Papa will die Kinder nicht mehr über Nacht

Boah, bin ich sauer!

Mein toller Nochehemann hat mir heute eröffnet, dass er gedenkt, die Kinder nicht mehr einmal die Woche (bzw. den Großen zweimal) über Nacht zu nehmen.

Der Grund: er braucht auch mal Zeit für sich! Er hat ja soo viel zu tun und arbeitet jeden Tag 12-14 h. Ich bin zur Zeit leider noch zu Hause, weil ich nach der letzten Elternzeit noch nichts Neues gefunden habe. Somit habe ich ja die Zeit, mich um beide zu kümmern.

Das bestreite ich ja gar nicht. Aber, dass es hier nicht um mich sondern die Kinder geht, ist zweitrangig. Sie werden ihm das schon später verzeihen, dass er nie für sie da war, weil er ja mit seiner Arbeit unserer Tochter ein besseres Leben ermöglichen will (mit der Entwicklung einer funktionellen Iris bei Aniridie) und finanziell auch noch etwas dabei herausspringt.

Auf die Idee, seine Vorhaben einfach mal ein wenig anders strukturieren, kommt er nicht.

Was würdet ihr denn nun tun?

LG

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Verständnisfrage:

Er arbeitet 6-7 Tage die Woche 12 -14 Std pro Tag, Kümmert sich dennoch 1 resp. 2 mal die Woche um die Kinder, nur eben jetzt nicht mehr über Nacht, weil ihm das dann zu viel wird.
Vor allem weil das jüngere Kind auch behindert ist?

Ich verstehe das Du auch überlastet bist, aber wenn ich dich nicht falsch verstanden habe sehe ich das das auch der Vater am Ender seiner Belastungsgrenze angekommen ist.

Pina

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Es ist ein wenig schwierig, das so zu beschreiben, dass Außenstehende verstehen, was er macht.
Eigentlich studiert er noch und macht wohl im August seinen Master. Nebenbei arbeitet er noch für eine Arbeitsgruppe in einer Schule und steckt da auch außerhalb des Unterrichts viel Zeit rein. Dann nimmt er dieses Jahr zum 2. Mal an einem Ideenwettbewerb teil und muss da unbedingt 3 Ideenpapiere einreichen (letztes Jahr war es zumindest nur eins). Er sucht nach Geldgebern, trifft sich mit Hinz und Kunz, um in verschiedenen Belangen für seine Firmengründung und die Realisierung seiner Idee voranzukommen.
Das ist alles gut und schön. Aber er ist nun mal auch zweifacher Vater und hat somit nicht nur Rechte gegenüber unseren Kindern, sondern auch Pflichten.

Wenn er sein Pensum zeitlich nicht so einteilen kann, dass er auch noch genügend Freiräume zur Erholung hat, muss er eben was ändern. Wenn er so weiter macht, hat er in ein bis zwei Jahren ein Burnout. Eigentlich müsste er mal alles ein bisschen entschleunigen.

Die Teilhabe an der Entwicklung seiner Kinder kann er im Gegensatz zu den ganzen Aufgaben nicht später nachholen.

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Hallo,
da es dein "Nochehemann" ist, gehe ich davon aus, dass die Entscheidung des Studiums während der (funktionierenden) Ehe oder noch davor getroffen wurde. Du wurdest also durchaus in diese Entscheidung mit eingebunden und wusstest, wie lange das dauert. Letztendlich werden wirklich eure Kinder davon profitieren, wenn er Geld verdient durch das Wissen was er sich aneignet.

"Wenn er sein Pensum zeitlich nicht so einteilen kann, dass er auch noch genügend Freiräume zur Erholung hat, muss er eben was ändern. Wenn er so weiter macht, hat er in ein bis zwei Jahren ein Burnout. Eigentlich müsste er mal alles ein bisschen entschleunigen."
So böse das jetzt klingen mag: Er tut doch genau das jetzt - er streicht die Zeit Übernachtungen mit den Kindern und hat so mehr Freizeit für sich.

"Die Teilhabe an der Entwicklung seiner Kinder kann er im Gegensatz zu den ganzen Aufgaben nicht später nachholen. "
Wieso denn das? Ich denke er streicht die Übernachtungen. Von dem Umgang an sich hast du nichts erwähnt! Auch ein Vater, der seine Kinder nur tagsüber sieht, kann sehr wohl die Entwicklung mitbekommen.

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Nach dem Streß um und mit deiner Schwester ja genau das was du grad brauchst oder? Noch mehr Stress usw.

Vielleicht solltest du dir erstmal überlegen was du möchtest und wie du es hinbekommst ohne auf jemand anderen angewiesen zu sein.

Lg

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Ich versteh dich voll und ganz. Nur dass der Vater bei uns genug Zeit hätte ihm aber die Lust fehlt, ja bla bla bla ich soll doch verständnis haben für ihn und seine Situation, er macht jetzt ne Therapie und was nicht alles er würde ja gerne aber irgendwie und überhaupt und sowieso.

Also da ich glaube, dass du mehr Freiraum für dich selber suchst, und gott ja ich versteh das voll und ganz, es geht mir nicht anders. Schau dass du dir ein soziales netzwerk aufbaust, so dass du auch ohne die Hilfe vom Vater Freiraum für dich hast.

Mach dich nicht abhängig von ihm und darauf dass er zeit hat!

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dann biete ihn doch an die kinder alle 14 tage von freitag bis sonntag zu nehmen.

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Das hatte ich auch schon mal vorgeschlagen. Wurde rigoros abgelehnt. Dann hätte er ja ein ganzes WE gar keine Zeit mehr für sich.

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Danke für eure Antworten!

Es bleibt mir ja letzten Endes sowieso nichts weiter übrig, als zu akzeptieren.

Für mich stellt sich die Sache nur ein wenig so dar, dass er seine ausufernde Beschäftigung teilweise auch vorschiebt, um allen zeigen zu können, wie toll und wichtig er ist. Ich hingegen bekomme ja nichts auf die Reihe und sitze in seinen Augen den ganzen Tag faul in der Bude rum #augen
Ich kann und will nicht nachprüfen, ob seine Zeitangaben wirklich so stimmen, habe aber in der Vergangenheit schon mehrfach erlebt, dass sein Gerede mehr heiße Luft als alles andere ist. Er verliert gern mal den roten Faden, wenn ihr versteht, was ich meine.

Es ist auch nicht nur so, dass er die Nächte streichen will. Er hat schon mehrfach den Kontakt ganz abgesagt bzw. angekündigt, dass ich auch nächstes WE auch überhaupt nicht auf ihn zählen kann. Auch da braucht er Zeit für sich.

Wenn ich in aber mal bitte, die Kinder ein ganzes WE zu betreuen (z.Bsp. weil ich auf einem Parteitag bin oder Karten für ein Musikfestival gewonnen habe), führt kein Weg rein. Dann ist das wieder mein Problem und ich muss sehen, wie ich das anstelle.

Zum Glück habe ich eine gute Babysitterin. Alles kann sie aber auch nicht abfangen und durch den kürzlichen Umzug von mir und den Kindern kann ich sie mir auch gerade nicht wirklich leisten.

LG

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Es liest sich so als wärst du etwas neidisch auf sein Leben.Das liest sich so als würdest du dich selbst Beruflich erweitern und frei sein.
Ich sage nur wie es ankommt,aber du hast die Kinder und musst für dich schauen wie du deine Freiräume bekommst.
Es kann dir egal sein ob die Zeitangaben stimmen oder nicht.
Mach dich nicht abhängig von ihm

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Hallo,

ich kann hier nur den Kopf schütteln über die Antworten.

In welchem Jahrhundert leben wird denn?

Dein Ex ist Vater und hat die Pflicht sich um die Kinder zu kümmern. Eine Übernachtung in der Woche ist ja nun wirklich nicht viel und als guter Vater sollte er auch Interesse haben den Kontakt und die Nähe zu seinen Kindern zu halten.

Die Kinder werden ja auch nicht die ganze Nacht über Tische und Bänke springen, er kann doch wunderbar an seinem Master arbeiten wenn sie im Bett sind.

Mich regt das immer so auf, wenn plötzlich Männer meinen, dass sie wegen Studium, Job etc. keine Zeit mehr für ihre Familien aufbringen können. Natürlich in der ganz heissen Phase, während des Zusammenschreibens der Arbeit für drei/vier Wochen kann ich das verstehen und da würde man ja auch in einer intakten Partnerschaft dem Partner diese Auszeit ermöglichen.

Aber sich für Monate auszuklinken? Ich finde das total übertrieben. Hier geht es schlicht um eine Masterarbeit, das bekommen auch Alleinerziehende hin, da wird er es ja wohl schaffen einmal in der Woche seine Kinder bei sich zu haben.

Dir bleibt nur die Hoffnung, dass er dann mit Ende des Studiums und seinem tollen Geschäftskonzept auch ordentlich Unterhalt zahlen kann, Denn ich nehme mal an, auch das sieht zurzeit eher mau aus, oder?

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Hallo
Mein Beitrag soll auf keinen Fall böse oder so klingen- nur es sind meine Überlegungen.

Auf der einen Seite schreibst du dein Mann hat irgendwann Burnout wenn er nicht langsamer tut- dann macht er einen Einschnitt was ihm die Lage erleichtern würde dann passt es wieder nicht.

Andererseits, schreibst du- Dann habe ich 2 kleine Kinder, die tagtäglich in die Kita bringe und auch wieder abhole, ich habe meinen Haushalt, ich habe meine ehrenamtliche Tätigkeit und ab und zu möchte auch noch ein bisschen sozialen Kontakt zu meinen Freundinnen.
a) sind deine Kinder in der Kita - da kann man den Haushalt machen- und wenn man tgl. etwas im Haushalt tut, ist sowas ja eigentlich kein Problem
b) warum streichst du nicht z.b. deine ehrenamtlichen Tätigkeiten. Ehrenamtlich schön und gut- finde es klasse wenn es Leute gibt die etwas ehrenamtlich tun- nicht dass das jetzt blöd rüberkommt- aber genau diese Zeit könntest du auch für deine Dinge nutzen- sei es für Haushalt, Kinder oder eben soziale Kontakte

Du wusstest doch auch schon in der noch EHE wie lange dein Mann studieren wird und was alles auf euch/dich zukommt. Ich bin der Meinung dein Mann hat derzeit genug an der Backe. (Klar du auch- aber er soll ja irgendwann auch mal "sorgen" für seine Kinder- denn das kommt ja auch dir wieder zu gute- auch wenn das jetzt doof klingt)

Setzt euch zusammen und klärt wie es weiter gehen soll -- so dass jeder in die Betreuung einbezogen ist - aber auch Freiraum bekommt

Vielleicht kann er ja die Kinder alle 14 Tage oder 1x im Monat über Nacht nehmen.

Ich denke ihr könnt nur gemeinsam eine sinnvolle Lösung finden - denn es sind nicht deine und auch nicht seine Kinder - sondern EUERE Kinder.

Sei ganz lieb gedrückt lg wasnun

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Ich glaube führst da etwas ausgeblendet. Sie schrieb, dass sie wieder arbeiten wird in vollzeit und dann wird sie eben auch viel weniger Zeit haben.

Ich bin ein bisschen verwundert hier, wieviel Verständnis einem Vater entgegen gebracht wird, der doch einfach nur studiert. Wie machen das denn bitte all die Alleinerziehenden mEnschen, die bekommen ihr Studium doch auch hin.

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Ich glaube es geht hier nicht darum den Vater nur in Schutz zu nehmen.
Aber hilft es ihr wenn man ihr sagt was für ein böser Vater hat nie Zeit für die Kinder?
Das hilft ihr nicht überhaupt nicht und ich glaube es geht darum ihr zu zeigen das sie erst mal für sich selber Freiräume schaufeln muss um sich nicht abhängig von ihrem Ex zu machen.Klar ist es schöner und besser wenn der Vater sich mehr einbringt aber man kann es nicht erzwingen und es hilft dann auch nicht weiter wenn man nur schimpft darüber sondern das müssen andere Lösungen zur Entlastung her.
Ich lebe auch alleine mit 3 kindern und die kleine ist Schwerbehindert.Vater der sich kümmert gibt es bei uns gar nicht.Ich habe die Kinder hier und dann halt die kleine dazwichen.
Was hätte es gebracht wenn ich mich beklage das ich nie nie Zeit für mich habe und der böse Vater sich nicht kümmert.Es hätte mir doch nicht geholfen.
Klar ist mein Ex ein Arsch aber ich sehe zu das ich mir ein Netz aus Hilfe und Entlastung aufbaue.

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Ist ja toll, wie viel Ei-Ei-dutzi-Dutzi hier wieder dem KV entgegengebracht wird. Ich kotz bald!

Als Mutter kann man die Kinder auch nicht einfach abgeben und sich die Rosinen rauspicken. Wer vögeln und Kinder zeugen kann, der muss halt seinen Lebensentwurt anpassen, zum Kuckuck!

Leider ist die Rechtslage so, dass Du bezüglich des Umgangs nichts erzwingen kannst. Der einzige Hebel, den Du hast, ist ihm mittels Unterhaltsforderungen und Forderungen zur Übernahme von Betreuungskosten in den Allerwertesten zu treten.

Ganz wichtig: nicht ärgern. Macht nur alt und häßlich und bringt auch keine Ergebnisse.

Alles Gute

Manavgat

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Doch auch als Mutter könnte man die Kinder einfach so abgeben,wenn man es jetzt ganz böse meint.
Sie ist nicht gezwungen die Kinder groß zu ziehen.
Es bringt aber doch gar nichts dem hinter her zu rennen weil man ihn einfach nicht zwingen kann.
Klar ist es scheiße aber es hilft ihr nicht sie muss schauen das sie sich ein Privates Netzwerk an hilfen ran holt damit sie sich von ihm nicht abhängig macht.

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Und wo liest du bitte raus, dass sie das nicht hat bzw. nicht versucht das aufzubauen?

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Also ich bin doch auch erschrocken, wie sehr hier der Vater in Schutz genommen wird.

Liegt es an den eingefahrenen Rollenvorstellungen, dass hier immer die Mutter zurückstecken muss?

Wenn mein toller Ex mal nicht bis 3 Uhr nachts arbeiten würde, weil er vorher verplant hat, alles rechtzeitig fertig zu machen, dann wäre es auch kein Problem wenn er früh gegen 6 Uhr durch die Kinder geweckt wird. Wir hatten es bisher so, dass ich die Kinder gegen 10 Uhr bringe und er sie dann ca. 24 h später wieder zurückbringt.
Es geht also eigentlich nur um die Zeit morgens bis er die Beiden wieder abgibt. Da hat er sich aber schon während unser Beziehung nie wirklich mit Ruhm bekleckert. Ich war morgens fast immer alleine mit allem, egal wie spät er ins Bett gegangen ist. Für mich sieht das alles viel eher nach Bequemlichkeit seinerseits aus, weil er noch nie gern morgens aufgestanden ist.
Davon abgesehen wurde mir hier Neid ihm gegenüber vorgeworfen. Dazu kann ich nur sagen: Ja, ich bin neidisch auf ihn, weil er seinen Egoismus (bzw. in seinem Fall schon eher Egozentrismus) zu Lasten der Kinder ausleben kann und genau weiß, dass ich absolut keine Handhabe gegen ihn habe. Ich bin neidisch darauf, dass die Kinder ihn toll finden, obwohl er sich mehr und mehr zum "Sonntagspapa" entwickelt, während ich im Alltag mit meinen Mäusen, was Zuneigungsbekundungen betrifft, eher zurückstecken muss.

Wie auch immer, ich bekomme das schon irgendwie hin. Ich habe mein Netzwerk hier schon und muss mich wahrscheinlich nur mal trauen, das auch in Anspruch zu nehmen. Bei Übernachtungen außerhalb bin ich bisher noch sehr zurückhaltend. Aber sonst kann ich ja nie mal abends länger weggehen.

Ich kann mich nur damit trösten, dass ich im Gegensatz zu ihm nicht die ganzen schönen Momente mit meinen Kindern verpasse und ich bin wahnsinnig stolz, dass ich sie habe. Sie sind trotz oder gerade wegen ihrer Eigenarten und Besonderheiten mein Ein und Alles.

LG

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Er weigert sich strikt die Kinder jemals wieder über Nacht zu nehmen?

Oder redest Du hier von einem vorübergehenden Ereignis?

Wenn letzteres verstehe ich nicht so ganz Deine Aufregung.

Er macht in ein paar Wochen seinen Master und azuc sonst wohl ziemlich viel an der Backe.

ISt das vollkommen uninteressant? Sollte da sgar nicht berücksichtigt werden?

Wenn er nach seinem Master auf Dauer sich so verhalten würde könnte ich Deine ansicht nachvollziehen.

Bis zum Master verstehe ich aber keinesfalls, dass hier soviel Gegenwind entsteht.

Und die paar Wochen soll er trotzdem zwingend Übernachtungen arrangieren?

Ich hätte sogar Verständnis wenn er bis zum Master mehr oder weniger auf Tauchstation gehen würde wenn das machbar wäre.

So wie ich es verstehe bist Du sogar zu Hause und die Kinder zeitweise in der Betreuung?!

Außer wie gesagt Du meinst, dass er jetzt generell keine Übernachtungen mehr will. Dann kläre das doch bitte auf.

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Warum muss man denn auf Tauchstation gehen, nur weil man seinen Master macht?

Sollen dann alle alleinerziehenden Studierenden ihre Kinder solange ins Heim geben?

Und dass der Mann hier so viel gegenwind erfährt ist doch wohl ein Witz...

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" Sollen dann alle alleinerziehenden Studierenden ihre Kinder solange ins Heim geben?"

Wie kommst Du zu so merkwürdigen Schlüssen?

Manchen Gedankengängen oder Umkehrschlüssen kann ich einfach nicht folgen.

"Warum muss man denn auf Tauchstation gehen, nur weil man seinen Master macht?"

Hat jermand gesagt er MUSS!

Es geht darum wofür man Verständnis haben könnte und sollte.

Und ein paar Wochen vor einem exterm wichtigen Abschluss von dem immerhin die Zukunft abhängt was spricht dagegen für ein paar Wochen sich voll und ganz da reinzuhängen? Vor allem wenn dies machbar ist, weil man ja gerade nicht alleine erziehend ist!

Und weil diese Möglichkeit allein Erziehende nicht haben, dürfte sie Deiner Meinung nach keiner haben?

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