Expartner mit zur Geburt

Hallo zusammen,

Wie bereits beschrieben habe ich mich von meinem Partner getrennt, da ich rausgefunden habe, dass er schon länger heimlich kokst.

Er wollte keine Therapie und ich habe mich getrennt. Eigentlich wäre mein Mann zeugungsfähig laut mehreren Spermiogrammen, nach der Trennung war ich aber überfällig und nun doch schwanger.

Mein Mann hat weiterhin Kontakt zu Leuten, die koksen und trinkt derzeit viel Alkohol.
Ich weiß das von einem gemeinsamen Freund, der nicht verstehen kann, dass ihn nicht mal das Kind endlich zu einer Therapie bringt.

Mein Mann hat mich vor kurzem angerufen und gesagt, er möchte mich gerne unterstützen beim Einkaufen, Getränke schleppen usw.

Ich habe abgelehnt, da mich meine Eltern unterstützen und ich bei ihm grad kein Weg der Besserung sehe.
Er hat mich auch gefragt, ob er bei der Geburt dabei sein kann - aber aktuell kann ich mir das null vorstellen, da er definitiv weiter konsumiert.

Ich will ihn damit nicht bestrafen, aber ich weiß echt nicht mehr, ob mir deine Anwesenheit wirklich gut tun würde.
Ich bin mir sicher, dass er an diesem Tag verlässlich wäre.
Eager kann es mir aktuell nicht vorstellen :(

Ging es jmd ähnlich ?

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Hallo Sandy,

Hier eine etwas längere Antwort :)


Also ich bin jetzt 29.SSW und auch getrennt vom Kindsvater.
Der Grund ähnelt deinem, ich habe zu Beginn sogar noch probiert ein „guter Mensch“ und eine „gute Mutter“ zu sein, ihn einzubeziehen, zum US mitzunehmen und (obwohl ich es nicht wollte und sowieso nicht brauchte) ihm die Möglichkeit gegeben, mir hier und da auszuhelfen. Er hat es mir durch seine Drogenbedingte Selbstbezogenheit und Unzuverlässigkeit total schwer gemacht und ich habe es dieses Mal geschafft, erst die Beziehung komplett und sogar jetzt auch den Kontakt zu beenden und mir auch diesen psychischen Stress nicht mehr anzutun. Natürlich hat er wiedermal versprochen, mit den Drogen aufzuhören und hatte auch schon vor einer Ewigkeit (ich habe schon oft versucht, mich von ihm zu trennen) so getan, als würde er sich um einen Therapieplatz kümmern, aber mal ehrlich…
Meine Entscheidung steht seit ner Weile fest - er wird nicht dabei sein, er wird das Kind auch erst zu Gesicht bekommen, wenn ich das Gefühl habe, mich psychisch und physisch mit irgendwelchen Diskussionen auseinanderzusetzen (die würden in jedem Falle kommen), bis dahin hat er meine Energie nicht verdient, die brauche ich für meinen Kleinen.
Ehrlich gesagt, ist das Recht ein und besonders sein eigenes (!!!) Kind zu sehen und sogar die Verantwortung dafür zu übernehmen etwas, so finde ich, das man sich verdienen muss und er hat es sich selbst verbockt, da schulde ich ihm nichts. Ob er ein guter Typ im Innern ist oder nicht, wer sich so rücksichtslos benimmt, muss sich ja wirklich nicht wundern, dass man ihn nicht in die Nähe eines Neugeborenen lässt… und auf seine Gefühle zu achten wäre sehr nobel, aber auch ein bisschen dämlich (tut mir leid, für die direkte Art - das sind Auszüge aus meinen inneren Dialogen mit mir selbst, die ich der Therapie verdanke, die ich für meinen Kleinen Angefangen habe, um mit der Situation umgehen zu lernen 🙂), denn schließlich gehen ihm nicht nur deine Gefühle, sondern deine Ängste und Sorgen auch nicht besonders nahe. Er hat halt sein Koks und du hast jetzt eben dein Baby 🤷🏻‍♀️ Jeder setzt seine eignen Prioritäten…

Liebe Grüße und wenn dir dad nicht zu hart war und du ner drüber reden willst, kannst du mir auch gerne eine PN schicken…

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Sehr gerne würde ich mich mit Dir austauschen!

Ich seh es genauso klar wie Du.
Ich habe mich schon früh mental zu diesem Thema gestärkt und so fiel mir die Trennung sehr leicht.

Ich habe gegen Ende auch externe Profistellem aufgesucht, aber nur um mir bestätigen zu lassen, dass ich alles ganz klar sehe und ohne seine Therapie mein Leben nicht zur Ruhe kommen wird.

Ich seh das wie Du !

Ich habe am 19.7 einen Termin zur Pränatalen Untersuchung und das Kind wird auf alles gecheckt. Zum US darf er ungeimpft bei mir gar nicht mitkommen.
Das ist der einzige Termin und ich werde ihn nur dort hin mitnehmen.

Das wird aber der einzige Termin bleiben zu dem ich ihn mitnehme. Ich will auch seine Hilfe nicht. Aber er sagt selbst, er hat es noch gar nicht richtig realisiert , ob er es mal live sehen kann. Kann ich etwas nachvollziehen, immerhin sieht er nur Bilder.

Ich habe das Herz schon 2 mal schlagen sehen.

Schreib mir gerne eine PN :)

Ich glaube wir haben eine ähnliche Leidensgeschichte hinter uns, die, die wenigen Gott sei Dank nachvollziehen können.

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Da bin ich Zwigespalten tatsächlich. Auf der einen Seite ist es euer gemeinsames Kind und da fände ich es unfair ihn die Geburt zu verweigern.

Auf der anderen Seite ist es eine sehr intime Situation und man sollte jemanden dabei haben zur Unterstützung und Hilfe, dem man vertraut.


Ich würde dir so gerne einen Rat geben, aber das ist schwierig.

Vielleicht ist es aber das Verpassen der Geburt auch der Auslöser mit einer Therapie zu beginnen.

Vielleicht sagst du ihm nein, aus den von dir genannten Gründen und wenn er dann doch jetzt in Therapie geht, es vielleicht dann erlauben...

Hmm.

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Ja, das habe ich mir auch überlegt.

Allerdings habe ich Angst, dass er die Therapie nicht macht und ich im Januar Angst alleine habe und ihn doch dabei haben möchte.

Glaubst du ich wirke dann nicht unglaubwürdig ?
Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen allein rein zu gehen und meine Mutter ist von ihren Geburten traumatisiert.

Sonst wüsste ich niemanden zum begleiten :-(

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Am Ende ist es ganz allein deine Entscheidung und da würde ich auf meinen Bauch hören.

Ja der Mann hat Fehler.
Und ja damit ist nicht zu spaßen.

Aber wenn du ihm vertraust und es nicht alleine durchstehen willst, dann ist das doch okay.

Ich würde mir eher den Umgang danach nochmal überlegen. In welcher Form stellt er sich das denn vor?
Weil zugedrönt den Umgang mit dem Baby... Schwierig.

Bei der Geburt ist er ja nur deine seelische Unterstützung. Und ich würde da allgemein nochmal das Gespräch suchen und sagen, was dich bewegt und wirklich mal sagen, das ggf. ein Umgang mit dem Kind in seinem Zustand absolut keine Option ist.


Rausschicken kann man ihn immernoch aus dem KH.

Aber das ist halt nur meine Meinung.

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Ich versuche mich immer sehr in die beschriebene Situationen hinein zu versetzen. Ich finde nicht, dass du ihm eine Geburt vorenthältst, wenn du ihn nicht mit nimmst. Im Grunde hat der Mann nichts mit dieser zu tun, es ist heutzutage wünschenswert, aber eben nur dann, wenn die Umstände passen. Prinzipien Reiterei alà er ist aber der Vater und deswegen hat er das Recht, finde ich quatsch und am Leben vorbei.
Tatsächlich würde ich ihm das verwehren. Vielleicht ist es der nötige Anstoß zur Therapie. Dann muss er sich nur grämen einen klitzekleine kleinen Teil im Leben seines Kindes verpasst zu haben, woran sie dieses sowieso nicht erinnern wird. Alles weiter liegt dann in seiner Hand. Ich finde es richtig und wichtig, dass du dein Kind schützt. Vielleicht kann eine gute Freundin oder deine Mutter mit kommen. So würde ich es machen, wenn ich in deiner Situation wäre.
Alles Gute

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Meine Mutter ist noch von ihren Geburten traumatisiert.. saugglocke und co..

Würdest du als Freundin Dir sowas antun wollen ?

Ich bin am überlegen, eine zu fragen, die schon selbst Mutter ist :-)
Sonst fällt mir wirklich niemand ein.
Aber vl kann sie mich beruhigen…

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Ich habe jetztbttsächlich eine gute Freundin dabei, die auch sehr nahe wohnt. Downiest etwas älter und hatte nie das Glück, Mama werden zu können. Ob das so wichtig Sandinista, weiß ich nicht… aber sie ist - sogar noch vor meiner Mutter - die einzige, der ich entsprechendes Verständnis und Empathie in einem solchen Moment zutraue, vielleicht grade weil sie ohne die Erfahrung da vorsichtiger ist :) und zudem hat sie sogar dadurch die Möglichkeit, wenn nicht bei der Geburt ihres eigenen Kindes, aber bei einer Geburt dabei zu sein! Ich frequenting sehr, ihr das im Gegenzug ermöglichen zu können! Ich glaube aber auch, dass man es mit einer guten Krankenhaushebamme schaffen wird, die stell ich mir sogar einfach emotional und physisch am hilfreichstem bor - da macht man sich keinen sozialen Druck 😊

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Es tut mir leid, dass du in dieser situation bist, aber ich find es bewundernswert, wie du dich entschieden hast. 💪 Aus eigener erfahrung weiß ich, wie toxisch suchtbeziehungen sein können, und wie schwer es ist nicht selbst in diese spirale hineinzuraten.
Ich finde: du musst gar nichts.
Und schon gar nicht bist du verpflichtet diesen menschen, der dich enttäuscht hat, und der in aller erdter linie sich selbst ins lot bringen muss, während der geburt in deiner nähe zu dulden.
Geburt ist krass. Du brauchst alle konzentration für dich. Du musst dich entspannt auf deinen körper einlassen. Du solltest der person, die deine geburt begleitet voll und ganz vertrauen, damit du nicht aus altlastengründen verkrampfst. Verkrampfen, unkonzentriertheit gefährdet eine geburt.
Du solltest dich so wohl wie möglich fühlen, ohne dich rechtfertigen zu müssen.

Wenn das kind auf der welt ist, ist der umgang des vaters mit dem kind ein eigenes sensibles thema, aber ich bin der meinung, dass die geburt der frau gehört.

Aber ich kann nachvollziehen, dass man dazu andere Ansichten haben kann.

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Ganz ehrlich: DU musst das Kind zur Welt bringen! Da brauchst du eine verlässliche Bezugsperson, der du vertrauen kannst und die unter der Geburt für dich da ist.

Bei deinem Ex-Partner sind harte Drogen im Spiel. Ich wüsste nicht, was ich schlimmer finden sollte: Einen Ex-Partner, den ich bei Geburtsbeginn gar nicht erreiche, oder einen, der dann zugedröhnt ins Krankenhaus kommt!

Such dir auf jeden Fall jetzt schon eine verlässliche Person, der du vertraust und nimm die mit zur Geburt!

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Mein Mann hat nie täglich konsumiert und es jahrelang geheim halten können…
Auf Geschäftsreisen usw.

Der Typ zugedröhnt im Krankenhaus oder unerreichbar in wichtigen Momenten wäre er nie. In schwierigen Zeiten konnt ich immer auf ihn zählen.

Er ist der typisch funktionierende Kokser, dem du es nicht ansiehst.

Erfolgreicher Geschäftsmann, Frauenschwarm, charmant, intelligent, aber psychisch gebrochen und das heimlich für sich.

Keiner soll wissen, dass er NICHT perfekt ist.

Er ließ sich immer an „Männerabenden“ gehen an denen ich nicht dabei war..
aber irgendwann hab auch ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt, weil auf allen Festen und Veranstaltung er zu viel trank.
Das mit dem Koks lag dann für mich erst durch seinen neuen „alten“ Freundeskreis und dem fehlenden Geld auf der Hand.

Aber auch wenn er weitestgehend funktioniert - denke ich nicht, dass ich ihn dort dabei haben will.

Ich würde ihm gerne sagen - nur bei Therapie- aber die macht er meiner Meinung nach eh nicht.

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Ich finde es falsch den Vater zu bestrafen oder erziehen zu wollen. Wenn du ihn nicht an deiner Seite haben willst, ist das die eine Sache, aber zu denken oder gar zu sagen er dürfe mitkommen, wenn er aufhört oder eine Therapie macht, halte ich für daneben. Solche erzieherischen Maßnahmen stehen einem Ex-Partner aus meiner Sicht nicht zu.
Ich muss aber auch sagen, dass, so wie ich deinen anderen Thread in Erinnerung habe, der reine Konsum von Kokain für mich aber auch kein Trennungsgrund gewesen wäre.

Mein Kompromiss wäre, da ich davon überzeugt bin, dass du niemanden an deiner Seite brauchen kannst, den du da nicht haben willst, dass er vor dem Krankenhaus wartet und hereingerufen wird, wenn das Baby da ist. :-)

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Es geht nicht um Bestrafung oder Erziehung, sondern Konsequenzen. Fakt ist, dass der (Ex)-Partner harte Drogen konsumiert. So hat er die Folgen zu tragen, dass die TE ihn als Vater und Partner ablehnt - und das mit vollem Recht. Denn er wird nicht mehr der funktionierende Kokser bleiben, die Mengen, die er braucht, werden mehr - Stichtwort Toleranz. Und irgendwann kommt der Absturz.

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Wir haben unterschiedliche Ansichten.

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Also ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten. Mein Exmann ist ein Alkoholiker. Wir waren bei der Geburt zwar noch zusammen aber er war mir keine Hilfe. Zitteranfälle oder er ist raus und hat heimlich nen Schluck getrunken usw. Ich habe mich von ihm getrennt als meine Tochter 2 Jahre alt war. Mittlerweile ist sie 12 und er trinkt immer noch. Sie will mittlerweile keinen Kontakt mehr mit ihm weil es ständig in ihrer Anwesenheit getrunken hat. Meine Tochter ist durch all die Jahre sehr belastet psychisch. Ich kann dir also nur raten das Kind von ihm fern zu halten solange er sein Leben nicht im Griff hat. Du schadest deinem Kind mit dieser Bindung mehr als mit seiner Abwesenheit. Er kann dich nicht zwingen Kontakt mit ihm wegen dem Kind zu haben. Habe mich ausführlich mit dem Jugendamt darüber unterhalten. Bei Alkohol und Drogen verstehen die keinen Spaß.

Eine Therapie "für das Kind" wird übrigens nix bringen. Diese Menschen müssen es aus eigenem Willen machen oder gar nicht. Sonst werden sie wieder rückfällig. Hab ich damals vom Therapeuten meines Exmannes gelernt.

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Hallo,

Ich finde mittlerweile koksen mehr Menschen als man denkt, zumindest musste ich das überraschenderweise feststellen, noch dazu sind das oft Personen bei denen man es wirklich gar nicht denkt! Die meisten sind sogar sehr zuverlässig usw. bis vor ein paar Jahren war auch meine Einstellung darüber, es soll jeder machen, was er will oder für gut hält, solange man mir damit meine Ruhe lässt.
Ich bin selbst dann damit mal verwickelt worden und auf mich ging Grundlos ein Mann los, der mich nicht mal kannte. Er stand auch unter dieser Droge... bin mit einem blauen Auge davon gekommen. Aber seither bin ich da echt kritisch und egal wie zuverlässig der Mensch trotzdem wirkt, wenn es um sowas wie die Geburt meines Kindes gehen würde, hat dieser Mensch einfach verloren. Und es ist nicht umsonst eine Droge, dadurch, dass er es ja trotz Eurem Kind nicht lassen kann, bestätigt dass er es definitiv nicht im Griff hat! Egal wie zuverlässig er wirkt. Noch dazu wenn er eh dein EX Partner ist und du es allein deswegen nicht schön findest ihn dabei zu haben... ganz ehrlich hör lieber auf dein Bauchgefühl und lass Dich nicht drauf ein.

Liebe Grüße
Elly

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Bedenke bitte auch, dass er nicht unbedingt zuverlässig an dem Tag sein kann. Man weiß ja nie wann es los geht. Und wie eine oben beschrieben hat, wenn während der Geburt dann Entzugserscheinungen auftreten hat wirklich niemand was davon...

Denke nur an dich und das Baby. Ich denke er hatte genug Chancen dir zu zeigen, dass er sich ändern kann. Wenn er diese nicht genutzt hat, dann brauchst du wirklich ihm gegenüber kein schlechtes Gewissen haben.

Alles gute für die Geburt !!:)