Kind (7) weint nach Ferienwoche bei Papa

Hallo,

ich bin neu hier und hab gleich mal ne Frage.
Also, wir sind seit 6 Jahren getrennt und haben eigentlich überhaupt keine Probleme mit der Situation, von kleinen Reibereien mal abgesehen.
Ich habe seit 5 Jahren einen Freund, mit dem wir jetzt seit einigen Jahren auch zusammenleben, mein Kind mag ihn und die beiden kommen super gut klar.
Auch mit dem Kindsvater, der nach der Trennung allerdings ziemlich weit weggezogen ist und einmal im Monat zu Besuch kommt, ist alles ok. Auch seine Eltern halten den Kontakt und so weiter. Zweimal im Jahr fährt sie dann in Urlaub zu ihnen.

Jetzt war sie in den Ferien eine Woche dort, wie schon oft. Eigentlich immer zweimal im Jahr. Nur dieses Mal kam sie heim am Sonntag, war auch sehr fröhlich uns wiederzusehen. Am Abend dann kam irgendwie alles hoch. Ich bin dann immer wieder bei ihr geblieben, hab sie getröstet und ihr gesagt, dass traurig sein auch ok ist und hab einfach versucht, bei ihr zu sein und das mit ihr auszuhalten. Sie klammert dann auch sehr und das ist auch ok.
Gestern abend wars dann nochmal schlimmer. Es tut mir einfach weh, sie so zu sehen und ihr nicht helfen zu können. Ich hab sie dann mit in unser Bett genommen und da war sie wieder total fröhlich und aufgedreht und mit uns wach bis fast 24 h. (Jetzt sind Ferien, aber was ist, wenn wieder schule ist?)
Sie sagt selber, sie weiss nicht, warum das so schlimm ist für sie.
Eigentlich bin ich überzeugt, dass wir schon richtig reagieren, wir würden nie schlecht über den Vater reden, lösen auch ihre Wünsche so wie es machbar ist, im Sommer will sie das erste Mal ihren Geburtstag dort feiern (was mir weh tut, ich ihr aber niemals zeigen oder sagen würde).
Meine Frage ist eigentlich, kennt jemand so eine Traurigkeit?
Ist das nach all den Jahren Trennung, wo es wenig Probleme gab, trotzdem noch "normal" oder muss ich mir Sorgen machen?
Ich hab leider keine Ahnung, wie ihr Vater so mit ihr redet, ob der das auch thematisiert oder ob er irgendwas sagt/macht, was ihr Sorge bereitet. So eng, dass wir da miteinander reden können ohne dass ich Sorge haben muss, dass er das missversteht, sind wir nicht.
Ach ja, tagsüber ist sie völlig gelöst, glücklich, lustig, wir haben gestern sehr viel Spaß gehabt, sie hat mit ner Freundin gespielt, es war alles ganz normal.
Allerdings ist es so, dass ich mir einfach um sie Sorgen mache.
Ich hab auch schon überlegt, ob sie mich grad einfach mehr braucht, weil ich ihr gefehlt habe und sie deswegen so anhänglich ist am abend?

Über hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
LG tausendwasser

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Ich kann dir von uns berichten, ich bin mit meinem Mann seit 7 Jahren zusammen, seine Kinder waren damals knapp 2 und knapp 3 Jahre alt.

Richtig verstanden haben sie es mit 6 bis 7 Jahren und haben zu der Trennung fragen gestellt und waren auch ein wenig traurig. Manchmal verstehen es die Kinder erst richtig wenn sie älter werden.

Und ich finde das Ihr damit richtig umgeht sie tröstet für sie da seid.

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Sie war jetzt Sonntag und Montag am Abend traurig und sie kann selbst nicht mal sagen warum?

Nach dem Warum kann man lange grübeln. Brimngen tut es bei dem Sachdtsand überhaupt nichts, da nur sie den Grund kennt und nennen kann (wenn überhaupt).

Bis jetzt sehe ich allerdinges keinen akuten Handlungsbedarf, da dies ja erst zwei Nächte so ist.

Und falls e slänger dauert muss man halt in Erfahrung bringen was die Ursache ist. Ohne die zu kennen kann man ja auch nichts ändern.

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naja, mit 7 jahren realisiert sie halt vermutlich, dass sie den papa jetzt erstmal eine weile nicht sieht und hat halt heimweh nach dem papa. ist traurig, klar, aber irgendwie hat es ja auch einen funken schönes drin, oder? es ist doch schön, wenn sie sich nahe stehen… stell dir vor, sie hätte eine intensive zeit mit dem papa gehabt und kaum wäre er aus den augen, wäre er auch aus dem sinn. mit 7 jahren lebt sie halt nicht mehr nur ganz im hier und jetzt wie z.b. ein dreijähriges kind. kann sie mit dem papa skyen oder so? ich finde, da ist ein mensch irgendwie präsenter als nur via telefon…
grüsse, ks

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Das ist leider das Los von getrennten Eltern. Das ist wie zwei Leben in einem Kind.
Ich bin selbst Trennungskind und was habe ich geheult, wenn ich zu Mama zurückkam nach einem Wochenende voller Extras bei Papa, der ja nie den Alltag mit mir hatte.

Und wie frustriert und sauer war meine Ma.

Meine Kinder heute sind nur ein wenig anders. Sohnemann freut sich an und für sich durchweg, wieder da zu sein. Er vermisst seinen Papa zwischendurch, unabhängig von der mit ihm verbrachten Zeit. Madame hat nach der Papazeit ein paar schwere Stunden, in denen sie mir wegen jeder Kleinigkeit an die Kehle geht. Dann gibt es Tränen und Trost und dann ist sie angekommen. Allerdings vermisst sie mich auch ungemein, wenn sie bei Papa ist. Sie hat richtig Heimweh dann.

Also, ich denke, das ist ein Problem, dass kaum zu beheben ist, egal, wie gut das Verhältnis ist. Das Kind wird immer dazwischen stehen und bei dem einen wird ihm der/die andere fehlen.
Unsere elterliche Verantwortung liegt dann darin, dem Kind Halt zu geben. Das machst du sehr gut, von daher, bleib dabei und sei für sie da.

L G

White

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Hallo

Ja das hatte ich vor ein paar Monaten mit meinem Sohn (6) Da war er das erste Mal mit Papa weg. 3 Tage zu seiner Freundin mit Kind ca. 150 km entfernt.

Als er zurück kam war es ok, Abends schaute er ganz traurig und als ich ihn fragte was los wäre, weinte er ganz bitterlich und schluchzte er vermisse seinen Papa. Ich hab ihn dann getröstet so gut ich konnte. Er hat ihn dann angerufen und dann war es ok.

Nun ist er wieder 3 Tage weg gewesen aber es blieb beim traurig gucken. Ich habe ihn diesmal nicht gefragt sondern ihn gefragt ob er Lust hat Rad zu fahren und da war alles prima. Hinterher hab ich nochmal in Ruhe erklärt wieso wir getrennt sind usw und das egal wo er ist mit wem wir beide ihn nie vergessen etc.

Alles ganz entspannt.

Ist für mich jedesmal schon eine Gratwanderung der Gefühle und ich denke für den Kleinen auch.

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Naja, wir hatten hier vor kurzem einen ganz ähnlichen und doch ganz ANDEREN Fall.

Wir hatten einen ganz entspannten Familientag. Am Abend vorher hat meine Schwester auf meine Mädels aufgepasst, damit ich mit meinem Mann was unternehmen kann. Auch am nächsten Tag war sie und noch ein paar andere Freunde und Verwandte da. Abends waren alle weg...

Und plötzlich schluchzte meine 7Jährige los. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen und brauchte 30 min, bis ich Zugang zu ihr bekam und sie mir erzählen konnte, was eigentlich los ist.

Des Rätsels Lösung: Sie hat ihre Tante so doll vermisst. Das war so schön mit ihr und jetzt ist sie nicht mehr da...

Ich hab sie dann auf das nächste Treffen vertrösten können. Da waren jedoch auch viele andere Kinder vor Ort und meine Tochter erzählte: Mama, ich hatte heute gar nicht so viel Zeit für Tante C, weil ich soviel mit meinen Freunden gespielt habe! (grinste und schlief ein)...

Das ist völlig normal in dem Alter!