Hallo ihr Lieben,
ich bin erst frisch registriert, also vorab schon einmal eine Entschuldigung, falls ich irgendetwas falsch mache :)
Es geht um meine Schwangerschaft (8.Woche.) Diese Ss war geplant bzw erwünscht, ich wohne mit dem Vater seit vier Jahren zusammen und meine Schwester hat letztes Jahr einen Sohn bekommen, um den ich mich sehr gerne kümmere, auch alleine über mehrere Stunden. Ich wollte mein ganzes Leben lang Mutter werden, hab diese Gefühle teilweise schon als Teenager gehabt (aber natürlich auf mein Gewissen gehört) und mir immer wieder gesagt: Irgendwann wird es so weit sein.
Jetzt ist es soweit. Ich hab schon bevor ich positiv getestet habe bemerkt, das etwas mit mir nicht stimmt. Ich bin ziemlich gemein zum Vater, kann ihn teilweise nicht ausstehen, mir nicht mehr vorstellen ihm näher zu kommen. Als dann der positive Test kam, war ich zum einen besorgt und zum anderen sehr glücklich. Das hielt nur die erste Woche an. Dann kamen diese ganzen typischen Schwangerschaftssorgen: Werde ich eine gute Mutter sein? Ist es der richtige Zeitpunkt? Der richtige Partner? Mich beschäftigten viele Fragen, aber inzwischen gibt es eine, die nicht mehr weggeht.
Irgendwie kann ich mir im Moment nicht mehr vorstellen, Mutter zu sein. Ich stelle mir dass plötzlich total anstrengend und nervig vor (mir war das vorher ja auch schon bewusst), mir gehen Leute auf die Nerven die sich so positiv darüber ausdrücken und plötzlich ist es für mich auch eher nervig, auf meinen Neffen aufzupassen, wo ich vorher jede freie Minute mit ihm nutzen wollte. Ich habe mich verändert. Ich bin wütend, manchmal so wütend, dass ich mich schäme und dass wegen Kleinigkeiten, ich weine unglaublich viel weil diese positiven Gefühle die ich mir immer gewünscht habe nicht eintreten und ich fühle einen riesigen Druck in mir, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich weiß, dass es eine Wunsch-Schwangerschaft war und ich immer Mutter werden wollte, aber jetzt ist irgendwie alles anders und ich weiß nicht weiter. Ich kann leider mit niemandem darüber reden, mit meiner eigenen Mutter habe ich keinen Kontakt seit vielen Jahren und meine Schwester sieht das ganze immer so "positiv". Hat jemand ähnliches durchgemacht, vielleicht auch in dem Ausmaß?
Vielen Dank ♥
Schwanger - will ich mein Kind doch nicht mehr? Bin ich depressiv?
Also die verwirrung ist ja auch normal und ich dachte auch Schwangerschaft ist so toll und soweiter und es ist weit weg von toll...hab glaube ich alle mögliche beschwerden und sorgen ob ich eine Gute mama werde ob mich mein Kind mag...aber die Frage ob das der richtige Partner ist sollte man sich schon bevor man schwanger wird stellen nicht erst danach....da es nur das Baby danach darunter leiden muss wenn es nicht der richtige ist...
Zum Zeitpunkt, als schwanger wurde, war er ja der richtige, sonst wären wir die Schwangerschaft nicht angegangen. Es ist nur jetzt im Moment total schwer, sich vorzustellen dass es immer noch so ist, wenn man ihm gegenüber eine extreme Abneigung entwickelt hat :/
Ja. Alleine gestern waren zwei andere Beiträge hier mit fast genau dem gleichen Inhalt. Also du bist absolut nicht alleine damit. Kannst hier auch mal durchscrollen.
Schau mal, auf der einen Seite ist es doch komplett verständlich, bei einer so riesigen Lebensveränderung Sorgen, Ängste und Zweifel zu haben. Das hat man ja normalerweise schon bei Umzügen, Jobwechseln, Hausbau etc. Also gerade wenn man ein Kind bekommt, was nochmal eine Nummer größer als andere Veränderungen ist, ist das doch absolut verständlich und normal. Du kannst ja vorher eben nicht wissen, wie es wirklich wird.
Auf der anderen Seite muss dir klar sein, dass deine Hormone in etwa gerade so verrückt spielen wie damals in der Pubertät. So groß ist die körperliche Umstellung. Ähnlich wie damals schwankt die Stimmung, man ist depressiv oder auch aggressiv, du schämst dich und bist genervt von deinem Partner. Das erleben schon viele, je nachdem, wie stark die hormonelle Umstellung reinhaut (das ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich, manche haben tatsächlich NUR positive Gefühle).
Die hormonelle Belastung wird tatsächlich nach einigen Monaten besser, viele sagen so auch rund ab der 12. Woche. Dann hat der Körper sich daran gewöhnt und die Psyche zieht nach.
Bei mir war das alles in beiden Schwangerschaften (bzw. dreien, aber die erste endete in der 10. SSW) sehr ausgeprägt und belastend. Auch dieses, dass ich meinen Partner gar nicht mehr mochte, aggressiv war und alles bereut habe. Es ging tatsächlich komplett weg, bin jetzt 16. SSW und es ist nicht mehr da.
Außer manchmal ein leichtes Gefühl von „ich kriege kalte Füße“ 🙂 aber ich halte das wie gesagt für recht normal und verständlich
Ah, ich schaue mich da auch mal durch :)
Ja, die Stimmungen schwanken extrem, das stimmt, muss aber sagen dass ich zu 90% eher mies drauf bin und dass leider grad jeder in meinem Umkreis zu spüren bekommt. Ich kann mich selbst kaum ertragen..
Mir war immer bewusst, dass eine Schwangerschaft Nebenwirkungen hat, ich habe allerdings nie damit gerechnet, dass sich die Gefühle gegenüber dem Ungeborenen und dem Partner so heftig verändern könnten. Das kam alles so plötzlich, als wäre es eine "Einsehung der begangenen Fehler" und deshalb kam der Gedanke, einen Abbruch vorzunehmen immer häufiger in den Kopf, was mich sehr belastet hat, denn wie beschrieben, war es immer schon mein Traum, eines Tages Mama zu sein.
Meine größte Angst ist, diesen Gedanken nicht mehr gerecht werden zu können und alles "hinzuschmeißen" und es anschließend zu bereuen. Jetzt zu lesen, dass es höchstwahrscheinlich in den nächsten wochen besser wird/ aufhört, beruhigt ein wenig.
Ich danke dir für das Teilen deiner Erfahrung! ♥
Dieses genervt sein vom Mann hatte ich auch die ersten Wochen, aber eher weil ich so müde war und immer Kopfschmerzen hatte und er einfach immer "gestört" hat. Aber ich bin jetzt in der 12. SSW und das ist jetzt wieder weg. In der 8. SSW sind die Hormone in so kurzer Zeit so hochgeschossen, dass man sich teileweise selber nicht mehr kennt. Aber danach pendelt sich das alles ein und dann werden auch die Gefühle wieder anders.
Auch das du den Wunsch Mutter zu sein hinterfragst kommt denke ich von den Hormonen. Man darf das echt nicht unterschätzen, was in unseren Körpern da grad los ist. Wir bauen einen Menschen, das ist ein wahnsinniger Kraftaufwand und leider auch oft mit nicht so tollen Nebeneffekten.
Hast du schon eine Hebamme? Normal hat man ja demnächst ein Kennenlerngespräch, da könntest du deine Gefühle erwähnen, vielleicht kann sie dir dann auch ein paar Tipps geben.
Und auch wenn man sich das oft gar nicht vorstellen kann, dass man in 9 Monaten plötzlich für einen kleinen Menschen verantwortlich ist, glaub mir man wächst hinein. Keiner ist von Anfang an die perfekte Mutter und man lernt jeden Tag was Neues. Aber dieses Gefühl, dass man plötzlich empfindet kann man nicht beschreiben, das ist das krasseste Gefühl das ich je hatte und nach fast 3 Jahren denk ich mir jeden Tag was ich für ein Glück hab, dass dieses Kind meins ist.
Ich hoffe für dich, dass es bald besser für dich wird. Besprich es auf jeden Fall mit deinem Mann, sag ihm deine Gefühle, dass er es auch einordnen kann. Für ihn ist das Ganze ja auch neu.
Bei mir ist es eher so, dass er gefühlt nicht mal neben mir Atmen darf ohne dass sich Wut in mir bildet.. Also alles wirklich sehr im übertriebenen Maße :D Aber ich rede sehr viel mit ihm und er weiß über meine Gedanken und Gefühle Bescheid und zeigt viel Verständnis, der arme Kerl :/
Ja, ich denke dass unterschätzt man oft, vor allem, weil es so viele "Bekannte Schwangerschaftssymptome" gibt mit denen man eine Schwangerschaft in Verbindung bringt, aber die von denen ich hier geschrieben habe, waren mir vorher nie zu Ohren gekommen. Man war nicht "darauf eingestellt" .
Meine Frauenärztin hatte bei meinem Bestätigungstermin in der 6. ssW gesagt, dass wir uns um die Hebamme beim nächsten Termin kümmern würden. Der wäre am 20. Februar. Oder sollte ich jetzt schon nach einer schauen?
Danke dir vom Herzen ♥
Schau unbedingt jetzt schon nach einer Hebamme. Je nachdem wo du wohnst kann es echt schwierig sein eine zu finden. Meine Schwägerin und eine Freundin hätten in der 12. SSW fast keine mehr bekommen.
Hebamme suchen. Die kennen das. Und sind die richtigen Ansprechpartner
Hey du, wollte dir nur sagen, du bist nicht allein.
Bei uns war es auch lange geplant. Wir waren sogar in Kinderwunschbehandlung.
Und trotzdem geht es mit mir mental bergab 😅
Bin jetzt 6. Woche und alle nerven mich. Meine Eltern sind hellauf begeistert über die Schwangerschaft und nerven mich täglich: Hast du dieses oder jenes schon gekauft? Wie willst du eigentlich das und das machen? Usw... Das macht mich verrückt weil ich noch gar nicht richtig in der Schwangerschaft angekommen bin und mich super unwohl und ängstlich fühle.
Mein Mann kann außerdem wirklich gar nichts richtig machen. Alles am ihm nervt mich.
Alleine sein macht mich allerdings traurig 😂
Die Stimmung zuhause ist also gerade wirklich sehr "gedrückt" und das widerrum macht mich dann auch wieder traurig. Nachts liege ich wach und habe so große Angst, das alles nicht zu schaffen.
Ich hätte nicht gedacht, dass Schwangerschaftshormone direkt in den ersten Wochen so reinkicken. Ich hatte ja schon durch die ivf ordentlich Hormone schlucken müssen und alles so gut vertragen, dass ich dachte, jetzt kann mir keiner mehr was 😂😭 Tjaaa..
Habe gehört, bei vielen wurde es im 2.Trimester besser und so lange müssen wir wohl durchziehen.
Wünsche dir viel Kraft! ❤️
Den Gedanken, den ich nicht aus dem Kopf bekomme, egal wie sehr ich versuche mich dagegen zu wehren ist, dass wenn die Stimmungen/Gedanken erst ab der 12. Woche besser werden, gibts auch kein Zurück mehr :(
Ich war nie ein Freund von Abbruch (Für mich persönlich einfach nicht) aber zurzeit ist es wirklich von Tag zu Tag "Okay, ich wollte dieses Kind, ich muss nur durchhalten bis es besser wird." und "Nein, ich will das auf keinen Fall." Seit Wochen, täglich, das macht mich psychisch ziemlich fertig. Ich bin mir ziemlich sicher dass sich deshalb jetzt gerade auch eine depressive Phase entwickelt (War vor der Schwangerschaft schon immer anfällig dafür) und dass ist nicht grade hilfreich :(
Ich bin so dankbar, dass es hier Menschen gibt, die mir sagen dass sie das selbe durchmachen und trotzdem frage ich mich, was ist wenn ich das Kind wirklich gar nicht will und es nicht nur an den Hormonen liegt? :/
Ich bin mir sehr sicher, dass es bei dir nur die Hormone sind, die eine Torschlusspanik auslösen. Und weil man solche Gefühle und Gedanken zu Anfang der Schwangerschaft am liebsten nicht haben möchte und eigentlich mit ausschließlich positiven Gefühlen gerechnet hat, macht man sich selbst innerlich dafür fertig - und dann kommen die depressiven Verstimmungen.
Ich bin auch prädestiniert für Panik und Zweifel in lebensverändernden Situationen. Hatte sogar nach meiner Hochzeit die größte Krise. Dann noch eine nachdem ich in eine andere Stadt gezogen bin. Und eine als wir uns 2 Katzen zugelegt haben. Mein Kopf reagiert auf große Veränderungen immer zuerst mit Abwehr, Zweifel und Panik, aber nach einigen Wochen/Monaten legt sich das dann immer wieder und ich kann wieder klar denken. Das weiß ich jetzt und kann gut damit umgehen. Für die Schwangerschaft habe ich mich vorbereitet und nehme weiterhin meine Antidepressiva.
Vllt wäre eine Therapie ja wirklich das richtige für dich? Einfach mal mit jemandem über die Ängste sprechen.
Denk daran: du darfst jetzt gerade zweifeln. Das ist okay und gar nicht schlimm. Und nur weil du jetzt zweifelst muss das nicht heißen, dass du nächsten Monat noch zweifeln wirst oder wenn das Baby iwan da ist- Du bist im Hormonchaos und deine Gefühle gerade sind nur eine Momentaufnahme.
Ihr habt das Kinderthema doch durchgeplant und das wird schon seine Gründe gehabt haben ;)
Du bist nicht allein :)
Hormone sind wild, man macht sich da vorher keine Vorstellung von, was so eine Hormonbombe anrichten kann.
Bei mir wurde es so ab der 14. SSW langsam besser, da hatte mein Körper offensichtlich gelernt, mit der neuen Situation umzugehen.
Auch, dass du jetzt alles in Frage stellst, ist glaub ich normal. Das ist eine Lebensentscheidung und so richtig bereit ist man dafür wohl nie. Wie auch, wenn man nicht weiß, was einen erwartet? :)
Die Zeit der Schwangerschaft und das erste Jahr bisher, war für uns als Paar so herausfordernd wie nichts zuvor. Ich hab immer gelächelt, wenn andere das erzählt haben, aber es ist so. Deshalb lässt sich mit einem Baby auch keine Beziehung retten, denn die steht in der ersten Zeit hinter allem zurück.
Danke auch für das Teilen deiner Erfahrung :)
Ich frage mich nur, ob es normal ist, dass es eher zu 95% ein "Ich will doch kein Kind ist" und nur ein minimaler Teil sagt "Hey, du wolltest dieses Kind, halte einfach durch) :(