dauergestresst

hallo,

Ich bin 33 und meine Tochter ist 5.

Wir sind von Anfang an alleine. Am Anfang hatte ich noch mehr Energie, aber das nimmt rapide ab.

Bin ständig an meiner Belastungsgrenze, zu schnell genervt, fühle mich oft ausgebrannt und ausgelaugt. Fühle mich allein gelassen, obwohl meine Familie und der Kiga grosse Unterstützung geben....trotzdem.

So wäre die Situation sicher gut machbar, aber bei mir kommen noch Depressionen hinzu. Ja bin in Behandlung udn bekomme Medis.

Warum fühle ich mich so überfordert teilweise und benutzt von meinem Kind (ich weiss is zwar nur meine depressive Sicht, aber trotzdem fühle ich mich von meinem eigenen Kind benutzt :( ). Bin ich jetzt ne schlechte Mutter.

Achso wäre viell noch unwichtig zu erwähnen, der Vater hat sich nach 5 Jahren nun doch dazu entschlossen zu uns zu stehen. Wohnt aber weiter weg, von daher kein regelmässiger Kontakt. Was aber ne grosse Erleichterung is, da er meint ich mache das gut mit dem Kind.

Gebe mir ja auch alle Mühe, damit sie nicht drunter leiden muss. Machen jede Woche Ausflüge. Diese Woche waren wir in der Schwimmhalle und im Tierpark...

Geht es noch jemandem so? Oder kann mir jemand Tipps geben??

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Mein dringender Rat wäre: eine Mutter-Kind-Kur. Wende Dich an www.muettergenesungswerk.de

Das ist gut für Deine Belastbarkeit und für die Bindung von Mutter und Kind!

Alles Gute

Manavgat

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Danke. Ja das sollte ich wirklich mal in Angriff nehmen.
LG

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... oder www.kur.org . Dort gibt es Angebote nicht nur vom Müttergenesungswerk. Und dir wird bei der Beantragung der Kur bestens geholfen. :)

lg P.

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Hello Leguana,

erst mal einen Drücker und ein "Kopf hoch". Du machst das ganz bestimmt super, auch wenn du das selbst vielleicht nicht so siehst.

Mir geht's es manchmal sehr ähnlich, obwohl ich keine Depressionen habe und meine Situation eigentlich sehr gut ist. Bin auch von Anfang an "alleine", wobei mich meine Familie bisher gut unterstützt hat. Seit 1,5 Jahren hab ich einen Freund, den mein Sohn (Lukas) auch super akzeptiert und der am Wochenende viel mit ihm macht.

Trotzdem: Ich gehe seit Lukas ~ 1 Jahr alt ist 40 Stunden arbeiten (war leider nicht anders möglich, da ich während dem Studium schwanger wurde und mir nach dem Abschluss mein Traumjob angeboten wurde) und hab einen Arbeitsweg von 1,5h. Mein Tag ist von 6 Uhr in der Früh bis 9 am Abend durchgeplant und am Wochenende hab ich Zeit für Haushalt, Großeinkauf und Ausflüge. Eigentlich gibt's keinen Grund zur Klage und trotzdem hab ich das Gefühl, ich bin die ganze Zeit am Limit. Bei jeder Abweichung von meinem Plan gerate ich in leichte Panik, weil die Organisation allein bei mir hängt. Ich hab das Gefühl, wenn ich mal nicht "funktioniere", bricht alles zusammen. Ich hab zwar zwischendurch mal 1-2 Stunden (in der Woche) Zeit für mich, aber die bringen nicht die Erholung, die ich bräuchte... Ich würd gern viel mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen und wenn ich dann mal Zeit hab, bin dann doch wieder gestresst, weil es ja im Haushalt noch so viel zu tun gäbe oder ich einfach mal entspannen will.

Ich weiß, dass hilft dir nicht weiter, aber du bist nicht allein! Es gibt ganz bestimmt sehr viele Mamis, denen es (auch ohne Depressionen) ganz genau so geht. Auch wenn das vielleicht "hart" klingt, aber ein Kind bedeutet viel Arbeit und trotz aller Unterstützung ist es dein Kind, du organisierst alles, du sitzt am Bett, wenn es krank ist, du wirst in der Nacht aufgeweckt, musst finanziell auch euch schaun... das ist für gesunde Menschen schon eine große Herausforderung!

Versuch etwas zu finden, was dir gut tut, vielleicht Joga, Sport, Lesen, Freunde treffen,.. (je nachdem, wieviel kinderlose Zeit du hast).

Ich wünsch dir alles Gute!
GLG Carina

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hallo Carina,

ganz herzlichen Dank für deine liebe Antwort und ein Drückerli zurück.
Oh da hast du aber ordentlich zu strampeln in deinem "Hamsterrad".

Freut mich dass du jemand so zuverlässigen an deiner Seite hast.
Mit dem Vater mienes Kindes wird es auch immer besser.

Ja an Yoga habe ich auch schon gedacht....habe das sogar vor dem Kind ganz regelmässig gemacht, aber jetzt fällt es mir schwer mich mal ruhig mit einer Sache zu beschäftigen, aber ich werde es weiter versuchen, immer wieder bis es irgendwann klappt. An Sport mache ich Zumba und spazieren gehen (ok spazieren is jetzt kein Sport, aber Bewegung an der frischen Luft).
Wie schaffst du das mit so vollem Programm? WOW!
Hab schon öfter mal am we einen kinderfreien Tag, aber kann mich dann schwer aufraffen rauszugehen, mache lieber etwas zu Hause, wie kochen und einen Film gucken.

Dann hilft das einige Zeit, ist auch besser wie nichts aber meine Tochter ist sehr aufgeweckt und ich vom Temperament her ne Schlaftüte....
Wünsch dir auch alles Gute liebe Carina

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Hello again,

*gg* da können wir uns die Hand reichen. Lukas hat auch meine ganze Energie geerbt (bin ja auch eher der gemütliche Typ, obwohl ich bis kurz vor seiner Geburt eigentlich immer auf Achse war).
Auch das mit dem "bei einer Sache bleiben" kenn ich nur zu gut. Hab mir aber von einer Freundin sagen lassen, dass das typisch weiblich ist... weil, wenn z.B. was ins Badezimmer tragt, kann man ja unterwegs gleich noch was mitnehmen und dann gleich das Licht noch abdrehen, dass der Sohnemann brennen gelassen hat und wenn man am Rückweg von Bad ist, geht man vielleicht noch am Schlafzimmer vorbei und kann gleich das Fenster aufmachen zum Lüften... dann räumt man noch ein paar Spielsachen weg und sieht dass die Fenster schmutzig sind und während man die Putzsachen holt, fällt einem der Staubsauger in die Hand und man kommt drauf, dass man das ja schnell mal erledigen könnte...usw.

Mein Programm funktioniert, weil: Es muss halt irgendwie gehen. Ich merk's halt dann, wenn was Unvorhergesehenes passiert (hab erst vorgestern erfahren, dass Lukas vielleicht in die Vorschule kommt und nicht - wie geplant - in die 1. Klasse und bin vor der Direktorin gleich in Tränen ausgebrochen) --> gleich anschließend kamen Gedanken wie "Ich schaff das Alles nicht mehr", "hab zu wenig Zeit, um mit meinem Sohn Vorschulübungen zu machen", "schmeiß meinen Job hin" (den ich eigentlich über Alles liebe und in einem super Team arbeite),...

Finde "spazieren gehen" kann man schon auch als Sport bezeichnen, auch wenn echte Sportler das vielleicht anders sehen. ;-)
Auch sonst klingt es so, als würdest du alles dafür tun, damit es dir besser geht!

Ich find überhaupt nix verkehrt daran, wenn man einen Tag vor dem Fernseher verbringt - gibt ja soooo viele interessante Filme, die man unbedingt gesehen haben muss. ;-)

Plant der KV wieder in deine Nähe zu ziehen bzw. ist merkbares Interesse an eurer Tochter vorhanden?
Lukis Papa wohnt bei uns in der Nähe, aber Unterstützung ist er leider auch nicht. Er nimmt ihn alle 2 Wochen am Sonntag - wenn ich ihn sonst mal drauf anspreche, höre ich nur "schau ma mal, ob ich Zeit hab" oder "weiß ich noch nicht, frag mich morgen nochmal"... da pfeif ich dann auch drauf! Für ihn ist es schon großes "Entgegenkommen" seinerseits, wenn er ihn alle 2 Wochen nimmt.

Wünsch dir weiterhin alles Gute! Das wird schon werden - in ein paar Jahren wird es sicher leichter, wenn unsere Kids dann richtig selbstständig sind und man sie auch mal länger allein lassen kann, um was für sich zu tun!

Bis dahin - durchhalten! :-)

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