Studium in der Schwangerschaft - wie fit ist man am Ende?

Hallo ihr Lieben,

Unser kleiner Sohn hat sich recht schnell eingenistet, sodass ich noch im Studium bin während meiner Schwangerschaft. Ich studiere neben meinem Job. Das Semester geht bis August mit einigen Seminararbeiten die bis zum 31.8. abgegeben werden sollen. ET ist 11.9.

Ist es realistisch in den 6 Wochen Mutterschutz noch an den Seminarabeiten zu schreiben oder ist man da schon so eingeschränkt und fertig dass ich versuchen sollte alles vorher zu machen? Bis jetzt habe ich noch gar nicht viel gemacht, da ich durch Stress bei der Arbeit einfach nicht zunehme und ich in allen Bereichen versuche zurück zu treten. Wenn ich die Sachen aber vor August fertig haben will muss ich jetzt spätestens im April damit langsam anfangen.

Hat hier vielleicht jemand Erfahrungswerte? Ist meine erste Schwangerschaft. Wie ging es euch am Ende?

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Natürlich alles höchst individuell, mir ging es bis zum Ende hin super. Kaum Müdigkeit, war fit und mir ging es super.

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Hallo!

Ich habe mitten im Semester unser letztes Kind bekommen. Ich habe wirklich so viel wie möglich versucht noch vor der Geburt abzuarbeiten, also alle semesterbegleitenden Hausarbeiten. Es hat sehr gut geklappt. Ich hatte dann nur zum Ende hin Probleme mit längerem Sitzen. Mir hat dann sehr der Ischias wehgetan. Aber da ich sowieso Zuhause war und auch mal aufstehen konnte, ging es. Ich persönlich sehe da also keine Probleme.

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Hallo Juna,
Ich habe 2 Tage vorm ET noch meine letzte Klausur (passenderweise im Fach Gynäkologie) geschrieben und das Semester regulär beendet. Meine Tochter ist dann Ende Juli geboren. Geht also alles, ist natürlich individuell vom Schwangerschaftsverlauf abhängig.
Dir alles Liebe 🍀🌼

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Kommt darauf an. Da ist jede Frau anders was ihren Zustand angeht und wie belastbar sie ist.
Ich selbst habe hochschwanger Abitur gemacht. Die Kleine kam dann leider sehr überraschend 3 Wochen früher zur Welt und ich musste die letzten Prüfungen mit einem Neugeborenen schreiben. Die erste eine Woche nach Geburt. Meine Mutter hat dann draußen mit ihr gewartet, damit ich direkt davor und danach stillen konnte.
Bei mir ging es ohne große Probleme, ich war allerdings auch jung und meine Belastungsgrenze mit 18 war eine andere als jetzt mit 30.
Positiv war auf alle Fälle, dass ich nicht so viel Zeit hatte über alles mögliche nachzudenken und mich verrückt zu machen. Habe mich dadurch auch ein bisschen wie nicht-schwanger gefühlt.

Alles Gute!

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Ich habe hochschwanger und mit Baby mein Forschungsprojekt durchgeführt bzw. den Bericht geschrieben, allerdings bei der Masterarbeit kapituliert.

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Hier in der Schweiz arbeiten alle Frauen theoretisch bis zur Geburt. Viele werden 2 Wochen vor ET krank geschrieben, arbeiten jedoch bis dahin ganz normal ihre 42 Wochenstunden.

Natürlich gibt es einige die vorher schon sehr eingeschränkt sind. Die meisten, die zumindest vorher körperlich fit und gesund waren und nicht ü35 sind arbeiten aber wirklich so lange.

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Ganz ehrlich: wenn du die Möglichkeit hast, alles schon früher abzuschließen, dann mach das. Noch dazu ist dann Hochsommer, da ist es oft sehr heiß, das kann hochschwanger körperlich sehr anstrengend sein.

Und du weißt weder, wie es dir gehen wird noch, wann das Baby wirklich kommt.

Ich hab letztes Jahr mein erstes Kind bekommen und hab alle guten Tipps zur Schonung im Mutterschutz in den Wind geschlagen. Hab bis zum letzten Tag viel gearbeitet (ich bin selbständig, da war das möglich) nur dass der letzte Tag nicht der errechnete Termin war, sondern 5 Wochen früher. Da wäre eh erst recht kurz Mutterschutz gewesen, aber ich hab mich nicht geschont, weil ich ach so leistungsfähig sein wollte.

Ich hatte dann also einen plötzlichen Blasensprung und eine Frühgeburt in der 36. SSW. Und in den Wochen nach der Geburt dann noch einige Kundentermine nachzuholen, mit Neugeborenem (die, die ich für die Wochen eingeplant hatte, in denen ich noch schwanger gewesen wäre).

Das war ein großer Stress und kein leichter Einstieg in Wochenbett und Babyzeit und ich würde das ohne Not nie wieder so machen. Beim nächsten Kind gibt es ab Mutterschutz keine Termine mehr und auch davor werde ich schon deutlich langsamer tun.

Nur weil etwas viele machen oder es irgendwo die Norm ist, ist es nicht unbedingt empfehlenswert oder gesund.

Also mein Rat: schließ deine Arbeiten deutlich früher ab. Falls du irgendwelche Komplikationen haben solltest (manche müssen dann schon wochenlang liegen oder ins Krankenhaus), was ich dir nicht wünsche, wirst du froh darüber sein. Und wenn du eine super entspannte Schwangerschaft bis zum Ende hast, wird es dir auch gut tun, diesen Druck am Ende nicht zu haben. Alles Liebe!

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Ich wohne nicht in Deutschland und hier gibt es keinen Mutterschutz (außer, dass man _nach_ der Entbindung zwei Wochen lang oder so nicht arbeiten darf), sodass die Zeit, die man vor der Geburt nicht arbeiten möchte, dann von dem einen Jahr Elternzeit, das man maximal nehmen kann, abgeht.

In meiner ersten SS habe ich deshalb bis 36+5 gearbeitet, in dieser Schwangerschaft werde ich bis 37+4 arbeiten, um dann eben möglichst viel Elternzeit nehmen zu können. Geht alles. :-) Und ich arbeite in einem Beruf, in dem ich kaum zum Sitzen komme - und das Laufen fällt mir Dank Ischiasbeschwerden recht schwer.

Eine Hausarbeit kann man aber ja im Sitzen schreiben, von daher... Ich konnte in beiden Schwangerschaften am Ende zwar nicht mehr so gut schlafen (bin jetzt bei 34+2 und schlafe seit ca. zwei Wochen 4-6 Stunden pro Nacht, hauptsächlich wegen des Sodbrennens, das immer schlimmer wird), unter anderem, weil ich zum Ende hin auch viele Krämpfe in Beinen und Füßen hatte, die mich wach gehalten haben, aber Hausarbeiten kann man sich ja ganz gut einteilen und sich zwischendurch ausruhen.

Ich wüsste also nicht, wieso das mit den Hausarbeiten nicht gehen sollte. :-)

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Ich hätte es noch machen können, allerdings konnte ich nicht mehr so lange am Stück am Schreibtisch sitzen und brauchte immer mal wieder Bewegung oder musste mich hinlegen.