Endlich schwanger aber völlig am Ende

Ich muss mich einfach mal ausheulen… 😔 mein Mann und ich haben uns so lange ein Baby gewünscht. Nach zwei Fehlgeburten und weiteren 8 ÜZ hielt ich dann Ende letzten Jahres endlich wieder einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand.
Jeder der schonmal ein Baby verloren hat weiß, dass nach der großen Freude direkt eine zermürbende Zeit folgt, weil man weiß dass “schwanger” nicht gleichbedeutend ist mit “ich bekomme ein Baby”…
Die ersten drei Monate zogen sich wie Kaugummi, aber wir haben es geschafft und unsere kleine Maus hat es sich schön gemütlich gemacht. Mir war ab und an etwas flau aber mit regelmäßigeren Mahlzeiten hatte ich es gut im Griff.

Als ich dann heilfroh war, die 12 Wochen geschafft zu haben und mich langsam traute zu realisieren dass wohl dieses Mal tatsächlich alles gut läuft klopfte Corona an unsere Tür und der Alptraum begann 😔
Wieder Angst dass dem Baby etwas passiert, Ersttrimesterscreening musste abgesagt werden, plötzlich unerträgliche Übelkeit die bis heute anhält… Herzrasen, Erschöpfung, ich lag nach Ende der Quarantäne noch zwei Wochen im Bett. Dann schaffte ich es endlich zum Arzt der mich direkt ins KH schickte wegen Herzbeutelentzündung, Perikarderguss, alles durch Corona ausgelöst. Ich muss nicht weiter beschreiben wie ich mich gefühlt habe… Todesangst, Angst um mein Kind, mein Leben.
Der ganze KH Aufenthalt hat mich noch viel mehr geschlaucht und mittlerweile habe ich tierische Angst und Panik nochmal dahin zu müssen.

Mittlerweile bin ich in der 27. SSW und körperlich geht es mir mittlerweile etwas besser auch wenn die Übelkeit noch immer da ist, auch meine kleine Bauchbewohnerin hat alles gut verkraftet, aber psychisch bin ich am Ende wie noch nie zuvor. Diese ganze Zeit vor der SS mit den Fehlgeburten, die Kiwu-Zeit… und dann so eine traumatische Schwangerschaft.

Ich darf meinen Körper weiterhin nicht belasten, bin quasi nur zuhause allein weil mein Mann sehr viel arbeiten muss und mittlerweile ein einziges Häufchen Elend 😞 So hatte ich mir das alles wirklich nicht vorgestellt. Bin sehr traurig dass ich das alles so erleben musste und meine SS nicht genießen kann. Nichtmal Hunger habe ich, jeden Tag überlege ich was ich am wenigsten eklig finde und habe bisher auch nur 3kg zugenommen.

Ich musste das alles einfach mal irgendwo loswerden…

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Hallo blumenkind-
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich könnte aktuell auch nur heulen und erleben gerade auch den absoluten Horror. Mein Mann und ich haben ebenfalls einen großen kinderwunsch und mussten auch eine Fehlgeburt verarbeiten. Auch wir hielten dann Ende letzten Jahres endlich wieder einen positiven Test in den Händen. Und jaaa, das sind schon unglaubliche Emotionen. Von riesengroßer Freude bis Todesangst nochmal eine Fehlgeburt zu erleben war alles dabei. Aber mein Bauchgefühl war die ganze Zeit positiv, was schon viel wert war. Ich hatte bereits im Gefühl das diesmal alles gut gehen wird.
Als wir in der 12. Woche waren und einen Tag vor der 13. Woche standen bekam ich plötzlich eine Sturzblutung. Im Krankenhaus konnte man nicht sagen wieso, weshalb und warum aber dem Baby ging es gut. Es hatte sich richtig festgeklammert. Die Blutung hielt 7 Wochen an.. Es war wohl ein geplatztes hämatom.. Mein Gefühl war aber in all der Zeit weiterhin positiv. Auch die Coronainfektion konnte mir zum Glück nichts anhaben. Von Woche 20 bis genau 29+6 konnte ich meine Schwangerschaft genießen. Außer ein wenig Wasser in den Beinen, hatte ich tatsächlich nichts. Und die kleine Maus in mir wurde auch immer aktiver. Naja und dann an 30+0 passierte es. Ich ging abends zur Toilette und hatte wieder eine leichte Blutung. Schnell ins Krankenhaus und am ctg angeschlossen. Das war unauffällig. Als ich aber aufstand platze meine Fruchtblase. Das ist jetzt 5 Tage her. Seit dem liege ich im Krankenhaus. Unserm Mädchen geht es gut, ich habe keine wegen oder sonst etwas und es wird alles getan dass unsere kleine noch so lange wie möglich in meinem Bauch bleibt. Auch wenn es für mich heißt, dass ich bis zum Schluss nun im Krankenhaus bin. Trotz all dem Mist und stückweit auch dem Gedanken dass die Kleine jetzt jeden Tag kommen könnte bleibe ich erstaunlich positiv und weiß insgeheim, daß am Ende alles gut sein wird.
(Entschuldige dass der Beitrag ein wenig lang geworden ist 🙈)

Ich wünsche dir für den Rest deiner Schwangerschaft alles erdenklich gute, eine gute Besserung bezüglich deiner Coronafolgen und das du positiv denkst. Für dich und dein Baby 🤰🏻

Eule0105 mit Babygirl 30+5

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Oh man, das tut mir sehr leid. Schön, dass du so positiv bleibst, das ist so viel wert! Ich mache mir oft Gedanken darum ob es meiner Kleinen geschadet hat dass die Schwangerschaft so von Sorgen und Ängsten geprägt war. Gibt ja viele Infos dazu dass es sich leider auswirkt 😔
Ich wünsche dir alles Liebe und drücke die Daumen dass die Kleine noch ein bisschen in deinem Bauch bleibt. ❤️

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Oh je das klingt ja furchtbar! Warst du geboostert?

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Nein, war ich nicht. Mein Booster hätte genau in der Früh-SS angestanden aber man sollte (Stand damals) bis zur 14. SSW warten. Da war ich dann aber schon infiziert

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Ach je... ich hoffe du erholst dich bald...

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Das tut mir sooo leid… es ist absolut verständlich dass du gerade in einem Loch bist. Sehe etwas positives daran, du hast so viel mitgemacht, es hätte so viel schief gehen können und du kommst trotzdem jeden Tag der Geburt einen Schritt weiter. Ich würde nicht daran denken dass jetzt noch etwas schief gehen kann, denn mal ehrlich, das war jetzt auch genug an schlechten Nachrichten.
Was heißt du darfst dich nicht belasten? Darfst du spazieren gehen? Gehe doch jeden Tag jemanden anderen besuchen, lass dich ablenken, telefoniere und rede über die Probleme und was du erlebt hast .
Alles Gute für die letzten paar Wochen 😊 du hast es bald geschafft und alles wird gut!

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Ja, da hast du wohl Recht, es hätte so viel schief gehen können aber wir haben es trotzdem schon bis hierher geschafft ❤️
Manchmal ist es wirklich komisch sich vorzustellen dass ich hätte tot sein können und wahnsinniges Glück gehabt habe.
Ich darf spazieren gehen, das ist auch mein Glück, draußen in der Natur zu sein hat mir schon immer viel zurückgegeben und eigentlich ist gerade meine Lieblingsjahreszeit. Nur das mit dem Leute besuchen ist schwer, weil alle natürlich arbeiten und ich auch nicht besonders viel Unterstützung erfahren habe von meinem Umfeld in der ganzen Situation. Irgendwie hat es niemand wirklich ernst genommen und es kam immer nur “Ach, mach dir keine Sorgen, wird schon” obwohl es zeitweise wirklich kritisch war

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Ja, das darfst du ihnen nicht ganz so übel nehmen. Dadurch dass man so viel in den Medien mitbekommt ist es zu „alltäglich“ und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn jemand so etwas noch nicht erlebt hat in seinem direkten Umfeld, fehlt das Verhältnis. Klar wenn jemand sehr emphatisch ist kann er mitfühlen, aber viele sind so tollpatschig und reagieren komplett falsch 😅. Es ist aber ein Unterschied ob jemand komplettes Desinteresse hat oder nur zurückhaltend reagiert.
Deinen Freunden kannst du trotzdem hinknallen was du eigentlich erwartest…

Dann würde ich noch alles unternehmen was du mit Kind dann nicht mehr so einfach kannst 😊 in RUHE in ein Kaffee gehen, ein Buch draußen lesen. Mach dir ne Liste mit Dingen die du gerne machst und zieh es durch. Es ist schade dass dein Mann nicht viel Zeit hat, aber lieber arbeitet er jetzt viel und kann dich dann die Zeit nehmen wenn das Kind da ist.

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Hallo Blumenkind.
Ich kann dich SO gut verstehen. Hatte vor meiner jetzt intakten SS (23. SSW) 3 Fehlgeburten. Ich bin fast irre geworden vor Angst und konnte dann auch nicht zum Arzt, weil ich Corons hatte, brauchte aber Medikamente für die SS. Aber jetzt ist alles gut. Du bist schon so weit gekommen. Sieh es mal so: deine Maus hat das alles gut verkraftet. Dein Baby ist ein Kämpfer und will unbedingt zu euch. Ihr werdet das durchstehen. Ruh dich aus und versuch die Zeit etwas zu genießen. Vertrau auf dich und deinen zwerg. Wenn ihr das alles überstanden habt, wird auch jetzt alles gut. Glaub fest daran.

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Ich habe Corona leider auch unschön mitgenommen, war beatmet auf der ITS. Insgesamt 3 Wochen Kh und danach noch 8 Monate nicht mal in der Lage meine Haare zu föhnen oder die Spülmaschine auszuräumen, ohne zu denken, ich gehe von der Welt.
Wir haben den KiWu auch extra pausiert, weil es so definitiv nicht machbar wäre, schwanger zu sein.
Nach 1,5 Jahren hat sich dann aber doch jemand eingeschlichen und das Gedankenkarussel ging los.
Ich habe es mir ehrlich gesagt viel schlimmer vorgestellt.
Die Herzrhythmusstörungen machen mir am meisten zu schaffen. Wenn der Puls irgendwann bei der kleinsten Anstrengung bei 170 ist, dann denke ich auch, ok jetzt ist es wieder so weit, das wars, aber es kommt tatsächlich seit der Schwangerschaft nicht mehr so oft vor, wie vorher, vielleicht ein kluger Schachzug vom Körper?!
Keine Ahnung, aber ich kann deine Ängste absolut verstehen.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und dass du dich schnell erholst und bald mit deinem Baby kuscheln darfst.
🍀

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Ich wollte hier jetzt gar keine Diskussion um Corona und Impfung lostreten.
Das Leitsymptom meiner Perikarditis war die Tachykardie und die begann exakt am ersten Tag meiner Coronainfektion.
Es bringt mir nichts jetzt hier zu sitzen und eine Impfung, denjenigen der mich angesteckt hat oder mein Schicksal mich in der Schwangerschaft infiziert zu haben zu verfluchen. Ja, ich habe mich angesteckt und ja, mich hat’s ziemlich doof erwischt. Aber ändern kann ich es nicht mehr, nur hoffen dass mein Körper sich gut erholt und keine Folgeschäden bleiben.

Jetzt hier irgendetwas zu verteufeln treibt meine seelische Heilung nicht voran sondern verbittert einen nur.

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Ach Mensch, da ist dir aber wirklich keine schöne Schwangerschaft vergönnt :( das tut mir Leid!

Vllt kannst du das alles mit professioneller Hilfe mal aufarbeiten.. das täte dir bestimmt gut!

Mir war in der 1. SS auch super übel, bis zur Geburt. Jetzt bin ich in der 8. Woche und mir ist seit dem Test schlecht (bzw hab ich nur deswegen getestet) und seit letzte Woche Freitag wieder mit Erbrechen… es ist einfach ätzend!!

Aber, so blöd es klingt - es lohnt sich! Wirklich! Wir müssen da jetzt durch und werden mit einem tollen Ergebnis belohnt :)

Alles Gute dir und eine wirklich viel bessere Restschwangerschaft!

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Liebe Blumenkind,
meine Schwangerschaft 2020 war auch so ein Horrortrip. Davor 2MA, 10 Monate Hormontherapie und dann endlich durch IVF schwanger mit Zwillingen. Die ersten 3 Monate war mir ununterbrochen übel. Dann war die Schwangerschaft wenige Wochen schön. In der 22. Woche die Diagnose: ein Kind lernt leider nicht mehr. 2 Tage später: das lebende Kind wird sicher eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte haben. Von da an war ich 1 Woche mit Wehenhemmer stationär, da diese Diagnosen einfach zu viel waren. Zum Glück hat mich in der Klinik eine Psychologin begleitet und mein Mann durfte Tag und Nacht bei mir bleiben. Bis zum Ende der Schwangerschaft lag ich ausschließlich und hatte nichts anderes zu tun, als das Internet leer zu lesen.
Wir bekamen trotzdem eine wundervolle Tochter, mit der ich in ersten Lebensjahr zwei große Operationen durchstehen musste.
Als ich dann das erste Mal wieder durchatmen konnte, wurde ich wie ein Wunder spontan und unerwartet wieder schwanger. Und diese Schwangerschaft ist das absolute Gegenteil. Langweilig und unspektakulär.