Schwere Depression-Kind zur Adoption freigeben?

Hallo,

ein großes Problem beschäftigt mich in den letzten Wochen. Nie hätte ich gedacht mal vor so einer Entscheidung stehen würde.

Seit ca. 2 Jahren leide ich unter Depressionen. MIttlerweile sehr starke Depressionen..ich kann mich an nichts mehr freuen,bring nur wenig Gefühle auf.
Ich habe Angst daß das meinem Sohn schadet. Ich versuche mich so gut es eben geht um Ihn zu kümmern, aber es fällt mir schwer. Ich bin sehr ungeduldig.
Ich zermarter mir jetzt den Kopf ob es nicht für ihn besser wäre in einer intakten liebevollen Familie aufzuwachsen. Ich kann ihm das im Moment nicht bieten.
Was mich noch davon abhält ist dieses' Rabenmutterimage', das mir dann sicher aufgedrückt wird.
Aber was ist das schon gegen eine glückliche stabile Kindheit die mein Sohn haben könnte?

lg.

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Hallo,

das Image scheiss drauf sorry

wie wäre es deinen Sohn erstmals in eien Pflegefamilie zu geben? dann kannst du dir helfen lassen und deine Depresionen in Griff zu bekommen und Ihn dann wieder zu dir zu holen? #liebdrueck

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Hallo,

bist Du in Behandlung? Hast Du schon mal eine stationäre Therapie gemacht?

lg polar

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*Aber was ist das schon gegen eine glückliche stabile Kindheit die mein Sohn haben könnte? *

Hallo,

das ist etwas schönes, aber ersetzt nicht die liebevolle Mutter, die Du ihm offensichtlich bist. Nur ein Mensch der wirklich liebt, denkt darüber nach einen so schweren Schritt auf sich zu nehmen, um dem eigenen Kind das Lebensglück zu ermöglichen.

Ich würde auch vorschlagen, dass Du Dich ans Jugendamt wendest und Deinen Sohn für die Zeit Deiner Genesung in eine Pflegefamilie gibst. Vielleicht hast Du ja auch Freunde oder Verwandte, denen Du so vertraust, dass diese die Pflegestelle sein könnten.

Ich denke, dass es wichtig ist, dass Du entlastet wirst, Dich auf Dich konzentrieren kannst und Dir geholfen wird. Und das Euer Mutter-Sohn-Verhältnis in der Zwischenzeit geschützt und die Bindung so eng wie möglich gehalten wird. Eine Pflegefamilie kann Dir dabei wohl am besten helfen.

Viele Grüße und alles Gute

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Hi, also ganz ehrlich -> wenn ich merke das mit mir etwas nicht stimmt würden mir Gedanken von wegen ich gebe mein Kind ab niemals aufkommen, im gegenteil, ich würde kämpfen, kämpfen für mich und mein Kind.

Ich weiß selbst wie es ist, so in etwa zumindest. Ich hatte Jahrelang mit Ängsten und Panikattacken zu tun. Auch ich habe mir Gedanken gemacht "wie soll das nur alles weiter gehen, ich kann meinem Kind ja nicht mal einen schönen Tag auf dem Spielplatz gönnen oder ein paar Stunden". Aber weg geben? Niemals!

Ich habe dann eine Therapie gemacht und zusätzlich noch eine 5 wöchige Reha und das alles hat mir sehr geholfen bzw. uns.

Versuch mal mit deiner KV zu reden bzw. mit deinen Ärzten. Wie man dir helfen kann, welche Therapien du machen könntest ect.

So einfach aufgeben käme für mich nicht in Frage und ich hoffe für dein Kind, das auch du dir das mit einer Adoption überlegst.

Es gibt immer Wege und Mittel, man muss sich nur kümmern und vorallem gewillt sein.

Lieben Gruß

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*Es gibt immer Wege und Mittel, man muss sich nur kümmern und vorallem gewillt sein*

Hallo,

Deinen Lebensweg in allen Ehren, aber manchmal ist der richtige Weg einfach (vorübergehend) loszulassen.

Liebe Grüße

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Vorübergehend....

Ich geb mein Kind in eine Pflegefamilie zb. für ein Jahr und hol es mir dann zurück? Meinst du nicht das auch dieser Weg große Risse hervorbringen kann?

Ich würde es verstehen wenn man zb. schon Therapien oder ähnliches gemacht hat, wenn man sich eben bereits bemüht hat und keine Erfolge sieht aber ich würde es nicht nachvollziehen können wenn man bisher noch nichts dergleichen getan hat.

Lg

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Hallo,

ich finde es toll, das du trotz deiner schweren Krankheit so an das wohl deines Kindes denkst!

Ich habe eine Freundin, die mit einer schwer depressiven Mutter groß geworden ist. Sie hatte keine schöne Kindheit und leidet heute noch sehr darunter.

Ich würde dir raten dich mit dem Jugendamt in Verbindung zu setzen. Dein Sohn könnte vorrübergehend in eine Pflegefamilie. Dann kannst du dich voll auf dich konzenrieren und eine staionäre Therapie machen.

Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute!
LG

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Bist Du überhaupt in Behandlung?

Gruß

Manavgat

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Hallo,

danke für die vielen Antworten.

Ein paar Hintergründe, kurz und knapp:

-2003 mittelschwere depressive Episode, 9 Wochen Klinik..geheilt und Jahrelang beschwerdefrei

-2006 ungeplante Schwangerschaft , Beziehung hatte ich schon beendet
bevor ich wußte dasß ich schwanger bin... Die Beziehung war nur kurz, aber trotzdem traumatisch ( missbräuchlich )

-Hab mich dann nach langem Überlegen für mein Kind entschieden

- Im Frühjahr 2007 kam mein Sohn zur Welt und es klappte gut mit Höhen und Tiefen, klar...

- 2008 Mutter KInd Kur da ich etwas ausgebrannt war. Akuter Schlafmangel...Kind wurde Nachts bis zu 14 Mal wach.

-2009 Beginn der Depression, für 8 Wochen in einer psychsomatischen Klinik mit Kinderbetreuung. Wenig Besserung..Bergabtrend...

-2010 seit einem halben Jahr stehe ich auf der Warteliste für Therapie. bin im Moment in einer Art Gesprächstherapie bei meiner Ergotherapeutin.

- Ich arbeite halbtags und das ziemlich gern

- Der KV kann und möchte sich nicht kümmern.

Vielleicht würde auch ein Klinikaufenthalt ohne Kind helfen..aber wie?

Ich fühle mich kraftlos, lustlos, die Nerven liegen blank. Am liebsten würde ich nur noch alleine sein..Schlafen...

Ich hasse diess Krankheit.

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Auch Eltern die krank sind, können gute Eltern sein!

Ich würde Dir empfehlen, die Krankenkasse zu kontaktieren, ob es die Möglichkeit einer Therapie gibt, bei der das Kind mit aufgenommen werden kann. Alternativ kannst Du überlegen, ob Du Dein Kind für die Dauer der Behandlung in eine Pflegefamilie gibst.

Dein Kind komplett abzugeben, weil Du krank bist, halte ich für die schlechtere Variante. Jeder kann krank werden: Schlaganfall, Herzinfarkt oder einen Unfall haben. Das allein ist kein Grund, die Familie aufzusplitten.

Sicherlich brauchst Du Hilfe. Vielleicht antwortet Dir hier noch jemand, der vom Fach ist und der weiß, welche Stellen Du anlaufen kannst, damit Dein Kind versorgt wird, bis es Dir wieder besser geht.

Die Wartezeit auf einen Therapieplatz kann man u. U. verkürzen, indem man sich in einer Akutphase in die nächste psychiatrische Notaufnahme begibt. Nur löst das Dein Betreuungsproblem nicht.

Alles Gute

Manavgat

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Da du aus Hessen bist:

Wende dich doch vielleicht mal an den Internationalen Bund bei Dir vor Ort:

http://www.lag-arbeit-hessen.net/index.php?id=92

Der IB bietet unter anderem in manchen Orten "Mobile Familienhilfe" an, die man auch über das SGB VIII (= SGB acht - Kinder- und Jugendhilfe, Ansprechpartner: örtliches Jugendamt) finanziert bekommen kann. Unter der Mobilen Familienhilfe ist sozialpädagogische Hilfe gemeint, aber auch Hilfe im Sinne eines Art Notmütterdienstes - wenn die Mutter für eine gewisse Zeit nicht mehr "kann", dann kommt in dieser Zeit eine Frau stundenweise und je nach Bedarf in den Haushalt und unterstützt ganz tatkräftig bei den Alltagsdingen wie Wäsche, Kochen, Einkaufen, Kind bespaßen. Das ist ja schon mal viel an Untrstützung. Und dieser Kontakt und diese tatkräftige Hilfe können dir auch aus dem Loch mit heraushelfen, dich mitziehen.

Wie gesagt, der IB ist denke ich eine ganz gute Anlaufstelle. Oder auch andere Beratungsstellen vor Ort: Diakonie, Verband der Alleinerziehenden, in Frankfurt am Main auch die Waisenhausstiftung zum Beipiel.

LG und halt dich tapfer
Ch.

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Hallo misskakadu,

Du bist keine ''Rabenmutter'' wenn Du so was denkst!

Gib Dein Kind in vorübergehende Pflege. Geh zur Caritas oder dem Diakonischen Werk und lass Dich beraten.

Ruf da morgen früh an und mach einen Termin! Mach es dringend.
Die helfen Dir.

Pack es an, mensch, Mädchen, Dein Kind braucht Dich!
Versuch zu beten und vertrau Dich dem guten Geist einer höheren Macht an.

Machste halt noch mal eine Kur, Du mußt ja auch immer wieder essen und trinken. Nach jeder Nacht gibts auch wieder einen Tag.

Öffne wieder die Tür und lass durch den Spalt das Licht wieder herein, das Licht, das Dein Leben wieder erhellen und in Freude erstrahlen lassen wird.

Geh eine halbe Stunde spazieren, beweg Dich!

Alles Gute krypa

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Hallo,

bin richtig motiviert von Euren unterstützenden, ja teilweise auch
sehr empathischen Antworten...#liebdrueck

Vielen Dank ihr habt mir wirklich gute Impulse gegeben..bin ganz perplex....#kratz
Ganz ehrlich hätte ich eher auch mit wenigstens ein paar negativen Beiträgen gerechnet..

Ich danke Euch...

Lg.#herzlich