Hallo Ihr,
ich bin nun in der 31. Schwangerschaftswoche angekommen und habe seit wenigen Tagen die Bestätigung, das ich Schwangerschaftsdiabetes habe.
Ich habe so schon einige Nebenerkrankungen. Muss L-Thyroxin, ASS und Presinol einnehmen.
Deswegen freu ich mich darüber nun so gar nicht.
Ich muss nun ein eine Woche lang ein kleines Heftchen führen und danach wird entschieden, ob es mit einer Ernährungsumstellung getan ist oder ob ich auch noch Insulin spritzen muss. Das möchte ich eigentlich total umgehen. Aber auch die Ernährungsumstellung wird für mich ein harter Brocken. Ich nasche zwar nicht viel, aber gönn mir zwischendurch schon gerne mal was ich so will. Das geht ja dann nicht mehr. Oh man...
Unser kleiner wiegt wohl auch schon 1800 gramm grob von der FA geschätzt.
Darf ich mal fragen, wie Ihr damit umgeht, die es auch betrifft?
Wie sieht Euer Ernährungsalltag so aus? Gibt es ein paar Tipps und Gerichte zum Frühstück, Mittag und Abendbrot für mich?
Das wäre super. 🙂
Diagnose "Schwangerschaftsdiabetes", wie soll ich mich nun ernähren?
Ich habe es zum zweiten Mal und in dieser Schwangerschaft seit der 9. Woche.
Und ja, es ist furchtbar nervig. Ich halte eine sehr strenge Diät, muss trotzdem zur Nacht Insulin spritzen, da der Nüchternwert nicht passt (Dieser ist hormonell bedingt und kann kaum durch Ernährung beeinflusst werden).
Gestationsdiabetes ist leider hoch individuell, manche vertragen zum Frühstück Brot, andere können nur low carb essen- das musst du einfach ausprobieren. Falls du kein Brot verträgst, versuche es mal mit Eiweißbrot. Wenn das auch nicht geht, funktioniert vielleicht low carb (Eier in aller Form, Gemüse, Käse).
Ich vertrage leider weder Weizen noch Dinkel, auch keine Vollkornprodukte. Heißt, bei mir gibt es z.B. Nudeln aus Kichererbsen, Linsen oder Erbsen - die vertrage gut. Manche können aber auch VK Produkte essen, da musst du dich auch ausprobieren. Ansonsten geht Pseudogetreide gut (Quinoa, Amaranth, Buchweizen) als Ballaststoff- und Kohlenhydratequelle.
Wichtig ist viel Gemüse- und kaum/kein Obst (auch das musst du ausprobieren, ich kann nur Beeren essen, restliche Obst hat zu viel Fruchtzucker).
Wenn du Tipps brauchst - ich bin leider mittlerweile Profi 🙈
Ja, das wurde mir auch zu den Infozetteln gesagt, dass man einfach ausprobieren muss, welches Lebensmittel den BZ hochschießen lässt.
Da du ja leider schon Erfahrung hast, hätte ich aber auch eine Frage: wurden die Werte im Laufe der Schwangerschaft generell schlechter? Ich habe tatsächlich etwas Sorge vor Insulin, da ich dann nicht in meiner Wunschklinik entbinden dürfte.
In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich nur Probleme mit den Werten nach dem Essen (besonders mit dem Frühstück). Der Nüchternwert war immer gut und das Kind proportional (Bauch kleiner als Kopf).
Ich war bis zum Ende diätisch eingestellt - und ich habe mir nie etwas gegönnt. Ab der 36. Woche wurden die Werte bei mir besser, dass haben viele, da da nochmal ein Hormonschub stattfindet (bei manchen wird es besser, manche müssen plötzlich mit Insulin anfangen).
Dafür durfte ich dann in meiner Wunsch-Klinik entbinden.
In der jetzigen Schwangerschaft konnte ich zu Beginn noch alles essen, seit dem Hormonschub in der 24. Woche nicht mehr 🙈 meine Werte sind trotzdem gut - nüchtern unter 92, nach dem Essen 120. Aaaaber der Bauch des Kindes ist viel zu groß, darum muss ich jetzt, trotz "perfekter" Werte, Insulin zur nacht spritzen. Damit ist meine Wunschklinik raus.
Wie du siehst, es hat leider nicht nur etwas mit den Werten zutun, sondern auch mit dem Kind und der Fruchtwassermenge 😕
Hast du keine Schulung bekommen? Das ist ja irgendwie doof, dir zu sagen, du sollst jetzt eine Woche deine Ernährung umstellen ohne dir zu sagen, was genau du umstellen sollst.
Naja, egal. Die Devise lautet: Wenig Kohlehydrate und wenn dann am besten kombiniert mit Fett und Proteinen. Kohlehydrate sind nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in auf den ersten Blick gesunden Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Brot, Obst und Milchprodukten. Ein Schnitzel oder eine Bratwurst sind hingegen kein Problem für den BZ.
Wenn du merkst, dass Grundnahrungsmittel wie Nudeln oder Brot deinen Zucker zu stark erhöhen, dann kannst du es mit Vollkornprodukten probieren. Die werden langsamer verstoffwechselt.
Am besten solltest du drei mal am Tag eine normale Mahlzeit und dazwischen zwei kleine Zwischenmahlzeiten zu dir nehmen. Lieber häufiger und dafür kleinere Portionen essen, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden (sonst kann es passieren, dass der Körper in Hungerphase selbst Zucker freisetzt).
Bewegung ist auch wichtig, zeigt aber oft erst nach einiger Zeit seine Wirkung. Täglich eine stunde Spazieren gehen kann da schon viel bewirken.
Wichtig ist noch: Du bist nicht Schuld. Schwangerschaftsdiabetes entsteht durch eine überschießende Hormonproduktion der Plazenta. Es hat erst mal nichts damit zu tun, was du in der Schwangerschaft gegessen oder wie viel du zugenommen hast.
Und auch Insulin ist nicht das Ende der Welt. Bei manchen Frauen reicht eine Ernährungsumstellung einfach nicht, egal wie diszipliniert sie sind.
Lthyrox, ass und presinol habe ich auch nehmen müssen. Bei mir hat überwiegend eine low carb Ernährung super funktioniert. Generell musst du es einfach testen, anhand deiner Werte merkst du schnell was geht und was nicht. Ich konnte mittags ohne Probleme auch mal Kartoffeln essen, dafür keine Nudeln. Bei meiner Freundin war es genau andersrum. Was immer ging war Fleisch, Salat, Gemüse in jeder Konstellation. Haben wir Bolognese gekocht, gab es bei mir dann Zucchini Nudeln. Zum Frühstück ging Vollkornknäcke super, aber keine Vollkornbrötchen. So bin ich ohne etwas zu spritzen von der 24.-36. Ssw gekommen. Letztendlich wurden meine Zwillinge geholt da ich zu hohen Blutdruck hatte und schon bei der höchstdosis presinol angekommen war.
Hallöchen,
bei mir wurde der SS-Diabetes in der 32. SSW diagnostiziert, weil der Bauch von meinem kleinen Wurm viel zu groß war.
Der Bauch-Umfang schwankte in den letzten 8 Woche zwischen der 50. Uind der 95. Perzentile, weshalb ich immer wieder die Zielwerte anpassen musste.
Ich bin nun in der 40. Woche und soll morgens unter 85 und nach dem Essen unter 120 sein.
Mir wurde für die "erste" Diabeteswoche auch gesagt, ich soll einfach mal ausprobieren, was meinen Zucker beeinflusst.
Ich habe für mich festgestellt, dass ich den Zucker nach dem Essen super halten kann, wenn ich spazieren gehe. Nach jeder Hauptmahlzeit. Ist zwar auf Dauer ätzend, aber so spare ich mir Mahlzeiteninsulin.
Da mein Nüchternwert immer zu hoch ist (anfänglich über 100) muss ich zur Nacht Insulin spritzen.
Ich kann dir sagen: Es gibt Schlimmeres Ich habe dadurch auch nicht zugenommen, wie es manchmal bei Insulin gesagt wird. Am Nüchternwert kann man ernährungstechnisch kaum was machen. Die Hormone wirken extrem gegen das körpereigene Insulin.
Wichtig ist bei der Ernährung:
Nicht zu wenig Kohlenhydrate. Ich habe am Anfang eine regelrechte Abneigung gegen alles mit Kohlenhydrate entwickelt und dadurch ging mein Körper in den Ketonstoffwechsel. Das ist nicht gut, da die Abfallprodukte bei der Fettverbrennung schädlich fürs ungeboreneKind sein können (Ketone entstehen bei der Verstoffwechselung von Fett anstelle von Kohlenhydraten).
Also zu jeder Mahlzeit Kohlenhydrate essen. Wie meine Vorschreiberinnen schon gesagt haben: Im Zweifel lieber noch einen Löffel Öl dazu, dann steigt der Blutzucker langsamer an. Aber der Körper kann trotzdem mit Kohlenhydraten arbeiten. Klär bei deinem Gyn am besten ab, ob Ketone im Urin feststellbar sind. Falls ja: Bissel mehr Kohlenhydrate (Vollkorn, Kartoffel, Naturreis).
Wenn du vorher eher auf Fettreduziertes geachtet hast: Kauf die Doppelfettstufe! Ich esse seit Wochen griechischen Jogurt mit 10 % Fett.
Falls dich doch mal die Naschsucht übermannt, nimm lieber die fette Schokolade als den trockenen Keks.
Du musst einfach mal ausprobieren, was deinen Blutzucker beeinflusst. Hier tickt jeder Körper anders, es gibt nicht DIE eine Lösung für alle.
Ich drücke dir die Daumen, dass du deine Werte gut eingestellt bekommst.
Liebe Grüße
Bibi
Mir hat bei beiden Kids der Gedanke an die Größe des Kindes bei der Geburt geholfen, tut ja schon mehr weh, je größer es ist.
Für dein Kind kannst du das schaffen und tröste dich, es sind doch nur noch 9-11 Wochen, das sind 2-2,5 Monate, da geht ein bissl Verzicht ganz gut.
Sei nicht zu streng mit dir, aber achte auf Vollkornprodukte, mehr Gemüse und Obst und ausreichend Wasser. Nach einer Mahlzeit hilft ein zügiger Spaziergang auch dabei den Zucker nicht zu sehr ansteigen zu lassen.
Und wenn mal der Naschappetit zuschlägt, dann nasche eine Kleinigkeit zur Mahlzeit.
Schau ansonsten wirklich, das du zwischen den Mahlzeiten Pausen machst und iss auch Obst nicht unbedingt alleine, sondern eher zu einer Mahlzeit, denn es ist trotzdem Zucker der schnell ins Blut gelangt.
LG und alles Gute für euch Beide!