Ähnliche Fragen gab es schön öfter im Bezug auf die Ausübung des Polizeiberufs und Schwangerschaft. Ich arbeite im normalen Einsatzdienst, also auch im schichtbetrieb und fahre raus zu Einsätzen. Ich habe nun in der 5. Woche das Schwangerschafts-Attest erhalten. Nun hadere ich damit, wann ich es bekannt gebe. Mich nimmt der schichtdienst körperlich sehr mit, bin oft sehr müde aktuell und würde daher gern den Anspruch gerecht machen, auch schon jetzt nicht mehr im schichtdienst arbeiten zu müssen. Einfach um den Körper von dem Stress zu entlasten. Ich lese von vielen, dass sie sich sondergenehmigungen holen um am Wochenende und spät abends arbeiten zu dürfen. Das möchte ich eigentlich nicht. Aus den oben genannten Gründen...
Ich habe jedoch Angst, dass von mir erwartet wird, dass ich die kommenden Wochen noch weiter im außendienst arbeite (dies wäre mit meinem Einverständnis möglich).
Die Frage ist, hat jemand auch von Anfang an gesagt, er möchte nicht mehr in den Außendienst und keine sonderarbeitszeiten machen im ersten trimester? Wenn ja, welche Tätigkeiten habt ihr dann übernommen? Durften ihr bspw. Im innendienst bei der Kripo o.ä. aushelfen?
Zu dem bin ich ja erst in der 5. Woche... es könnte ja noch alles passieren :,( nicht dass sie mich aus dem Dienst nehmen und inner halb des ersten trimesters etwas schief geht. Das wüssten dann automatisch alle Kollegen... das wäre mir echt unangenehm 😪
Schichtarbeit, Risikojob,... wann sag ich es meinem Chef?
Würdet ihr direkt mit dem Attest zum Chef gehen, um im Innendienst arbeiten zu können?
Hallo,
gerade nach dem schrecklichen Unglück am Wochenende, würde ich nicht lange warten und deinen Arbeitgeber informieren. Alternativ könntest du dich eine oder zwei Wochen krank schreiben lassen. Wenn es dir aufgrund der Schwangerschaft derzeit schlecht geht, hast du auch einen Grund dazu.
Und nein: ich würde auf keinen Fall am Wochenende oder nachts arbeiten. Stell dir vor, es kommt zu einer Fehlgeburt, unabhängig vom Auslöser würdest du dir immer Vorwürfe machen, weil du durch die Arbeitszeiten Stress hattest.
Auch wenn von dir Außendienst erwartet werden würde, musst du dem natürlich nicht nachkommen und dafür brauchst du keine Begründung.
Der Mutterschutz ist unabhängig von der Schwangerschaftswoche und muss selbstverständlich vor der 13. SSW umgesetzt werden.
Sollte es dir im schlimmsten Fall der Fälle unangenehm sein, dass deine Kollegen darüber Bescheid wüssten, musst du halt noch ein paar Wochen durchziehen, mit allen negativen Folgen, wie z.B. Müdigkeit. Allerdings bist du gar nicht voll einsatzfähig und vielleicht kommen noch andere Schwangerschafts"wehwehchen" dazu, die deine Leistung reduzieren. Und wie eingangs erwähnt, müssen Polizisten immer mit dem Schlimmsten rechnen.
Alles Gute für dich und deinen Mitbewohner
„ Die Frage ist, hat jemand auch von Anfang an gesagt, er möchte nicht mehr in den Außendienst und keine sonderarbeitszeiten machen im ersten trimester? “
Du musst es anders herum sehen: der Normalzustand ist, dass du sowas eben nicht mehr machst. Wenn du es dennoch möchtest, musst DU AKTIV darum bitten. Vor dem Hintergrund würde ich es normal bekannt geben mit allen folgen (Innendienst etc.) und auf Nachfrage (sofern sie kommen sollte, was ich nicht glaube), ablehnen. Aber ich würde nicht in die Offensive gehen - eben weil du es gar nicht musst!
Ich würde es nach Abschluss der 8. Woche sagen…vll kannst du dich noch bissi krankschreiben lassen bis dahin, wenn du eh so schlapp bist momentan. lg
Hey Jedili,
Ich arbeite nicht bei der Polizei, aber auch in einem Job mit vielen Überstunden, Rufbereitschaften und Gefährdungspotenzial.
Bei mir war bis zur 8. SSW nicht klar, ob die Schwangerschaft intakt ist, deswegen bin ich ganz normal weiter arbeiten gegangen. Seit der 8. SSW weiß ich, dass die Schwangerschaft intakt ist. Ich habe mich daraufhin erst mal 2 Wochen (bis zum nächsten Termin) krankschreiben lassen. Ich hatte das aber vorher mit meiner Vorgesetzten besprochen, sie gab die Empfehlung zur Krankschreibung, weil ich es in der 8. SSW noch nicht öffentlich machen wollte. Wenn beim nächsten Termin alles in Ordnung ist, mache ich es offiziell. Dann bin ich in der 11. SSW und das ist für mich ok. Ich muss dann zum Betriebsarzt und der entscheidet, was ich noch machen darf und was nicht. Ggf. werde ich umgesetzt.
Klar, du kannst auf eigenes Risiko alles weiter machen, aber willst du das? Wir haben sehr lange gebraucht, bis ich schwanger wurde, ich möchte jetzt kein Risiko eingehen. Wenn was passieren sollte, macht man sich nur Vorwürfe und den AG interessiert es dann auch nicht. Von daher bin ich der Meinung, dass es den Mutterschutz nicht umsonst gibt und dann sollte man seine Rechte auch nutzen. Dein Arbeitgeber hat die Verpflichtung, einen angemessenen und risikofreien Arbeitsplatz für dich bereitzustellen.
Alles Gute
Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft 🍀🥰
Ich kann deine Sorgen verstehen, ich würde bis zur 8. Woche schauen, dass ich irgendwie krankgeschrieben bin. Und wenn du dann die nächste größere Untersuchung hast und dich etwas sicherer fühlst, kannst du ja die Schwangerschaft ja verkünden.
Auf keinen Fall würde ich so weiter arbeiten.
Wünsche dir alles gute 🍀
Lass dich bis zun Herzschlag krankschreiben und nimm dann deinen Chef ins Vertrauen. Da wird sich mit Sicherheit eine Lösung finden! Im schlimmsten Fall kommst du eben nach den "Rückenschmerzen" in den Innendienst zurück, damit du die Kollegen dort ein wenig entlastest.
Mit einem guten Chef lässt sich da noch sicher eine Lösung für 4/5 Wochen finden bevor ihr es dann öffentlich macht und du raus oder eben komplett im Innendienst bist.
Aus Schicht würde ich mich komplett raus nehmen lassen ESD sowieso, aber es gibt ja noch sooo viele andere Bereiche. Im Zweifel wird es dann eben das BV, wenn man nun so gar nichts finden kann...
Sorry für de Fehler... mein doofes Handy in kombi mit meinen dicken Daumen 🙈
Hallo liebe Kollegin,
Ich habe meine Schwangerschaft direkt gemeldet, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, weiterhin im Schichtdienst zu arbeiten. Mir ging es aber auch von Anfang an nicht besonders gut.
Ich hab mir natürlich auch die Gedanken gemacht, was ist, wenn es zu einer Fehlgeburt kommen sollte, wie unangenehm mir das wäre usw. Aber dann dachte ich, habe ich mein möglichstes getan, um für meine Gesundheit und die des Babys zu sorgen. Niemand hat von mir erwartet, freiwillig weiter Spätdienst oder Außendienst zu verrichten, aber wie da die Erwartungen sind, hängt auch sicherlich viel von deiner Dienstgruppe ab.
Ich sollte nach meiner Krankschreibung (einige Wochen wegen starker Übelkeit) an den Schreibtisch und Papierkram machen, habe dann aber sowieso ein BV vom Frauenarzt bekommen und damit hatte sich das erledigt.
Ich versteh deine Bedenken echt total gut. Aber ich würde mir die Spätdienste und vor allem Außendienst nicht mehr antun. Leider mussten wir gestern ja auch wieder erleben, dass der Außendienst uns das Leben kosten kann. Und nun hast du ja auch die Verantwortung für das Leben des Kindes.
Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und eine schöne Schwangerschaft!
Herzliche Grüße
Hey,
das musst du tatsächlich nach deinem Bauchgefühl entscheiden. Ich bin das zweite Mal schwanger und habe es jedes Mal erst in der 13. Woche gesagt. Beim ersten Mal hatte ich auch einfach Angst vor der Reaktion der Kollegen, diesesmal war ich zudem auf die Schichtarbeit angewiesen. Ich habe hauptsächlich nachts gearbeitet und konnte es schwer anders mit der Kinderbetreuung regeln. Aber diesesmal hab ich es total unterschätzt, die Schichterei und noch ein Kleinkind zuhause...bin regelmäßig im Streifenwagen eingeschlafen und hatte dieses mal auch ein wesentlich schlechteres Gefühl im Außendienst, da da einfach jetzt zwei Kinder waren, für die ich die Verantwortung tragen musste.
Ich habe danach dann jedes Mal auf der Wache Dienst gemacht, also Telefon, Schleuse und Einsätze koordiniert. Hätte aber auch in den Ermittlungsdienst wechseln dürfen. Ich habe dann Spät und Frühdienst im Wechsel gemacht und auch am Wochenende. Außendienst dürfte man bei uns nichtmal auf freiwilligen Wunsch, da ist das Risiko zu hoch.
Lg und alles Gute
Es ist tatsächlich ein Dilemma. Arbeite bei der Justiz in einem Job mit Gefährdungssituationen. Habe es bei meinem Sohn in der 13. Woche gesagt, dann in der 9. Woche und eine Woche später musste ich anrufen, dass ich eine Fehlgeburt hatte. War richtig blöd. Deshalb habe ich es jetzt erst in der 13./14. Woche gesagt, mit der Konsequenz mich in einigen Situationen die Wochen davor nicht wohl gefühlt zu haben...meine direkte Chefin war früher eingeweiht und hat etwas abgefedert...