Hallo,
Vorgeschichte:
ich bekomme ein Kind und bin mit dem Vater allerdings nicht zusammen. Wir beide wollen dieses Kind (es ist also kein Unfallskind) und wollten zunächst auch das geteilte Sorgerecht beantragen. Davon bin ich mittlerweile weg. Aber der Vater soll trotzdem der Vater sein dürfen - nur will ich nicht, dass er in allen Dingen ein Mitspracherecht hat.
Ich lebe in einer Beziehung - mein Freund wollte kein Kind (er hat schon eines...) aber er hat sich bisher mit dem neuen Zustand sehr gut arrangiert. Zur Geburt wird er mich begleiten.
So, jetzt endlich zu meiner Frage :)
Wie kann ich das in der ersten Lebenszeit organisieren, dass der Vater sein Kind kennenlernen kann - ich aber nicht in Stress komme, weil ja für mich auch alles Neuland ist. Stillen lernen mit einem der für sein Kind daneben sitzt stelle ich mir ziemlich stressig vor.
Der Kindsvater nimmt seine Rolle sehr ernst (was ja erst mal positiv ist) - er wollte gerne vieles gemeinschaftlich machen. So zum Beispiel vor dem Kreißsaal sitzen oder die Nabelschnur durchschneiden. Das war mir allerdings zu viel - ich finde, das ist etwas für Paare.
Wer hat eine Idee - wie kann ich auch dem Vater gerecht werden ohne über meine eigenen Grenzen zu trampeln????
Wie kann ich das Umgangsrecht in den ersten Wochen organisieren??
ich finde, das ist etwas für Paare.<<<<
Ich wäre, wenn ich mich mal in seine Lage versetze angepisst, es ist doch auch sein Kind das du da auf die Welt bringst, tut mir leid mir fällt dazu nicht so viel ein außer das er mir leid tut.
Die erste Zeit wird der Umgang wohl mehrmals die Woche kurze Zeit stattfinden, die kleine soll sich ja auch an Ihren Vater gewöhnen.
Ich dachte auch an täglich und das einfach nicht zu lang. Sowohl Baby als auch Papa sollen sich gewöhnen.
Nabelschnur durchschneiden passiert in einer Situation, in der Frau nackt und in der Regel ziemlich fertig ist. Ich will dem Papa nichts wegnehmen, mich aber in dieser Situation auch wohlfühlen. Ich denke, was ich dem Papa nach der Geburt ermögliche ist weitaus wichtiger als die Geburt oder die Nabelschnur.
Ich denke er hat dich doch schonmal nackt gesehen ....Habe es bei meiner Schwägerin gemacht und habe sie nie vorher nackt gesehen, ausserdem find ich schon das er da mehr hingehört als dein Neuer aber gut.
Ihr müsst das regeln ich schrieb ja nur wie ich es aufnehmen würde.....Ja das mit den Zeiten find ich super es ist ja für alle nur ein Vorteil.
Hallo,
ich würde auch nicht sagen, dass es was für Paare ist, sondern für werdende Eltern und das sind in eurem Fall du und der Kindsvater. Natürlich kannst du sagen, dass du ihn nicht dabei haben möchtest, das aber nichts daran ändert, dass er Umgang mit seinem Kind hat.
Beim Stillen solltest du für dich sein. Vielleicht kann er ja 2-3 mal die Woche vorbei kommen um dann auch mal z wickeln, oder spazieren zu gehen.
Lieben Dank für deine Idee mit nach dem Stillen!!
Du hast jedes recht der Welt seine Anwesenheit bei der Geburt nicht zu wollen.
Was alles andere anbelangt, geh es langsam an und lass dich gegebenenfalls beraten. Erziehungsberatungsstellen kennen sich ganz gut aus.
Gruß
Manavgat
Das mit der Beratungsstelle ist eine gute Idee - jetzt werden wir erst mal das Baby seine letzten Bauchwochen genießen lassen und ich versuche mal alles langsam angehen zu lassen :)
Lieben Dank für deine wohltuenden Worte - liebe Grüße
Hallo,
es ist schön, dass du den Vater so sehr einbeziehen willst. Aber du solltest dir vielleicht nochmal überlegen, ob du deinen derzeitigen Freund wirklich bei der Geburt dabei haben möchtest - nur um in Zukunft Rivalitäten zwischen dem Kindsvater und deinem Freund gar nicht erst entstehen zu lassen.
So etwas ist sehr häufig sehr unschön für alle Beteiligten - ganz besonders für das betroffene Kind. Überlege dir mal, wie der Vater sich fühlen muß: er wünscht sich, dass er die Nabelschnur durchschneiden darf (klar, kann ich deinen Wunsch nach Privatsphäre verstehen), aber nun macht das dein Freund? Und irgendwann später gibt er dann eventuell auch noch damit an vor dem Kindsvater? Hast du nicht jemand Neutrales (Bekannte, Verwandte), die mitgehen können?
Ansonsten würde ich mit dem Vater ausmachen, dass er selbstverständlich die erste Person sein darf, die das Kind sieht. Also er wird als erstes informiert und sobald es dir und dem Kind soweit gut geht, darf er auch als erstes kommen. Das muß reichen. Weitere Zugeständnisse würde ich nicht machen für die Geburt und das KH. Wenn ihr dann zu Hause seid, würde ich den Vater einfach immer um eine Uhrzeit jeden Tag "bestellen". In der Zeit kann er sich um den Nachwuchs kümmern. Aber sage auch gleich, dass FALLS in dieser Zeit zufällig das Kind gestillt werden muß, du dies allein in einem anderem Zimmer tust. Alles andere (und da gehört auch Windel wechseln dazu) übernimmt er in dieser Zeit. Nach und nach könnt ihr das dann lockern. Dann kann er auch mal rausgehen, das Kind längere Zeit bekommen,...
Wegen dem Sorgerecht...DAS ist nicht mehr deine Entscheidung. Ich hoffe, du weißt das. Er kann das mittlerweile relativ einfach beantragen. Und so, wie das hier klingt, bekommt er das locker.
lieben Dank für deine ausführliche Antwort.
Natürlich wird auch mein Freund die Nabelschnur nicht durchschneiden!! Das wird Ärztin oder Hebamme oder vielleicht sogar ich tun. Das ist alles bereits abgesprochen.
Ich habe dem Papa auch erklärt, dass mein Freund für MICH und nicht für das Baby mitkommt. Wäre vielleicht einfacher, wenn ich jemand anderes dafür wüsste - bisher fühle ich mich mit dieser Entscheidung am wohlsten - werde aber noch einmal ernsthaft darüber nachdenken. Dem Papa werde ich als erstes kommen lassen - das ist richtig und wichtig. Du hast recht!!
Danke auch für deine Ratschläge was die Krankenhauszeit betrifft. Ich hoffe, er versteht das und kann etwas Geduld haben.
Gute Lösung für die erste Zeit zu Hause - ich denke, in dieser Art wird meine Vorgehensweise sein.
Mit dem Sorgerecht gilt in diesem Jahr noch die alte Regelung - Änderungen kommen erst im kommenden Jahr auf uns zu.
Danke dir für deine Überlegungen.
Die alte Regelung wurde bereits mit dem Urteil vom Bundesverfassungsgericht im August 2010 aufgehoben. Aber ab nächstem Jahr ist es nochmal leichter das GSR zu bekommen für die Papas, das stimmt.
Aber DEINE Entscheidung ist es schon seit 2010 nicht mehr. Das Vetorecht wurde den Müttern mit diesem Urteil genommen.
"...und wollten zunächst auch das geteilte Sorgerecht beantragen. Davon bin ich mittlerweile weg. Aber der Vater soll trotzdem der Vater sein dürfen - nur will ich nicht, dass er in allen Dingen ein Mitspracherecht hat."
Klingt leider wieder mal nach einer einseitigen egoistischen Entscheidung.
Von Gerechtigkeit und Gleichheit leider keine Spur.
Was wäre wenn der Vater automatisch das alleinige Sorgerecht hätte und so schreiben würde? Denkmal darüber nach.
Nichts aus Deiner Schilderung rechtfertigt diese Entscheidung. Positiv ist einzig, dass Du gewährst, dass er trotzdem der Vater sein darf. Vermutlich soll er dafür noch froh sein.
Gemeinsam Eltern= gemeinsame Sorge. Außer es spricht etwas dagegen.
Was ist daran falsch.
Glaubst Du ernsthaft er wird Entscheidungen treffen die negativ sind? Wer gibt die Gewissheit, dass Deine Entscheidungen immer positiv sind?
Auch Du kannst zukünftig "merkwürdige" Entscheidungen zu Lasten Eures Kindes treffen wollen.
Was dient dem Kindeswohl am besten? Das 4-Augen-Prinzip.
Und in den meisten Dingen braucht man sowieso keine Einwilligung.
Soll aber z.B. über eine OP (die am Ende nicht notwendig ist) nur Du entscheiden? Warum?
Weil er nicht Mitspracherecht haben soll? Warum?
Wenn Du jetzt noch erläutern kannst, warum Du die einzig wahre Person bist die in der Lage und fähig ist zukünftige vernünftige ,Entscheidungen für Euer Kind zu treffen und der Vater nicht wären wir alle schlauer.
Hallo,
als unsere Tochter auf die Welt kam, waren wir auch schon getrennt, dennoch habe ich meinen Ex in den Kressaal mitgenommen. Es war ausgemacht, dass ich ihn jederzeit rausschicken kann und dann er "oben an meinem Kopf steht" und nicht direkt "zwischen den Beinen"
Ich finde die Aussage "das ist für Paare" völlig falsch, weil das ist eine Sache der Eltern, aber ich kann es auch verstehen, wenn Du sagst, dass Du deinen Ex nicht dabei haben willst, weil es ja auch deine Privatsphäre betrifft.
Ich würde auf alle Fälle den Kindsvater informieren BEVOR Du ins Krankenhaus gehst. So kann er entscheiden, ob er auch ins Krankenhaus kommt und vor dem Kreissaal wartet. Er könnte ja dann direkt, wenn das Kind auf der Welt ist, in den Kreissaal kommen.
Das mit dem Stillen kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Viele Frauen setzen sich öffentlich auf eine Parkbank...man kann ja die Brust mit einem Tuch etc. abdecken... Vor allem man kann ja nicht genau planen, wann man das Kind stillt. Was willst Du dann machen wenn euer Kind schreit weil es Hunger hat? Den Kindsvater rauswerfen?
Ich würde das einfach mal lockerer sehen und abwarten. Wenn es dann so weit ist und es dir unangenehm ist, kannst Du ja immer noch den Kindsvater bitten kurz den Raum zu verlassen.
Sicherlich wird die Zeit für alle Beteiligten erstmal nicht leicht, aber da das Kind geplant war, solltest Du jetzt nicht den Kindsvater ausschließen. Zumal dein Freund ja kein Kind wollte und Du gar nicht weißt, ob die Beziehung mit Kind hält.
LG janamausi
Ich würde ihn nicht informieren. Sie hat klar gesagt, dass sie ihn da nicht haben will, im Kreißsaal. Und gut.
Sie kann ihn ja anrufen, wenn das Kind da und sie gewaschenund angezogen ist.
Gruß
Manavgat
warum soll er nicht vor der tür warten dürfen und sein kind in den ersten minuten erleben dürfen? warum will man einem mann, der seine paparolle wahrnehmen will vom ersten moment an, das verweigern? erbsünde? klingt fast so, als ob der mann unter generalverdacht stünde, nur weil er ein mann ist…
grüsse
ks
geburt: ich finde den vorschlag, ihn mitkommen zu lassen unter der bedingung, dass du ihn jederzeit rausschicke kannst, eine gute idee. vergiss nicht: auch für ihn ist das ein unglaubliches, erstmaliges erlebnis. das bonding in den ersten minuten, diese möglichkeit solltest du ihm nicht grundsätzlich nehmen.
zumal es ja schon so klingt, als ob ihr ein gutes arrangement sucht.
ich weiss von einer frau (bekannte von bekannten), die mangels partner mit einem schwulen freund ein kind bekommen hat. auch da ist der papa durchaus anwesend und will papa sein. so viel ich weiss, lebt das kind grundsätzlich bei ihr. der papa war am anfang (das kind ist jetzt glaube ich anderthalb) jeden abend nach der arbeit da. ich vermute mal, sie haben zusammen gegessen, er hat sich um sein kind gekümmert und sie hatte dadurch etwas zeit für sich, da sie sich ja schon den ganzen tag ums kind gekümmert hatte. inzwischen übernachtet das kind glaube ich auch immer mal beim papa, ist aber wesentlich mehr bei der mutter. ob das kind auch tagsüber vom papa betreut wird an einem fixen wochentag weiss ich allerdings nicht.
grundsätzlich empfehle ich, das gespräch mit dem papa zu suchen, immer und immer wieder. hör dir seine wünsche und bedürfnisse an. nimm sie ernst. und er soll natürlich dasselbe auch tun. ein kind grossziehen ist eine grosse aufgabe. wenn du darin einen guten partner hast, ist das gold wert. nach mehreren schwierigen jahren haben mein ex und ich es geschafft, ein gutes elternteam für unseren sohn zu sein. ich bin unglaublich froh, weil alles andere unglaublich nervenzehrend war. klar, ich kann nicht alles alleine entscheiden. aber ich MUSS auch nicht alles alleine entscheiden. da ist jemand, der auch verantwortung trägt und erziehungsarbeit übernimmt. weil ja, es IST arbeit.
wünsche euch alles gute.
ks
Ich würde den Vater informieren, wenn es los geht.
Und wenn es dir unangenehm wird, kannst du ihn natürlich auch raus schicken.
Mir fällt auf, dass hier immer nur das Beispiel einer normalen Gbeurt diskutiert wird, was ist aber, wenn es am ende doch ein Kaiserschnitt sein muss?
Bei mir war es nach 9 Stunden und einem Geburtsstillstand der Fall und dann musste alles ganz schnell gehen.
Mein Mann war der erste, der seine Tochter zu Gesicht bekam und er hatte sie die ersten ca. 40 Minuten ihres Lebens.
Ich meine nur zu 100% lässt sich ein Kaiserschnitt eben nicht ausschliesen und wenn einer das Recht hat, das Kind vor dir zu sehen, dann ja wohl der Papa.
Lg und alles gute für die Geburt
Schade.
Deine Begründung einem Elternteil ein Mitspracherecht am gemeinsamen Kind zu verweigern hätte mich schon interessiert.