Schalten Sie nächste Woche wieder ein - Schwanger ja, aber FA naja...

Guten morgen,

bin zurück von Arzt und muss mal ein bisschen meine Gedanken ordnen, um unbelasteter weiter in die Schwangerschaft zu gehen.

War wie erwartet: kurios. Also erstmal konnte sie sich nicht daran erinnern, dass sie mich so "früh" einbestellt hat. (Warum sind sie denn schon hier? Es ist doch noch viel zu früh! Haben sie auch einen Test gemacht?"). Meinte nur: Sie wollten, dass ich komme. - Sie:" Ach wirklich? Na dann gucken wir mal, aber viel sehen wird man ja nicht." Naja Ultraschall hat sie trotzdem gemacht. Schon bevor sie den Ultraschall begonnen hat, meinte sie (recht neutral bis fröhlich) "Ach ich seh Blut" (super, dachte ich mir). Sie schallt, meinte nur: Ja ich sehe sie sind schwanger, aber ob die Schwangerschaft intakt ist, kann ich nicht sagen. Gehen sie nochmal auf den Stuhl, ich guck nochmal, ob es blutet." Hat sich herausgestellt: War kein Blut, war vaginaler Ausfluss. Als ich mich dann wieder angezogen habe, kam von ihr noch: "Helfen sie mir mal, sie wollten das Kind behalten richtig?" - Da wusste ich, sie hat sich nicht mal 10 Sek Zeit vorher genommen, mal die wichtigsten Punkte meiner Akte zu lesen: Fehlgeburt im April, Faktor-5 Mutation, Kinderwunsch.

Ende vom Lied: Ich muss nächste Woche wieder hin: "Um zu gucken, ob die Schwangerschaft dann stabil ist. Sie müssen dann auch lernen sich zu spritzen" No shit Scherlock, das habe ich bereits bei meinen vorhergehenden Schwangerschaften gemacht (wusste sie übrigens auch, hatten das Thema letzte Woche ausführlich besprochen, steht in der Akte).

Ich erwarte von dieser Frau wirklich nicht viel, aber wenigsten mal kurz vorher in die Akte schauen wäre echt nett. Nur leider habe ich überhaupt keine Wahl und muss bei ihr bleiben, denn alle anderen Ärzte nehmen keine neuen Patienten, eine alte Gyn hat zum Juni die Praxis geschlossen. Heißt entweder sie oder ich muss über 1,5 Stunden hinfahren.

Es steht immer noch im Raum, dass es evtl. Zwilling werden, weil wir so viele in unserer Familie haben, auch dazu konnte sie nichts sagen. Es bleibt also weiter spannend.

Einzig Positive: Ich weiß jetzt zum 100% ich bin Schwanger, welche Woche - keine Ahnung (sie meinte nur mit Blick auf Kalender VOR den US „Ah ja 5. Woche“). Aber das wird sich ja dann später noch herausstellen.
Vllt sollte ich das wie eine schlechte Soap aufziehen:

Sehen sie nächste Woche: Ist es eins? Oder doch zwei? Wird die Ärztin die Akte lesen oder kann sie sich wieder an nichts erinnern? Bekomm ich dieses Mal vllt ein Ultraschallbild oder schallt sie wieder nur 5 Sek? Schalten Sie wieder ein! Es bleibt spannend!

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also ich muss sagen ich finde das verhalten deiner gyn überhaupt nicht schlimm. sie schien ja freundlich gewesen zu sein und was sie sagt ist ja nicht falsch. sie hat vermutlich viele patienten und schaut sich die akte an, wenn die patientin da ist. außerdem glaube ich viele ärzte fragen bewusst lieber nach um irgendwas zu reden um die atmosphäre lockerer zu gestalten.
ich war nicht dabei aber finde es so vom lesen gar nicht schlimm :)

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Aber es ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, dass die Gyn sich eine oder 2 min Zeit nimmt, um nochmals über die Akte zu gucken, bevor die Patientin ins Untersuchungszimmer gelassen wird. Meinetwegen auch, während die Patientin ins Zimmer läuft oder sich umzieht. "Machen Sie sich schon mal frei, ich werde nochmal kurz einen Blick in Ihre Akte." Und schon fühlt sich die Patientin ernst genommen und Arzt / Ärztin muss nicht mit irgendwelchen Fragen blind ins Blaue schießen. Das kann nämlich auch ganz schnell nach hinten gehen.

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Ich finde das sogar richtig schlimm.
Denn genau DAS ist ihr Job. Und den macht sie sehr lapidar und dahingewi**t.
Das ist nicht ok und dem Pat gegenüber richtig respektlos.

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Oh man, im Grunde ja echt traurig alles, aber super humorvoll von dir geschrieben.
Deswegen gehe ich nur noch zu den nötigen 3 Ultraschallterminen zur Gyn und mache sonst alle Termine mit meiner Hausgeburtshebamme #herzlich
Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass diesesmal alles prima ist und starke Nerven für jeden weiteren Praxistermin #schwitz

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Genau so hab ichs auch gemacht, wobei ich tatsächlich noch während der SS den Arzt gewechselt hab, weil die vorherige Praxis mir verbieten wollte, Vorsorgetermine bei der Hebamme wahrzunehmen. Da das aber mein Körper ist und ich allein entscheide, wer mich wann untersuchen darf, hab ich liebend gern gewechselt.

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Ist den meisten Muttis leider nicht bewusst, dass es ihr Körper ist und sie entscheiden dürfen

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Es gibt solche und solche Ärzte. Es gibt Ärzte, die fachlich fantastisch sind, aber menschlich eine absolute Katastrophe. So ist das eben, man muss vor dem Medizinstudium keine Prüfung ablegen, ob man auch gut im Patientenkontakt ist. Wenn du dich damit nicht wohlfühlst, dann rate ich dir auch dazu dich mal in deiner Gegend umzuschauen, ob es Hebammen oder Geburtshäuser gibt, die teilweise die Vorsorgeuntersuchungen übernehmen können. Bei uns gibts zum Beispiel ein Geburtshaus und da werden die Untersuchungen dann zur Hälfte mit dem FA geteilt. Vielleicht kannst du dir so den ein oder anderen Besuch bei deiner FA sparen, wenn du dich nicht mit ihr wohlfühlst.

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Ach es wäre so schön, wenn man sich auch nur 1 Sache davon hier aussuchen könnte. Lebe wirklich auf dem flachen Land. Im Umkreis von 60km gibt es 1 Krankenhaus mit Geburtsstation (ohne Frühchenstation, die wäre dann ca. 90km entfernt) und 1 Praxis, die neue Patienten aufnimmt. Das ist leider die Realität. Geburtshäuser gibt es hier kein einziges. Beleghebammen auch nicht mehr, von Hausgeburten wird abgeraten, weil sich 1. die Hebammen die Versicherung nicht mehr leisten können und 2. die Krankenhäuser im allergrößten Notfall zu weit weg sind.

Bin froh, dass ich selbstbewusst genug bin, im Zweifel in die Notaufnahme oder zu Hebamme zu gehen. Kann mir aber wirklich vorstellen, wie schnell Frauen von der Art der Ärztin verunsichert werden könnten.

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#rofl#rofl

Herrlich geschrieben.

Mein Gyn ist zwar auch zerstreut, und kanns auch verstehen, dass er nicht immer Zeit hat, um noch die Akte zu lesen, da er viel zu tun hat.
Aber zu fragen, ob jemand das Kind behalten will, so nebenbei, finde ich schon bizarr.

Aber andere Ärzte waren auch schon ein wenig... speziell.

Wünsche dir auf jeden Fall trotzdem eine ruhige und entspannte Schwangerschaft 🙂

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ich finde eigentlich gerade die frage (wenn er/sie die akte nicht gelesen hat) sehr taktvoll.
ich finde es schrecklich wenn ärzte zu einer schwangerschaft sofort gratuliert. manchmal ist es eben nicht gewollt und dann will man ein „herzlichen glückwunsch“ nicht hören.

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Gut, auch ein Punkt. Aber hat für mich im Post so geklungen, als wäre es so nebenbei gesagt worden und auch die Formulierung (Sie wollen es aber schon behalten oder?), nicht unbedingt besonders taktvoll.

Natürlich macht es Sinn, empathisch an zu sprechen, wenn man unsicher ist, wie gewollt eine SS ist. Aber dann passt das nebenbei und die Formulierung für mich nicht.

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In deinem Fall würd ich mir schnell ne Hebamme suchen, die die Vorsorge macht 🙈 also man muss ja nicht den gesamten Lebenslauf der Patienten kennen aber ich finde es total persönlich und einfach nett, wenn meine Ärztin zB. über mein 1. Kind spricht und sie sich gemerkt hat (durch nen vorherigen Blick in die Akte) wie er heißt. Auch als Patient muss man sich nicht wie Massenware vorkommen müssen 🙈

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Die hab ich zum Glück durch die vorherigen Schwangerschaften schon, das ist für mich auch immer schon ein wichtiger Punkt gewesen. Dafür bin ich wirklich dankbar.

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Ohje. Bei dem Verhalten spalten sich natürlich wieder die Meinungen. Für mich wäre eine solche Ärztin auch überhaupt nicht zumutbar. Ich gebe aber auch offen zu, dass ich durch meine vorangegangen Fehlgeburten und auch von meiner Persönlichkeit her eine sehr empathische Ärztin brauche…

meine alte Ärztin hat mir in der FrühSS Ibuprofen verschrieben. Auf Nachfrage meinerseits, ob das nicht schädlich in der SS wäre, ist sie total zickig geworden : Meinen Sie denn wirklich, dass ich Ihnen Medikamente verschreibe, die schädlich wären?!?
Ähm…sorry für die Nachfrage? Hätte man auch anders beantworten können? Naja. Meine jetzige Ärztin beantwortet auch in ihren Augen möglicherweise „sinnlose“ Fragen und weiß auch, dass ich stets solche stelle 😅

Ich hoffe du findest noch eine Lösung oder kommst irgendwie mit dieser Ärztin durch deine Schwangerschaft. Aufnahmestopp war bei mir übrigens auch ein Thema, bin aber den Weg über den Hausarzt gegangen und hab ihm geklagt, dass ich eine gute Praxis brauche durch die Vorgeschichte. Er hat sich dann persönlich darum gekümmert, dass ich in die beste Praxis in der Umgebung komme 😅 sehr nett, aber natürlich nicht selbstverständlich.

Ich wünsche dir alles Gute🍀

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IBU darf bis zur 12. Woche genommen werden.
Hab ich nicht gemacht, weil es mir zu blöd war extra ne Packung ibu zu kaufen um dann wieder auf paracetamol zu wechseln

Manche Ärzte mögen nicht so gerne nachfragen… kann es manchmal verstehen, komme aber auch nicht mit klar und finde es unhöflich

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Die Ibu kamen mir im ersten Moment (erste SS) nur spanisch vor und sie meinte ja schon von Anfang an, dass die SS in einer Fehlgeburt enden wird, deswegen hab ich auch nachgefragt (so quasi: da sie die SS eh als nicht intakt sieht, kann man auch Medis verschreiben, die nicht gut für eine SS sind). Das war eigentlich der ganze Hintergrund meiner Frage.

Auf der einen Seite wollen sie halt nicht, dass man so viel googelt und auf der anderen Seite wollen sie aber auch keine Fragen beantworten. 🤷🏼‍♀️

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Ich finde das Verhalten deiner Gyn richtig ätzend und ja. Auch schlimm. Wenn wirklich alles in der Akte steht, wie du sagst, erwarte ich von nem Arzt schon, dass er es überfliegt.

Sie muss sich nicht an jedes Detail erinnern, aber einer Frau mit starkem Kinderwunsch zu sagen „wollen sie es behalten?“ ist halt echt ein Schlag in die Fresse (entschuldige die Wortwahl).

Was du dir evtl als Kompromiss überlegen kannst: such dir noch eine Hebamme, die die Vorsorge mit übernimmt. Dann hättest du langfristig jemand sympathischen und emphatischen an deiner Seite!

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für eine frau die ungewollt schwanger ist und das kind nicht behalten will, wäre ein „gratulation“ ein viel größerer schlag ins gesicht. natürlich liese sich das vermeiden indem man einen blick in die akte wirft (wenn es denn dort steht). aber geht man davon aus, dass sie das nicht getan hat, finde ich die frage völlig legitim.

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Ähnlich entschuldige, aber ich find eine Frage so „nebenbei“ immer unmöglich.

Ich bin keine Gyn, aber die Damen, die ungewollt schwanger sind UND abtreiben wollen, werden verhältnismäßig weniger sein, als Frauen die schon FG hatten und sich vermutlich über das Kind freuen!

Weder die eine, noch die andere Frage stellt man „nebenbei“!

Und wie gesagt, ein Blick in die Akte ist NICHT Zuviel verlangt. Das gehört in meinen Augen zum Job dazu.

Meine Ärztin ist in ner großen Praxis, da ist auch viel los, immer. Trotzdem schaut sie IMMER in die Akte, manchmal auch schnell, wenn ich mich grad setze. „Ach, wir haben letztes Mal über xy gesprochen, wie ist es denn damit?“ z.B. Das ist für mich professionell!

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Mein FA sagte auch relativ wenig oder speißt einen ab. Die haben einfach wahnsinnig viele Patienten. Auf dem Land mit nur einer Praxis ist es eben nicht so einfach :/.

Ich will einfach nur dass er seinen Job macht, Förmlichkeiten sind mir mittlerweile fast egal. Wartezeiten sind super ok, aber nur weil er eben so staff die Leute bedient. Bei schwerwiegenden Problemen nimmt er sich auch Zeit, aber der Standard wird super schnell abgespult. Deinen Ärger kann ich aber voll verstehen, die 2 Minuten hätten drin sein müssen oder sie hält einfach die Klappe😅.

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Man vergisst schnell das Ärzte auch Menschen sind. Und manche Menschen sind halt einfach komisch. Wenn sie in dem Umkreis so ziemlich die Einzige ist, wird sie wohl auch viele Patienten haben. Und ob es zwillinge sind sieht man ja halt auch erst...wenn man es sieht :D da hätte sie ja so oder so nix zu sagen können.

Klar hätte sie die akte lesen können. Warum sie das nicht getan hat, kann man nur rätseln. Dennoch finde ich es in der Situation gut, dass sie so viel gefragt hat.
Vielleicht hat sie die akte auch gelesen und was vergessen? Vielleicht war die akte schon irgendwo bereit gelegt und sie hat sie in dem Moment nicht gefunden? Vielleicht hat sich deine Meinung auch einfach geändert? Dad kann sie ja alles nicht wissen. Du bist halt eben nicht nur deine akte sondern ein Mensch der sich ändert. Und wenn man den Menschen dann vor Ort ist kann man halt auch direkt fragen und die neusten Antworten bekommen.

Kann trotzdem verstehen, dass du dich in dem Moment doof gefühlt hast, wenn du was anderes erwartet hast. Vielleicht kannst du das ja nächste Woche mal ansprechen, wenn es wieder so sein sollte .

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Auch wahr, klar ist sie nur ein Mensch. Aber diese Ärztin hat ne digitale Akte, die sie öffnen muss, um den Namen des nächsten Patienten ausrufen zu können. Sprich sie sieht den Namen und macht gleich Doppelklick drauf. Dann kann ich auch kurz lesen. Hab ja nicht erwartet, dass sie sich an mich als Person erinnert, war ja auch erst einmal vorher da. Aber ich war heute morgen "erst" die 3, Warteraum war leer. Da kann ich schon erwarten, dass sie wenigstens mal kurz liest oder es macht, während ich da sitze, um sich auf den aktuellen Stand zu bringen. Hat sie alles nicht gemacht. Ich hab mich halt sofort gefühlt wie abgefertigt, nach dem Motto: "schnell, schnell. Ist eh noch zu früh. Was wollen Sie eigentlich hier?"

Ich muss auch sagen, die Aussage mit dem (flaschen ) Blut war unglaublich rücksichtslos. Bei mir war ja vorher nichts. Da leg ich mich hin, Ultraschall hat noch nicht begonnen udn die erste Aussage ist: "Ah ich seh Blut." In einem Tonfall: "Ja hab ich es dich gewusst, wieder eine die zu früh kommt, da ist schon der beginnende Abgang. Ich verschwende hier nur meine Zeit." Ich wäre ja gar nicht so früh hingegangen, wenn sie nicht gesagt hätte, dass ich muss. Das ist so ein Widerspruch für mich.

Finde das dann einfach alles wirklich schade und belastend.