Häufig krank auf der Arbeit, schlechtes Gewissen

Ich war am Anfang krankgeschrieben bis meine Schwangerschaft offiziell bestätigt wurde. Da ich im Altenheim arbeite und wir gleichzeitig ein Corona Ausbruch hatten. Danach wurde ich ins BV geschickt aber dort wieder raus geholt weil man mir ein „Büroarbeitsplatz“ gestellt hatte. Ich hatte am Anfang sehr stark mit Übelkeit und Kreislauf zu kämpfen (Ich kann mit Übelkeit nicht umgehen). Danach war ich wieder auf der Arbeit aber war auch mal 1 Tag krank wo die Übelkeit wieder extrem war mit Brechreiz. Ansonsten hab ich mich auf die Arbeit geschleppt. Danach den Tag wurde ich von der Chefin zum Arzt geschickt, weil es mir nicht besser ging. Wollte aber nicht noch länger krank machen. War ich bis Ende der Woche (also Weihnachten) krank geschrieben.
Heute hab ich mich krank gemeldet wieder weil ich starke Übelkeit hatte die gesamte Nacht und nicht geschlafen hab seit gestern morgen und Brechreiz hatte.
Früher bin ich mit jedem Wehwehchen zur Arbeit & hab aktuell ein sehr schlechtes Gewissen, auch wenn alle sagen dass ich aufhören soll damit und sich an das Würmchen denken muss. Es fällt mir aber schwer. Kennt das jemand? Wie war das bei euch?

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Mach dir selbst nicht so den Druck :)
Dein Chef wird wissen dass du eigentlich immer kommst, außer es geht nicht. Rede doch mal mit deinem Chef, wenn du kotzend im Büro sitzt wird es niemandem helfen. Du kannst versuchen Mittel gegen die Übelkeit zu nehmen… aber arbeiten gehen würde ich nur wenn es auch funktioniert.

Ich hoffe deine Übelkeit ist bald besser, zu Hause damit sitzen ist auch nicht schön!

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jo dann ist das halt so. wir deutschen bzw in Deutschland haben diese blöde "krank zur Arbeit schleppen ist gut" Mentalität. Im Endeffekt hat da aber keiner was von. Bleib zuhause wenn es dir nicht gut geht und mach dir keinen stress. ändern kannst du es eh nicht.

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Es ist, wie es ist. Mir war erst 10 Wochen übel, ich hab versucht so wenig zu fehlen wie möglich, immer nur mal einen Tag, wenn ich nur spucken musste. Seit November nehme ich jede Erkältung mit, teilweise hab ich keine Stimme , dann wieder platzt mein Schädel. Seit 8 Wochen geht das so . 2x war ich eine Woche krankgeschrieben , 2 Wochen hab ich komplett arbeiten können, weil es mir gut ging.
Die Quittung hab ich jetzt, kaum Urlaub, 6 Tage Fieber , alles dicht, komm gar nicht mehr hoch.
Meine Chefin sagte aber von Beginn an, ich arbeite eben mit vielen Menschen, vielen Viren, hoher Krankenstand, ich muss gucken, wie lange ich durchhalte . Zur Zeit habe ich nicht das gefühl, noch viel zu arbeiten, weil ich körperlich so fertig bin. Aber: ganz ehrlich, dann ist es so. Ich liebe meinen Job, aber wenn der Körper nicht kann, muss er Ruhe haben, es ist leider so. Das Baby zieht einfach Energie.

LG

Haruka

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Obacht, lang :)

Die Frage ist ja - warum möchtest du gerne krank zur Arbeit gehen? Warum möchtest du unbedingt genauso wie vorher funktionieren, obwohl es so eben nicht mehr geht, wie es vorher war? Du bist, biologisch betrachtet, nicht mehr der Mensch, der du vorher warst.

Ich kann’s schon verstehen - ging mir genauso. „Du bist schwanger, nicht krank“-Haltung, „Früher bin ich doch auch rein, obwohl…“-Denken. Leisten wollen, funktionieren wollen, eine gute Arbeitnehmerin sein, die anderen sollen sehen, wie wir schaffen, wir wollen Anerkennung, gemocht werden, die Pflicht mit Sternchen erfüllen, fühlen uns verantwortlich und ja keinem zur Last fallen.

Erster Schritt ist, anzuerkennen, dass du körperlich jetzt einfach nicht mehr so kannst wie vorher, das ist Fakt, Tatsache. Dein Körper hat etwas krasses zu leisten und du bist mit einer Menge Beschwerden geplagt, die auch nicht mehr einfach so vergehen in drei Tagen oder wo man eine Aspirin drüber wirft und dann geht das schon. Das ist vorbei. Du denkst dir das nicht aus, du stellst dich nicht pingelig an, du bist nicht übermäßig wehleidig, du erschaffst einen Menschen in dir drin und hast ein neues Organ und leistest biologisch unfassbares - es gibt also keinen Grund für ein schlechtes Gewissen.

Zweiter Schritt ist, anzuerkennen, dass das Gesetz dich schützt und deinen Arbeitgeber in die Pflicht nimmt. Diese Gesetze gibt es, weil es allen Frauen ähnlich geht, die schwanger sind. Das BV steht dir zu, die AU steht dir zu, sie ist dein Recht und steht allen Frauen zu, denen es so geht. Es ist die Pflicht der Gesellschaft, des Staates und deines Arbeitgebers, dich zu schützen. Es gibt also auch hier keinen rationalen Grund für ein schlechtes Gewissen.

Deine Aufgabe ist es nun, egoistisch und unbequem zu sein, wenn man das so ausdrücken will. Es geht nun darum, es DIR recht zu machen, und nicht mehr den anderen. Wenn dir das nicht gefällt, dann mach dir klar, dass in Zukunft auch wieder andere Zeiten kommen werden, wo du auf Arbeit andere unterstützen kannst, die Hilfe brauchen :) alles zu seiner Zeit.

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Ich glaube dass Problem ist, dass meine PDL das versteht und auch meinte ich solle jetzt nur an mich und das Baby denken. Meine EL aber komplett das Gegenteil, versteht nicht die Übelkeit und zu der Schwangerschaft sagte sie nur „auch das noch“. Und auch darauf besteht wenn ich einen Arzttermin habe und dadurch weniger arbeite auf Pausen verzichte und funktioniere wie vorher. Und auch gut und gerne mit drohen ist. Dadurch habe ich Angst vor Konsequenzen

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Was für Konsequenzen sollen das denn sein? Ich schätze mal, deine EL ist bei dem aktuellen Fachkräftemangel im Pflegebereich eher auf dich angewiesen als du auf sie oder?

Abgesehen davon ist im Mutterschutzgesetz geregelt, dass du für Arztbesuche während der Schwangerschaften freizustellen bist. Und Pausen sind auch gesetzlich geregelt und können nicht einfach gestrichen werden.

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Ich bin im Bv und mit geht es mitlerweile auf die Nerven wenn die anderen Krank zur Arbeit gehen.

Mein Freund arbeitet im Einzelhandel und gerade jetzt mit der Vorweihnachtszeit sind viele krank zur Arbeit gekommen. Er hat es natürlich jedes mal mit nach Hause geschleppt.

Gerade Magendarm war nicht so lustig weil andere meinen nach einem Tag ist man ja wieder fit. Bei uns macht das dann leider voll die Runde, erst er, dann ich, dann die Kinder. Es nervt, man sollte wirklich zu Hause bleiben wenn es einem nicht gut geht auch aus Rücksicht vor den anderen.

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Das mit dem krank verstehe ich und das man keinen anstecken sollte. Ich hab mich ja aber krank gemeldet weil mir die Schwangerschaftsübelkeit zu schaffen macht. Und ich dadurch auch das Gefühl hab , dass es eig nicht richtig krank ist sondern aufgrund der SS

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Ja du bist nicht ansteckend, aber andere könnten dich anstecken.

Wenns dir nicht gut geht, dann bleib zu Hause finde ob ansteckend oder nicht. Krank ist krank da sollte man sich nicht rumquälen müssen.

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Kenne diese Mentalität auch aber tatsächlich zählt grade umso mehr deine Gesundheit und die deines Kindes. Das anzunehmen und zu akzeptieren ist anfangs schwer aber es nützt keinem, wenn du dich quälst. Dein Körper braucht gerade alle Kraft für die Schwangerschaft und die hormonumstellung und allein der Druck „ich muss mich zur Arbeit schleppen“ tut nicht gut und kann sogar die Symptome verschlimmern. Gönn dir die Auszeit die dein Körper verlangt! Sie ist sehr begründet und hat nichts mit Schwäche oder Bequemlichkeit zu tun!