Hallo,
ich habe ein Riesenproblem. Meine Tochter hat Abschiedsfeier ihrer Grundschule. Dort bin ich zum Grillen eingeteilt. Nun ist es so, dass ich bisher immer alles dafür tat, dass sie ihren Vater regelmäßig sieht, aber Feiern werden grundsätzlich getrennt veranstaltet. Er hat sich an Aktivitäten der Schule auch noch nie beteiligt.
Allerdings hat er Dinge getan, die mich dazu veranlasst haben ihm in meinem Haus Hausverbot erteilen zu müssen und menschlich habe ich komplett mit ihm gebrochen, nachdem er meine Existenz mehr als bedroht hat und ich mir in den letzten 7 Jahren alles wieder mühsam aufgebaut habe. Trotzdem ist er ihr Vater und ich gehe ständig über meine inneren Grenzen ihm gegenüber, weil es mir so wichtig ist, dass sie einen guten Kontakt hat.
Nun möchte sie ihn auch dazu einladen. Toll finde ich, dass sie den Wunsch äußert, aber das kann ich nicht. Nicht mit ihm gemeinsam auf irgendeiner Feier. Und ich bin innerlich zerrissen, weiß nicht was ich tun soll.
Mich zu überwinden ist keine Option, habt Ihr Ideen, wie ich damit umgehen soll?
LG
Dana
Tochter möchte Vater beim Schulfest dabei haben
Hallo Dana,
bitte springe über Deinen Schatten. Deine Tochter hat Vertrauen zu Dir, sie spricht mit Dir offen über ihre Wünsche. Ich glaube, sie wäre enttäuscht.
Und bedenke auch, auf dem Schulfest werden so viele Menschen sein, dass ihr euch aus dem Weg gehen könnt. Vielleicht kannst Du versuchen, über den Dingen zu stehen, auch wenn es schwer fällt.
Viele Grüße
Heike
Hallo Heike,
das Problem ist, dass es eben nur eine kleine interne Klassenfeier ist. Wäre es das große Schulfest, dann würde ich sagen, eine Stunde er, eine Stunde ich. Aber das ist richtig familiär dort an der Grillhütte. :(
Hallo Dana,
das ist natürlich weniger schön, aber dennoch sind noch andere Menschen um euch, so dass er die Fassung bewahren muss. Der Abschied von der Grundschule ist schon etwas Besonderes. Dann beginnt ein neuer, nächster Lebensabschnitt. Lass ihn teilhaben, für eure Tochter.
Gruß
Heike
"ich habe ein Riesenproblem."
Genau das ist der Punkt. Es ist DEIN Problem. Nicht das seiner Tochter, nicht das ihres Vaters.
Sag halt dein Grillen ab - vonwegen der KV kommt und dann kommst du nicht.
Ja super Vorschlag!
Dann hat das Kind das Problem, dass Mama bei der Feier nicht dabei ist, weil sie den Papa auch dabei haben wollte....
Die TE fragt doch was SIE selber tun kann, ihr ist es doch klar , dass es IHR Problem ist!
Ich finde die Situation sehr schwierig, vor allem weil ich den Wunsch der Tochter verstehe, aber auch die Gefühle der Mutter nachvollziehen kann.
Wir Menschen können eben nicht immer rational korrekt handeln!
LG
Karna
Das ist ein Klassengrillen, wie soll ich das denn absagen? Außerdem sehe ich ehrlich gesagt nicht ein, dass ich vier Jahre jeden Elternabend und jede Aktivität mitmache und er dann beim Partymachen wieder der Spaßheld sein darf.
Und ja, ich habe ein Riesenproblem damit und das hat schwerwiegende Gründe und ist kein hormonelles Rumgezicke.
"Mich zu überwinden ist keine Option,"
Doch,genau DAS ist die einzige Option,damit deine bzw. eure Tochter glücklich ist.
Egal was vorgefallen ist,du wirst dich ein paar Stunden zusammenreissen und gut.
Du musst mit dem Mann nicht reden,dich nicht zu ihm gesellen ,aber für deine Tochter solltest du dich überwinden.
Dass ich das was vorgefallen ist für mich behalte geht nur, weil ich ihn nicht länger vis á vis sehen muss.
Ich erzähle es ihnen nicht, aber mich selbst schützen darf ich doch auch, oder?
Hallo.
Sprich offen mit Deiner Tochter ... und lege ihr Dein Problem dar und warum Du in dem Fall nicht über Deinen Schatten springen kannst.
Meine Tochter würde das verstehen.
LG
Danke, das werde ich auch tun. Ich weiß auch, dass ihr das weh tut, aber anders macht sie sich doch insgeheim wieder Hoffnungen wo keine sind.
Hallo,
man kann sich doch auch bei so einer Feier aus dem Weg gehen.
Letztlich würdest du deiner Tochter egal wie du es ihr erklärst zeigen, dass deine Befindlichkeiten vor ihren Wünschen stehen. Darüber hinaus wird sie dabei lernen, dass es auch für die Zukunft nicht möglich sein wird, ihren Vater bei Events, die ihr wichtig sind, dabei zu haben, weil sie dich damit verletzt. Du legst damit einen Loyalitätskonflikt an.
Für meine Begriffe hast du nur 2 Möglichkeiten: du reißt dich zusammen und lenkst dich ab durch Kommunikation mit Dritten oder Du räumst unter einer Ausrede (krank, Termin) das Feld. Alle anderen Entscheidungen muss sonst letztlich deine Tochter schultern.
LG
Naja, er war ja schonmal auf dem großen Sommerfest, da habe ich auch keine Probleme mit. Aber das ist hier eine kleine Runde, ich weiß nicht wie das gehen soll.
Finde es auch bescheuert wenn jeder mitbekommt, dass da null Kommunikation herrscht, das muss mein Kind letztlich ja auch aushalten und ausbaden.
Mein Stieftocher wollte ihren Vater und mich zu einem Tanzauftritt einladen. Aber ihre Mutter wollte das nicht. Dem Kind wurde gesagt, es wäre nicht gut für die Mutter wenn der Vater käme. Mal wieder eine pädagogische Glanzleistung dieser Frau.
Das Kind sass weinend bei mir, weil es laut ihrer Mutter entscheiden musste ob Papa oder Mama kommen sollen, denn Mama will Papa nicht da haben.
Sie hat irgendwann gesagt Mama soll kommen, und hatte ihrem Vater gegenüber eine Reihe negativer Gefühle. ZB Schuldgefühle, weil sie sich gegen ihn entscheiden musste.
Fragen, wieso ihr Vater (oder/und) ihre Stiefmutter so schrecklech seien, dass sie da nicht hindürfen.
Und in unserem Fall ist die Mutter das Biest. Nach 2 Jahren hat sie zugegeben sie wollte nicht, dass andere Leute sehen, dass die Kleine uns lieb hat! ....und hat das Verhältnis immer mehr zerstört.
Ich weiss nicht ob dein Ex wirklich so schrecklich ist, oder ob es wie unserem Fall ist, aber ich weiss, dass das Kind so oder drunter leidet.
Vielleicht sagt er ja "Nein"?
Hallo.
Oftmals ist es besser, sich als Stiefmutter auch mal zurückzunehmen ...
... hätte der Vater Dich nicht zwingend im Schlepptau haben müssen (und das von sich aus angeboten), hätte er vielleicht eine Chance gehabt, zusammen mit der Mutter des Kindes die Tanzveranstaltung zu besuchen.
LG
Vielleicht mag das Kind die Stiefmutter und hätte sie gerne dabei gehabt.
LG
Hmm eine schwierige Situation.
Ich sehe es so: Es wird in Zukunft noch viele Feiern geben, wo es im Sinne eurer Tochter wäre, wenn ihr Eltern euch wenigstens freundlich ignorieren könntet! Ich finde es sehr schön, dass du trotz negativster Erfahrungen an deine Tochter denkst und in ihrem Sinne handelst! Du möchtest, dass sie trotz allem einen guten Kontakt zum Vater hat und den hat sie.
Was genau wäre für dich denn beim Grillfest unerträglich?
Sei doch froh und stolz auf dich, dass nun alles hinter dir liegt. Die Fronten sind geklärt - Ihr habt euch nichts mehr zu sagen. Es geht nur noch um eure Tochter und die wünschst sich wahrscheinlich, dass ihre Eltern sich unterhalten können, ohne sich gegenseitig zu zerfleischen.
An deiner Stelle würde ich es einfach probieren! Vielleicht ist es auch nicht so unerträglich, wie du es dir im Moment vorstellst?
Alle anderen Optionen (selbst nicht hingehen; Ex ausladen) sind einfach noch ungünstiger.
Luka
Hallo.
Da die TE meines Erachtens weder hysterisch noch überreagierend klingt, finde ich Deinen Beitrag wenig hilfreich ...
... Dein Ansatz ist furchtbar naiv, blauäugig und romantisch ... und schlussendlich auch unfair, weil Du der TE ihre Empfindungen absprichst und offensichtlich schwerwiegende Gründe einfach wegfegst.
LG
.".. Dein Ansatz ist furchtbar naiv, blauäugig und romantisch ..."
Welcher Teil denn genau?
Der Teil, wo ich schrieb, dass man sich auf gemeinsamen Feiern freundlich ignorieren soll?
Du hast seltsame Vorstellungen von Romantik.
Desweiteren bin ich doch froh, dass die allermeisten geschiedenen Eltern, die ich in meinem Umfeld kenne, "furchtbar naiv, blauäugig und romantisch" sind und es auf Einschlungsfeiern, Abschlussfeiern, Erstkommunionen, Konzerten usw... ihrer Kinder schaffen, sich "normal" und sachlich gegenüberzutreten - trotz vergangener Querelen.
Schön, dass auch andere userinnen in diesem Thread die TE in ihrem Ringen um eine gute Lösung bestärken. Eine Lösung, die ihren Gefühlen gerecht wird, aber auch die berechtigten Gefühle ihrer Tochter nicht außer acht lässt.
...und wenn im Moment alles noch sehr frisch und unerträglich ist, würde ich das meiner Tocher so sagen. Dann würde ich auch kein schlechtes Gewissen haben. Nur auf Dauer ist die Haltung "entweder ER oder ICH" mit Sicherheit keine gute Lösung. Zumindest nicht im Sinne des Kindes dieser userin, die den guten Kontakt zum Vater explizit forciert.
Grüße
Luka
Hallo Dana,
trink ein Glas Sekt, lass dir irgendetwas zur Beruhigung aufschreiben und auf in den Kampf.
Bei jedem solchen Anlass könnte ich auch die ganze Zeit "du blödes Arschloch" vor mich hinmurmeln, mache es aber nicht.
Mein Ex beteiligt sich auch nie an irgendeiner Aktivität, es ist bei den getrennten Vätern im Gegenteil so, dass ihnen der rote Teppich ausgerollt wird, wenn sie überhaupt erscheinen. Ich hasse das!
Aber ich ertrage es, weil ich mein Kind liebe. Du schaffst das!!
LG
Hallo.
>>> es ist bei den getrennten Vätern im Gegenteil so, dass ihnen der rote Teppich ausgerollt wird, wenn sie überhaupt erscheinen. <<<
Und wenn man sich als Mutter dagegen verwehrt und das Spiel nicht mitmacht, ist man die Böse, die das Kind in einen Konflikt bringt und gegen den Vater arbeitet.
So nicht!
LG
Am besten immer lächeln und winken wie bei den Pinguinen aus Madagaskar, "Arschloch" kann man sich denken!