Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob das Forum das richtige ist, aber ich versuche es mal.
Seit dem dritten Trimester ist meine Tochter sehr anhänglich. Sie ist 4 Jahre, also schon sehr selbstständig, aber es äussert sich insbesondere bei Hilfe im Alltag und in der Nacht. Nachts schläft sie fast auf mir und lässt keine Sekunde den Körperkontakt abbrechen. Mit meinem Mann will sie da nicht mal mehr sprechen. Das geht jetzt schon über einen Monat (Davor war der Papa der Hit).
Das stört mich persönlich nicht groß, weil sie nicht die Kuschlerin ist, ausser nachts, und dann genieße ich es total.
Ich frage mich nur, wie es dann mit Säugling wird. Ich muss sie ja zwangsläufig zur Seite schieben (was ich jetzt beim Drehen natürlich auch muss).
Ist es einfach, weil die Kinder spüren, dass sich deren Leben bald komplett ändern wird?
Danke euch!
Großes Geschwisterkind im 3. Trimester sehr Mama bezogen
Da kommt viel Veränderung auf sie zu. Und vielleicht nimmt sie das unterbewusst wahr. Aber so richtig begreifen tun es die Kinder erst nach der Geburt. Mein Neffe hatte nach der Geburt seines Bruders gefragt: „wann nimmt die Oma das Baby wieder mit?“ 😂
Und andere Kinder ignorieren das Baby vollkommen und wieder andere sind selber Mamas geworden.
Mein Sohn hat viel mit Papa gemacht. Aber da werden trotzdem Interessenskonflikte auftauchen. Zumindest kann die kleine wahrscheinlich aufs Klo und sich selber was zu trinken nehmen. 👍🏻
LG Axolotl
Ja, also ich vermute, dass es bei ihr zwischen Eifersucht und selber Mutti werden wechselt. Ich habe ihr auch öfter abends mal erklärt, dass sich mit ihrer Schwester ein paar Sachen ändern werden und nachts, wenn sie Hunger hat, meine Große kurz mit Papa kuscheln kann und, wenn das Baby nachts weint, dass ich es dann trösten muss und bei jedem Gespräch steigt sie mir aufs Dach, weil es ja ihre Aufgabe sei 😅. Auch mit anderen Babys ist sie so und nahezu enttäuscht, wenn sie nicht die Flasche geben darf (sofern das Kind die Flasche bekommt).
Aber sich alleine die Schuhe anziehen unter Zeitdruck, alleine anziehen ohne, dass jemand daneben hockt und und und, wird ziemlich herausfordernd, so schätze ich. Sie macht zwar alles soweit selber, aber nicht alleine in einem Raum. Und das sind Situationen, die sich ändern werden.
Ich habe so ein wenig das Gefühl, dass sie jetzt so anhänglich ist, weil ich sie seit geraumer Zeit nicht mehr hochhebe, sie bitte diverse Sache vom Boden aufzuheben und, wenn ich einmal saß, um beispielsweise bei den Schuhen zu helfen, nicht nochmal aufstehe, um xy zu machen und mich dann wieder hinhocke zum Helfen. Diese Immobilität im Alltag, die sie auch zu spüren bekommt.
Ich bin gespannt und habe absoluten Respekt vor dem erneuten Lebenswandel 😅
Jap das wird ihr aber gut tun. Mein Sohn ist damals ganz anders selbstständig geworden durch das Geschwisterkind. Sie merken jetzt eben natürliche Grenzen von Mama kennen. Das sie viel selber mit dem Baby machen möchte ist ne tolle Grundeinstellung. Man muss nur klar ansagen: was dürfen die Kinder machen, wo wird sie besonders gebraucht und was ist die Aufgabe der Erwachsenen. Auch zum Schutz des Babys 😅 das war für mich damals klar und mein Sohn dachte halt anders: jap ich trag das Baby mal und beruhig es (4Jahre alt)… puh zum Glück nix passiert aber, er dachte er macht's wie die Erwachsenen. Und man selber ist plötzlich hin und hergerissen zwischen den Kindern und kann ihnen gefühlt beiden nicht gerecht werden. Da war ich damals sehr verzweifelt, mein Perfektionismus konnte nicht ausgelebt werden. Aber geht halt auch nicht wie beim ersten Kind.
LG Axolotl
Hi, meine Tochter ist erst 2,5 und ist momentan auch sehr anhänglich. Sie versteht noch gar nicht, was da überhaupt auf uns zukommt, aber ich habe oft gehört, dass Kinder sowas spüren. Ich kann sie mittlerweile auch nicht mehr auf dem Schoß sitzen lassen oder hochheben und herumtragen etc. Das vermisse ich auch total und sie, denke ich, umso mehr...
Unsere Grosse (2 Jahre) ist seit der Schwangerschaft auch verschmuster und sucht mehr Körperkontakt. Ich schütte ja auch selbst mehr Oxytozin aus und spüre nooooch mehr Liebe für meine Lieben. Macht also Sinn ;).
Wir schmusen ganz viel und ich geniesse das auch sehr.
ABER ich setze auch klare Grenzen. Der Papa darf sie genauso ins Bett bringen ("ich kuschelt dich jetzt noch hier im Wohnzimmer ganz ganz fest und dann darf dich der Papa ins Bett bringen") und nachts brauche ich auch meinen Schlaf ("Du liegst neben mir und ich kann dich spüren, das ist schön. Ich bin da für mich. Aber auf mich drauf liegen geht nicht, weil es wichtig ist dass ich auch gut schlafe").
Ca 2 Mal in der Woche klinke ich mich auch aus für ne Nacht im Gästezimmer.
Statt Herumtragen kuscheln wir auf dem Boden. Findet sie manchmal nicht gut, aber da bleibe ich konsequent. Herumtragen kann Papa. Kuscheln geht auch ohne Tragen.