Sorgen mit Mann…Vorsicht lang

Wahrscheinlich bin ich zur Zeit einfach sehr emotional, aber ich muss einfach etwas loswerden.
Mein Mann hat mir immer offen kommuniziert, dass er angst davor hat, Kinder zu bekommen. Er hat nie gelogen und dadurch kann ich ihm da auch keinen Vorwurf machen und er kann sich auch gut finden leben ohne Kinder vorstellen. (Fremde) Babies fanden wir beide noch nie wirklich süß, dennoch hatte ich jetzt schon lange einen Kinderwunsch. Es war wirklich jahrelang Diskussion, ansonsten ist unsere Beziehung meist harmonisch und liebevoll.
Da ich Endometriose habe, habe ich immer einen Zeitdruck verspürt. Dieser wurde auch von den Ärzten so kommuniziert. Mein Mann hätte sich immer mehr Zeit gewünscht, wir sind aber auch bereits Anfang 30… naja, dieses Jahr haben wir uns dann dazu entschlossen, es zu versuchen. Er hat natürlich wegen mir zugestimmt… hauptsächlich, damit wir nicht irgendwann zurückblicken und ich es bereue… er ist sehr liebevoll, wir haben zudem zwei Katzen, mit denen er umgeht, als seien es seine Kinder. Wenn ich ihn mit ihnen sehe, sehe ich wirklich den perfekten Vater, aber vielleicht ist das auch nur das, was ich sehen will…
Er ist nun auch bei jedem Vorsorgetermin dabei und unsere Kleine hat bereit jetzt irgendwie eine spezielle Bindung zu ihm. Sobald er seine Hand auf meinen Bauch legt, kommt sie und spielt mit seinem Finger. Bei meiner Hand hingegen ist sofort Ruhe … man merkt, dass ihn diese Interaktion gefällt und er auch ( auch wenn er es nicht explizit sagt) diese Momente schätzt. Also beispielsweise etwas Stress hier bei uns war, da sein Schwiegervater hier war, machte er sich Sorgen, nicht genug „Zeit“ mit ihr zu haben, also zu wenig die „Handaufzulegen“.
Jetzt ist es aber immer wieder so, dass wir beide sehr sehr großen Respekt vor den ersten paar Monaten haben und nein, ganz ehrlich, auf diese freut er sich wahrlich nicht… ich aber auch nicht unbedingt… jedoch hatten wir heute eine Diskussion und dabei kam die Sprache auch darauf, was passieren würde, wenn mir etwas zustößt. Er hat dann ganz offen gesagt, dass er nicht weiß, ob er die Kleine dann nicht zu meiner Mutter geben würde. Später hat er es relativiert und gemeint, dass er dies nicht mehr machen würde, wenn sie beispielsweise bereits ein Jahr alt sei.. aber dennoch, solche Aussagen machen mir einfach Angst. Ich sehe ihn dann mit den Katzen und wie er sofort beginnt bei Hunden und Katzen ein „ach wie süß“ auszustoßen und ich fühle mich so schlecht, da unser Kind eben keine „Fellnase“ besitzen wird und es dennoch einfach „normal“ sein sollte, dass er sie bevorzugt, nicht? Die Katzen würde er nie, für nichts in der Welt abgeben. Ein anderes Kommentar neulich war, dass er die Katzen nicht abgeben würde, falls die Kleine irgendwann mal eine Allergie entwickle, denn man könne ja hypersensibisieren.. nicht falsch verstehen, die Katzen sind für uns Familienmitglieder, aber ich merke dennoch, dass ich anfange, sie als Konkurrenz zum Kind zu sehen und das kann doch nicht sein .. und noch dazu bin ich ja selbst schuld, denn er war immer offen und hat immer gesagt, dass er sich nicht bereit fühlt. Aber jemand, der so fürsorglich ist und ansonsten ein so toller Partner, macht mich einfach sauer, wenn er sich dann hier dementsprechend verhält… bitte sagt mir, dass das nach der Geburt noch anders wird …

Ich fühle mich dann auch so schlecht meinem Kind gegenüber, weil sie den Stress heute ja mitbekommen hat und ich wirklich nur heulen könnte - obwohl ich gar nicht genau weiß, wieso …
Er sagt übrigens auch, dass er an sich arbeitet und dies jeden Tag macht, aber einfach etwas Zeit benötigt.

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Ich sehe das viel entspannter als du selbst :)

Du legst glaube ich die Gewichtung einzelner Aussagen viel zu hoch.
Mein Mann legt so gut wie nie die Hand von sich aus auf meinen Bauch. Macht mir aber nichts, weil der Rest einfach passt. Er baut anderweitig gerade eine "Beziehung" zum Kind auf, indem er sich mit Kollegen über Kindererziehung Unterhalt oder etwas für das kleine baut. Mit den Bewegungen zB kann er einfach nichts anfangen.

Ich denke, deine eigene Angst, dass etwas in ungeordnete Bahnen fährt, ist extrem hoch und dementsprechend lässt du dich durch relativ normale Verhaltensweisen von deinem Partner schnell verunsichern.

Zudem hat jeder Angst vor der ersten Zeit mit Kind und vor allem Männer können mit einem Baby meist wenig anfangen. Dafür aber später mehr.

Ich hatte so Phasen auch, in denen ich mich alleine gelassen fühlte. Aber durch Gespräche habe ich gemerkt, dass das meine eigenen Hormone sind und mein Mann sooo viel für mich macht, ich dies aber einfach nicht mehr gesehen habe.

Von dem her, lass ihm doch seine Ängste auch ausdruck verleihen. Höre ihm zu und sei auch für ihn da (nicht immer nur die Männer für die emotionalen Schwangeren). Nur nimm nicht alles persönlich oder hänge dich daran auf. Sei für ihn da und bestärke ihn und du wirst sehen, dass das Verhältnis zwischen euch wahrscheinlich schnell besser wird :)

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Hey,

also du hast schonmal Glück, dass dein Partner so viel mit eurer Kleinen spielt. ;)
Ich kann natürlich nicht 100%ige Aussagen tätigen, wie es nach der Geburt sein wird, denke aber, dass dein Partner und auch du, euch sehr schnell in die neue Rolle als liebende Eltern einfinden werdet.
Es ist völlig normal, dass ein Vater während der Schwangerschaft noch keine gute Bindung zu dem heranwachsendem Baby hat, das kommt in den meisten Fällen erst nach der Geburt.
Deswegen würde ich jetzt nicht so viel Wert darauf legen.
Ich denke im Übrigen auch, dass er mit der Aussage, dass er das Kind in den ersten Monaten deiner Mutter geben würde, nicht sagen wollte, dass er das Kind nicht liebt, sondern Angst hat, etwas falsch zu machen.
Und das zeugt ja prinzipiell auch von Liebe. Das Einzige was ich machen würde, wäre ihm die neuen Aufgaben mit an die Hand zu geben um ihn darin zu bestärken, dass er keine Angst haben braucht und Selbstvertrauen finden muss.

Die Katzen sind leicht zu handhaben. ;)

Weißt du, wie ich meine?

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Ach ich sehe hier kein Problem ehrlich gesagt. Eine harmonische Beziehung, ein liebevoller Mann und Partner. Die Katzen sind halt schon da und ein fester bestandteil eurer kleinen Familie, das Baby hingegen ist noch etwas.. surreal. Das könntest du höchstens mit einer weiteren Katze oder einem weiteren Hund vergleichen, den ihr euch überlegt zu holen. Man hat noch nicht diese Bindung aufgebaut, bzw. als Mann ist es nochmal besonders schwer als außenstehender.
Ich bin mir aber sicher, sobald das Kind dann da ist, wird er es mindestens genauso lieb haben.

Und davon mal abgesehen dieses ganze „was wäre wenn.. ich sterbe, was wäre wenn.. das Baby nicht gesund ist. Was wäre wenn er auf die straße geht und sich in jemand anderes schockverliebt??“
Nein garnicht erst mit sowas anfangen. In der Situation dann, wenn sie denn eintreffen sollte, ist eh alles anders wie man denkt.

Es bringt nichts sich über Eventualitäten den Kopf zu zerbrechen oder sich unnötig traurig zu machen. Wichtig ist das hier und jetzt. Positiv in die Zukunft blicken und dann wird das schon :)

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Ich finde das hört sich alles nach einem liebevollen, interessierten werdenden Papa an. Seine Gedanken basieren auf Sorgen, die sich in dieser speziellen Sache auch noch auf eine fiktive Situation beziehen. Keiner von uns kann doch ehrlich sagen, wie er in bestimmten Situationen reagieren würde.

Ich denke, die Aussage, er würde eure Tochter im ersten Jahr zu seiner Mama geben, zeigt viel mehr, dass er das beste für die kleine will und Angst hat, ihr das aufgrund von Überforderung nicht geben zu können. Das zeigt doch schon seine Liebe zu ihr. Und wenn er auch so lieb zu seinen Tieren ist, dann wird er das erst recht bei seiner kleinen Tochter.

Wir alle wachsen in solche Aufgaben rein, keiner ist genug vorbereitet. Meinem Mann und mir wird das Ausmaß dessen auch gerade ansatzweise bewusst, wir stehen 5 Wochen vor ET. Das Kind ist lange geplant, von uns beiden. Aber wow, ist das Eltern werden auch teilweise beängstigend!

Keine Sorge, es klingt bei euch ganz normal und nach einem liebevollen Haushalt! Ihr bekommt das hin 🫶🏻🍀

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Hallo du,

als ehemalige Katzenbesitzerin und zukünftige Mutter mit zahlreichen Ängsten antworte ich jetzt mal 😄

Also ich habe meine Katze auch geliebt wie ein Familienmitglied. Jetzt muss man aber auch wirklich dazu sagen, Katzen und Babys haben recht wenig gemeinsam. Katzen sind sehr unabhängig und Babys sind maximal abhängig. Ob dein Mann ein guter Vater wäre, kannst du sicher nicht an seinem Umgang mit Katzen ablesen.

Dennoch kennt er die Katzen eben schon, und das Baby kennt er bisher noch nicht. Daher… naja bedeuten sie ihm momentan emotional vielleicht noch mehr. Würde ich jetzt auch nicht überbewerten oder dramatisieren - das Kind gibt es einfach noch nicht, das ist für viele Väter ja das schwierige am Anfang, weil es für sie viel abstrakter ist als für uns Frauen.

Weißt du, warum er lange keine Kinder wollte bzw. soviel Angst vor dem ersten Jahr hat? Konntest du herausfinden, auf was genau diese Angst sich bezieht? Vielleicht genau auf diese Abhängigkeit eines Babys von den Eltern? Die damit verbundene riesige Verantwortung und zeitliche Bindung?

Ich persönlich kann diese Angst total verstehen, denn ich habe diese auch. Aber Kinder sind die meiste Zeit ihres Lebens eben nicht 0-12 Monate, sondern werden automatisch immer älter 😋. Du kannst ihm ja immer wieder sagen, dass ihr diese überschaubare Zeit schaffen werdet, zusammen (das Szenario „und wenn mir was passiert“ hätte ich in dem Fall gar nicht erst aufgemacht!).

Eigentlich sagt er doch nette Dinge - er hat mitgezogen, nimmt Kontakt zum Baby auf, gibt sich iwie Mühe und sagt selbst, er braucht halt noch etwas Zeit. Du, das brauchen wirklich viele Männer.

Mein Freund hat auch etwas Angst, weil er keine Babys kennt (gibt bisher keine bei ihm in Verwandtschaft und Freundeskreis). Er hat Angst, es falsch zu halten, runterzuwerfen oder aus Versehen „was kaputt zu machen“. Deswegen machen wir jetzt einen Babypflegekurs mit Puppe 🤷‍♀️ je besser er sich vorbereitet fühlt, desto weniger Ängste bestehen.

Vielleicht wäre das ja auch noch was für euch?

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Hallo :-)

Für mich klingt das nach einem sehr fürsorglichen, liebevollen, sensiblen Mann und das sind doch Top-Voraussetzungen :-)

Auf der anderen Seite lese ich sehr viel Angst und Unsicherheit bei der Beschreibung deines Mannes raus. Es scheint so, als würde er sich sehr, sehr viele Gedanken zu machen und kommuniziert ehrlich. Die Unsicherheit mache ich daran fest, dass er z.b. sich Gedanken macht, wenn ihr Besuch habt, dass er sich nicht genügend kümmert...

Wenn ihr alles etwas mehr auf euch zukommen lasst, euch nicht so viele Gedanken macht, etwas mehr vertraut, dass ihr das schon richtig macht und alles "wird", denn die besten Voraussetzungen sind da, dann wird schon alles werden.
Er wird bestimmt ein sehr liebevoller Vater werden :-)

Vielleicht sprecht ihr weniger was wäre wenn Szenarien durch und konzentriert euch mehr aufs hier und jetzt, denn das klappt ja super und überfordert euch dadurch nicht?

Klar muss man auch mal kritische Themen ansprechen oder über Ängste reden können, aber konzentriert euch mehr aufs hier und jetzt, was ihr gut macht :-)

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Ich finde, man sollte nicht so vieles überdramatisieren und Probleme machen, wo keine sind. Er hängt an den Katzen, sie sind Lebewesen und gehören als wichtiger Bestandteil zu eurer Familie. Ich finde es schön, dass er es so sieht und seine Liebe zu den Tieren so zum Ausdruck bringt und auch betont, dass diese weiterhin Bestandteil bleiben und es Lösungen für potenzielle Probleme gibt. Schlimm finde ich ja eher, wieviel Tiere (sogar vorsorglich) bei anstehendem nachwuchs weggegeben werden. Das Tierheim hier in Berlin platzt aus allen Nähten und es bricht mir das Herz. Meine beiden Katzen sind 10 Jahre mit mir und sie sind meine ersten "Kinder". Ich liebe sie genauso wie mein Kind. Da würde zwischen Tier und Kind keine Konkurrenz entstehen, dieser Gedanke ist super absurd für mich!
Problematisch finde ich es daher eher, wenn man Tiere als Konkurrenz sieht, das Kind ist nicht einmal geboren. Alles wird sich fügen, er benötigt eine Bindung und die wird durch körperlichen Kontakt dann auch durch das Oxytocin entstehen und sich entwickeln und festigen. Erfreue dich an deiner schwangerschaft und alles Gute für dich.

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Hey du :)
So blöd wie es klingt: Es ist eben ein Mann. #rofl
Die meisten Männer haben überhaupt keine Bindung zum ungeborenen Kind. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich selbst noch nicht ganz begreife, dass ich ein Kind bekomme (SSW 31.).
Ich war das erste Kind meiner Mutter und sie hat mir erzählt, dass sie direkt nach der Geburt aus dem Krankenhaus hätte rauslaufen können und nicht mal etwas vermisst hätte. #klatsch

Mein Mann versteht auch noch nicht so ganz, was da auf ihn zukommt. Aber er ist zum Beispiel mit dem Aussuchen der Möbel, des Kinderwagens, Sitz, Bett, Licht und einer Alexa fürs Kinderzimmer beschäftigt. Ich mische mich da überhaupt nicht ein. Höchstens wenn er fragt, ob es mir gefällt. So hat er das Gefühl, dass er sich auch auf das Baby vorbereitet und etwas dazu beitragen kann. Und ich bin einfach froh, wenn ich das nicht machen muss :-p

Und zur Aussage mit der Mutter: Erst gestern haben mein Mann und ich uns darüber unterhalten, dass ich einen Rückbildungskurs ohne Baby machen möchte und danach mindestens ein mal die Woche zum Sport. Abends muss er dann "aufpassen". Er hat dann nur gemeint, wenn er überhaupt nicht mit dem Kind zurecht kommt, dann geht er eben zu meiner Mutter XD. Es ist einfach die Angst, dass er etwas falsch machen könnte. Man muss sie den Männern aber ein Stück nehmen.

Also mach dir keine Sorgen. Es wird schon alles gut gehen.

LG