Ersttrimester-Screening sinnvoll ???

Hallo Zusammen !

Ich bin 28 Jahre alt und jetzt in der 11. Woche #schwanger
mit meinem 2. Kind. Mein erstes ist jetzt 3 Jahre alt und kerngesund.

Jetzt hat mich mein FA gestern gefragt, ob ich dieses Screening machen lassen möchte.

Ist das denn wirklich schon nötig? Ich bin doch noch unter 30!
Hab manchmal das Gefühl, die wollen nur Geld machen mit solchen Sachen...

Wie seht ihr das? Habt ihr das machen lassen? Hat euch das Ergebnis irgendwas gebracht?
(weils ja trotzdem keine 100% ige Sicherheit gibt)

LG,
marie und #ei (10+1SSW)

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Hallo!

Ähm...ich dachte,diese 3 Screenings werden IMMER gemacht...bei jedem und jeder SChwangerschaft.Das hat doch nix mitm Alter zu tun,oder irre ich mich da?

LG TIna

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Nein, nein.
Nicht der normale Ultraschall.

Das besteht wohl aus einer Blutentnahme,
der Einschätzung von Alter der Mutter, Familienanamnese
und dann noch ein zusätzlicher Ultraschall zur
Nackenfaltenmessung.

Ist wohl auch recht teuer. (um die 200 Euro hab ich gehört)

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Hi,
ähhmmmm...das ist doch kostenlos...und eine der 3 US-Untersuchungen die im Mutterpass eingetragen werden. Oder meinst du die nackenfaltenmessnung?

Mit freundlichen Grüßen Sophie + Krümel 13+1

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also ich habe es machen lassen, würde es aber keinem Empfehlen...
mir hat das mal garnichts gebracht ausser das ich ne chance von 1:15 000 habe ein krankes Kind zu bekommen, habe schlanke 120 € dafür hingeblätter.
Wenn mein Kind das Down Syndrom hat o.ä. würde man das in den nächsten wochen auch bei nem normalen ultraschall sehen.
das 2. Screening (Feindiagnostik) habe ich machen lassen, aber auch nur weil mein Frauenarzt mich übwiesen hat weil wir Herzfehler in der familie haben (opa und ich)
Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

LG
Christin + Krümelina (morgen 28 SSW #huepf)

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ersttrimesterscreening ist etwas anderes als screening.

es ist nackentransparenz plus blutwerte plus ultraschall gesamt. es ersetzt den triple test und ist deutlich aussagekräftiger.


ob du es machen möchtest, kannst nur du selbst entscheiden. mir jedenfalls hat das ergebnis eine menge gebracht... einmal etwas mehr ruhe, ich hab keine fu machen lassen, und außerdem ein rasant frühes outing meines jungen. :-)

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Hallo !

Kann ich annehmen, daß du (wenn 69 geboren)
38 Jahre alt bist?

Das Risiko für z.B. Down Syndrom nimmt ja mit dem Alter der Mutter zu.

Darf ich fragen, ob du es auch mit 28 Jahren hättest machen lassen?

LG,
marie

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Hallo,
ich dachte immer ein Screening ist eine normale Ultraschall untersuchung (die Krankenkassen sind ja der meinung das 3 in der Schwangerschaft reichen) manche Ärzte lassen sich weiter US gut bezahlen , bei mir wird bei jeder Untersuchung ein US gemacht (kostenlos) und zur Feindiagnostik dachte ich wird die Doppleruntersuchung gemacht (die bei mir 4 mal gemacht wurde da meine Kinder immer sehr Groß sind ,auch zur Nackenfallen Messung, die ich machen lassen habe )und diese waren auch alle Kostelos).
Warum willst du nichtmal die vorgegebenen Untersuchungen machen lassen... warum fragt dich dein Arzt sowas ... ?
LG Bianca

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Hi,

ich kann mich Christin nur anschließen. Habe es machen lassen, bin 28. und 1. Kind. Aber es kam ja nur eine größere Wahrscheinlichkeit raus, dass das Kind gesund ist. Aber gebracht hat es mir nicht wirklich was. Habe auch 130 Euro bezahlt und das wars.

Ich werde es beim 2. Kind nicht mehr machen lassen.

LG
Sanja + #baby-Boy 21+5 + 2 #stern

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hallo,

das ist der erste der 3 großen ultraschalle die von der kasse bezahlt werden ! das hat mit deinem alter nix zu tun, aber komisch, dass der arzt danach fragt, das gehört zu den starndard-untersuchungen dazu !!! und er müße es ungefragt durchführen !

lg,
hexe

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da habe ich mich dann wohl geirrt #kratz ich dachte es wäre der 1. große "normale"ultraschall der immer gemacht wird !

lg,
hexe

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Ich habe den Eindruck, es kommt hier sehr darauf an, was sich die einzelne von dieser Untersuchung verspricht. Es ist KEINE diagnostische Untersuchung, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, ausgedrückt in einer individuellen Risikoziffer (1:x). Man muss mit diesem Ergebnis gucken, ob einem das genügt oder ob man größtmögliche Sicherheit will. Dann müsste man weiterführende Untersuchungen (z.B. Amniozentese) in Anspruch nehmen, die teils nicht risikolos sind.

Ich persönlich bin nicht so ein großer Freund der Nackentransparenzmessung bzw. des First-Trimester-Screenings (Combined Test / Bluttest + Nackentransparenzmessung).

Diese Untersuchung(en) werden sehr häufig deshalb gemacht, weil man sich davon eine gewisse Sicherheit verspricht. Im Grund möchte man danach hören: "Alles ok mit Ihrem Kind." Das ist so aber nicht möglich. Man bekommt nur zu hören, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Dinge vermutlich ok sind beim Kind. Keine Diagnose, kein Ausschluss einer Diagnose, keine Garantie für irgendetwas.

Viel zu oft für meinen Geschmack gehen Schwangere die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening mit dem Gedanken an, dass ja "nur mal schnell geguckt wird, dass es dem Baby auch gut geht" und man ja außerdem so schönes Baby-TV geboten bekommt. Die Untersuchung wird als harmlos eingestuft, vergessen wird, dass sie mitunter Auffälligkeiten zeigen kann, die jedoch nicht diagnostisch bewertet werden können. So mündet die Untersuchung nicht selten in einer Situation großer Beunruhigung und zwingt die Schwangere zur Entscheidung über die Inanspruchnahme oder Ablehnung zwar diagnostisch sehr sicherer, aber leider teils nicht risikofreier Untersuchungen.

Viele Schwangere stehen dann plötzlich tief verunsichert da durch vermeintlich schlechte Ergebnisse, lassen nach bangen Tagen oder sogar Wochen des Wartens diagnostische Folgeuntersuchungen machen (auch oft mit viel Angst) und nach weiteren stressreichen Wochen, in denen sich manche werdende Mami die Freude an der Schwangerschaft und die Vorfreude auf das Baby ziemlich verleidet durch die Angst, stellt sich die ganze Aufregung in vielen Fällen als falscher Alarm heraus. Viele schwören sich dann, diese Untersuchung in einer Folgeschwangerschaft nicht nochmal machen zu lassen, denn sie haben letztlich nur viel Geld für Sorge, Verunsicherung und Stress bezahlt ;-) Es ist tendenziell so, dass Schwangere, die unauffällige Werte bescheinigt bekommen haben, die Untersuchung meistens weiterempfehlen und solche, die auffällige Werte hatten und dadurch in den Entscheidungszwang über Folgeuntersuchungen geraten sind, eher von der Inanspruchnahme abraten.

Es gibt Fallbeispiele, in denen die Nackentransparenz- bzw. First-Trimester-Screening-Werte auffällig sind, aus diesem Grund diagnostische Folgeuntersuchungen in Anspruch genommen werden und sich dadurch nach einigen Tagen oder auch erst Wochen herausstellt, dass das Kind eine körperliche Fehlbildung (z.B. einen Herzfehler) oder eine chromosomal bedingte Behinderung hat (z.B. eine Form der Trisomie). Diese Diagnosen sind jedoch erst durch weitere Untersuchungen und nicht (!) durch die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening möglich. Deren Werte können lediglich Anlass für die Entscheidung der Schwangeren zu weiteren Untersuchungen mit hoher diagnostischer Sicherheit sein, diese Verfahren jedoch nicht ersetzen.

Dann gibt es diejenigen Schwangeren, die unauffällige Werte bei Nackentransparenzmessung bzw. First-Trimester-Screening bescheinigt bekommen, durch die Ergebnisse beruhigt sind, keine diagnostischen Untersuchungen machen lassen und ein Regelkind bekommen.

Bei anderen kommen ähnlich tolle Ergebnisse dabei heraus, die Beruhigung verschaffen und die Entscheidung gegen diagnostische Untersuchungen bestärken, aber ihr Kind ist kein Regelkind. Zwei Beispiele sind Eric und Louis:

Die Nackentransparenz von Eric, dem Sohn einer Freundin, war vorbildlich im Normbereich, ebenso wie die Blutwerte seiner Mama. Im August 2004 kam der kleine Fratz #liebe mit Freier Trisomie 21, einer der vier Formen von Down-Syndrom, zur Welt ( http://www.ericmagnus.de #blume). Ähnlich lief es bei Louis #sonne , der im März 2006 geboren wurde und im First-Trimester-Screening ebenfalls unauffällige Werte hatte (http://www.louisgrossewelt.de). Soviel zur Zuverlässigkeit dieser Untersuchung(en)... Sicherheit, hohe Aussagekraft und vor allem Diagnostik sind einfach was anderes, denn Eric und Louis sind nicht die großen Ausnahmen.

Wer größtmögliche Sicherheit über bestimmte körperliche Besonderheiten möchte, sollte sich meiner Meinung nach besser für den Feinultraschall entscheiden, wer größtmögliche Sicherheit bezüglich bestimmter Chromosomenbesonderheiten will, muss sich wohl oder übel in den Bauch pieksen lassen und die damit verbundenen Risiken (u.a. eventuell das einer Fehlgeburt) in Kauf nehmen. Auch weil es ohne eine anständige Diagnose, deren individuelle Tragweite es dann abzuwägen gilt, nicht erlaubt ist, eine Schwangerschaft abzubrechen (http://www.regenbogenzeiten.de/abbruch.html). Diese Entscheidung könnte dann auf einen zukommen, wenn man diagnostische Untersuchungen in Anspruch nimmt. Ob man es sich und seiner Familie zutraut, es psychisch unbeschadet zu überstehen, sich gegebenenfalls für den Tod des eigenen Kindes zu entscheiden, sollte man bei seinen Überlegungen zur Untersuchungswahl nicht außeracht lassen.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist erst nach einer richtigen Diagnose erlaubt und eine solche bekommt man weder bei der Blutuntersuchung noch bei der Nackentransparenzmessung und auch nicht bei der Kombination aus beidem (= First-Trimester-Screening), sondern insbesondere was die häufigsten (aber längst nicht alle!) Chromosomenbesonderheiten angeht eben nur eine statistische Wahrscheinlichkeitsangabe. Sonst nichts, denn Chromosomen sind nunmal schlicht und einfach nicht im Ultraschall zu sehen und im Blut der Mutter sind sie (noch) nicht nachweisbar bzw. untersuchbar.

Alles, was bei der Nackentransparenzmessung bzw. beim First-Trimester-Screening herausgefunden wird, müsste im Grunde durch weitere Untersuchungen auf seine Richtigkeit hin überprüft werden. Und – wie die Beispiele von Eric und Louis zeigen – eben eigentlich auch, wenn die Werte unauffällig sind. Denn es sind halt nur Wahrscheinlichkeiten und keine Diagnosen oder Ausschlüsse von möglichen Diagnosen ;-)


Mehr dazu kann man z.B. hier nachlesen:
http://www.regenbogenzeiten.de/nt.html


Meinungen / Erfahrungen von Schwangeren:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=615362

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=646810

Blut- und/oder Nackentransparenzwerte auffällig:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=609251

Pränataldiagnostik (Video)
http://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=3302
Ein netter kleiner Film. Am Ende steht hier zwar ein auf Hilfsmöglichkeiten gerichteter Ausblick auf den tieferen Sinn der Sache, der in der Praxis jedoch mittlerweile echten Seltenheitswert hat. Weitaus häufiger ist der Abbruch der Schwangerschaft.


Auf der Website http://www.regenbogenzeiten.de sind u.a. ausführliche Texte zum Thema Pränataldiagnostik zusammengestellt. Eingegangen wird unter anderem auf einige der gängigsten derzeit möglichen Untersuchungen (Was wird gemacht? Was sind die Vorteile, wo liegen Risiken? Welche Konsequenzen könnten sich durch das Ergebnis ergeben?), die Untersuchungszeitpunkte sowie auf die Erkennbarkeit verschiedener Formen von Behinderungen und Fehlbildungen. Die Texte sind auch für medizinische Laien gut verständlich; schwierige Begriffe werden z.B. erläutert. Die Texte geben keine persönliche Meinung wieder, sondern es sind Sachinfos, die allgemeine Informationen bieten, nach denen man selbst entscheiden kann, was für einen persönlich sinnvoll und langfristig tragfähig erscheint.

Liebe Grüße
Sabine