"Aller guten Dinge sind 3"

Guten Morgen,

mein Partner und ich haben gerade unser zweites Kind bekommen. Es war nicht geplant, aber wir haben uns recht schnell gefreut. Jetzt, wo Mini da ist, sind wir beide ganz verliebt.

Damals, beim ersten Kind, hat mein Mann laaaange gebraucht, bis er sich bereit für ein Kind fühlte. Nach der Geburt war für ihn klar, dass es die beste Entscheidung aller Zeiten war ;-) danach wollte er noch ein Kind, insofern war Nr. 2 zwar nicht aktiv geplant, aber für ihn quasi einfach nur etwas früher gekommen als gedacht. Ich wollte früher zwar immer zwei Kinder, habe nach dem ersten aber doch gezögert. Ich hätte mir ein zweites Kind vorstellen können, aber ob ich mich wirklich für eins entschieden hätte, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Jetzt, wo er da ist, bin ich froh, dass es so gekommen ist. Trotzdem ist für mich klar, dass es bei zwei bleiben soll.

Da unsere Verhütung (NFP+Kondome) offensichtlich nicht so gut geklappt hat, habe ich ihn gestern angesprochen, dass wir uns mit dem Thema nochmal intensiv auseinandersetzen müssen. Ich persönlich fände eine Vasektomie gut, Pille würde ich nicht nehmen wollen (früher sehr schlecht vertragen). Was bekomme ich als Antwort? "Aller guten Dinge sind 3!" Jetzt komme ich mir ein bisschen veräppelt vor. Erst jahrelang kein Kind wollen und dann auf einmal nicht aufhören wollen ;-) also irgendwie finde ich es ja süß, aber ich hätte gerne, dass wir an einem Strang ziehen und er die Verhütung genauso erst nimmt. Ich will nämlich wirklich wirklich nicht noch mal schwanger werden ;-)

Vielleicht übertreibe ich gerade, weil ich mich nicht ernst genommen fühle... wärt ihr nach so einer Aussage auch angefressen?

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Ich finde nicht, dass es einen Grund gibt, angefressen zu sein. Du kannst ihn nicht zwingen, deine Meinung zu teilen. Vielleicht solltet ihr euch einfach in ruhe mal unterhalten was ihr jeweils wollt.

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Nein, zwingen kann ich ihn natürlich nicht. Ich fühlte mich nur überhaupt nicht ernst genommen in dem Moment.

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Hey, wenn ich ein Mann wäre, wäre tatsächlich angefressen, wenn meine Frau sich einfach hinsetzt und mir sagt, ich kann mich ja sterilisieren lassen, damit "wir an einem Strang ziehen".

Ansonsten ja, ich finde du übertreibst und ihr solltet noch mal in Ruhe darüber sprechen.

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Nein, das mit der Vasektomie habe ich nicht gesagt, nur, dass wir uns zum Thema Verhütung nochmal Gedanken machen müssen.
Danke für deine Meinung :-)

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Vielleicht verhütet ihr erstmal mit Kondom usw ich finde schon das eine vorgeschlagene Vasektomie von dir auch noch relativ dreist ist. Du hast ja quasi in seinen Körper eingegriffen und sein Körper ist neunmal seine Sache.
Warum muss er das machen und warum lässt du dich nicht sterilisieren? Weil dir dann was fehlt ? Ihm ja auch.

Zumal finde ich solche endgültigen Sachen immer sehr schwierig. Vielleicht erstmal mit anderen Dingen verhüten und so eine große Entscheidung kann man ja dann immernoch treffen.

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Die Pille (Hormonspirale, Hormonplättchen) greifen auch extrem in den Körper der Frau ein, das finden immer alle in Ordnung - trotz bekannter Risiken und Folgeerkrankungen.

Natürlich sollte eine Vasektomie gut überlegt sein (die übrigens sehr viel leichter durchzuführen ist als die Sterilisation bei Frauen), vor allem aber sollte man ernst nehmen, wenn der Partner keine weitere Schwangerschaft will. Dann einfach zu sagen „Dein Problem, ich mach jedenfalls nix“ finde ich einen viel nachvollziehbareren Grund, angefressen zu sein.

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Davon mal ganz ab das es auch hormonfreie Verhütungsmittel gibt bin ich natürlich auch der Meinung das Verhütung nicht nur Frauenssache ist.

Ich denke bei euch war einfach ein großes Missverständnis der eine schließt es komplett aus noch ein Kind zu bekommen der andere nicht. Jedenfalls bin ich nur der Meinung das man das nicht so „voraussetzt“ nur weil es bei einem anderen einfacher ist und es nicht nur frauensache ist, das man eine Vasektomie macht.

Ich wollte auch ganz lange Zeit kein Kind mehr und dann habe ich ganz doll den Wunsch gehabt noch ein Kind zu bekommen. Deshalb hätte ich auch zusätzlich die Angst das ich mir danach doch noch eins wünsche und dann steht man zumindest einem gemeinsamen Kind vor geschlossenen Türen.

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Huhu,
Ihr seid beide gerade unterschiedlicher Meinung.
An eurer Stelle würde ich das Thema noch etwas ruhen lassen und ggfs beim FA um eine Beratung bitten.

Bei uns hat die gewünschte Anzahl an Kindern sich auch verändert. Zu Beginn der Beziehung 4, später wäre mein Mann mit 2 zufrieden gewesen, hat nach einer Weile einem 3. Kind zugestimmt. Den Wunsch des 4. hat dann sogar er vor mir geäußert und vorangetrieben. Es war gedacht danach eine Vasektomie machen zu lassen, doch das Thema haben wir nicht weiter verfolgt. Auch wenn ich nach der Geburt des 4. Kindes gesagt habe, ich will das alles nicht nochmal, stieg der Wunsch eines 5. Kindes in mir auf. Es dauerte eine Weile, doch irgendwann war mein Mann einverstanden. Ich durfte ihn nur nicht zu sehr nerven und drängen. Jetzt, es mit Kind nr 5, sind wir uns einig, das wir eine Sterilisation oder Vasektomie anstreben, auch wenn wir nie eine Panne in der Verhütung erlebt haben. Doch weitere 15-20 Jahre NFP kann ich mir nicht vorstellen, wenn wir definitiv die Familienplanung abgeschlossen haben.

Mein Rat: lass das Thema eine Weile ruhen, informiere dich (oder ihr euch) beim FA über alle Möglichkeiten und redet dann nochmal miteinander.

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