Ersttrimesterscreening machen?

Hallo. Bin mir unsicher ob ich den Harmony Test bzw. das Ersttrimesterscreening machen soll.

Bin schwanger nach ICSI (Kryo)

Ich denk mir halt so wenns unauffällig ist hätt ich es mir sparen können. Wenn es auffällig ist würde ich nur bei 100% Sicherheit ne Fruchtwasseruntersuchung zu lassen und die gibt's ja nie wirklich. Wegen einem eventuell Behindert würde ich nicht abtreiben lassen nach unserem langen Weg.

Jetzt die Frage, wenn ich warscheinlich eh keine Konsequenz draus ziehe, ist der Test dann überhaupt Sinnvoll oder macht er mich dann nur verrückt?!

LG Mona
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Hallo,
ich finde super, dass ihr euch vor dem Test Gedanken macht, welche Konsequenzen hier daraus ziehen würdet. Das machen viele nicht.
Wir haben den Harmony-Test machen lassen, da die falsch-positiv-Rate doch sehr sehr gering ist.
Vom Ersttrimester-Screening halte ich nicht viel. Ich lese meist nur von Fällen, wo das nur noch mehr verwirrt. Auch wir hatten eine vergrößerte Nackenfalte, die sich komplett zurück gebildet hat und ansonsten wurden nie irgendwelche Auffälligkeiten festgestellt. Die Nackenfalte wurde beim normalen Frauenarzt gemessen ohne Screening.
Wir haben noch den großen Organultraschall beim Pränataldiagnostiker rund um die 20. Ssw bei allen Schwangerschaften gemacht. Hier ging es mir hauptsächlich darum, dass ich zb bei einem Herzfehler o. ä. schon im entsprechenden Krankenhaus entbinden könnte.
Liebe Grüße
blubb

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Hey, danke wir sind eh in einer großen Klinik dann zur Entbindung. Hab mir alles nochmal durchgelesen. Trisomie 21 find ich nicht schlimm ehrlich gesagt, Trisomie 13 ist super selten und bei Trisomie 18 (was auch selten ist) gehen 80% der Babys dann eh im Laufe der sst durch ne Fehlgeburt ab.

Ich würde eben eh nicht abtreiben denk ich deswegen lass ich es glaub ich. Und Harmony Test hat bei jungen Frauen eine Fehlerquote bei Trisomie 21 von jeder 5! Positiven! Bei 40 Jährigen ist die Fehlerquote nicht so hoch. Hab eben einen Artikel dazu gelesen wo die das genau hoch rechnen. LG

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Hallo,
du hast sicher für euch die richtige Entscheidung getroffen, wenn du den keine weitere Diagnostik machst.
Das ist einfach eine sehr persönliche Sache und jeder sieht das anders und die Lebensgeschichten von vielen hier ist sehr verschieden.
Ich finde es, wie gesagt, wichtig, sich vor den Tests zu überlegen, was das Ergebnis für einen bedeutet.
Wenn ich hier manchmal lese, dass die Tests gemacht werden für schöne Ultraschallbilder oder auch nur um frühzeitig das Geschlecht zu erkennen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Liebe Grüße und eine schöne langweilige Schwangerschaft wünsche ich dir!
blubb

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Ich glaube (undbhoffe), dass eine Konsequenz ja nicht Abbruch ist. Sondern etwaige Behandlungen und vor allem bescheid zu wissen und vorbereitet zu sein, früh richtige Kliniken und therapien wählen zu können, die Planung anzupassen etc. Dafür haben wir es gemacht. Und weil es ja auch Fälle gibt, bei denen Kinder nicht lebensfähig sind. Wer sich dann trotzdem für die natürliche Geburt entscheidet, sollte sich auch mental gut vorbereiten

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ich glaube, das sollte jedem selbst überlassen sein.

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Klar. Gut lesbar steht da, dass es aber nicht nur um die Entscheidung für oder gegen Abbruch geht. Versteh deinen einwurf nicht

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Hallo! Wir haben über diese Frage lange nachgedacht. Erstmal gibt es ja einen Unterschied zwischen Ersttrimesterscreening und dem Test (bei uns war es Praena, aber ich denke das ist das gleiche). Ich glaube dir geht es hauptsächlich um den Test. Die Entscheidung kann dir natürlich keiner abnehmen. Aber vielleicht meine Gedanken dazu als wir vor der Entscheidung standen (bin im 9. Transfer nach der 4. ICSI schwanger geworden):

Wir haben uns nach langem Überlegen für den Test entschieden. Bei dem Test kann auf Trisomie 13, 18 und 21 getestet werden. Außerdem auf verschiedene andere Störungen auf den Geschlechtschromosomen, Di George Syndrom und weitere sehr seltene Störungen auf den übrigen Chromosomen. Von letzterem hat uns der Frauenarzt direkt abgeraten, weil er beim Screening keinerlei Auffälligkeiten gesehen hat und (Zitat) „Sie jetzt schon nicht mehr schwanger wären wenn es davon was wäre“. Das Di George Syndrom haben wir aufgrund der hohen Unsicherheit der Ergebnisse nicht testen lassen. Die Störungen auf den Geschlechtschromosomen haben wir nicht testen lassen, weil es geringe Probleme nach sich zieht, die man idR gut behandeln kann.

Bleiben noch Trisomie 13, 18 und 21. Trisomie 21 wäre auch für uns kein Grund für eine Abtreibung gewesen. Aber da es oft mit Herzfehlern, Fehlbildungen des Verdauungstraktes usw. einhergeht, die im Zweifel direkt nach der Geburt operiert werden müssen, wollten wir wenn dann vorbereitet sein um auch die Entbindungsklinik entsprechend auszusuchen und vorzubereiten. Wir hätten das Ergebnis aber nicht mehr per Fruchtwasseruntersuchung bestätigen lassen. Das wäre mir zu riskant gewesen.

Trisomie 13 und 18 sind, in der Medizinsprache, „nicht mit dem Leben vereinbar“. Die Kinder sterben im Mutterleib oder wenige Stunden oder Tage nach der Geburt. Das Risiko der Geburt einzugehen um dann meinem Kind beim Leiden und Sterben zuzuschauen wollte ich nicht. Deshalb hätten wir in diesem Fall eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen und falls es sich bestätigt hätte, die Schwangerschaft beendet.

Alles Gute für deine weitere Schwangerschaft! LG

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"Das Risiko der Geburt einzugehen um dann meinem Kind beim Leiden und Sterben zuzuschauen wollte ich nicht"
Ich finde diese Haltung sehr realistisch. Ich habe oft das Gefühl, dass sich viele, die hier so lapidar schreiben "ich würde auch bei einer Behinderung nicht abtreiben" sich mit diesem Szenario noch gar nicht befasst haben und bei "Trisomie" nur an die fröhlichen Down-Syndrom-Kinder denken und nicht die Kinder mit Trisomie 13 oder 18, deren Leben in den meisten Fällen nur aus wenigen Tagen oder Wochen Qual, Leid und Schmerzen besteht.

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Hey ich habe bestimmt keine Idealisierte Vorstellung davon. Hab sowas genug im Umfeld *mein Bruder wohnt in einem Behindertenheim (nicht von Geburt an behindert) und unterschätze bestimmt keine Behinderung. Aber wenn man Jahre gekämpft hat mit Fehlgeburten, dann treibt man nicht einfach ein Kind ab wenn der Arzt dir sagen würde 50/50 Chance. Weil im schlimmsten Fall treibt man dann ein gesundes Kind ab. Eine Bekannte hat ihn gemacht war alles super, als das Kind kam war es stark Behindert und es wird das 1 Lebensjahr nicht überleben.

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Hallo

Ich kann mich sehr in dich hineinversetzen.....
Wir wurden auch nur durch eine ICSI schwanger und haben dann auch für uns entschlossen das wir keine Konsequenzen daraus ziehen würden und uns somit gegen diese ganzen Untersuchung entschieden.
Jedoch je näher die Geburt rückte machte ich mit immer mehr Gedanken ob den unsere Baby auch gesund wär..... Die Schwangerschaft und die Untersuchungen verliefen völlig unauffällig, nur hatte sie einen etwas zierlicheren Kopf für ihr Gewicht.

Am Ende bekamen wir ein kleines gesundes Wesen in unsere Hände gelegt mit 33 KU, 3690g und 52 cm.

Bin zurzeit in der 31 ssw nach abermaliger ICSI und wir haben wieder keine speziellen Untersuchungen machen lassn.

Genieß deine Schwangerschaft egal wie du dich entscheidest

Lg Gemeinsam mit Prinzessin an der Hand und Baby 31ssw unterm ❤️

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Hallo,
also meine persönliche Erfahrung ist, das ich es im Nachhinein eher nicht mehr machen würde.

Bei uns hat es auch endlich nach vier Jahren und mithilfe der Kinderwunschklinik geklappt.
Ich war die erste Zeit einfach nur super ängstlich und konnte mich noch gar nicht wirklich auf die Schwangerschaft einlassen, obwohl von Anfang an alles immer zeitgerecht und die Werte super waren!

Stand dann vor der Entscheidung NIBT oder Ersttrimesterscreening, meine Überlegung war das der NIBT „nur“ die Trisomien 13/18/21 + Geschlechtschromosomale Abweichungen aufdeckt.
Mir war es wichtiger einen ausführlichen Ultraschall zu haben, auch mit der Möglichkeit eben nicht „nur“ die vom NIBT erfassten Trisomien zu entdecken, sondern auch evtl. andere Fehlbildungen oder Auffälligkeiten.

Keine der beiden Verfahren kann dir 100%-ige Sicherheit geben, das ist nur über eine FWU möglich.

Aber das nur vorab…ich bin mir nicht sicher ob ich das ETS in Zukunft noch einmal machen würde, das lag aber eher daran, dass der Pränataldiagnostiker bei dem ich war sehr unempatisch war.
Es wurde sich keine Zeit genommen, sondern innerhalb von 10 min Nackenfalte, Nasenbein und Blutflüsse vermessen und das war es. Anschließend die Blutentnahme zur Bestimmung von Beta-HCG und PAPP-A.

Nach circa 2 Wochen kam das Ergebnis. (Adjustiertes Risiko T21 <1:20.000 und T13/18 <1:40.000). Natürlich hat mich dies irgendwo beruhigt. Und ich stelle mir in der restlichen Schwangerschaft nicht die Frage, ob ich es vielleicht doch hätte machen sollen, wenn ich darauf verzichtet hätte.

Ich denke auch, dass wenn du einen Arzt hast, der sich Zeit nimmt, dann ist es das Geld vielleicht auch wert, bekommst auch sehr schöne Bilder 😊

Man muss sich nur immer vorher Gedanken machen, wie man mit welchem Ergebnis umgehen würde und auch auf das eigene Bauchgefühl hören, ob man die Untersuchung für sich zur Beruhigung braucht oder eben nicht.

Wünsche dir das Allerbeste 💗

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Bei Kind 2 bekam ich von meiner gyn die Überweisung, da ich vorher 4Fehlgeburten aufgrund diverser Gerinnungsstörungen hatte.
Ich fand den Ultraschall sehr gut, der Pränataldiagnostiker bei dem wir waren hat alles genau erklärt was er macht, wieso, weshalb warum.

Bei Kind 3 haben wir alle die Überweisung vergessen, das fiel der Ärztin dann beim 2. großen US auf.

Bei Kind 4 wollte ich die Überweisung haben. Meine Gerinnungsstörungen sind nach wie vor da, ich muss seit Beginn Heparin Spritzen und ein Kind mit T18 oder T13 wäre wirklich nicht infrage gekommen.
Auch kann beim Ersttrimesterscreening schon nach Fehlbildungen geguckt werden.
Bei T21 wollten wir uns ggf darauf einstellen können.

Dafür finde ich das ETS super.
Es muss nicht bedeuten das man das Kind nicht bekommt wenn es eine Behinderung hat, aber das man sich darauf einstellen kann.

Liebe Grüße Janina mit 💙 💙 ❤ + ❤ 34+0

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Hallo, wir machen nicht das Screening sondern den Harmonytest. Allerdings macht unser Pränataldiagnostiker davor einen umfassenden Feinultraschall, um nach Fehlbildungen etc. zu schauen. Er sagt, dass alles andere keinen Sinn macht. Daher ist es bei ihm wie das Ersttrimesterscreening, nur mit Harmonytest statt dem anderen Bluttest im Rahmen des Screenings.
Beides solltest du eben nur machen, wenn du auch weißt, was du mit dem Ergebnis anfangen möchtest. Bei einem Ergebnis, dass auf eine Fehlbildung hinweist, sollte sowieso noch eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden, um ganz sicher zu gehen. Und dann stellt sich die Frage, was du für Konsequenzen ziehst. Egal, ob du dann einen Abbruch möchtest oder einfach nur vorbereitet sein willst. Ich finde, dass man sich das vorher schon überlegen sollte.

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Ich habe den Test machen lassen und er hat mich sehr beruhigt. Allerdings hätte es für uns auch ein Konsequenz gehabt. Bei euch ist es damit eher die Entschiedung, ob es dir zu einer entspannteren Schwangerschaft hilft oder nicht.

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https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108646/Nichtinvasive-Praenataltests-Warum-diagnostische-Tests-oft-fehlinterpretiert-werden


Schaut mal da rein da sieht man wie hoch die Fehlerquote ist bei jungen Frauen.
Auf den Webseiten von den Tests sieht man natürlich nur wie sicher die sind etc. Aber die verdienen halt auch ihr Geld damit.

Ich denke ich werde nichts machen lassen, damit ich die sst genießen kann.