Placenta praevia

Hallo,
Ich bin derzeit in der 21. Ssw. Vor ein paar Wochen war ich wegen einer minimalen blutung im Krankenhaus und es wurde eine placenta praevia Partialis festgestellt. War danach auch bei meinem Frauenarzt und musste mich schonen, seit letzter Woche bin ich nun auch im vorzeitigen Mutterschutz. Ich mach mir total viele Sorgen dass es zu so einer Sturzblutung kommen könnte bzw. dass die wehen vorm Kaiserschnitt einsetzen könnten. Da ich auch an einer blutgerinnungsstörung leide und blutverdünner spritzen muss, sorge ich mich dass die 48 Stunden zur letzten Spritze eventuell nicht eingehalten werden können 🙈. Und meine Gedanken drehen sich ständig darum, dass ich eventuell eine vorzeitige plazentaablösung nicht bemerken könnte.

Mein Frauenarzt meinte die Plazenta könnte sich in den nächsten vier Wochen noch hochziehen, so lange habe ich alle 2 wochen Kontrolle, bei der geringsten blutung natürlich sofort ins Krankenhaus. Aber in den letzten 2 Wochen hat sich nichts geändert obwohl mein Bauch größer geworden ist. Ich hatte den Eindruck mein Frauenarzt sieht nicht viel chance dass sich da noch was tut.

Hat von euch auch jemand die gleiche Diagnose? Hat sich da noch was geändert?
Ich möchte keinen kaiserschnitt weil ich Angst vor den Schmerzen danach habe. Aber mit der Diagnose möchte ich natürlich auch kein Risiko eingehen. Bitte berichtet mir über eure Erfahrungen.

Aja was ich noch vergessen habe meinen Arzt zu fragen: ist hier allgemein ein höheres riskio für eine frühgeburt aufgrund der Diagnose oder ist es nur so weil die Babys aufgrund der Risiken bereits früher geholt werden?

So viele Fragen 🙈

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Hallo.
Ich kann dir gerne meine Geschichte erzählen aber kurz vorweg: ich hatte bzw habe keine Gerinnungsstörung, das macht evtl noch einen kleinen Unterschied.

Ich bekam in der 21. Woche die Diagnose Plazenta Prävia. Die Plazenta lag ca. 1,5cm über dem inneren MM. Meine Ärztin sagte auch: das wandert in den meisten Fällen noch nach oben aber wenn ich Blutungen bekommen sollte dann soll ich sofort ins KH. Irgendwie war mir da schon klar das es alles anders kommen wird. So war es dann leider auch.
Genau bei 27+0 stand ich morgens auf und mir lief es die Beine runter. Ich dachte erst ich hätte einen Blasensprung im Schlaf gehabt. Nein, es war Blut. Auf Toilette lief es weiter. Ich weckte meinen Mann und fuhr ins KH (die Ärzte dort sagten es war wohl sehr gefährlich ich hätte besser einen RTW rufen sollen).
Die Blutung hörte im KH komplett auf. Ich hatte leichte Wehen sodass ich wehenhemmer und Antibiotika bekam. Ich musste dann auch für den Fall der Fälle alles für den KS ausfüllen und unterschreiben.
Nach 1 Woche bin ich entlassen wurden und mir wurde gesagt ich solle ab 31+0 spätestens wieder stationär kommen zur Überwachung und dann bei 36+0/37+0 sollte der KS gemacht werden.

Meine FÄ hatte dann bei 30+0 nochmal geschaut und die Plazenta lag dann ca. 3,5cm über dem MM.
Bei 32+3 bin ich morgens aufgewacht und mir lief es wieder die Beine runter.
Also wieder ins KH. Die Blutung hörte wieder auf aber im KH wollte man mich behalten bis zum KS.
Bei 33+6 wollte ich mich nochmal selbst entlassen. So mein Entschluss am Vorabend 🙈.
Ich wachte morgens auf, ging zur Toilette und auf dem weg zum Bett lief es mir wieder die Beine runter. Alles voller Blut im Krankenhauszimmer 🙈.
Ich kam dann in den Kreißsaal ans CTG und nachdem sich die Ärzte kurz beraten hatten wurde mir verkündet das der KS sofort gemacht wird. Zu gefährlich war es das sich die Plazenta löst.
Mein Sohn wurde dann also bei 33+6 per ks geboren. Er hat erst geschrien aber leider ab der 2. Lebensminute aufgehört zu atmen. Er bekam dann eine CPAP maske, eine Magensonde und einen Venenzugang.
Er musste 2 Wochen also bis 36+0 in der Klinik bleiben. Bis auf eine Behandlungsbedürftige Gelbsucht hatte er keine Probleme.
Der KS war an sich nicht schlimm. Das OP Team war locker, es ging schnell und Angst hatte ich nur vor der Anästhesie 🙈.
Die Schmerzen nach dem KS waren stark, aber ok. Irgendwie bin ich trotzdem 2 Stunden später aufgestanden. Ich wollte unbedingt zu meinem Sohn etc.
Ich bin am 2. Tag nach dem KS auch entlassen wurden. Ich denke das ist wirklich unterschiedlich.
Ich bin eigentlich ein sehr Schmerzempfindlicher Mensch und jammer gerne aber irgendwie meinem Sohn zu Liebe konnte ich damit ganz gut umgehen. Ich hatte einen unheimlichen Willen. Kannte ich so von mir auch nicht. Denke also das ist nicht unbedingt bei jedem so.
Von daher kann ich persönlich sagen ist der KS absolut nicht schlimm.
Meine Tochter damals kam spontan und daher kann ich sagen ist ein KS mit einer Spontangeburt absolut nicht zu vergleichen. Ich würde jederzeit wieder die Spontangeburt vorziehen. Es war zwar auch schmerzhaft aber ein viel herzlicheres Gefühl etc.
Finde ich persönlich jeden falls.

Lass es auf dich zukommen, beeinflussen kannst du den Verlauf leider sowieso nicht.
Stell dich auf einer Seite schonmal drauf ein das es ein KS wird.
Pack dir eine Notfalltasche für den Fall das eine Blutung auftritt und du schnell ins KH musst. Das kann ich dir nur ans Herz legen.

Wünsche dir alles Gute.
LG

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Oh wow das was du erleben musstest ist ja wirklich heftig. Danke für deine Antwort. Ich bin zwar ein bisschen ängstlich aber besser man weiß, was alles passieren könnte und kann sich drauf vorbereiten. Zumindest in dem Sinn, dass man nicht völlig ahnungslos ist, geschockt wahrscheinlich dann trotzdem im Ernstfall

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Ich hatte hier damals im Forum auch nach Erfahrungen gesucht und meist kam die Antwort: das zieht sich noch nach oben 🙈.
Mir hatte sogar eine geantwortet die ohne jegliche Probleme oder Blutungen bis 38+0 oder sogar 39+0 kam und dann wurde der geplante KS gemacht. So hatte ich es mir auch gewünscht. Es kann alles oder nichts passieren. Aber man sollte sich ja bekanntlich immer irgendwie ein Stück weit auf den Notfall einstellen 🙈.
Übrigens bin ich aktuell wieder schwanger (37+2) und diesmal stehen alle Ampeln auf grün das ich nochmal spontan entbinden darf. 🤗

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Ich bin da leider auch ein Negativ Beispiel.
In der 19. Woche hatte ich eine Blutung und da wurde die Plazenta Praevia festgestellt. Da war mein FA aber nicht besorgt. In der 32. Woche wieder eine Blutung. Hier die Ansage immer noch Plazenta Praevia und bei der nächsten Blutung sofort in die Frauenklinik.
Bei 33+0 wachte ich auf und musste auf die Toilette, dort eine Blutung. Erst habe ich überlegt fahre ich wegen dem Bisschen echt die 35 km ins Krankenhaus? Ich habe dann meine Kliniktasche gepackt (Tipp: mach das mal lieber so früh wie möglich) und bis ich am Auto war, hatte ich schon alle 2-3 Minuten Wehen. Mein Mann hat mich dann gefahren und die Oma hat das Babyphone für meine Tochter bekommen (Oma wohnt zum Glück nebenan)
Im KKH angekommen hatte ich eine Sturzblutung. Als hätte man eine Flasche Wasser genommen und einfach mal hin gekippt. Ich bekam Wehenhemmer und war ab dann stationär. Da ohne den Wehenhemmer nichts ging, hätten sie ihn bei 36+0 geholt. Bei 35+3 hat der Wehenhemmer seinen Dienst quittiert und mir ist die Fruchtblase geplatzt. Da die Plazenta immer noch zu nah am Muttermund lag, gab es sofort einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Da ich die Lungenreife hatte, ging es ihm halbwegs gut. Aber es folgten 10 Tage Kinderklinik.
Am Ende war alles gut und ich bin jetzt mit dem 3. Kind (1 Jahr nach Kaiserschnitt) schwanger und ohne Plazenta Praevia 🙏🏻