aufgrund der Sectio durfte ich dann 2 Tage später zu ihm. Der Kontakt mit der Kinderklinik und dem Krankenhaus in dem ich entbunden habe war super.

Ich weiß nicht, ob es irgendwelche Vorteile gehabt hätte, wenn ich mich für das große Level 1 Krankenhaus entschieden hätte.

Werde auf jeden Fall, wenn alles ok bleibt auch nr. 2 in unserem kleineren Krankenhaus entbinden. 😊

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Hallo,
wir haben hier ein Level 1 Krankenhaus in ca. 30 min. Erreichbar. Das haben wir in der ersten SS vor sieben Jahren auch angeschaut. Sollte das Kleine früher kommen wollen oder sich doch herausstellen, dass etwas nicht ok ist, entbinde ich natürlich dort.
Derzeit gehen wir aber nicht davon aus und ich habe gestern ein Anmeldungsgespräch in einem kleinen Krankenhaus vereinbart, das ca. 45 Minuten entfernt ist. Und werde noch eins in einem anderen Krankenhaus vereinbaren, das ebenfalls in gut 30-40 Minuten erreichbar ist, aber eben nur zweite Wahl wäre. Da ich erst Ende Oktober entbinde, ist Corona-mäßig ja noch einiges offen und letztendlich werden wir danach entscheiden, in welchem Krankenhaus der Papa dann bei der Entbindung dabei sein darf und bestenfalls sogar noch das Geschwisterkind zu Besuch kommen darf.
Mein Mann hält sich bei der Entscheidung eigentlich total raus, ich musste ihm allerdings versprechen, ihm dann frühzeitig Bescheid zu sagen, wenn die Wehen einsetzen, da der Weg weiter und es ja die zweite Geburt ist (bei der ersten sind wir „erst“ los, als die Wehen alle drei Minuten kamen 🙈“
LG und alles gute 🍀

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Ich bin auch schwanger mit Kind 4 und hab immer in einem Perinatalzentrum entbunden und im Endeffekt war ich dann bei bzw. nach jeder Entbindung froh dass es so war. Aber das brauche ich eben für mein Bauchgefühl und und das schließe ich aus meiner Erfahrung.
Ich muss aber sagen dass ich dabei in den letzten zwei Schwangerschaften von einer Beleghebamme begleitet wurde, die mich schon in der Schwangerschaft und auch danach betreut und mich eben inzwischen schon lange kennt. Sie entbindet interessanterweise nur in dieser Geburtsklinik mit Perinatalzentrum und in keinem der kleineren Kliniken in der Umgebung weil sie sagt dass man ihr dort am meisten Freiheiten lässt.

Geburt hat soviel mit Gefühl zutun, daher würde ich mich davon leiten lassen und da hat deine Meinung einfach mehr Gewicht, aber ich hoffe du schaffst es deinen Mann zu überzeugen. Mit so einem Konflikt würde ich nicht guten Gewissens in die Geburt gehen wollen.

Eins würde ich auch noch zu bedenken geben:
Ein Bekannter von mir hat in meiner Geburtsklinik mit Perinatalzentrum als Assistenzarzt in der Geburtshilfe gearbeitet und ist vor zwei Jahren dann in ein kleineres, familiäreres Haus in der Umgebung gewechselt. Er sagt ein bedeutender Unterschied ist, dass er früher eben nur 8 Stunden Schichten hatte, im kleineren Krankenhaus sind es eben 15 - 24 Stunden Schichten mit Ruhezeiten zwischendrin - zumindest wenn man Glück hat. In kleineren Krankenhäusern hat man die Zeit auch oft, aber wenn man halt Pech hat wird man von wirklich wirklich müdem Personal durch die Geburt begleitet. Geburtshilfe ist halt schlecht planbar.
Zudem sagt er, machen sie in der kleinen Klinik ohne angeschlossene Kinderklinik viel schneller einen Kaiserschnitt, weil man eben nicht eine ganze Abteilung als Backup hat die dann gleich bebeuteln und behandeln können usw. Also was ich sagen will: Es ist alles nicht so schwarz und weiß, es hängt ja doch immer sehr von der Klinik ab.