Hallo zusammen,
ich bin mir etwas unsicher und dachte ich Frage hier nach Euren Meinungen. Ein Familienmitglied ist verstorben, die Beerdigung ist nächste Woche zwei Tage vor ET. Normalerweise würde ich mir keine Gedanken machen und hinfahren. Falls es losgehen sollte müsste ich halt früher Weg. Allerdings ist die Beerdigung vier Stunden von unserem Wohnort entfernt. Heißt wenn es losgehen sollte, bin ich vier Stunden mit Wehen im Auto.
Da es meine erste Schwangerschaft ist, weiß ich auch nicht was mich erwarten würde. Ich will aber auch sehr gerne mit meiner Familie Abschied nehmen. Ich glaube wenn an dem Tag nichts passieren sollte, würde ich es auch sehr bereuen nicht da gewesen zu sein.
Beerdigung kurz vor ET
Die meisten Geburten gehen nachts los :)
Bei mir begannen die Wehen ganz sanft um die Mittagszeit. Um 20:30 Uhr ist meine Fruchtblase geplatzt und die Geburt startete damit. Ich lag gerade im Bett und war am Einschlafen. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Geburt erst beginnt, wenn man entspannt ist. Ich denke, wenn es soweit gut aussieht, kannst du ruhig zu der Beerdigung fahren. Vorsichtshalber die Kliniktasche mitnehmen. Ich würde fahren.
Ich finde, du kannst gut hinfahren.
Eine Geburt zieht sich in der Regel sehr lange und gerade bei der ersten Geburt dauert es eine Weile, bis es wirklich voran geht.
Meine Oma ist Anfang Oktober verstorben, ET war Ende November. 500 km Fahrt und ich hatte schon Anfang Oktober wahnsinnig mit dem Rücken zu kämpfen bei der Fahrt. Beerdigung wäre Mitte Oktober gewesen. Ich bin nicht hingefahren, das hätte ich nicht geschafft.
Wenn es dir gut geht, dann fahr. K1 und K3 wären 2 Tage vor ET aber schon da gewesen
Ich war in Einer ähnlichen Situation. 8 Tage vor ET. Ich hätte aber alleine fahren müssen, wahlweise Auto oder Bahn. Beides 4 Stunden.
Ich habe es mir nicht zugetraut und abgesagt. Letzten Endes wurde mir die Entscheidung angenommen, weil das Kind schon 9 Tage vor ET kam.
Es kommt natürlich darauf an, ab wann du abbrechen würdest. Ich hatte nachdem morgens der Schleimpfropf abging, nachmittags ganz leichte Wehen. Hielt ich für Übungswehen, weil es so wenig war, sanfter als die Senkwehen zuvor. Klar, wenn ich da los gefahren wäre, hätte es noch gereicht. Die richtigen Geburtswehen hätten aber im Auto eingesetzt.
Dass die Geburt los geht wurde mir erst mit dem Blasenriss klar. Von da an hat es nur drei Stunden gedauert bis das Kind da war. Von der ersten "richtigen" Wehe nur 2,5 Stunden. Bei mir hätte es also nicht zum Heimfahren gereicht. Es war das erste Kind.
Außerdem fand ich die Wehen während der Autofahrt auch besonders übel, da hat mir 20 Minuten ins nächste Krankenhaus gereicht.
Und weil jemand anderes Zug fahren vorgeschlagen hat: die anderen Mitfahrer hätten sich über das Fruchtwasser und alles andere was so aus mir raus kam (ja, bei vielen Frauen entleert sich der Körper vor der Geburt) sicherlich nicht gefreut.
Auch wenn die Entscheidung nicht leicht fiel, hatte ich mich dagegen entschieden und denke selbst wenn es nicht schon los gegangen wäre, wäre es die richtige Entscheidung gewesen. Das Risiko, dass es los geht und ich nicht mehr heim gekommen wäre, war einfach zu hoch
Würde ich nicht machen. Niemals. Sorry. Kann keinen verstehen, der das in Betracht zieht.
Naja man kann sich ja nur einmal verabschieden. Eine Beerdigung ist ja kein Ereignis dass ich verschieben kann. Und sobald es losgeht kann ich ja direkt nach Hause fahren.
Verabschieden kannst dich immer und anders auch. Die Beerdigung ist lediglich die Zeremonie.
Aber wenn du so sicher bist, dass das passt, dann fahr. Alles Gute.
Erstmal mein Beileid für den Verlust!
Vor der Geburt meines Sohnes hätte ich vermutlich gesagt: klar wenn du dich wohl fühlst fahr hin.
Mit der Erfahrung einer Geburt: es gibt nur noch einen sehr ausgewählten Kreis an Personen, für deren Beerdigung ich das in Erwägung ziehen würde.
In 4 Stunden kann unter der Geburt sehr viel oder auch sehr wenig passieren, das lässt sich nicht vorhersagen. Bei meinem Sohn hätten 4 Stunden nicht ausgereicht, dann wäre er im Auto geboren worden. Es ging mit einem Blasensprung los, da ging es mir noch ganz wunderprächtig. Kurze Zeit später fingen die Wehen an, und zwar so intensiv, dass ich nicht wusste ob ich sitzen, stehen, laufen oder liegen sollte, war alles blöd. Zum Krankenhaus haben wir es zum Glück nur 5 Minuten weit, da angeschnallt zu sitzen war richtig ätzend. Auf dem Parkplatz noch schnell in die Begrünung gekotzt, laufen war auch blöd, und erst im Krankenhaus konnte ich mich vernünftig auf die Wehen konzentrieren und damit umgehen. 2 Stunden später war Baby dann da.
Natürlich kann es sein, dass es bei dir viel entspannter losgeht und du ganz easy 4 Stunden fahren kannst. Weißt du aber nicht, und mitten auf der Autobahn lässt sich an der Situation nicht mehr so schnell etwas ändern. Ich gebe außerdem zu bedenken, dass eine Geburt nicht immer glatt läuft. Es gibt Akutsituationen, die dein Leben und/oder das des Babies gefährden. Wenn etwas passiert, würdest du dir das nie verzeihen.
In deiner Situation würde ich wohl genau überlegen, ob es für mich ok wäre, nicht hinzufahren. Würdest du es bereuen? Hättest du Schuldgefühle? Wenn mir die Beerdigung sehr wichtig wäre, würde ich vorher nach dem nächstgelegenen Krankenhaus mit Entbindungsstation suchen, die Kliniktasche mitnehmen und bei Anzeichen, dass die Geburt losgeht, dort hin fahren.
Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir alles Gute für die Geburt!
Würdest du dich denn im "Ernstfall" damit arrangieren können, in einem KH 4 Stunden von eurem Wohnort entfernt zu entbinden?
Würde dein Partner denn mitkommen zur Beerdigung?
Ich glaube, ich wäre nicht gefahren, nicht zwei Tage vor ET - es käme allerdings auch auf die Nähe zum Verstorbenen an. Bei Eltern, Großeltern oder Geschwistern, die mir sehr nahestehen, würde ich da wohl mehr drüber nachdenken, als wenn es "nur" eine entfernte Verwandte ist. Schwierig zu entscheiden.
Klar: Verabschieden in Form von Beerdigung kann man sich nur einmal. Aber man könnte später, vielleicht mit der engen Familie, nochmal zum Grab gehen, Blumen hinbringen, vielleicht bewusst einen "Erinnerungsnachmittag" machen, mit Fotos und Geschichten.
Es ist ja auch dein erstes Kind, du weißt nicht, wie schnell es geht. K1 war bei uns 2 Stunden nach Blasensprung da. K2 ungefähr 1 Minute nach der ersten Wehe 😉 ist nicht die Regel, kann aber passieren (man spricht ja immer davon, dass die erste Geburt lange dauert - aber bei uns im Rückbildungskurs waren 10 Frauen, alles Erstgebärende, und ALLE hatten eine Geburtszeit von unter 10 Stunden)
Ich hätte aber bei beiden Kindern so kurz vor ET so eine lange Autofahrt auch einfach nicht mehr geschafft.
"und ALLE hatten eine Geburtszeit von unter 10 Stunden"
Ich sehe gerade, dass ich mich oben in meinem Kommentar vertippt hatte. Ich meinte Geburtszeit unter 4 Stunden. Wir hatten im Kurs drüber gesprochen, wie die Entbindung verlaufen ist, und alle lagen wie gesagt unter 4 Stunden laut Mutterpass.
Ich würde fahren. Vorher schauen, wo der nächste Kreißsaal ist und fertig. Entbinden kann man überall.