Angst vor Behinderung :-(

Jetzt muss ich mich mal mit einer wohl etwas ungewöhnlichen Frage an euch wenden. Ich lese hier zwar immer, dass viele Frauen Angst haben, ihr Kind zu verlieren oder dass das Herz nicht mehr schlagen könnte, ich habe aber noch nie gelesen, dass jemand Angst hat, dass das Kind nicht gesund sein könnte.
Ich mache mir irgendwie dauernd Sorgen, dass mein Kind behindert sein könnte oder irgendeine schlimme Krankheit hat. Ich kann wirklich schon nicht mehr schlafen in der Nacht! Bin ich denn da ganz allein, oder wie gehts euch damit????
Alles Liebe
sun (24+6)

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Hi,

bei mir ist das auch der einzig negative Gedanke, den ich vor der Geburt habe.

Ich hab vor Schmerzen etc. nicht so große Angst, aber dass was mit dem Baby ist.

Dennoch haben wir uns damals gegen weitere Untersuchungen wie Nackenfaltenmessung etc. entschieden, denn auch ein behindertes Kind würden wir ja behalten!

Aber man macht sich halt doch oft so seine Gedanken, ob auch alles gesund ist.
Das weiß man halt leider 100% erst nach Geburt!

LG

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Hallo
natürlich bist du nicht allein und bestimmt einige Frauen machen sich darüber gedanken, aber du darfst dich darüber nicht so verrückt machen ,wenn dir das mittlerweile schlaflose nächte bereitet ,dann solltest du vielleicht mit deinem FA oder Hebi darüber reden.

Ich muss ehrlich sagen ,dass ich davor keine Angst habe, ich lasse auch keine Nackenfaltenmessung machen und auch keine Fruchtwasseruntersuchung ,denn ich würde mein Kind so annehmen wie es ist ,egal ob es eine behinderung hat oder nicht.


LG Ewa 15 ssw mit Levin 3 jahre alt

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Ganz ehrlich....??? Bis zu Deinem Posting hab ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht...
Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann finde ich es jetzt nicht erschreckend. Wir nehmen was kommt, ändern können und wollen wir es nicht. Würde auch niemals an Abtreibung wegen möglicher Behinderung denken....


LG Yvonne 16. SSW

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Ja diese Aengste kenne ich, hab ich auch aber schlaflose Naechte hab ich desswegen nicht. So schlimm ist die Angst dann auch nicht. Ich glaub wir sind nun halt schon irgendwie Muetter und wie man das von der eigenen kennt macht man sich halt immer Sorgen Das wird nun fuer immer so bleiben, demnaechst machst Du Dir dann wegen anderer Dinge Sorgen. Selbst wenn Dein Kind schon 30 ist gibt es fuer Dich immer nen Grund Dir Sorgen zu machen, meine Mutter schafft das auf jeden Fall. chiki

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Hallo Sun,

solche Gedanken sind sicherlich nicht ungewöhnlich. Aber ich bin ein positiver Mensch und denke, das wird schon alles gut gehen. Die beiden Feindiagnostik-US waren jedes mal super, aber das muss ja nichts heißen. Aber ich habe mich auch schon mit dem Gedanken befaßt und bin zu der Einstellung gelangt, dass wir das Kind so nehmen wie es ist. Wenn sich rausstellen sollte, dass es irgendeine Behinderung hat, werden wir das so annehmen und das Kind lieben und es nach seinen Fähigkeiten fördern.

Nichts im Leben ist hundertpro sicher. Ein Kind kann unter der Geburt Schaden nehmen, es kann mit 3 Jahren im Straßenverkehr etwas passieren oder mit 12 beim Sport. Mehr als sich bemühen und achtsam sein kann man nicht. Man muss sich da eine gewisse Gelassenheit erarbeiten, sonst macht man sich kaputt. Das merkst Du ja jetzt schon.

Entspann Dich und versuche positiv zu denken. Das ist auch besser für den Zwerg in Deinem Bauch. :-)

Grüße
Sooza (31. SSW, ET 12.08.)

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Dankeschön für eure lieben Antworten! Mir fällt da halt jetzt auf, dass ihr alle sagt, ihr würdet das Kind so nehmen wie's kommt. Ich glaube, dass ist auch mein Problem, dass ich das halt irgendwie nicht sagen kann. Ich hoffe mal, dass ich jetzt hier nicht gleich gefressen werde aber ich kann mir halt nicht vorstellen, dass ich mit einem kranken Kind klarkommen würde und es genauso liebhaben könnte wie ein gesundes. Mir ist schon klar, dass sich das jetzt megascheiße und egoistisch anhört, aber so seh ich das halt leider ....

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Warum sollte Dich jetzt hier jemand steinigen.... Das muss jede Frau bzw jedes Paar selbst entscheiden...

Für mich ist es keine Frage auch ein krankes oder behindertes KInd so anzunehmen, wie es ist...
Arbeite aber auch im Bereich der Behindertenhilfe, vielleicht ist das auch mit ein Grund....

Lass es auf Dich zukommen..... Und versuch den Rest der SS zu genießen....

LG Yvonne 16. SSW

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Hey!

Das hört sich nicht irgendwie egoistisch an oder so, es sind einfach ganz normale Gedanken, die einem so durch den Kopf gehen. Würde ich zumindest sagen.

Ganz ehrlich, damals vor meinem Sohn, habe ich auch immer gedacht, dass ich nicht wüsste wie ich mit einem kranken Kind umgehen würde. Das ist völlig normal beim ersten Kind! Du hast ja auch noch nie die Situation gehabt, dass du dich damit auseinandersetzen musstest!

Die Ängste, dass das Kind nicht gesund oder behindert ist, die hat sicher jede Mama. Das ist einfach menschlich. Sicherlich wird sich niemand über die Wahrscheinlichkeit freuen, dass das Kind evtl nicht in Ordnung ist.

Aber eins kann ich dir schon 100% ig sagen: Du wirst dein Kind genauso lieben wie wenn es ohne Fehler wäre! Ok, das ist jetzt etwas gewagt zu sagen, es gibt sicher auch Ausnahmen, wo die Eltern nicht damit klarkommen.
Aber wenn du wirklich in solch eine Situation reingerätst, dann meisterst du sie auch ganz selbstverständlich. Also nicht selbstverständlich, es erfordert schon sehr viel Kraft, Geduld und Nerven. Aber du lebst damit, es ist ja schließlich dein Kind!!! Und wenn es nicht irgendwelche anderen gravierenden Gründe gibt (die natürlich immer auftreten können, Depris oder was weiß ich), dann wirst du dein Kind genauso lieben, wie eine Mutter ihr Kind liebt!!!! Da gibt es dann für dich keine Abstriche oder Punkte, wo du sagst, deswegen kann ich mein Kind nicht lieben.

Mir fällt es grad ein wenig schwer mich auszudrücken, sorry. Aber glaub mir, du wirst dein Kind lieben....

Mein Sohn ist selbst schwerkrank und es ist auch eine Behinderung. Vorneweg muss ich aber sagen, dass er bisher sehr viel Glück gehabt hat und wir viel erreicht haben. Eben durch meine Mutterliebe und unendliche Geduld... Ein fremder Mensch merkt meinem Sohn nichts an, er hat sich sehr gut entwickelt. Aber das auch lange Zeit mal anders aus und er hatte es verdammt schwer. Es gab viele Rückschläge und er hat auch noch heute (wird sie auch immer haben) viele Probleme im Alltag, die aber erstmal nicht so auffällig sind, auch wenn sie für uns immer wieder Probleme bergen.

Von Anfang an dachte ich, dass das doch alles nicht sein kann. Er war ein Frühchen und ich war eine junge Mama, die viel Stress um die Ohren hatte mit dem Erzeuger des Kindes. DAnn fing es an mit den Ärzteprognosen und Operationen. Ich war einfach gezwungen damit zurechtzukommen und es zu meistern, etwas anders blieb mir doch nicht übrig!
Und wir haben es gemeistert und werden es auch weiterhin hinbekommen! Ich muss immer mit Rückschlägen rechnen, welche seine Entwicklung aber auch seinn geistigen Zustand betreffen. Immer, sein Leben lang!!!
Aber gerade diese Angst und die vielen Probleme und Schwierigkeiten haben mich stark gemacht, worüber ich sehr dankbar bin.

Automatisch macht man sich Gedanken darüber und ich werde ja auch von Ärzten darauf angesprochen wie es noch kommen kann. Und ich bin mir heute sicher, dass ich mit meinem Kind, sollte es einmal eine gravierende Behinderung davontragen durch einen Rückschlag der Krankheit, genauso umgehen würde wie bisher. Man wächst einfach daran.
Es würde meiner Liebe zu meinem Sohn keinen Abbruch tun, egal wie er sich in Bezug auf seine geistigen Fähigkeiten verändern sollte. Da bin ich mir ganz sicher, es ist schwer zu erklären. Ich erkläre es einfach mit der MUTTERLIEBE....


Sorry, dass ich dich so zugetextet hab ;-)
Es brannte mir nur einfach unter den Nägeln, als ich deine Zeilen gelesen habe.

Auch habe ich jetzt selbstverständlich wieder Angst, dass mein Ungeborenes auch krank sein könnte. Es gibt nicht wirklich Anlass zu dieser Annahme, aber die Angst ist einfach da. Bisher wurde mir immer bestätigt, dass mein zweiter Sohn kerngesund scheint, dennoch hab ich keine Ruhe und kann mich nicht total darauf verlassen. Aber die Gewissheit werde ich erst haben, wenn er auf der Welt ist. Alles was ich mir jetzt an Gedanken mache, ist total sinnlos, was ich auch weiß. Aber es ist menschlich und glaub mir, ich mache mir genug Sorgen und Gedanken.... Naja, da müssen wir hormongesteuerten Schwangeren eben durch ;-)

Alles Gute!!!

manyatta + sohn (3,5) + #schwanger (23.SSW)

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Wenn ich mir da drüber ständig einen Kopf machen würde, müsst ich ständig Heulen.

In der Familie meines Mannes ist offener Rücken vor gekommen... Durch eine Blutuntersuchung konnten wir diese Krankheit zumindest zu 70% ausschließen, und da sich mein Zwerg auch wirklich häftig bewegt könnte da höchstens nur eine leichte Erkrankung sein.

Feststellen kann mans erst nach der Geburt...warum jetzt nen Kopf über was machen das ich jetzt so oder so nicht ändern kann?

Ich hatte als Kind einen angeborenen Herzfehler. Um da etwas auszuschließen wurde ne Dopplersonographie gemacht...nur kann eben auch da nicht zu 100% ausgeschlossen werden das alles ok ist.

Wieder die selbe Frage: Warum soll ich mir deshalb jetzt einen Kopf machen...ich kanns nicht ändern.

Auch andere Behinderungen kann man erst nach der Geburt ausschließen.

Eine Angst vor Fehlgeburten/Totgeburten ist einfach derzeit näher, weil wir jetzt direkt Schwanger sind und darauf zumindest zum Teil einen Einfluss haben.
Wir können zum Arzt gehen und so dafür sorgen das die Schwangerschaft soweit gut verläuft.

Lg Steffi * Killian 34.SSW

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hallo sun,

ich habe zwar einen tripeltest machen lassen, aber eher, weil mein freund es wollte. für mich stand immer fest, das eine behinderung kein grund für eine abtreibung ist. ich bin sonderschullehrerin und arbeite mit behinderten kindern zusammen. mir macht diese arbeit viel spaß und ich habe gelernt, dass jedes kind etwas ganz besonderes ist. keiner der eltern ist unglücklich oder bereut es, so ein kind in der familie zu haben. kinder mit behinderungen können einiges nicht, haben aber ganz viele stärken und und können einem sehr viel geben.

was mir aber manchmal etwas angst macht, ist, dass mein kind krank sein könnte. ich glaube, ich könnte es nur schwer ertragen, das eigene kind leiden zu sehen. aber ich versuche die meiste zeit optimistisch zu sein und freue mich, dass es bisher so aussieht, dass alles in ordnung ist.

ich glaube, die angst, dem kind könnte etwas passieren wird uns von nun an unser ganzes leben begleiten. das hört auch mit der geburt nicht auf, sondern wird vermutlich eher nur stärker. wir müssen nur lernen, damit umzugehen.

viele liebe grüße und alles gute für deine schwangerschaft

celi98 22ssw

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Die Angst ist unerbittlich.
Heimtückisch gaukelt sie eine Ausweglosigkeit des Schicksals vor
und versperrt den Blick auf alternative Wege.
Unersättlich ist ihre Gier auf Einflussnahme.
Nie wird sie ablassen von ihrem Ziel,
Seele und Geist unter ihre totale Kontrolle zu zwingen.
Hüte Dich, mein Freund, wenn Dir die Angst begegnet.
(Manfred Grau)

Ich glaube, es gibt kaum eine Angst in der Schwangerschaft, die so ausgeprägt ist wie die vor (dem Leben mit) einem Kind mit einer Erkrankung oder Behinderung. Viele stellen noch bis über die Hälfte der 40 Wochen das Kind in Frage, rechnen auch emotional mit ein, alles testen zu lassen, was möglich ist um sich die Option des Schwangerschaftsabbruchs offen zu halten und damit die auf einen „nächsten Versuch“. Wohl nur die Angst vor einem Leben ohne das Kind, und sei es auch anders als geplant, kann noch größer sein.

Aber es ist schwer einzusehen bei all der Illusion von „Machbarkeit“, dass nicht jede Behinderung erkannt und gebannt werden kann („Sowas muss es doch heute nicht mehr geben“-Mentalität). Die meisten Beeinträchtigungen entstehen während oder nach der Geburt und nur ein Bruchteil ist vorgeburtlich sicher zu diagnostizieren. Und sie können bis auf ganz wenige Ausnahmen auch nicht verhindert werden. Was verhindert werden kann, ist die Lebendgeburt des Kindes. Und vielleicht wäre manche Angst verhinderbar durch aktuelle Informationen über die ängstigende Behinderung, einschließlich realistischer und zeitgemäßer Betrachtungen des Gesamtbildes von Fähigkeiten und Problematiken sowie der Möglichkeiten von Unterstützung und Förderung. Denn die Zeiten ändern sich. Viele Gedanken aber nicht...

Es gab tatsächlich mal eine Zeit, in der z.B. ein Down-Syndrom beim Kind kein hinreichender Grund für einen Schwangerschaftsabbruch war. Heute ist die Trisomie 21 mit das größte Schreckgespenst von Schwangeren und das Steckenpferd der Pränataldiagnostik, obwohl der angeführte Grund ("Gefahr für das Leben oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren, der nicht auf andere für sie zumutbare Weise abgewendet werden kann." / §218a Abs. 2 StGB) der Realität widerspricht:

Es ist mittlerweile empirisch nachgewiesen, dass die Mehrzahl der Mütter von lebenden Kindern mit Down-Syndrom keine "Beeinträchtigung ihres seelischen Gesundheitszustandes" davon getragen haben. Im Gegenteil nach der normalen Phase der Trauer um das nichtbehinderte Wunschkind vielmehr dankbar für ihr Kind mit Down-Syndrom sind und lediglich beklagen / feststellen müssen, mit wie vielen Vorurteilen sie selbst anfangs an die Behinderung herangegangen sind. Viele Eltern von Kindern mit Down-Syndrom entscheiden sich in einer Folgeschwangerschaft gegen diagnostische Untersuchungen. Oft zum Entsetzen ihrer ÄrztInnen ;-)

Angst vor Behinderung des Kindes in der Schwangerschaft:

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Behinderung damals und heute
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Liebe Grüße
Sabine

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ich hatte auch große angst diesmal - und was war - ich hab recht gehabt! was nun nicht heißen soll, dass es bei dir auch so ist ;-)

anfangs nach der diagnose hab ich mich immer drüber aufgeregt, dass alle hier so "blöde" problemchen hatten und keiner den satz "hauptsache gesund" mal wirklich ernst genommen und realisiert hat, was sie für ein glück haben.

wenn ich immer lese "gerade FD, alles ok, ABER...." man oh man!

aber zurück zu dir - das problem ist, dass man es einfach nicht ändern kann. entweder man geht das risiko ss ein, dann riskiert man immer auch, dass etwas nicht ok ist. hat dann nur 2 möglichkeiten: sich mit allen möglichen untersuchungen versuchen abzusichern - was dir nichts bringt, wenn es z.b. erst bei der geburt passiert (90% aller behinderungen entstehen bei der geburt) oder es einfach verdrängen und hoffen, dass es gut geht.

denn wenn es das nicht tut - früher oder später erfährt man es und kann sich dann immer noch damit auseinandersetzen.

klingt doof, aber so ist es nunmal.

und tatsache ist, dass die, die die möglichkeit eines nicht-gesunden kindes verdrängen, ne wesentlich entspannter ss haben, als wir anderen. denn wie gesagt, ändern können wir es sowieso nicht und die wahrscheinlichkeit dass das kind nicht ok ist, ist ja zumeist gering. es sei denn es gibt bekannte faktoren, aber dann schaut ja jeder arzt sowieso genauer...

also, entspann dich! wenn bisher beim US nix gefunden wurde, dann hast du doch super chancen das alles ok ist!

und sollte sich doch noch irgendwann was zeigen, kannst du dich DANN damit beschäftigen!

kopf hoch - das wird schon!

lg