Kindsvater hat burn out Syndrom. Trotzdem meinen Sohn hingeben?

Hallo ihr lieben,

Der Vater meines Sohnes (1 jahr) rief mich eben an und sagte mir wie so häufig den Donnerstag-abend-Besuch für heute ab. Grund dafür ist ein Arzt besuchen heute, wo sich raus stellte, dass er wohl das burn out Syndrom hat. Nun sei er erstmal für zwei Wochen krank geschrieben und müsse sich heute um die Termine für die Therapie kümmern. Darum halt keine zeit für den kurzen.

Er fragte, ob er dann morgen für ne Stunde vorbei kommen könne um mit ihm im Kinderzimmer zu spielen. Habe zugestimmt und aufgelegt.

Jetzt mache ich mir ein paar Gedanken. Burn out? Ist er dann überhaupt belastbar? Schafft er es mit einem 1 jährigen? Sonntags holt er ihn immer für ein paar Stündchen ab. Fährt dann auch häufig zu seiner Mutter mit dem kleinen. Also ist er eigentlich auch nicht oft alleine mit ihm.

Aber was, wenn er ihn jetzt mal wieder sagt, er nimmt ihn mit nach hause?

Fabio ist 13 Monate alt, er läuft, ist sehr aufgeweckt und will alles erkunden. Wie die futzis in dem alter nun mal so sind ;-)

Meint ihr, ich muss mir ernsthaft Gedanken machen oder gar "verbieten" dass er ihn alleine hat?

Hin etwas verunsichert. Kenne mich mit dieser Krankheit überhaupt nicht aus.

Lg
Kerstin

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Sagen wir mal so:

Wenn jede (alleinerziehende) Mutter mit Burn Out ihre Kinder weg genommen bekäme, wären die Väter überlastet und/oder die Heime voll.
Bei meinem letzten Test waren meine Werte derart hoch, dass es selbst die Tester geschockt hat. Und ich bin auch bloß alleinerziehende Mutter von 2 schwerbehinderten, pflegebedürftigen Kindern. Ändert die "Diagnose" irgendetwas? Nein. Also MUSS es irgendwie weitergehen.

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Versteht ihr euch noch gut? Wenn ja, dann unterstütze ihn. Psychisch Kranke werden so oft ins Abseits gedrängt, das ist nicht fair.

Und er scheint sich ja kümmern zu wollen. Burn out hat viele Ursachen und um eine Therapie will er sich doch auch kümmern.

Stell ihn nicht auf´s Abstellgleis.... er war so offen und hat Dir gesagt wie es um ihn steht, dass ist mutig und fair von ihm. So weißt Du woran Du bist, falls er wirklich in eine Phase gerät in der er nicht mehr kann.

LG

Arletta

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Burn out ist ein neues Wort für Depression. Der KV ist in Behandlung, also alles gut.

Wichtig wäre, dass du keinen Aufriss machst, wenn er mal absagt, weil er einen Schub hat. Besser so, als dass er sich nicht mehr traut in diesen Fällen ehrlich zu sagen wie es ist. Depressionen sind gut behandelbar.

Gruß

Manavgat

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Da muss ich widersprechen, Burn out ist nicht das gleiche wie eine Depression. Oftmals wird das Burn out Syndrom von Depressionen begleitet. Burn out ist häufig eine berufsbedingte Erkrankung, wohin gegen Depressionen meist kontext frei sind und alle Bereiche des täglichen Lebens betreffen.

Es sind immer zwei unabhängige Diagnosen. Burn out Betroffene befinden sich oft in einem stark ausgeprägten Konflikt mit sich selbst, bzw. den hohen Anforderungen, die sie von sich haben, während Depressive eher antriebslos sind. Erst in späterem Stadium ist es für Laien kaum möglich, die Krankheitsbilder auseinander zu halten.

LG

Arletta

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Depression und Burn Out sind zwei voellig verschiedene Dinge. Im ICD-10 findest du die Depression unter F32.-. Burn Out steht unter Z73.0.
Burn Out KANN mit einer Depression einhergehen, muss aber nicht. Burn Out geht aber immer mit noch zahlreichen anderen Symptomen einher. Also mit "nur" Depression ist es da nicht getan.

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Hallo,

BurnOut wird oft durch eine bestimmte Situation ausgelöst, Mobbing, Dauerstress etc. Findet man dort Wege der Therapie, kommt man da gut raus. Da euer Sohn aber vermutlich kaum das Problem sein wird, solltest du die Treffen trotzdem unterstützen. Nimm den Vater ernst. Sprich mit ihm, was er sich im Umgang vorstellt und wie er dir zu verstehen geben soll, wenn es ihm zu viel wird. Unterstütz ihn und ermutige ihn, seinen Sohn zu nehmen.

ich finde es toll, dass du dir Gedanken machst. So kann eine gute Umgangssituation zustande kommen.

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Er teilt dir seine Grenzen ja mit: möchte leiber nur ein Stündchen zu euch kommen,statt den Jungen mitzunehmen. ein paar Stunden bei der Oma als Ablenkung sind sicher auch ok (oma ist ja auch noch da). Ihr solltet einfach weiterhin gut kommunizieren,dann klappt das bestimmt.

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Erstmal danke für eure antworten.

Naja...

Ob wir uns gut verstehen? Wir reden miteinander, des kleinen wegen. Aber ein gutes Verhältnis ist es auf keinen Fall.

Er wollte unseren Sohn nicht haben, wollte dass noch abtreibe. Als nichts mehr half habe ich mich getrennt. Als er merkte, dass ich das wirklich durchziehen will, auch ohne ihn, drohte er mir die gesamte Schwangerschaft über mit Anwälten, er wolle nicht nur zahlen. Er hat rechte bla bla.
Ja, die hat er. Und ich habe ihm nie den kleinen vorenthalten.

Allerdings hat er die Termine, die wir fest abgemacht haben, sehr oft abgesagt. Dann ging eine zeit gut. Seitdem er mitbekommen hat, dass ich einen neuen Partner habe, ging der Stress wieder los. Mein Freund habe nichts mit zu entscheiden... Hmm bla bla. Mein Freund kümmertsich besser um den kleinen als er, abgesehen von der zeit, die er ja logischerweise viel weniger mit fabio zur Verfügung hat.

Es ist schwer hier zu beschreiben.. Aber er war immer schon ein Typ, der Mitleid gesucht hat. Er hat sich IMMER als Opfer dargestellt. Schon in der Beziehung.. Er war Opfer von allen und jedem.

Und plötzlich burn out? Hmm.. Passt ja irgendwie. Aber ich kann mir vorstellen, dass unser Sohn auch schuld daran ist. Er überfordert ihn.

Definitiv.

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Es ist schwer hier zu beschreiben.. Aber er war immer schon ein Typ, der Mitleid gesucht hat. Er hat sich IMMER als Opfer dargestellt. Schon in der Beziehung.. Er war Opfer von allen und jedem.

Mh, vielleicht Wesenszug,vielleicht Krankheitsbild. Ist nicht optimal,aber die Frage ist doch,was kannst du daraus machen. Ist es dir lieber,wenn der Kontakt einschläft? Bestimmt nicht. dann musst du ihm solche Absagen und Unzulänglichkeiten in dieser Phase durchgehen lassen.So blöd das ist. Sonst besteht die Gefahr,dass ihm alles zu viel wird und er den Kontakt dauerhaft abbricht. Damit ist dem Junior ja auch nihct geholfen.

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Hallo,

so eine depressive Verstimmung ist nicht unbedingt lustig!
Am allerwenigsten für denjenigen der sich damit rumschlagen muss und auseinander setzen muss das "Tief" zu bewältigen!

Verbote das Kind alleine zu sehen oder irgendwelche Regeln diesbezüglich wären meines Erachtens nach weder für das Kind, noch Euer Verhältnis, geschweige denn für ihn förderlich.

Solange er sich kümmern möchte soll er das auch dürfen!

Er hat zwar den Donnerstag abgesagt, aber doch auch gleich einen alternativ Termin vorgeschlagen.

Meiner Meinung nach gibt es da keinen Grund zu Beschwerde und ich finde es eher löblich, dass er seiner Rolle als Vater dennoch gewissenhaft nachkommt.

Je nachdem wie Euer Verhältnis ist, kannst Du ihm auch Unterstützung anbieten.
Wenn das Verhältnis eher schlecht ist, musst Du das nicht tun - solltest ihm aber auch nicht noch mehr Steine in den Weg legen.

LG

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Steine möchte ich ihm keineswegs in den weg legen. Ich habe immer an das wohl unseres Sohnes gedacht. Er hat das Recht darauf, Zeit mit seinem Vater zu verbring und zu wissen, wo er her kommt.

Würde ich an mich denken, könnte ich natürlichgut auf ihn verzichten . Aber das zählt hierbei nicht. Der kleine steht im Vordergrund. Und so lange ich mit keine sorgen machen muss, wenn er mit seinem Vater alleine ist, ist alles gut.

Ich gewähre dem kv sein Recht, werde ihm allerdings nicht weiter dabei helfen aus diesem "loch" Raus zukommen. Das ist nicht (mehr) meine Aufgabe. Und das kann auch niemand von mir verlangen. Schon gar nicht, wenn man die ganze Vorgeschichte kennt.

Lg kerstin

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Woraus schließt du eigentlich, dass er eine depressive Verstimmung hat? Er hat Burn Out. Das kann auch genau ins Gegenteil ausschlagen. Man muß dabei keineswegs depressiv werden.

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Hallo,

wegen Burn Out würde ich ihm sicherlich nicht das Kind entziehen.

Außerdem ist er ja nicht alleine mit dem Jungen.

Ich würde ihn dabei unterstützen.

GLG #klee

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Du selbst siehst anscheinend keine konkrete Gefährdung des Kindeswohls. Sonst hättest Du das ja sicher mitgeteilt.

Hast Du dich denn wenigstens mal im Internet kundig gemacht?

Bevor man überlegt einem Elternteil das Kind nicht mehr alleine zu geben wäre das m.E. Pflicht.

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Meine Frage bezog sich lediglich darauf, ob es dem kleinen schaden könnte, wenn der kv überfordert wäre. Ich wollte Meinungen von Frauen hören, die damit Erfahrungen gemacht haben.

Ich Bin keine von diesen kranken Frauen, die dem Vater das Kind entziehen oder vorenthalten wollen! Und suche dafür auch nicht irgendwelche Gründe!

Das habe ich meines Erachtens aber auch deutlich mitgeteilt.

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Nicht aufregen, solche Unterstellungen kennt man von dem schon länger.

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