Hallo zusammen,
ich stecke momentan in einer Krise und kriege den Kopf nicht richtig frei und bitte daher um Meinungen von euch.
Aktuell ist es so, dass meine Frau und ich uns heftig streiten. Ich war nicht sehr ehrlich zu ihr, sie hat mir ebenfalls Sachen verschwiegen. Unsere Beziehung kriselt bereits seit der Schwangerschaft, unser Sohn ist jetzt vor kurzem ein Jahr alt geworden.
Wir sind beide nicht gerade friedlich in Streits - ich werde laut und knalle auch mal Türen. Meine Frau wird ebenfalls laut, wirft Dinge durch die Gegend, zerstört Einrichtungsgegenstände, vor einigen Jahren ist sie auch körperlich gegen mich gewaltätig geworden, was ich jedoch abwehren konnte. Wir haben auch eine Paartherapie mit positivem Ergebnis wahrgenommen, eine zweite im letzten Jahr scheiterte.
Aktuell hat sie mich aus dem gemeinsamen Haus ausgeschlossen und droht damit ins Frauenhaus zu ziehen, sollte ich mir Zugang zum Haus verschaffen. Sie sagt, dass sie sich ein Leben unter einem Dach nicht ertragen würde.
Kurzfristig sehe ich noch keine gute Lösung - ich könnte ein Zimmer im Haus beziehen, dass aktuell nicht wirklich gut genutzt wird.
Mittelfristig müssen wir eine Lösung finden und es sieht alles danach aus, dass sie auf eine Trennung/Scheidung pochen wird.
Auf Grund der ggf. anfallenden Vorverzugsfälligkeiten des Hauses können wir dieses aktuell nicht verkaufen ohne beide in einer Privatinsolvenz zu enden. Ich bin der Hauptverdiener und ohne dieses Gehalt wird es schwer ohne Sozialhilfe unsere monatlichen Kosten für Haus und Co. zu deckeln.
Ich überlege gerade ernsthaft meinen Job aufzugeben und mich allein um meinen Sohn zu kümmern. Das würde natürlich bedeuten, dass ich nie wieder in meinen Beruf zurück finde, von staatlichen Geldern bis zum Tode lebe (abgesehen von Halbtags- und Hilfsjobs). Zudem müsste ich mich in die Kindererziehung einarbeiten, da ich dort nur wenig Erfahrung und Wissen habe - ich lerne jedoch sehr schnell. Ob ich in dem Fall meinen Sohn überhaupt zugesprochen bekäme ist auch fraglich. Ich wäre aber bereit das Wohl meines Sohnes über mein eigenes zu stellen. Ich habe nichts gegen ein gemeinsames Sorgerecht, Aufenthalte, Besuchsrecht ...wie auch immer. Das soll alles sein, denn er braucht auch eine Mutter.
Sollte ich diesen Weg nicht gehen befürchte ich nur ein Minimum vom Leben meines Sohnes zu erfahren. Meine Frau hat auch bereits gesagt, dass sie meinem Sohn alle schmutzigen Details über seinen Vater zu erzählen, damit er verstehe was ich für ein Mensch sei.
Meine Frau steht momentan unter extremen Stress - Arbeit wieder aufgenommen nach einem Jahr Elternzeit, unschöne Arbeitssituation, Misstrauen gegenüber mir, kaum bis keine Familie, die sie oder uns unterstützen kann. Eigene Mutter in Chemotherapie, Erbstreit mit der eigenen Schwester, u.v.m.
Sorry für den langen Text. Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt.
alles aufgeben und alleinerziehend werden?
soll ich es tun?
Meine Meinung:
Dein Plan Dich vor Unterhaltszahlungen zu drücken wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren.
Aber schön mal live hier im Forum von einem dieser Väter und seinen Beweggründen zu lesen über die sich so viele KMs, völlig zurecht, aufregen.
Wenn Deine Frau schlau ist, zieht sie Dich aus bis aufs Hemd.
hui. also drücken will ich mich keineswegs. Das ist nicht der Grund.
Was meinst du mit KMs?
KM wird wohl Kindsmutter heißen.
Hallo.
Hauptverdiener und sich offensichtlich bis dato so gut wie gar nicht in die Kindererziehung/-betreuung eingebracht ...
... warum sollte Dir irgendein Gericht der Welt das Kind zusprechen?
Mal abgesehen davon sehe ich den Punkt nicht, dass Du Deinen Job aufgeben müsstest ... es gibt doch unzählige Alleinerziehende, die arbeiten, auch Vollzeit.
Und wenn Deine Frau Job UND Kind wuppen kann, hast Du eh keine Chance, dass Dir das Kind zugesprochen wird.
Alles unausgegoren ...
LG
es ist nicht so, dass ich mich nicht eingebracht hätte. Das habe ich schon, aber ich müsste halt schon noch einiges lernen.
Nun, ich bin beruflich 40-50 Stunden beschäftigt und häufig auch über Tage unterwegs. Das ließe sich alleinerziehend nicht machen.
>>> Das habe ich schon, aber ich müsste halt schon noch einiges lernen. <<<
Spricht zwar für Deinen Lernwille, aber nicht unbedingt für Dich als Vater ...
>>> Nun, ich bin beruflich 40-50 Stunden beschäftigt und häufig auch über Tage unterwegs. Das ließe sich alleinerziehend nicht machen. <<<
Ja, und deswegen wird das Kind bei der Mutter bleiben - ein vorsätzlich aufgegebener Job wird kein Richter gerne sehen.
Ist deine Ex wirklich damit einverstanden, dass du den Kleinen nimmst? In der Regel bleiben so kleine Kinder bei der Mutter, vor allem, wenn der Vater Hauptverdiener war.
Die Überlegungen klingen, als wollte sich jemand vor den Unterhaltzahlen drücken, indem er das Kind betreut. Das haut nicht hin. Das Leben eines alleinerziehenden Elternteils mit Kind ist sehr anstrengend und wenn das Kind drei ist wird man von dir verlangen wieder Vollzeit arbeiten zu gehen.
Sie dürfte keineswegs damit einverstanden sein. Aber mit ihren derzeitigen Reaktionen und Aktionen ist es imho schon kindsgefährdend.
Ich möchte mich keineswegs drücken. Ob ich nun alleinerziehend werde und quasi nichts verdiene oder ich 40-50 Stunden die Woche arbeite und am Ende nichts übrig bleibt, da kümmere ich mich lieber darum, dass mein Kind gut versorgt ist.
Kann es ein, dass du im Moment gerade stinksauer bist?
Kriegt euch wieder ein und schaut dann wie es weitergeht.
Was Du planst, ist eine Sache. Eine ganz andere Sache ist die, dass das nicht funktionieren wird. Der Gesetzgeber verpflichtet Dich dazu, für Deine Ex und das Kind Unterhalt zu zahlen, Du kannst nicht einfach "aufhören zu arbeiten" und vor allem nicht "das Kind zu Dir nehmen". Ein Kind von der Mutter wegzuholen, dafür muss es verdammt schwer wiegende Gründe geben.
Holt Euch einen Termin beim Jugendamt und besprecht dort moderiert, wie es weitergehen kann.