Spätabbruch, welche Klinik?

Hallo,
zunächst benötige ich bitte keine Kommentare, die nur auf ein schlechtes Gewissen und Vorurteile hinaus sind.

Ich bin in der 32. Woche und seit der 24. besteht die Diagnose einer Behinderung bei meinem Kind. Seit dem habe ich mehrere verschiedene Ärzte aufgesucht, welche auch mal die Diagnose wieder zurückgenommen haben, diese Woche habe ich aber von 2 Ärzten die Diagnose bekommen, dass eine Behinderung vorliegt. Keine, bei der das Kind nicht überlebensfähig auf die Welt kommt, aber trotzdem Lebenseinschränkungen haben wird und die Ärzte können natürlich auch nicht ausschließen, dass es noch mehr Symptome haben wird, da sich der Zustand die letzten 8 Wochen einfach verschlechtert hat.

Nun ist es so, dass wir derzeit uns auch über das Thema Spätabbruch Gedanken machen. Aber dies ist gar nicht mal so einfach. Ich hatte nun Kontakt zu ein paar Kliniken und tatsächlich bereits eine Absage bekommen, da die Indikation des Kindes nicht ausreichend wäre für einen Spätabbruch. Aber geht es nicht auch um die Gesundheit der Mutter? Denn meine psychische Gesundheit ist seit den letzten Wochen nicht mehr vorhanden. Es geht mir zunehmend schlechter, so dass mir sogar noch andere dunkle Gedanken auf kamen.

Nun zu meiner Frage, hat jemand Erfahrung mit Kliniken, die auf die Indikation der Mutter achten?

Ich muss sagen, dass ich mich ziemlich alleine gerade mit der Situation fühle. Ich verstehe natürlich, dass ein Fetozid auch für das behandelnde medizinische Personal nicht einfach ist und wahrscheinlich eher für sie vereinbar und verarbeitbar, wenn sie wissen, dass es keine Überlebenschancen gibt oder sehr starke körperliche Beeinträchtigungen, nun sind diese zwar nicht diagnostiziert, können aber auch nicht ausgeschlossen werden. Außerdem geht es hierbei wirklich auch um meine mentale Gesundheit. Immerhin hatte ich nun 8 Wochen Zeit, mir über alles Gedanken zu machen und mich auch zu informieren und es ist nun mal so, dass sich trotz auch der Kontaktaufnahme zu anderen Betroffenen, sich keine psychische Verbesserung bei mir eingestellt hat, Im Gegenteil, mir geht es Zunehmens schlechter.

Wie gesagt, ich benötige bitte keine negativen und hasserfüllten Kommentare, sondern konstruktive Hilfe. Eines könnt ihr mir glauben, dass wir so eine Entscheidung niemals einfach aus dem Bauch heraus machen würde. Ich stehe auch bereits in Betreuung mit Schwangerschaftsberatungen. Diese kümmern sich auch toll und möchten mir ein paar Adressen heraussuchen. Aber natürlich drängt mir langsam die Zeit, so dass ich versuche, auf verschiedenen Wegen an Infos zu kommen.

Also, ich müsste einfach nur wissen, hat jemand Erfahrungen mit Kliniken gemacht, welche einen Spätabbruch durchführen, wenn vor allem die Gesundheit der Mutter auf dem Spiel steht?

VG

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Liebes hier spricht jetzt eine Mama die selber ein besonderes Kind hat 💙 unser Sohn ist auch geistig behindert ( ist 8 und auf manchen Punkten auf 4/5 Jahre) bei uns hat sich das alles sehr spät raus gestellt und unser Sohn war schon da....
So eine Unsicherheit die du mit dir trägst und von den Ärzten bekommen hast,hast du gefühlschaos.
Ich weiß wie du dich fühlst. ❤️
Dennoch wären ein paar Infos wirklich hilfreich. Was haben Sie festgestellt usw...manchmal wird das Kind krank diagnostiziert und am Ende ist es tatsächlich gesund.
Hast du es mal über die Humangenetik probiert?
Ich würde das wirklich dringend empfehlen denn die schauen genau welche Chromosomen es betrifft.
Bitte schreib mir mal privat.
Ich verurteile dich überhaupt nicht. Du brauchst da keine Angst haben. Dennoch würde ich eher eine Adoption für denkbaren halten.
Und du darfst nicht vergessen liebes Untersuchungen aus dem Bauch sind doppelt so schwer als wenn das Kind auf die Welt ist.
❤️

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Wäre denn eine Adoption eine Lösung für euch? Das könnte in jedem Fall für deine Psyche das Beste sein, da du dir so auch keine Vorwürfe wegen dem Abbruch machen musst.

Ansonsten führt der Weg nicht an deinen behandelnden Ärzten vorbei. Ein Spätabbruch muss von einer Ethikkomission erlaubt werden. Wenn die unter Abwägung aller Punkte zum Schluss kommen es wäre besser das Kind auszutragen, dann musst du mit dieser Entscheidung leider umgehen. Ohne die Diagnose zu kennen, ist es schwierig dies abzuschätzen.

Du kannst dich ausserdem ab Beratungsstellen wie Profamilia wenden.

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Ich finde Adoption auch die beste Lösung. Wenn ja noch gar nicht klar ist was für eine Behinderung dein Kind haben wird bzw. es überlebensfähig ist.

Ich kann verstehen dass dich das psychisch fertig macht, aber ein Abbruch in so einer späten Woche ist psychisch auch nicht einfach.
Zudem wahrscheinlich auch fast unmöglich noch eine Klinik zu finden.

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Adoption als "beste Lösung" zu bezeichnen obwohl du nur einen Bruchteil der Geschichte kennst ist vermessen - sorry.

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Ich fürchte, solange keine gesicherte Diagnose vorliegt, wird dies in Deutschland keine Klinik machen. Da noch die (offensichtlich große) Möglichkeit besteht, dass Dein Kind mit nur leichten Einschränkungen zur Welt kommt, könnte dies niemand rechtfertigen. Du könntest aber bereits eine Freigabe zur Adoption anstreben. Dein Kind kann dann direkt nach der Geburt (natürlich entsprechend dem Gesundheitszustand) übergeben werden.

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Ich würde mir niemals anmaßen über dich zu urteilen, da dies keine Entscheidung ist, die ich jemals treffen musste noch möchte.


Es ist tatsächlich so, dass es immer schwerer wird, Ärzte zu finden, die solche Eingriffe durchführen.
Wende dich an die Familienhilfe, profamilia und ähnliche Organisationen und lass dich auch psychologisch begleiten. Deine Krankenkasse kann dir da ggf Kontakte vermitteln.

Ich habe hier kürzlich einen Beitrag gelesen, in dem eine Gynäkologin hier von einer Patientin berichtete, die sie durch eine ähnliche Situation begleitet hatte (sie selber führt diese Behandlung nicht durch)

Viel Kraft 🍀

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Eine liebe Freundin von mir hat sich an eine Klinik in Leipzig gewandt.

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Ja die wurde mir auch genannt und da habe ich die Absage erhalten.

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Ich glaube nicht, dass du bei der (nicht) Diagnose so spät einen Arzt findest, bzw. die Ethikkommisson wird wenn, dann ohnehin nicht einwilligen.

Dein Kind ist ja jetzt schon relativ gut lebensfähig ausserhalb des Bauches. Ich würde eine so früh wir möglich angesetzte Geburt / KS und anschliessende Adoptionsfreigabe anpeilen, alles andere scheint nicht mehr machbar so spät.

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Es wird höchstwahrscheinlich nicht funktionieren, weil du eben einfach keine gesicherte Diagnose bekommen hast.
Überlege dir den Weg der Adoption und gehe zur Diakonie, Caritas, proFamilia oder was es eben in deiner Nähe gibt und lass dich auch psych. betreuen.

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Huhu du wirst leider keine Klink finden, die es durchführt! Hast du TikTok? Wenn ja, such mal nach „ yvonnesauter „ Sie trägt ein Kind in sich….mit offenem Rücken, offenem Bauch und irgendwas mit dem Gehirn stimmt auch nicht. Trotzdem führt keiner ein Spätabbruch durch.

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Liebes…vielleicht kannst du dich ja mit ihr austauschen! Ich wünsche dir alles gute☺️

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Doch. Ihr Kind ist gestern um 16.20 verstorben. Sie hat eine Klinik gefunden und durfte ihren Weg selbstbestimmt gehen.

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Ich habe letztens in einem anderen Beitrag gelesen, dass es in Bonn einen Arzt gibt, der Spätabbrüche durchführt. Ich weiß aber nicht welcher, bzw. in welcher Klinik.

Ich kann deine persönliche Situation nicht beurteilen, aber auch ich halte Adoption für eine gute Alternative.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 16+5